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Teerfahren zur Herstellung von voluminösen Zwirnen
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von voluminösen
Zwirnen aus gekräuselten "'äden.
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In der Teppichindustrie werden zur Verarbeitung speziell zu Tufting-Teppichen
2- bis 3-fädige Zwirne eingesetzt. In der Mehrzahl sind die Einzelfäden verschiedenfarbig,
so daß MOulind-Effekte erzielt werden. Es werden jedoch aus Gründen der Gleichmäßigkeit
der Kräuselung auch einfarbige Garne aus mehreren gekräuselten Einzelfäden so hergestellt.
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Von der Verarbeitungsseite aus werden an solche Zwirne die Forderung
nach maximaler Voluminösität bei besten Verarbeitungsvoraussetzungen erhoben. Außerdem
soll bei mehrfarbigen Zwirnen keine Verschiebung des Farbtones durch Drehungsverschiebungen
hervorgerufen werden können.
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Maximale Voluminösität erfordert Einzelfäden mit möglichst geringer
Vordrehung im fertigen Zwirn. Optimale Verarbeitbarkeit
erfordert
geringe Drehungstendenz des Zwirnes bei der Verarbeitung. Aus diesem Grunde sind
Zwirnkonstruktionen folgender Art. üblich: Der Vorzwirn des Einzelfadens beträgt
50 Drehung-en/m S, der Auszwirn 30 Drehungen/m Z. Der Einzelfaden besitzt theoretisch
im Zwirn 20 Drehungen S. Die Drehungstendenz ist durch den Auszwirn von 30 Drehungen
Z gering.
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Bei kritischen Mouline-Zwirnen, bei denen sehr leicht Drehungsverschiebungen
sich optisch bemerkbar machen, muß der Auszwirn höher sein. Aus diesem Grunde wird
auch der .Einzelladen höher vorgezwirnt, beispielsweise 80 Drehungen/,m S bei einem
Auszwirn von 50 Drehungen/m Z. Der Einzelfaden besitzt dann theoretisch im Zwirn
30 Drehungen/m S gegenüber der Zwirndrehung von 50 Drehungen/m Z. In diesem Fall
ist die Drehungstendenz auch gering.
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Vom Faserhersteller werden die Einzelfäden mit 0 bis 30 Drehungen/m
angeliefert. Um nach den o. a. Zwirnformeln arbeiten zu können, müssen die Einzelläden
nachgedreht werden.
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Da dieses Nachdrehen einen zusätzlichen Arbeitsgang darstellt, werden
teilweise auch Zwirne aus glicht nachgedrehten Einzelfäden hergestellt. Einzelfäden,
die von Haus aus 30 Drehungen mitbringen,, zergen bei der Nach- bzw. Auszwirnung
mit 30 in entgegengesetzter Richtung eine geringe Drehungstendenz. Bei 50 Drehungen
Auszwilrn ist die Tendenz etwas größer. Einzelfäden jedoch, die von Haus aus mit
0 Drehungen anfallen, zeigen bei 30 Drehungen Auszwirn eine stärkere, bei 50 Drehungen
Auszwirn eine starke Drehungstendenz.
Bei einfarbiger Verarbeitung
genügen 30 Drehungen/m Auszwirn bei leicht vorgedrehten Einzelfäden. Bei nicht vorgedrehten
Einzelfäden kann durch entsprechende Stabilisierung nach dem Zwirnvorgang der Zwirn
beruhigt werden, so daß er sich verarbeiten läßt. Nüssen dagegen die Auszwirndrehungen
bei mehrfarbigen Zwirnen höher sein, um Drehungsverschiebungen oder Farbtonverschiebungen
zu vermeiden, so ist auf keinen Fall ohne Nachdrehen des Einzelfadens eine Drehungsneigung
des Zwirnes zu vermeiden.
