DE1694429B - Verwendung einer Folie aus weichgemachten Polyvinylchlorid zur Herstellung einer Abdeckfolie - Google Patents
Verwendung einer Folie aus weichgemachten Polyvinylchlorid zur Herstellung einer AbdeckfolieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Folie aus weichgemachtem Polyvinylchlorid mit
einem Antistatikmittel zur Herstellung einer chirurgischen Abdeckfolie.
Der Bedarf an Folienbahnen als chirurgisches Abdeckmaterial
steigt in den Krankenhäusern ständig. Das Abdeckmaterial wird so über den Patienten gelegt,
daß es den Bereich bedeckt, in dem der Einschnitt vorgenommen werden soll. Das Abdeckmaterial wird
mit dem Patienten entweder mit Klebstoff, der sich auf cfcm Abdeckmaterial befindet, oder durch Aufsprühen
von Klebstoff auf den Bereich, in dem das Abdeckhiateris'
haften soll, befestigt. Der Einschnitt wird dann durch das Abdeckmaterial vorgenommen, das
die Operationsstelle gegen Verunreinigung schützt.
Folien aus weichem Polyvinylchlorid sind als Abdeckmaterial ausgezeichnet geeignet. Ferner sind
Folien aus weichem Polyvinylchlorid etwas dehnbar Und können leicht der Form der abgedeckten Stelle
angepaßt werden. Dies sind sehr erwünschte Eigenschaften für jedes chirurgische Abdeckmaterial. Eine
der Schwierigkeiten bei großen Bögen aus Polyvinylchloridfolien ist jedoch die Neigung der Folie, sich
elektrostatisch aufzuladen. Hierdurch ergibt sich ein erhebliches Problem bei Verwendung in Operationsräumen,
wo jede Möglichkeit einer Funkenbildung \vegen der Gefahr der Zündung und Explosion von
gasförmigen Anästhetika, die während der Operation verwendet werden, vermieden werden muß. Das Problem
der elektrostatischen Aufladung mit möglicher Funkenbildung wird erschwert, wenn die Polyvinylchloridfolie
mit einem Selbstkleber beschichtet ist und der Schutzbogen für den Selbstkleber unmittelbar vor
dem Aufbringen des Abdeckmaterials auf den Patienten entfernt wird.
Verschiedene Versuche wurden unternommen, diese mögliche elektrostatische Aufladung durch Einarbeitung
von Antistatikmitteln in die Polyvinylchloridfolie zu verringern. Bisher ergab sich jedoch hierbei ti. a. die
Schwierigkeit, daß die Zusatzstoffe aus dem Film zur Oberfläche zu wandern pflegten und die Eigenschaften
des druckempfindlichen Klebstoffbelages verschlechterten. So sind aus der britischen Patentschrift 723 580
Alkylamidoalkylentrialkylammoniiimsalze als Antistatikmittel
für Polyvinylchloridfolien bekannt, jedoch für die erfindungsgemäßen Zwecke wegen ihrer Wanderungseigenschaften
ungeeignet. Dies gilt z. B. für Stearamidopropyldimethyl-B-hydroxyäthylammoniumnitrat,
das in großem Umfang be· der Herstellung von Schallplatten aus Polyvinylchlorid als Antistatikmittel
verwendet wird. Ebenfalls als ungeeignet erwiesen sich Antistatikmittel vom Typ der Fettsäurederivate.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine chirurgische Abdeckfolie zu schaffen.
die die genannten Nachteile bezüglich elektrostatischer Aufladung und Wanderung des Antistatikmittels und
damit Verschlechterung der Eigenschaften des druckempfindlichen Klebstoffbelages nicht besitzt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung einer Folie aus weichgemachtem Polyvinylchlorid,
die 0,25 bis 2 Gewichtsprozent Lauramido-
propyltrimethylammoniummethylsulfat als Antistatikmittel
enthält, zur Herstellung einer chirurgischen Abdeckfolie, deren einseitige Beschichtung mit druckempfindlichem
Klebstoff, insbesondere einem Selbstkleber auf Acrylatbasis, durch einen Schuunogen abgedeckt
ist.
Diese Verbindung wirkt als ausgezeichnetes Antistatikmittel
und verringert die Entladungsgeschwindigkeit auch bei Verwendung in Mengen von nur 1 Gewichtsprozent
der Folie auf einen Wert im Bereich
von 0,05 bis 0,5 Sekunden. Ferne» hat der Zusatz
dieser Verbindung auch über eine längere Alterungszeit oder während der Dampfsterilisation von Polyvinylchloridfolien,
die mit Selbstklebern beschichtet sind, keine nachteiligen Auswirkungen auf den Selbstkleber.
Das Lauramidopropyltrimethylammoniummethylsulfat ist bereits in Mengen von nur 0,25 Gewichtsprozent
der Polyvinylchloridfolie wirksam, jedoch werden im allgemeinen Mengen von etwa 1 Gewichtsprozent
bevorzugt, da die Wirksamkeit mit abnehmenden Mengen unterhalb dieses Wertes geringer wird.
