DE1692745C3 - Verfahren zur Herstellung eines Proteinnährmittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Proteinnährmittels

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DE1692745C3 DE19661692745 DE1692745A DE1692745C3 DE 1692745 C3 DE1692745 C3 DE 1692745C3 DE 19661692745 DE19661692745 DE 19661692745 DE 1692745 A DE1692745 A DE 1692745A DE 1692745 C3 DE1692745 C3 DE 1692745C3
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blood
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protein
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Alfred Joseph; Palmer Hugh Charles; London Harms
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Mars Ltd
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Proteinnährmittels durch Kochen eines belüftetes Blut und ein weiteres beim Erhitzen koagulierendes wäßriges Protein, wie Eiereiweiß. enthaltenden Gemisches. Die Erfindung betrifft auch ein Proteinnährmittel, das durch ein solches Verfahren herstellbar ist. Dieses Proteinnährmittel ist in erster Linie als Futter für Tiere, etwa Haustiere, bestimmt, es ist aber gleichwohl als Nahrungsmittel für Menschen geeignet.
Ein Verfahren zur Herstellung eines eiweißreichen Futtermittels ist beispielsweise aus der CH-PS 3 43 770 bekannt. Nach diesem Verfahren wird Blutplasma mit Fleisch und Blut in Konservenbüchsen gekocht, wobei das Gemisch in einen gallert- oder pasteteähnlichen festen Zustand übergeht. Das entstehende Produkt weist also eine weiche Konsistenz auf, d. h. es kann aus der Konservenbüchse gelöffelt werden.
Auf Grund dieser weichen Konsistenz, die wesentlich von der natürlichen Fleisches oder von Tierinnereien wie Lunge oder Leber abweicht, wird das Futtermittel
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nach der CH-PS von vielen Tieren nicht angenommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Proteinnahrmittels zu schaffen, mit dem es möglich ist, in großem Maß zur Verfugung stehende minderwertige Tierprodukte in eine Form überzuführen, die genießbaren tierischen Geweben wie Lunge oder Leber oder Fleisch gleicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Grundgemisrh mit einem Gehalt bis 50 Gewichtsprozent Blut oder Blutplasma. Blutwasser oder Blutkörperchen, mindestens 20 Gewichtsprozent Eiereiweiß bzw. einer entsprechenden Menge eines anderen b<-im Erhitzen koagulierenden wäßrigen Proteins und mit nicht mehr 30 Gewichtsprozent eines Polysaccharid enthaltenden Bindemittels belüftet i»nd durch anschließendes Kochen in ein festes kohärentes Gel überführt wird, das der Konsistenz von Lunge oder Leber entspricht.
Das Universal-Lexikon der Kochkunst von 1901 gibt auf Seite 105 ein Rezept zur Zubereitung eines Blutpuddings. Hier wird neben Blut dem Gemisch auch Eischaum, also belüftetes Eiereiweiß zugegeben. Daneben enthält das Gemisch aber wohl mehr als 50 Gewichtsprozent Mehl und etwa 25 Gewichtsprozent Butter, Rahm, Eigelb usw. Damit ist klar, daß das Eiereiweiß bei dem Blutpudding nach dem Universallcxikon nicht die Bedeutung hat wie bei dem Herstellungsverfahren nach vorliegender Erfindung.
Das beim Erhitzen koagulierende wäßrige Protein ist vorzugsweise Eiereiweiß. andere Proteine wie raffiniertes Pflanzenprotein oder Milchpulver, die das Eiereiweiß im Gemisch teilweise oder ganz ersetzen, sind aber durchaus verwendbar. Derartige Proteine sind in Pulverform im Handel erhältlich.
Das erfindungsgemäß herstellte Proteinnährmittel ist billig und nahrhaft. Das Herstellungsverfahren ist äußerst vielseitig, da durch eine Änderung des Belüftungsgrades dec Gemisches dem Produkt eine beliebige Dichte erteilt werden kann. Durch Zusatz anderer Nahrungsstoffe, wie 7. B. faseriger Proteine, kann dem Nährmittel eine gewünschte Gewebestruktur gegeben werden.
Das erfindungsgemäße Proteinnährmittel kann für sich als Lunge- oder Leberersatz oder zusammen mit einem anderen eßbaren nichtfaserigen Proteinmaterial verwendet werden, das dem Gemisch vor dem Kochen zugesetzt wird.
