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Verfahren zum Klimatisieren von Großraumbüros od. dglo
und Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Klimatisieren von Großraumbüros od. dgl. und schlägt eine Anordnung
zur Durchführung dieses Verfahrens vor.
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Da bei modernen Großraumbüros die Raumhöhe im Vergleich zur Länge
und Breite der Räume verhältnismäßig niedrig ist, kommt auf- den einzelnen Arbeitsplatz
ein relativ geringer Luftraum, so daß eine örtliche Klimatisierung mit entsprechend
häufigem Luftwechsel notwendig ist. Dabei dürfen an den Arbeitsplätzen durch die
Luftströmung keine Zugerscheinungen auf-treteno ' Zur zugfreien Belüftung von Räumen
ist es allgemein bekannt, die Frischluft den Räumen an mehreren Stellen möglichst
ohne kinetische Energie zuzuführen. Ein Vorschlag geht dahin, in Bodennähe, entlang
der Wände, perforierte Zuluftleitungen anzuordnen und in geringem ' Abstand über
den Zuluftleitungen parallel verlaufende Abluftleitungen' vorzusehen (öeterr. Patentschrift
950.) Eine ausreichende Belüftung, insbesondere 4er Raummitte läßt sich mit dieser
Anordnung nicht erzielen.
Nach einem weiteren Vorschlag dienen senkrecht,
von der Decke hängende Luftkanäle verschiedener hänge 'zur Raumbelüftung, wobei
die tiefer mündenden Luftkanäle zur Zuführung von Frischluft und die höher mündenden
Luftkanäle zur Abführung der verbrauchten Luft dienen (DPS 518.899). Dabei treten
unter den Mündungen der Zuluftkanäle Zugerscheinungen auf, die sich nur dann auf
ein erträgliches Maßmindern lassen, wenn die Anzahl der Kanäle einen entsprechend
großen Gesamtquerschnitt ergibt, der einem großen Zuluftvolumen geringe Luftgeschwindigkeiten
erlaubte Die gleichmäßige Belüftung wird aber dann durch aufwendige, in den Raum
vorstehende und daher" architektonisch störende Kanäle erkauft. Weiterhin ist eine
Anordnung bekannt, die den Raum gitterartig in Zonen mit Frischluft und solchem
mit Abluft aufteilt. Zwar werden hier die Zugerscheinungen durch an.senkrecht von
der Decke heruntergeführten Zuluftkanälen angeschlossene horizontal verlaufende
Verteilleitungen, die seitliche Luftauslässe aufweisen, vermieden (DPS 915°386)o
Gegen diese Art der Luftführung-spricht neben architektonischen Gründen auch die
Tatsache, daß sich auf den horizontal verlaufenden Verteilleitungen Staubablagerungen
bilden, die sich durch die Bjektorwirkung beim in Betrieb nehmen der Luftversorgungsanlage
plötzlich über den Raum ausbreiten und nur zum Teil durch die Abluft weggeführt
werden können. . Schließlich ist es auch bekannt, die Luft aus unmittelbar horizontal
unter der Raumdecke angeordnete Kanäle mit nach unten-gerichteten. Auslässen in
den Raum einzuführen und nach dem Durchströmen des Raumes als-Abluft über einen
ebenfalls unmittelbar unter der Raumdecke angebrachten Kanal abzuführen. .Bei dieser
Belüftungsart treten allerdings wieder die bei nach unten gerichteten Auslässen
üblichen Zugerscheinungen auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Großraumbüros od. dgl. durch
einen ausreichenden Luftwechsel ohne Zugerscheinungen unter: besonderer Berücksichtigung
der durch-Pensterflächen bedingten . äußeren Einflüsse zu klimatisieren und dabei
eine Luftführung zur wählen, die negative Einflüsse auf die Architektur der $u klimatisierenden
Großraumbüros ausschließt.
Zur Lösung dieser .Hufgabe wird nach
der Erfindung zum Klimatisieren von Großräumen cd. dgl. von der Decke aus in den
Raum eingeblasene `Frischluft, die nach dem Durchströmen des Raumes als Abluft an
der Decke angesaugt wird, so verfahren, daß die Luftführung zwei oder mehr gegensinnig
rotierende Raumluftwalzen erzeugt, deren rehsinn den Luftstrom an zwei gegenüberliegenden
Fensterwänden zur Decke richtet. -Die gegensinnig rotierenden Raumluftwalzen stellen
sicher, daß im N@atz,ibereich der abwärts strömenden Luft durch die zuvor entgegengerichtete
Strömung der Luftwalzen die kinetische Energie der ßtre.hlen v:eitgehend vernichtet
ist" so daß Zugerscheinungen nicht auftreten können. Der durch den Drehsinn der
Haumluftwalzen an zwei gegenüberliegenden Fensterwänden zur Decke gerichtete Luftstrom
verhindert den insbesondere an Fensterflächen auftretenden witterungsbedingtenunregelmäßigen
Einfluß auf das angestrebte gleichmäßige Raumklima.
