DE1696128A1 - Reinigung und Entfettung von Stahlbaendern - Google Patents
Reinigung und Entfettung von StahlbaendernInfo
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Description
"Reinigung und Entfettung von Stahlbändern"
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Stahlbändern in sehr schnell laufenden Bandentfettungsanlagen.
In großem Umfang werden Stahlbänder hergestellt und in Bandform weiterverarbeitet. Durch den Walzprozeß, seltener aus Gründen des
besseren Korrosionsschutzes bei längerer Lagerung, sind diese Bänder befettet. Es ist daher erforderlich, bei der Weiterver- ·
arbeitung dieser Bänder eine Entfettung vorzunehmen, wobei das . .
Stahlband durch Reinigungsbäder geführt wird. Die Bandgeschwindigkeit bestimmt dabei den Zeitraum, der für die Reinigung zur
Verfügung steht. Bei hohen Bandgeschwindigkeiten ist dieser .'".'.:'''■.'
Zeitraum sehr kurz, und es ist auch praktisch unmöglich, die :
Größe der Bänder beliebig auszudehnen. Aus wirtschaftliehen r
Gründen ist man bestrebt, die Bandgeschwindigkeiten ständig ■
zu erhöhen, wobei Bandgeschwindigkeiten über 500 m/min in
Betracht kommen. Daher werden an die Reinigung besondere '
Anforderungen gestellt, zumal für die Weiterverarbeitung in vielen Fällen eine völlige Fettfreiheit" der Metalloberfläche gefordert
• -U,-i Unterlagen (Art. 7 § l Abs. 2 Nr. I Sau 3 dt« ÄnderuneeftM. v.
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wird. Um unter diesen besonderen Bedingungen noch eine gute Entfettung
zu erreichen, hat man bisher mit stark alkalischen Mitteln gearbeitet. Auch hat man die Entfettungswirkung weiterhin
dadurch verbessert, daß eine elektrolytische.Entfettung im Anschluß an eine alkalische Vorentfettung vorgenommen
wird·. ;
Bei einer weiteren Erhöhung der Bandgeschwindigkeit reicht diese Arbeitsweise aber nicht mehr aus, um befriedigende Ergebnisse
zu erhalten. Durch die sehr großen Mengen eingeschleppter Fette treten Störungen in den Bädern auf, vornehmlich durch überhöhte
Schaumentwicklung und Rückbefettungen, die auch durch Abänderung der alkalischen Reinigungsmittel nicht hinreichend behoben
werden können. Eine Intensive Bekämpfung des auftretenden starken Schaumes, der auch die Standzeit der Bäder erheblich beeinflußt,
1st nicht möglich, da die Metalloberflächen die Antischaummittel
adsorbieren und diese auch bei der weiteren Verarbeitung zu Störungen führen können. Es wurde nun gefunden, daß sich diese
' Mängel weitgehend vermeiden lassen, wenn man sich des nachstehenden
Verfahrens zur Reinigung von Stahlbändern in sehr schnell laufenden Bandentfettungsanlagen bedient. Das neue Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Band mit Reinigern, deren pH-Wert zwischen 6 und 8,5 liegt und die nicht schäumende,
nlchtlonogene Netzmittel und/oder Antischaummittel sowie gegebenenfalls
Buildersubstanzen enthalten, bei Temperaturen
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zwischen 70 und 93°C im Spritzverfahren bei einem Spritzdruck
zwischen 5 und 50 atü behandelt, wobei die mittlere Behandlungszeit des Stahlbandes unter 5 Sekunden, vorzugsweise
zwischen 0,2 und 2 Sekunden beträgt und man nach dem Abquetschen anschließend mit alkalischen Lösungen, deren pH-Wert über 8,5
liegt, eine Restentfettung des Bandes durchführt.
Als nichtschäumende, nichtionogene Netz- und/oder Antischaummittel
für die Durchführung des obigen Verfahrens kommen Additionsprodukte des Xthylenoxids an Fettalkohole und Fettamine mit 8 bis
20 Kohlenstoffatomen sowie an Alkylphenole mit einer Alkylkette ;
von 4 bis 15 Kohlenstoffatomen in Betracht. Die Kohlenstoffketten
können verzweigt oder unverzweigt sein. Weiterhin kommen Additionsprodukte von Xthylenoxid an Polypropylenglykol bzw.
Polybutylenglykol oder Additionsverbindungen des Propylenoxids
an Polyalkohole, Polyglykole, Polyamine und Alkanolamine in Betracht. Das Verhältnis der hydrophoben zur hydrophilen
Komponente muß hierbei so gewählt werden, daß der Trübungspunkt in 1 Jiiger wäßriger Lösung unter 60°C liegt. Vorzugsweise werden
solche nichtionogenen Netzmittel verwendet, deren Trübungspunkt zwischen 10 und 50°C liegt.
