DE1670100C - 2 Methyl 4 phenyl 3,5 dioxo 1,2,4 oxadiazine und ihre Verwendung als Herbi zide - Google Patents

2 Methyl 4 phenyl 3,5 dioxo 1,2,4 oxadiazine und ihre Verwendung als Herbi zide

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DE1670100C
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Germany
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methyl
dioxo
phenyl
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dichlorophenyl
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Gustav Dr 6721 Schwe genheim Fischer Adolf Dr 6704 Mutter Stadt Zschocke Albrecht Dr 6702 Bad Durkheim Steinbrunn
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BASF SE
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Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

in der X1 und X2 Wasserstoff- oder Halogenatome oder Trifluormethylgruppen bedeuten.
2. 2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-1,2,4-oxadiazin.
3. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1 als Herbizid.
4. Herbizide Mittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln.
Es ist oekannt, 4,6-Dinitro-2-sek.butylphenylacetat und 7-Chlor-4,6-bis-(äthylamino)-s-triazin als herbizide Wirkstoffe zu verwenden. Ihre Wirkung befriedigt jedoch nicht.
Es wurde gefunden, daß 2-Methyl-4-phenyl-3,5-dioxo-1.2,4-oxadiazine der allgemeinen Formel
N N-CH3
ι ι
O = C O
in der X1 und X2 Wasserstoff- oder Halogenatome oder Trifluormethylgruppen bedeuten, eine gute herbizide Wirkung haben.
Die erfindungsgemäßen Oxadiazine werden in einfacher Weise durch Abspaltung von Wasser aus den entsprechenden N-Phenyl-N'-(carboxymethoxy)-harnstoffen hergestellt, wobei die Harnstoffderivate durch Umsetzung von Alkali- oder Erdalkalisalzen von N'-Hydroxyharnstoffderivaten mit «-Halogenessigsäuren hergestellt werden können.
Bevorzugt gelingt der Ringschluß der N-Phenyl-N'-(carboxymethoxy)-harnstoffe zu den Oxadiazinen durch Einwirkung von Thionylchlorid', Phosgen oder Phosphorderivaten.
Beispielsweise erhält man durch Umsetzung von N - (3,4 - Dichlorphenyl) - N' - methyl - N' - hydroxyharnstoff mit Chlorcssigsäure in Wasser oder wässerigem Äthylalkohol den N-(3,4-Dichlorphenyl)-N'-methyl-N'-(carboxymethoxy)-harnstoff bzw. aus dieser Substanz durch Behandeln mit Thionylchlorid das 2-Mcthyl-4-(3,4-dichlorphcnyl)-3,5-dioxo-l,2,4-oxadiazin.
Die erfindungsgcmäßcn Oxadiazine können auch durch Abspaltung von Alkohol aus den entsprechenden N-Phenyl-N'-ialkoxycarbonylmethoxyJ-harnstoffen hergestellt werden, wobei die Harnstoffderivate durch Umsetzung von Alkali oder Erdalkalisalzen von N'-Hydroxyharnstoffderivaten mit α - Halogenessigsäureestern hergestellt werden können.
Die folgende Versuchsangabe soll die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen erläptern.
47 Gewichtsteile N-(3,4-DichIorphenyl)-N'-methyl-N'-hydroxyharnstoff werden in 200 Gewichtsteilen
Wasser suspendiert und bei Raumtemperatur unter gutem Rühren mit 12 Gewichtsteilen Kaliumhydroxyd, die in 20 Gewichtsteilen Wasser gelöst sind, vermischt. Zu der so erhaltenen Lösung setzt man tropfenweise bei Raumtemperatur eine Lösung von 20 Gewichts-
teilen Chloressigsäure in 50 Gewichtsteilen Wasser, die man vorher bei 10 bis 15° C mit dei -«rechneten Menge NatriumcaTbonatlösung neutralisiert hat. Anschließend rührt man das Reaktionsgemisch noch mehrere Stunden bei einer Temperatur von 40 bis 50v C und läßt das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Die Lösung wird mit verdünnter Salzsäure (1:1) unter Ki'hlung angesäuert der entstandene Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus wässerigem Äthanol erhält man 46 Gewichtsteile N-(3,4-Dichlorphenyl) - N' - methyl - N' - (carboxymethoxy)-harnstoff: Fp. = 185 bis 186° C.