Im Grundgemisch liefert das Blut Protein und es gibt dem Produkt einen Fleischgeschmack und eine Fleischfarbe, während das koagulierende Protein weiteres Protein liefert und eine Gewebestruktur hervorruft, die nach Belieben die Struktur nichtfaseriger Gewebe vortäuschen kann. Je weniger betont der Fleischgeschmack oder die Fleischfärbung sein soll, desto kleiner ist der Anteil an Blut oder Blutderivat im Gemisch. Das Blut wird vorzugsweise mit einem Antikoagulierungsmittel behandelt.
Das Gemisch enthält vorzugsweise als weiteres Nährelement Eigelb, das den Belüftungsgrad des Gemisches begrenzt. Eiereiweiß und Eigelb können in Form ganzer Eier zugesetzt werden. Statt Eiweiß oder Ganzei kann Trockenei Verwendung finden, das gemäß der Gebrauchsanweisung der Herstellerfirma mit Wasser wieder aufgebaut wird.
Das Polysaccharid, wie z. B. Mehl, Carboxymethylzellulose, Gummiarabikum oder Kombinationen dieser Materialien enthaltende Bindemittel verbessert die Kohäsion j,ind die Festigkeit des gekochten Produktes.
Außerdem absorbiert es den vom Gel nicht aufgenommenen Flüssigeitsüberschui
Der Anteil an Bindemitteln im Grundgemisch beträgt zweckmäßigerweise etwa 7 bis 30 Gewichtsprozent Mehl bzw. bis etwa 15 Gewichtsprozent Carboxymethylzellulose bzw. bis etwa 5 Gewichtsprozent Gummiarabikum oder geeignete Kombinationen dieser Materialien bis insgesamt etwa 30 Gewichtsprozent. Werden dem Grundgemisch weitere Proteinstoffe zugesetzt, dann kann der Anteil an Bindemitteln in der Grundmischung bis auf etwa 45 Gewichtsprozent Getreidemehl erhöht werden.
Das Gemisch kann bei 1000C gekocht werden. Bei dieser Temperatur z. B. in einer Dampfatmosphäre beträgt die erforderliche Kochzeit im allgemeinem 10 bis 30 Minuten, während bei Verwendung niedriger oder höherer Temperaturen längere bzw. kürzere Kochueiten erforderlich sind.
Das erfindungsgemäß hergestellte Proteinnährmittel kann einer Konservierungs- und Stenlisierungsbehandlung unterworfen werden ohne eine Einbuße seiner wesentlichen Eigenschaften zu erleiden. Es kann als Tierfutter oder als Zugabe oder Ergänzung für ein anderes Futter verwendet werden, wie z. B. in Verbindung mit faserigen oder nichtfaserigen Proteinfuttermitteln wie Fleischinnereien, Lunge, Leber, Weizenkleber oder Fisch, die mit dem gekochten Produkt vor seiner Sterilisierung und Konservierung in Büchsen vermischt werden müssen.
Ein Nahrungsmittel mit hohem Proteingehalt für den menschlichen Gebrauch kann erhalten werden, indem dem Gemisch vor dem Einkochen weiteres für den menschlichen Genuß geeignetes Protein zugegeben wird, wie z. B. geruchlos gemachtes Fischmehl oder Erdnußproteinextrakt.
Das Gemisch kann auch geschmackfördernde Zusätze wie z. B. Gewürze enthalten, welche in Kombination mit geeigneten Zusatzmitteln eine bessere Imitation bestimmter Fleischarten oder anderer bekannter Proteinnahrungsmittel ermöglichen.
Natriumnitrit kann dem Gemisch zur leichteren Wiederherstellung der roten Blutfarbe während der Sterilisierung des gekochten Produkts beigegeben werden. Reicht dieser Nitritzusatz zur Behandlung des ganzen vorhandenen Blutes nicht aus. dann kann die erforderliche Wirkung erzielt werden, indem Natriumnitrit dem gekochten Produkt vor dem Verschließen der Konservendose zugegeben wird.
Nachfolgend wird die Herstellung erfindungsgemäßer Proteinnährmittel an Hand einiger Beispiele erläutert.