Der Trübungspunkt wird jeweils festgestellt durch die langsame Erwärmung einer 1 Jtigen Lösung und die Beobachtung der ersten
optisch gut erkennbaren Trübung. Die angegebenen Trübungspunkte beziehen sich auf reine Lösungen der jeweiligen Stoffe.
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Die Reiniger können neben den nichtschäumenden, nichtionogenen
Metz- und/oder Antischaummittel^ Buildersubstanzen enthalten,
wobei bevorzugt hierfür Ortho- oder Polynerphosphate wie Hexametaphosphat, Tripolyphosphat, Pyrophosphat in Form
ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze und weiterhin Alkalibicarbonate, Alkaliborate sowie Glukonate bzw. deren
Borsäureester in Betracht kommen. In vielen Fällen kann es vorteilhaft sein, den Reinigern noch Komplexbildner wie
beispielsweise Nitrilotriessigsäure, Äthylendiamin-tetraessigsäure, Aminotri- (methylenphosphonsäure), Aminoalky1-1,1-diphosphonsäüren
oder Hydroxyalkyl-ljl-diphosphonsäuren, insbesondere
HydroxySthan-l,l-diphosphonsäure, öder deren Alkalisalze
zuzusetzen.
Der Spritzdruck kann in weiteren Grenzen zwischen 5 und 50 atü
variiert werden. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Arbeiten mit einem Spritzdruck zwischen 6 und 20 atü erwiesen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin,
die letzten Spritzdüsen als Breitstrahldüsen auszubilden, die die Reinigungslösung tangential auf das Band aufbringen, so daß sich
die Verschmutzungen abschälen.
Die Restentfettung wird mit alkalischen Lösungen mit pH-Werten über 8,5, vorzugsweise über 12, vorgenommen. Es werden hierzu, die
bekannten üblichen alkalischen Reinigungsmittel, die vorzugsweise
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Ätzalkalien, Alkalisilikate, Soda, Pottasche, Ortho- und Polymerphosphate sowie Glukonate enthalten, verwendet.
Auch diese Bäder können die an sich bekannten oben bereits erwähnten Komplexbildner enthalten.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Restentfettung
mit den alkalischen Lösungen, deren pH-Wert über 8,5 liegt, unter Verwendung von Strom (elektrolytische Entfettung)
durchzuführen. Die Stromstärken liegen im üblichen Bereich
zwischen 3 und 10 A/dm . Die alkalische Restentfettung kann jedoch auch mit Hilfe mehrerer Bäder, vorzugsweise 2 Bädern,
durchgeführt werden. Auch hier ist es vorteilhaft,' wenn die Restentfettung, zumindestens im letzten Bad, unter Anwendung
von Strom erfolgt.
Die nichtschäumenden, nichtionogenen Netz- und/oder Antischaummittel
sowie gegebenenfalls Buildersubstanzen enthaltende Reiniger mit einem pH-Viert zwischen 6 und 8,5 v/erden vorzugsweise
in einer Konzentration von 0,3 bis 5 % angewandt. Die alkalischen Restentfettungsbäder werden mit Reinigungslösungen
in Konzentrationen zwischen 0,5 und 8 % gefahren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren konnte erstaunlicherweise
in sehr kurzen Zeiten, wie sie auch bei besonders schnell
, r
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laufenden Bändern unumgänglich sind, in der ersten Reinigungsstufe bereits die Befettung fast vollständig entfernt
werden, so daß nur noch geringe Mengen der Verschmutzung in die alkalischen Bäder gelangen. Hierdurch ist es möglich,
die alkalischen Bäder über lange Zeiten fast schaumfrei zu fahren und auch bei langen Standzeiten eine einwandfreie
Entfettung zu erreichen. Auch die Reinigungslösung in der ersten Zone kann dann über lange Zeiten funktionsfähig gehalten werden,
wenn durch geeignete an sich bekannte Maßnahmen, die sich ausscheidenden Fette aus der Reinigungslösung entfernt werden.
Es ist daher durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, die
Bandgeschwindigkeiten noch erheblich zu erhöhen, ohne daß Schwierigkeiten bei der Entfettung auftreten. Die Bandgesclwindigkeiten
bei einem Arbeiten mit ausschließlidh starkalkalischen
Lösungen sind dagegen aus Gründen der eingangs genannten Mängel nicht wesentlich über 500 m/min zu steigern.