Zu 15 Gewichtsteilen N-(3,4-Dichlorphenyl)-N'-methyl-N'-(carboxymethoxy)-harnstoff, gelöst in 60 ml Tetrahydrofuran, werden unter Rühren bei 60 bis 70° C 12 Gcvichtsteile Thionylchlorid getropft und die Mischung anschließend noch 2 Stunden bei 70° C gerührt. Nach dem Abkühlen wird die Lösung im Vakuum zur Trockne eingeengt, der verbleibende Rückstand in
3S Toluol unter Zusatz von Tierkohle aufgekocht, heiß filtriert und im Vakuum zur Trockne eingeengt. Man erhält 12Gewichtsteile2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-l,2.4-oxadiazin; Fp. = 109°C.
Die anderen erfindungsgemäßen Verbindungen werden analog erhalten.
Die Umsetzung der «-Halogenessigsäuren-(ester) mit den Alkali- bzw. Erdalkalisalzen der Hydroxyharnstoffe kann bei einer Temperatur zwischen 0 und 130° C, vorzugsweise im Temperaturbereich zwischen 25 und 8O0C, vorgenommen werden. Es kann mit äquivalenten Mengen an Alkali und Halogenessigsäure-(estern) gearbeitet werden, vorteilhafter ist es, einen geringen Überschuß an beiden gegenüber dem Hydroxyharnstoff zu verwenden.
In der folgenden Tabelle werden einige der erfindungsgemäßen Verbindungen mit ihren Schmelzpunkten genannt:
X2 X1 'M
l_ /
-Cx χ, N —
I
109" CH3 C
3-Cl Of 4-Cl O 55° C
O = C II / 146
4-Cl ^CH2 II 105 Hp.
3-CI H C
C
bis 147"
bis 107
«ft*j>K, j j
Fortsetzung
X. X2 Fp-
-H H 140 bis 142° C
4-Br H 144° C
3-Br 4-F Sirup
3-CI 4-Br 127 bis 128° C
3-Br 4-Br 103 bis 105° C
3-CF3 4-Br 128° C
4-F H ure
3-CF3 4-Cl 102 bis 104° C
Die erfindungsgemäßen Mittel zur Beeinflussung des l'flanzetvwachstums können als Lösungen, Emulsionen. Suspensionen oder Stäubemittel angewendet werden. Die Anwendungsformen richten sich ganz räch den Verwendungszwecken. Sie sollen in jedem Fall ein» feine Verteilung der wirksamen Substanz gewährleisten.
Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen kommen Mineralölfraktionen von mittlerem bis hohem Siedepunkt, wie Kerosen oder Dieselöl, ferner Kohlenteeröle sowie öle pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, außerdem cyclische Kohlenwasserstoffe, wie Tetrahydronaphthalin, und alkylierte Naphthaline in Betracht.
Wässerige Anwendungsformer können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern) durch Zusatz vor Wasser bereitet werden. Zur Herstellung von Emulsionen können die Substanzen als solche oder in einem Lösungsmittel gelöst, mittels Netz- oder Dispergiermitteln in Wasser homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer Substanz, Emulgie>- oder Dispergiermittel und eventuelle Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Verdünnung mit Wasser geeignet sind.
Stäubemittel können durch Mischen oder gemein-S sames Vermählen der wirksamen Substanzen mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung der erfindungsgemäßen Herbrdde.
Beispiel 1
*
Im Gewächshaus wurden die Pflanzen Zea mays (Mais), Hordeum vulgäre (Gerste), Triticum vulgäre (Weizen), Sinapis arvensis (Ackersenf), Chenopodium album (weißer Gänsefuß), Urtica urens (kleine Brenn-
is nessel), Stellaria media (Vogeliniere), Bidens pilosa (Zweizahn), Kochia scorparia (Kochia), Avena fatua (Flughafer), Poa annua (einj. Rispengras) und AIopecurus myosuroides (Ackerfuchsschwanz) bei einer Wuchshöhe von 4 bis 17 cm mit 2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-l,2,4-o~adiazin (I)
2-Methyl-4-(3-trifluormethylphenyl)-3,5-dioxo-
1,2,4-oxadiazin (III)
2-MethyI-4-(phenyi)-3,5-dioxo-J 2,4-oxa-
diazin (IV)
?.-Metbyl-4-(4-chlorphenyl)-3,5-dioxo-l,2,4-oxa-
diazin (V)
2-Methyl-4-{4-nuorphenylf-3,5-dioxo-l,2,4-oxa-
diazin (VI)
