DE168173C

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Info

Publication number: DE168173C
Application number: DENDAT168173D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 296.

SOCIETE ANONYME

Bekanntlich wird das Kollodium bei der Herstellung künstlicher Seide zwecks Durchpressens durch die Spinndüsen in einem mit diesen Verbundenen Zylinder komprimiert, der durch einen sich in dem Zylinder bewegenden Kolben in zwei Kammern geteilt ist, von denen die eine zur Aufnahme des Kollodiums, die andere hingegen zur Aufnahme des flüssigen Druckmittels bestimmt

ίο ist. Als solches kommt bisher lediglich Wasser zur Anwendung. Hiermit sind Nachteile verbunden, welche in folgendem bestehen: Tritt eine Undichtheit zwischen dem Kolben und der Zylinderwandung ein, so gelangt das als Drückmittel dienende Wasser in den Kollodiumraum, und es bilden sich, da aus dem -- Kollodium durch das Wasser Nitrozellulose gefällt wird, Klumpen, welche' die feinen Düsenöffnungen, durch die das Kollodium gedrückt werden soll, verstopfen, so daß die Apparate bekanntlich sehr häufig während des Betriebes auseinander genommen und gereinigt werden müssen. Auch bei völlig guter Abdichtung zwischen Kolben und Zylinder

kann derselbe Ubelstand dadurch hervorgerufen werden, daß die Zylinderwandung durch das Wasser benetzt wird. Hat nämlich der durch das Druckmittel fortbewegte Kolben das in dem Kollodiumraum befindliche Kollodium herausgepreßt, so tritt bei seinem Rückgange das an den Wandungen haftende Wasser mit dem nachdringenden Kollodium bezw. mit der neuen Kollodiumfüllung in Berührung, wodurch ebenfalls Klumpenbildung hervorgerufen wird. Um diese Mißstände zu beseitigen, wird nach dem. vorliegenden Verfahren als Druckmittel an Stelle des Wassers ein Lösungsmittel für Nitrozellulose verwendet, und zwar vornehmlich Amylacetat. Dieses darf selbst in größeren Mengen von dem Druck- in den Kollodiumraum eintreten, ohne eine Klumpenbildung hervorzurufen. Auf diese Weise ist man in der Lage, ohne Störungen der beschriebenen Art Fäden aus Kollodiumlösungen zu erzeugen.

Claims

Patent-An Spruch:

Verfahren zum Komprimieren von Kollodium bei der Herstellung künstlicher Seide, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel an Stelle von Wasser ein beliebiges Lösungsmittel für Nitrozellulose, vornehmlich Amylacetat, verwendet wird.