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Beispiel 1: Ein im wesentlichen mit verseifbaren Fetten gevmlztes
Bandmaterial wurde in vertikaler Laufrichtung 1,5 Sekunden bei 80°C und einem Spritzdruck von 8 atü mit einer
1,5 Gew.Jiigen Reinigungslösung, deren pK-Wert bei 7 lag,
gespritzt. Die Reinigungslösung enthielt ein Gemisch aus einem Additionsprodukt von Äthylenoxid an Propylenglykol mit einem
Trübungspunkt von .170C in 1· /iiger Lösung und einem Additionsprodukt
von Äthylenoxid an Polyglycerin (3,5 KoI Äthylenoxid
pro Hydroxylgruppe) sowie einem Alkanolaminsalz einer niederen
Fettsäure Im Verhältnis 1:1:1. Die letzten Düsen waren hierbei als Breitstrahldüsen ausgebildet und so angebracht,
daß sie die Reinigungslösung tangential auf die Metalloberfläche aufspritzten. Der Fettbelag dieses Bandmaterials betrug
vor der Behandlung 0,42 g/m und nach der genannten Behandlung 0,08 g/m2.
Anschließend wurde nach dem Abquetschen der ersten Reinigungsflüssigkeit
in einem weiteren Behandlungsbad elektrolytisch nachentfettet. In diesem Bad wurde eine 2,5 J5ige alkalische
Reinigungslösung eines Reinigers der folgenden Zusammensetzung:
75 Gew.? NaOH
20 "" Soda
5 " Wasserglas
20 "" Soda
5 " Wasserglas
pH-Wert ca. 14
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eingesetzt. Die Stromstärke betrug 8 A/dm . Nach dieser Behandlung war das Bandmaterial vollständig entfettet. In dem
elektrolytischen Bad trat wegen der sehr geringen Einschleppung von V/alzfett kein störender Schaum auf, und es konnte auf
die Verwendung von Antischaummitteln verzichtet werden. Die Standzeit des elektrolytischen Entfettungsbades konnte
so erheblich gesteigert bzw. die Bandgeschwindigkeit erhöht v/erden.
Beispiel 2: Bandstahl, wie in Beispiel 1 beschrieben,
wurde 1 Sekunde bei einer Temperatur von 90 bis 93°C und einem Spritzdruck von 10 atü mit einer 2 #igen Lösung eines
Reinigungsmittels der folgenden Zusammensetzung:
50 Gew.% Natriumtripolyphosphat ^O M Natriumhexametaphosphat
7 n Kokosfettamin mit 10 bis 15 Ethylenoxid
3 n Additionsprodukt von Äthylenoxid
und Propylenoxid an Xthylendiamin mit einem Trübungspunkt von 19 C
in 1 %±gev Lösung
behandelt. In diesem Fall beträgt die Abnahme der auf dem Stahlband
befindlichen Fettmenge 90 %.
Anschließend an diese Spritzreinigung und das Abquetschen der Restlösung wurde in 2 alkalischen Reinigungsbädern, wobei das
'letzte unter Anwendung von elektrischem Strom betrieben wurde,
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nachentfettet. Im ersten Reinigungsbad wurde eine Lösung von Orthosilikat bei einer Temperatur von 80°C verwendet
und in dem zweiten elektrolytischen Bad eine 3 #ige Lösung eines Reinigungsmittels der folgenden Zusammensetzung:
. 70 Gew.% NaOH : 20 " Soda
10 " Polymerphosphate
einsetzt. Die Temperatur dieses letzten Bades betrug etwa 900C und die Stromstärke 6 A/dm . Bei dieser Arbeitsweise
war das Bandmaterial vollständig entfettet und in den alkalischen Reinigungsbädern trat kein störender Schaum auf.
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" 10 "
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Claims (2)
1) Verfahren zur Reinigung von Stahlbändern in sehr schnell laufenden Bandentfettungsanlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Band mit Reinigern, deren pH-Wert zwischen 6 und 8,5 liegt und die nicht schäumende, nichtionogene Netz-
und/oder Antischaummittel sowie gegebenenfalls Buildersubstanzen enthalten, bei Temperaturen zwischen 70 und 93°C
im Spritzverfahren bei einem Spritzdruck zwischen 5 und
50 atü behandelt, wobei die mittlere Behandlungszeit des Stahlbandes unter 5 Sekunden, vorzugsweise zwischen 0,2
und 2 Sekunden beträgt und man nach dem Abquetschen anschließend mit alkalischen Lösungen, deren pH-Wert über
8,5 liegt, eine Restentfettung des Bandes durchführt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Restentfettung unter Anwendung von Strom erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Restentfettung in mehreren Stufen, von denen mindestens eine unter Anwendung von Strom erfolgt, durchgeführt
wird.
Unteriaoen
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H) Verfahren nach Anspruch 1-3* dadurch gekennzeichnet,
daß man im ersten Reinigungsbad die. letzten Spritzdüsen als Breitstrahldüsen ausbildet, die tangential auf das
Band spritzen.
Henkel Sc Cie. GmbH.,
i.*. ppa.
i.*. ppa.
(Dr. Glasmann) (Dr. Arnoldy)
109845/17?S
Applications Claiming Priority (1)
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