und im Vergleich dazu mit 4,6-Dinitro-2-sek.butylphenylacetat (II) jeweils mit einer Aufwandmenge von 2 kg Wirkstoff je Hektar, dispergiert in 500 1 Wasser je Hektar behandelt Nach 3 bis 4 Wochen wurde festgestellt, daß die Verbindungen I, III, IV, V und VI im Vergleich zu 11 eine stärkere herbizide Wirkung zeigten. Die Versuchsergebnisse sind aus nachfolgender Tabelle zu ersehen:
I II Wirk
III
.(off
IV
V 0 VI
Nutzpflanzen:
Mais
0 20-30 G 0 0 0
Gerste 0 10 0 0 0 0
Weizen 0 0 0 0 90-100 0
Unerwünschte Pflanzen:
Ackersenf
100 90 100 90-100 90-100 100
Gänsefuß . JOO 90 100 90-100 90-100 100
Brennessel 100 90-100 100 90-100 90-100
90
90
100
Vogelmiere 90-100
100
90-100
80-90
80
80
100
100
100
90-100
90
90
60-70
80
90
100
Zweizahn .... 60-70
80-90
90-100
10
0
0
80-90
9O-1Ö0
9C-100
60-70
80-40
90-100
90-100
Kochia 90-100
Flughafer 70-80
einj. Rispengras 80-90
Ackerfuchsschwanz.... 90-100
0 = keine Schädigung.
100 = totale Schädigung.
Beispiel 2
Eine landwirtschaftliche Nutzfläche, die mit Ackcrscnf (Sinapis arvensis). Chenopodium album (Gänsefuß), kleiner Brennessel (Urtica urens), Vogelmierc ',Stellaria media). Zweizahn (Bidens pilosa), Kochia (Kochia scorparia). Flughafer (Avena fatua), einj.
Rispengras (Poa annua) und Ackerfuchsschwanz (AIopecurus myosuroides) bewachsen war, wurde mit 2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-1,2,4-oxadiazin (I) und im Vergleich dazu mit 2-Chlor-4,6-bis-(äthylamino)-s-triazin (II) behandelt. Die Pflanzen hatten zur Zeit der Spritzung eine Wuchshöhe von 3 bis 8 cm erreicht. Die Aufwandmengen betrugen
jeweils 5 kg Wirkstoff je Hektar, dispergiert in 5001 Wasser je Hektar. Nach einigen Tagen konnte man beobachten, daß die mit I behandelten Unkräuter und Ungräser eine stärkere Schädigung zeigten als die mit der Verbindung II behandelten Pflanzen. Nach 3 Wochen waren fast alle Pflanzen vollkommen abgestorbwi.
Beispiel 3
Im Gewächshaus wurden in Kunststofftöpfen von 8 cm Durchmesser Samen von Mais (Zea mays), Gerste (Hordeum vulgäre), Weizen (Triticum vulgäre), Baumwolle (Gossypium sp.), Ackersenf (Sinapis arvensis), Franzosenkraut (Galinsoga parviflora), kleiner Brennessel (Urtica urens), Vogelmiere (Stellaria media), Kamille (Matricaria chamomilla) und einj.Rispengras (Poa annua) eingesät und anschließend der so vorbereitete Boden mit 2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-l,2,4-oxadiazin (T) in einer Menge von 6 kg Wirkstoff je Hektar dispergiert in 500 1 Wasser je Hektar gespritzt. Nach 4 Wochen wurde festgestellt, daß die Pflanzen Ackersenf (Sinapis arvensis), Franzosenkraut (Galinsoga parviflora), kleine Brennessel (Urtica urens), Vogelmiere (Stellaria media), Kamille (Matricaria chamomilla) und einj. Rispengras (Poa annua) vollkommen abgestorben waren, während Mais (Zea mays), Gerste (Hordeum vulgäre), Weizen (Triticum vulgäre) und Baumwolle (Gossypiam sp.) ohne Schaden weiterwuchsen.
Be ispi el 4
Eine Versuchsfläche, die mit Ackersenf (Sinapis arvensis), Gänsefuß (Chenopodium album), kleiner Brennessel (Urtica urens), Vogelmiere (Stellaria media), Kamille (Matricaria chamomilla), Franzosen-
kraut (Galinsoga parviflora), einj. Rispengras (Poa annua) besät war, wurde am Tag der Einsaat mit 2-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-3,5-dioxo-l,2,4-oxadiazin (I) behandelt. Die Aufwandmenge betrug 10 kg Wirkstoff je Hektar dispergiert in 5001 Wasser je
Hektar. Nach 4 bis 5 W' .hen waren alle Pflanzen vollkommen abgestorben.

Claims (1)

ϊ ί 1 Patentansprüche:
1. 2-MethyI-4-phenyl-3,5-dioxo-l,2,4-oxadiazine der allgemeinen Formel
-CH,
O=C
\ch/

Family

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