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:iss wurde nämlich bei den bekannten Luftführungen zur Klimatisierung
von Großraumbüros beobachtet, daß regelmäßig die Fensterplätze starken Temperatursähwankungen
unterliegen. Bei niedriger Außentemperatur kühlt sich die Raumluft an den Fensterflächen
stark ab, 3o daß das spezifische Gericht der Luft größer wird, wodurch die :hurt
absinkt und Fußkälte hervorruft. Bei höheren Außentemperaturen und bei den damit
regelmäßig verbundenen intensiveren Lichteinfall erhöht sich die Temperatur an den
Fensterflächen entsprechend. All diesen Einflüssen tritt der erfindungsgemäß an
den Fensterwänden aufwärts gerichtete Luftstrom der Raumluftwalzen entgegen. Zur
Durchführung des Verfahrens schlägt die Erfindung eine Anordnung vor, nach der zu
Gruppen zusammengefaßte, nahezu parallel zur Raumdecke ausbläsende Zuluftelemente
einer Gruppe gegen die Ausblasrichtung der Zuluftelemente einer nachfolgenden Gruppe
'gerichtet sind. Zweckmäßig sind die Zuluftelemente mit-Abluftel.ementenkombiniert,
die zur.gleiehb14ibenden Aufrechterhaltung des Lufthaushaltes im Raun von :dr- 'Räxmlu°ftwalze-.:
söviel Luft abführen, wie der Raumluftwalze von. Jee Züiuftelementen -:zugeführt
wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Zuluft-Abluftkombination mit den Beleuchtungskörpern des Raumes eine
Baueinheit bildet. Da die Beleuchtungskörper vornehmlich aus langgestreckten, mit
seitlichen Abschirmungen versehenen heuchtstoffröhren gebildet sind, schlägt die
Erfindung weiter vor, die Zuluft-Abluftkombination in den seitlichen Abschirmungeneder
Haumbeleuchtungskörper unterzubringen.
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Architektonisch fügt sich die Anordnung, besonders vorteilhaft in
den Raum ein, wenn die Baueinheiten erfindungsgemäß nahezu bündig mit einer abgehängten
Akustik- oder Faneeldecke abschließen.
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Eine den unterschiedlichen Raumverhältnissen in Raummitte bzw. in
Fensternähe gut angepaßte Klimatisierung erzielt die Erfindung durch die Anordnung
von Bauelementen, die in Fensternähe nur mit Abluftelementen und in Nähe der Nachbargruppe
nur mit Zuluftelementen ausgestattet-sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung ist in der
Zeichnung schematisch dargestellt und Wird im folgenden näher beschrieben: -Fig.
1 zeigt ein durch ein Raumluftwalzenpaar klimatisiertes Großraumbüro im Querschnitt
und Fig. 2 ebenfalls im Quersch=nitt einen durch zwei Raunlluftvalzenpaare klimatisierten
Büroraum.
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Das in rig. 1 dargestellte Großraumbüro, dessen Breite et%@a der 4-fachen
Raumhöhe entspricht, ist in zwei Belüftungsbereiche 1 und 2 aufgeteilt. In einer
die Raunhöhe begrenzenden Akustikdecke 3 sind über die beiden hüftu:ngsbereiche
1 und 2 je vier Baueinheiten Q. angeordnet, die sich über die Les-nite Länge des
Großrauiubü ros verteilen. Die Baueinheiten 4 sind aus hintereinander liegenden
Leuchtstoffröhren 5, Röhrensockel 6, Zeitungsschächten 7 und seitlichen Abschirmungen
8 und 9 gebildet. Letztere umschließen Kanäle 10 und 11, die an Zuluftleitungen
12 bzw. Abluftleitungen 13 angeschlossen sind.
Über dert- beiden
Lüftungsbereichen 1 und 2 sind die Kanäle 10 der den Fensterwänden 14 und 15 benachbarten
Baueinheiten 4 an der . -Abluftleitung 13 angeschlossen. Der Kanal 10 der nachfolgenden
Baueinheit 4 ist gleichfalls an der Abluftleitung 13 angeschlossen, während der.Kanal
11 an der Zuluftleitung 12 angeschlossen ist. Die Abschirmungen 8 der beiden zur
Deckenmitte hin nachfolgenden Baueinheiten 4 umschließen je einen Kanal 11, der
an-der Zuluftleitung 12 angeschlossen ist.
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Die Kanäle 10 und 11 weisen nahezu tangential unterhalb der Akustikdecke
mündende Zuluftschlitze 16 bzw. Abluftschlitze 17 auf.
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Die Zu- und Abluftschlitze 16 bzw. 17 können auch durch Drallauslässe
ersetzt werden. Bei diesen läßt sich eine besonders gute Durchmischung von Raum-
und Zuluft erreichen, wodurch sich auch große Temperaturdifferenzen zwischen Raum-
und Zuluft leicht ausgleichen lassen.
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In jedem Falle werden bei der erfindungsgemäßen Anordnung die in den
Lüftungsbereichen 1 und 2 gestrichelt dargestellten gegensinnig rotierenden Raumluftwalzen
erzeugt.
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In dem in Figur 2 dargestellten Großraumbüro, das in vier-Lüftungsbereiche
18, 19, 20 und 21 aufgeteilt ist, beträgt die Raumbreite etwa das 6,5-fache der
Raumhöhe. Dieser Raum ließe sich notfalls, wie der in Figur 1 dargestellte Großraum,
in nur zwei Lüftungsbereiche unterteilen. -Da aber erfahrungsgemäß die Luftqualität
in der Rücl@strömung schneller abnimmt-als-in der Zuströmung und -zusätzlich die
Luftgeschwindigkeit im Rückstrom mit der Walzendimension zunimmt, ist es vorteilhafter,
hier eine Vierteilung des Raumes vorzusehen. In diesem AusführungsbeispiAl Bind
die äußersten Bauelemente 22 und 23 eines Walzenpaares mit ihren Kanälen an eine
Abluftleitung 24 angeschlossen, während die übrigen Baueinheiten 25 mit nur
je einem Kanal in eine Zuluftleitung 26 munden.