Zum Erhalt eines Grundgemisches werden 12 bis 24 Gewichtsieile Mehl, zumindest 42 Gewichisteile Ganzei und der im wesentlichen aus Vollblut beuehende Rest durch schnelles Rühren vermischt. Das Rühren biw. Schlagen wird unterbrochen, wenn das Gemisch den zur Imitation von Lunge erforderlichen Belüftungsgrad erreicht hat. Danach wird eine etwa 1 bis 2 cm dicke Schicht des gleichmäßig belüfteten Gemisches 15 bis 30 Minuten in Dampf bei 1000C zum Erhalt eines kohärenten Gels gekocht, das in bezug auf Gewebestruktur, Farbe und Porosität seiner geschnittenen Oberfläche Lungengewebe sehr ähnlich ist. Bei einem bestimmten Beispiel enthielt das Gemisch 57 Gewichtsprozent Ganzei, 29 Gewichtsprozent Vollblut und 14 Gewichtsprozent Mehl.
Zum Erhalt eines in bezug auf Geschmack und Aussehen leberähnlichen nahrhaften Gelprodukts wird der Grundmischung bis zu 50 Gewichtsprozent der Gesamtmischung gehackte Leber beigemengt.
Zur Herstellung eines in bezug auf Geschmack und Gewebestruktur gekochtem Fleisch entsprechenden fasrigen Produktes kann der Grundmischung bis zu 50 Gewichtsprozent der Gesamtmischung geruchlos gemachtes Fischmehl zugegeben werden. Die Gesamtwirkung wird dann zum Erhalt eines faserigen Gelproduktes eingekocht und schließlich in Büchsen konserviert.
V/ährend vorzugsweise wässeriges koagulierbares Protein verwendet wird, welches entweder aus Eiereiweiß oder ganzen Eiern herrührt, können dort, wo getrocknete Materialien wie z. B. Trockenei oder pflanzliches Protein verwendet werden, diese getrockneten Proteine durch Wasser wieder aufbereitet werden. So können getrocknete Proteine dem Blut zugegeben werden, um das im Blut enthaltene Wasser zur Aufbereitung der Proteine zu benutzen oder man kann auch zusätzlich Wasser hinzufügen.

Claims (4)

Patemansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Proteinnährmitiels durch Kochen eines belüftetes Blut und ein weiteres beim Erhitzen koagulierendes wässeriges Protein, wie Eiereiweiß, enthaltenden Gemisches, dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundgemisch mit einem Gehalt bis 50 Gewichtsprozent Blut oder Blutplasma. Blutwasser oder Blutkorperchen. mindestens 20 Gewichtsprozent Eiweiß bzw. einer entsprechenden Menge eines anderen beim Erhitzen koagulierenden wäßrigen Proteins und mit nicht mehr als 30 Gewichtsprozent eines PoIysaccharid enthaltenden Bindemittels belüftet und durch anschließendes Kochen in ein festes kohärentes Gel überführt wird, das der Konsistenz von Lunge oder Leber entspricht.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundgemisch vor dem Kochen nichtfaserige Fleischinnereien wie Lunge oder Leber oder geruchlos gemachtes Fischmehl in einem Anteil von bis 50 Gewichtsprozent der Gesamtmischung zugemischt werden, wobei der Gehalt an Bindemitteln in der Grundmischung bis auf 45 Gewichtsprozent Getreidemehl erhöht w ird.
3. Verfahren nach einem dtr Ansprüche I und 2. dadurch gekennzeichnet, daß das gekochte Gemisch anschließend sterilisiert wird.
4. Proteinnährmiue! aus einem gekochten. Blut und ein weiteres beim Erhitzen koagulierendes wäßriges Protein, wie Eiereiweiß enthaltenden Gemisches, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch (A) Blut. Blutplasma, Blutwasser oder Blutkorperchen, (B) Eiereiweiß bzw. einer entsprechenden Menge des beim Erhitzen koagulierenden wäßrigen Proteins und (C) einem polysaccharidhaltigen Bindemittel besteht, und zwar in Mengen von bis 50 Gewichtsprozent (A). mindestens 20 Gewichtsprozent (B) und höchstens 30 Gewichtsprozent (C), und daß es eine Ijnge- oder leberähnliche Konsistenz aufweist.
DE19661692745 1965-08-02 1966-08-01 Verfahren zur Herstellung eines Proteinnährmittels Expired DE1692745C3 (de)

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DE1692745A1 DE1692745A1 (de) 1971-08-05
DE1692745B2 DE1692745B2 (de) 1975-10-02
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