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Bei der Herstellung von Garnen insbesondere für die Teppichindustrie
ist es zwecks Erreichung einer guten Voluminösität wichtig, daB der Einzelfaden
möglichst geringe theoretische Drehungen im fertigen Zwirn besitzt, um voluminös
zu erscheinen. Durch die Wahl der Vordrehung des Einzelfadens kann dies berücksichtigt
werden. Beim Einsatz von ungedrehten Einzelfäden jedoch ist immer eine Minderung
der Voluminösität je nach der Höhe des Auszwirnes verbunden, da die theoretische
Drehung im Einzelfaden der Drehung des Auszwirnes entspricht.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Hers-ellung von voluminösen
>Zwirnen aus ungedreh:. en gekräuselten Fäden gefunden, wenn man aie @-szwi--nung
m;. Hilfe von Doj#peldral-@tspindeln, wie sie für die Üordhers.ellung bekannt sind,
durchführt. Insbesondere sind Fäden. aus syn t,hetischen linearer- -#.jiymeren,
wie Polyariden und Polyestern, für das Ver-aä_rer geeignet.
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e i s p-i _e 1 1 Zwei ungedrehte gekräuselte Fäden aus Polyamid 6, 12 000 den und
92 Einzelkapillaren werden beispielsweise mit 30 Drehungen/m Z zusammengezwirnt.
Im fertigen Zwirn behält jeder Einzelfaden nach diesem Verfahren seine Vordrehung
0 bei und ergibt dadurch ein offenes voluminöses Warenbild.
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B e i s p i e 1 2 Es werden zwei vorgedrehte, verschieden farbige
Kräuselfäden aus Polyamid 6, 1 200 den, mit 92 Einzelkapillaren und 20 Vordrehungen
S mit 50 Drehungen Z zusammengezwirnt. Jeder Einzelfaden behält in diesem Fall seine
Vordrehung von 20 Drehungen/m S bei. Im fertigen Zwirn wird auf diese Weise eine
klare Trennung' der Farben erhalten.
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B e i s p i e 1 3 Zur Erstellung eines dreifädigen Mouline-Zwirnes
werden aus dreivorgedrehten Fäden Polyamid 6, 1 200 den mit 92 Einzelfäden und 20
Vordrehungen S zwei Fäden zusammengefaßt und mit dem dritten Faden mit 50 Drehungen/m
Z verzwirnt. Die beiden .zusammengefaßten Fäden liegen im Zwirn offen nebeneinander.
Jeder Einzelfaden besitzt seine Vordrehung von 20 Drehungen/m S. Der Zwirn besitzt
50 Drehungen/m Z.
Es,-ist also nach diesem Verfahren möglich, optimale
Zwirne mit möglichst hoher Voluminösität bei geringster Drehungstendenz herzustellen.
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Zusätzlich köirinen bei gier Ierstellung Von dreifädigen Zwirnen noch
Effekte durch. Beeinflussung der Fadenbremsung der Feinzelfäden erzeugt werden,
indem 'vorzugsweise ein außerhalb des DallQns liegender Faden weniger gebremst wird
und daher diese Farbe im Zwirn mehr zum Tragen kommt, weil dieser Faden voluainäser
als die beiden anderes Fäden ihn Zwirn ein ,gebunden ist (siehe beispielsweise pule
c in der Figur).
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeigt die Figur.
Von den Spulen 13 und Q laufen die beiden Fäden D 1 und 0 1 in die rotierende gordierspindel
E ein und bildendort durch seitlichen Austritt den Fadenballon D. Der Faden A 1
läuft von der Spule A in die Ausgleichsverrichtung G bekannter Art, die entweder
nach dem Fadenspannungs- oder nach dem Faaenlängen-gpinzip arbeitet, ein und wird
dort mit den Fäden B 1 und C 1, die gleichfalls in diese Ausgleichsvorrichtung
einlaufen" in Punkt E verdrillt und anschließend durch die Aufwickelvarrichtung
W aufgewickelt. Mit Hilfe der Fadenbremsen X 1 und X 2 wird die Fadenspannung eingestellt.
Bei einer Drehzahl der Spindel von 3 000 Umdrehungen/min und einer dickelgeschwindigkeit
von 100 m/min wird ein Zwirn von 30 Drehungen/m erhalten.