DE1669821A1 - Pulverfoermiges Polylaurinlactam mit verbesserter Dehnbarkeit fuer die Beschichtung von Metallen - Google Patents
Pulverfoermiges Polylaurinlactam mit verbesserter Dehnbarkeit fuer die Beschichtung von MetallenInfo
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Description
CHEMISCHE WERKE HÜLS AG 4370 Mari, den 6. 1. 1967
-Patentabteilung- 2 06 6/B
Unser Zeichen; O. Z. 2162
Pulverförmiges Polylaurinlaetam mit verbesserter Dehnbarkeit für die Beschichtung von Metallen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem
Polylaurinlactam mit verbesserter Dehnbarkeit für die Beschichtung Von Metallen bei hohen Temperaturen, wobei dem Polylaurinlactam
hydroxylgruppenhaltige Verbindungen oder Phosphorigsäureester als Weichmachuhgsmittel zugesetzt werden.
Es ist bekannt, daß man Polyamidpulver verwenden kann zur Herstellung
lackähnlicher Überzüge von Metallen. Die Beschichtung erfolgt nach dem
Wirbelsinter-Verfahren, dem Flammspritzverfahren oder nach dem elektrostatischen
Beschichtungsverfahren. Die Polyamidpulver werden erhalten durch Fällen des Polyamids aus Lösungen (ausgelegte Unterlagen
S 2805 39 b 22/04) oder durch Mahlen des Polyamidgranulates. Auch Polylaurinlactam
pulver können grundsätzlich nach diesen bekannten Verfahren erhalten und nach den ebenfalls bekannten Verfahren zur Beschichtung eingesetzt
werden. Derart hergestellte Beschichtungen aus Polylaurinlactam haben jedoch den Nachteil, daß sie beim nachträglichen Verformen der
beschichteten Metallteile durch Biegen, Tiefziehen oder Pressen wegen
der geringen Dehnbarkeit des Polylaurinlactams an den besondere beanspruchten
Stellen leicht aufreißen.
Es ist bekannt, daß hydroxylgruppenhaltige Verbindungen als Weichmachungsmittel
für Polyamide geeignet sind (DBP 897 476, DBP f 96 265 und
DBP 905 884).
43/66 9.0-9.843/166
6.1.1967
Eg ist auch bekannt, durch Zusatz geringer Mengen - bis zu etwa 5 Gewichtsprozent - zu den Lösungen oder Schmelzen von Polyamiden die
mechanischen Eigenschaften daraus hergestellter Folien zu verbessern.
(Ausgelegte Unterlagen der deutschen Patentanmeldung ρ 1099 39 b 22/04)
Man hat jedoch bisher vermieden, derartige Weichmachungsmittel den
pulverförmigen Polyamiden zuzusetzen, welche bei der Beschichtung von
Metallen bei hohen Temperaturen verwendet werden, da der Zersetzungspunkt der Weichmachungsmittel unterhalb der Verarbeitungstemperatur
des Polyamidpulvers liegt und daher zu erwarten war, daß auch bei kurzzeitiger
Einwirkung dieser hohen Temperaturen Zersetzungen auftreten
würden.
Auch Phosphorigsäureester sind als Weichmachungsmittel für Polyamide
bekannt. Abgesehen von den bisher geschilderten Nachteilen zeigen diese
Ester-Typen sehr unterschiedliche elastifiz ierende Wirkungen. Man hat daher versucht, bestimmte Typen dieser Ester auszuwählen
(DBP 1 164 077).
Es wurde nun gefunden, daß man die geschilderten Nachteile vermeiden
kann, wenn man in einer Lösung des Polylaurinlaetarns 0,1 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Polylaurinlactam, des Weichmachungsmittels
löst und anschließend in bekannter Weise aus der resultierenden Lösung das weichmachungszmttelhaltige Polylaurinlactam durch Abkühlen
gewinnt. ,
Insbesondere werden die Weichmachungsmittel in Mengen von 1 bis 3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Polylaurinlactam, eingesetzt.
Geeignete Hydroxylgruppen-haltige Verbindungen, welche als Weichmachungsmittel
verwendet werden, sind Phenole der allgemeinen Formel
—;-:._ _9098 43/168.4
.- 3 - O. Z. 2162
OH
C(CH3)2
in welcher R einen gesättigten Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
darstellt. ' '
Geeignete Verbindungen sind beispielsweise 2, 6-Di-tert. -butyl— 4-methyl-
-phenol oder 2, 6-Di-tert. -butyl-4-butyl-phenol, 2, 6-Di-tert. -buty 1-4-
-hexyl-phenol, 2, 6-Di-tert. -butyl-4-octyl-phenol.
Weiterhin geeignet sind Hydroxyphenylcarbonsäüreester der allgemeinen
Formel
. OH
in der η den Wert O bis 6 annehmen kann und in der R. einen gesättigten
Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellen kann.
Beispielsweise werden verwendet 3, 5-Di-tert. -butyl-4-hydroxy-phenyl-
-propionsäure-octadecylester, 3β 5-Di-tei?t« ^butyl-4-hydroxy-phenyl-
-propionsäure-decylester oder ihr Methyl- oder Butyleöter.
9098 A3/ *\Β&Α
- 4 - O. Z. 2162
Als Phosphorigsäureester eignen sich sowohl Trialkyl-, Triphenyl- oder Trialkylphenylester als auch gemischte Ester.
Beispielsweise seien hier genannt der Trinonylphenylester, der Diphenyldecylester, der Didecylphenylester, der Diphenyl-iso-octylester,
der Triiso-decylester oder der Bisnonylphenylester.