Eine Erhöhung der Menge des Lauramidoprcpyltrimethylammoniummethylsulfats bis weit über 1 Gewichtsprozent
der Folie hinaus hat keinen wesentlichen
Einfluß auf eine weitere Verringerung der elektrostatischen Aufladung, da die Entladungsgeschwindigkeit
auch bei Zusatz von 1 °/0 des Antistatikmittels äußerst hoch ist. Der Zusatz von beispielsweise
2 Gewichtsprozent des erfindungsgemäß verwendeten Antistatikmittels beeinflußt in erster Linie die Kosten
des erhaltenen Produkts durch eine Verdoppelung der Menge des Antistatikmittels, ohne daß eine wesentliche
tatsächliche Verbesserung hinsichtlich der Entladungsgeschwindigkeit erzielt wird. Jedoch sind auch
bei Mengen bis zu 2 Gewichtsprozent des Lauramidopropyltrimethylammoniummethylsulfats,
bezogen auf das Gewicht des Polyvinylchlorids, keine nachteiligen Wirkungen auf die Selbstkleberschicht festzustellen.
Beliebige Selbstkleber, die sich für die Aufbringung auf die Haut als geeignet erwiesen, können verwendet
werden. Geeignet sind beispielsweise Selbstkleber auf Kautscluikbasis oder vom Einkomponentensystem,
z. B. die Selbstkleber auf Acrylatbasis, die in steigendem Umfange als Selbstkleber zur Aufbringung auf
die Haut zur Anwendung kommen.
Eine Polyvinylchloridfolie wird wie folgt hergestellt: Ein Gemisch wird hergestellt aus 54 Gewichtsteilen
Polyvinylchlorid (Grenzviskosität in Cyclohexanon 1,52), 43 Gewichtsteilen eines Esters von Propylenglykol
und Adipinsäure vom mittleren Molekulargewicht 2200 (Handelsbezeichnung »Paraplex G 50«),
2 Gewichtsteilen Dibiitylzinnmaleat als Stabilisator
und 1 Gewichtsteil Laiiramidopropyltrimethylammoniiimmethylsulfat.
Die Lösung wird mit einem aromatischen Lösungsmittel auf einen Feststoffgehalt von
90% eingestellt. Aus dieser Lösung wird auf Papier,
<las mit einem Trennmittel überzogen, ist, eine Folie
gegossen. Durch Abdampfen des Lösungsmittels bleibt eine Folie aus Polyvinylchlorid zurück.
Eine Lösung eines Selbstklebers, z. B. der Klebstoff «us [sooctylacrylat-Methacrylamid-Polymerisat gemäß
Beispiel 9 der USA.-Patentschrift 2 884 126, wird auf einen mit Silicon als Trennmittel beschichteten
Papierbogen gegossen, worauf das Lösungsmittel verdampft wird. Die Klebstoffseite wird dann mit der
vorher gebildeten Polyvinylchloridfolie bedeckt, die vorher von dem trennmittelbeschichteten Papier entfernt
wurde, auf dem sie bgeildet wurde. Die Verklebung zwischen der Polyvinylchloridfolie und dem
Klebstoffüberzug wird vorgenommen, indem die Folie gut an die darunterliegende Klebstoffschicht gedrückt
wird. Der so gebäJete Schichtstoff wird dann in Stücke der gewünschten Größe geschnitten, ohne das siliconbeschichtete
Schutzpapier zu entfernen, und die zugeschnittenen Bögen werden dann in geeigneter Weise
für die Sterilisation verpackt. Nach der Sterilisation mit Wasserdampf oder auf chemischem Wege wird das
Deckblatt vom Selbstkleber entfernt.
Eine Verschlechterung der Selbstkleberschicht ist selbst nach längerer Lagerdauer bei Temperaturen von
etwa 50° C nicht festzustellen. Ebenso ist kein Anzeichen einer Wanderung des Antistatikmittels in dem
Selbstkleber vorhanden.
Beim Abstreifen des Deckblatts von der Selbstkleberschicht ist keine statische Aufladung feststellbar.
Versuche zur Zerstreuung der Aufladung der so hergestellten Polyvinylchloridfolie ergaben eine Entladungsgeschwindigkeit
unter gegebenen Bedingungen, die wenigstens der Hälfte der Gesamtladung innerhalb
von 0,5 Sekunden entsprach.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Folie aus weichgemacluem Polyvinylchlorid, die 0,25 bis 2 Gewichtsprozent Lauramidopropyltrirnethylarnmoniurnrnethylsulfat als Antistatikmittel enthält, zur Herstellung einer chirurgischen Abdeckfolie, deren einseitige Beschichtung mit druckempfindlichem Klebstoff, insbesondere einem Selbstkleber auf Acrylatbasis. durch einen Schlitzboden abgedeckt ist.
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