,Die Phosphorigsäureester und die Hydroxylgruppen-haltigen Verbindungen
können auch im Gemisch verwendet werden. In einem solchen Falle beträgt das Mischungsverhältnis im allgemeinen von 10 bis 90 %
Phosphorigsäureester zu von 90 bis 10 % Hydroxylgruppen-haltige Verbindungen,
insbesondere von 40 bis 60 %.
Die mit Phosphorigsäureestern oder ihren Gemischen hergestellten Überzüge sind heller als die mit Hydroxylgruppen-haltigen Verbindungen.
Als Lösungsmittel für das Polylaurinlactam werden insbesondere Ameisensäure
oder Dimethylformamid verwendet. Weiterhin können als Lösungsmittel
auch höhere Alkohole, wie z. B. Äthylhexanol oder n-Hexanol, oder cyclische Ketone, wie z. B. Cyclohexanon, verwendet werden.
. Die Herstellung des pulverförmig en Polylaurinlactam s gemäß der Erfindung
erfolgt derart, daß man das Polylaurinlactam in einem der genannten Lösungsmittel löst und dieser Lösung das Weichmachngsmittel
, in den angegebenen Mengen zusetzt.
Aus der erhaltenen Lösung wird anschließend in bekannter Weise durch
Abkühlen das pulverförmige Polylaurinlactam gewonnen, welches die weichmachenden Mittel enthält.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß es nicht erforderlich ist, bestimmte
Weichmachungsmittel auszuwählen, um zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen. Wie die folgenden Vergleichsversuche zeigen, gelangt man je-"Überzügen
mit guter Dehnbarkeit, wenn man das weichma-909843/166A
chende Mittel der Lösung des Polyamids zusetzt. Werden diese weichmachendcn
Mittel dagegen beispielsweise auf einem Extruder, d. h. in der Schmelze, dem Polylaurinlactam zugemischt und das erhaltene Gemisch
anschließend gemahlen, so zeigen die daraus hergestellten Überzüge keine ausreichende Dehnbarkeit.
Als Maß für die Dehnbarkeit einer Beschichtung, besonders bei hoher
Verformungsgeschwindigkeit, hat sich die Prüfung im Erichsen-Schlagtief
en-Prüf gerät bewährt. B(ach dieser Prüfung wird das beschichtete
Blech durch einen halbkugelförmigen Stempel unter dem Schlag eines Fallhammers tiefgezogen, wobei das Gewicht des Fallhammers variabel
ist.
Bestimmt wird die größte Tiefe des Bleches, bei "der die Polylaurinlactam-Schicht
unversehrt bleibt.
2,5 g (0, 5 Gewichtsprozent) 2, 6-Di-tert. -butyl—4-hydroxyphenyl-
-propionsäure-octadecylester werden mit 500 g granuliertem Polylaurinlactam
in 2 000 g siedendem Dimethylformamid gelöst und unter Rühren abgekühlt. Dabei fällt das Polylaurinlactampulver aus, das abgesaugt
und im Vakuum getrocknet wird.
Die Beschichtung eines 1 mm starken Aluminium- oder Eisen-Heches
wird in einem Wirbelbett vorgenommen. Das auf 380 "C erhitzte Blech
wird 3 Sekunden lang in das wirbelnde Polylaurinlactam-Pulver getaucht
und anschließend das beschichtete Blech an der Luft abgekühlt.
Die Schichtdicke beträgt etwa 300 ji; die Schlagtief ziehbar keit der er
haltenen Beschichtung beträgt 2,1 mm. ^
909843/1664
21fi2
6.1.1967
Eine in gleicher Weise hergestellte Beschichtung, welche anstelle von
0, 5 Gewichtsprozent 2, 6-Di-tert. -butyl-4-hydroxyphenyl-propionsäure-
-octadecylester 1, 2 oder 5 Gewichtsprozent enthielt, ergab eine Schlagtiefziehbarkeit
von 6, 3 mm.
2 Gewichtsprozent Tri-isononylphenyl-phosphit werden nach der Methode
des Beispiels 1 in Polylaurinlactam -Pulver eingearbeitet. Die Beschichtung wird entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise auf
Eisenblech aufgebracht.
Die Schlagtiefziehbarkeit dieser Beschichtung beträgt 6, 0 mm.
Ia der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Beispiele denen der Vergleichsbeispiele
gegenübergestellt:
Art des Zusatzes
Menge Erichs en-
Gewichtsprozent Schlagtiefung
mm
2, 6-Di-tert. -butyl-hydroxy-phenyl-
-propionsäure-octadecylester
0,5 | 2,1 |
1,0 | 6,3 |
2, 0 | 6,3 |
5,0 | 6,3 |
2,0
6,0
Ver gleic hsbeis piele a) ohne Zusatz
909843/1664
b) Zusatz auf dem Extruder und anschließendes Mahlen des Gemisches
0,3 3,3
Claims (1)
- 6.1.1967PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von pulverförmigem Polylaurinlactam zur Beschichtung von Metallen bei hohen Temperaturen unter Zusatz von Hydroxylgruppen-haltigen Verbindungen und bzw. oder Phosphorigsäureestern als WeichmachungsmitteLdadurch gekennzeichnetdaß man in einer Lösung des Polylaurinlactams 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polylaurinlactam, des Weichmachungsmittels löst und anschließend in bekannter Weise aus der resultierenden Lösung das Weichmachungsmittel-haltige Polylaurinlactam durch Abkühlen gewinnt. ])909843/1664
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