DE1669535B - Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Acrylnitril-Homo- oder -Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Acrylnitril-Homo- oder -MischpolymerisatenInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Fäden aus Acrylnitril-Homo- oder -Mischpolvmerisatun
nach dem Naßspinnverfahren durch Extrudieren einer Dirnethylformamid-Spinnlösung in
ein aromatcnhaltiges Fällbad und anschließendes Verstrecker, in einem Kohlenwasserstoffe enthaltenden
Bad.
Es ist aus der britischen Patentschrift 70fi 154 bekannt.
eine Acrylnitrilpolymcrisatlösung in ein Fällbad
zu verspinnen, das als Fällunysmiiicl z. B.
Cymnl. ein Lösungsmittel für das Polymerisat und gegebenenfalls Parafnnkohlcnwassersloffe. z.B. Kerosin,
enthält, und die erhaltenen Fäden anschließend oberhalb der FällbadtcmpcraUir ζ« verstrecken, Die
Qualität der nach diesem Verfahren hergestellten Fäden, z. B. hinsichtlich der Ueißdehming, ist jedoch
Unbefriedigend. Zur Vermeidung des Schwammigwerdens
der Fädelt muß mit relativ geringer Spinngeschwindigkeit und damit großen Badlätigen gear*
bellet werden. Außerdem besieht im Fällbad ein hohes Löstmgstnittcl-Könzeiürationsgefälle,
AtIGh laßt sich die Regenerierung des Fällbades
nur mittels recht ufflsiäiuiiichef Maßnahmen durch- 6§
führen.
Es ist ferner bekannt, als Verslteckungsbäder
Kefösiiibädef zu verwenden, die bei Temperaturen
oberhalb 100° C gehalten werden und die eine j
liehe Zusamroensstzung aufweisen wie die Fällt»?
Aufgabe der Eifi.ndu.ng war es, eJn verbessi
Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Acryln
Homo- oder -Mischpolymerisaten nach dem 1 spinnverfahren durch Extrudieren eiqer Dirne
formamid-Spinnlösung in ein aromatenhaltiges ]
bad und anschließendes Verstrecken zu scha welches Fäden mit ausgezeichneter Qualität,
niedriger Schmutzaufnahme und hohem Glanz lie Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfa zur Herstellung von Fäden aus Acrylnitril-Hc
oder -Mischpolymerisaten nach dem Naßspin! fahren durch Extrudieren einer Dimethylforma
Spinnlösung in ein aromatenhaltiges Fällbad anschließendes Verstrecken in einem Kohlenwa
stoffe enthaltenden Bad, das dadurch gekennzeic ist, daß man die durch Extrudieren einer Spinnlc
mit einer Polymerkonzentration von 15 bis 3( wichtsprozent in ein mindestens 50 Gewichtspn
Cumol und bis zu 25 Gewichtsprozent unverzw Paraffinkohlenwasserstoffe mit 10 bis 16 C-Au
im Molekül enthaltendes, auf Temperaturen ve bis 70 C gehaltenes Fällbad erhaltenen Fädei
Temperaturen von mindestens 30 C über der temperatur in einem Bad verstreckt, das im we
liehen aus unverzweigten Paraffiinkohlenwassersl mit 10 bis 16 C-Atomen im Molekül besteht.
Im Verfahren der Erfindung wird vorzugsweii Fällbad verwendet, das mindestens 60 Gew
prozent Cumol enthält.
Die erfindungsgemäß verwendeten Acryl Mischpolymerisate enthalten vorzugsweise b
2O°o andere Monomere, wie Methacrylnitril. Λ
acetat und bzw. oder Acrylate.
Die genaue Polymerkonzentration in der 5 lösung hängt von der Arbeitstemperatur und
durchschnittlichen Molekulargewicht der Polyi ab. Das Molekulargewicht beträgt vorzug«
40 000 bis 300 000.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden zu kleine Fällbäder verwendet: der Abstand de·
lasses für die Spinnlösung vom Auslaß der aus dem Bad beträgt im allgemeinen wenig
100 cm. Weiterhin ist das Konzcntrationsgefäl Bades niedrig, unu die Fäden fließen im C
strom zur Fiillbadliisung.
Das Verstreckungsbad wird vorzugsweise bei peraturen von 100 bis 120 C gehalten. Die
des Verstreckuneshadcs beträgt vorzugsweise·
stcns ΙΟΙ! cm. Die Konzentration des Din
formamids im Verstreckungsbad wird vorzug ebenso wie die entsprechende Cuinol-Konzen
unterhalb H) Gewichtsprozent gehalten.
Bei Verwendung dieses Verstreckungsbades 1
unerwünschte Effekte vermieden, z. B\ die ΐ von schwammigen Produkten, wenn man ni
Vorgenannten Fällbad arbeitet, insbesondere dieses keine Paraffinkoliienwassefstöffe enfhä
weiterer Vorteil besteht darin, daß dieses Bac regeneriert werden kann. Die Regciicfieruuj
z.U. dadurch erfolgen, daß itiati das Dii
formamid mit geringen Mengen Wasser abtret
das Cumol rektifiziert, oder vorzugsweise inde die beiden Komponenten rektifiziert und wie
Kreislauf zurückführt.
Ein besonderes Merkmal des erfindungsgi
Verfahrens bestein darin, daß sowohl Fäden mit
niedrigem Titer bis herab zu 0,2 Denier als weh mit
hohem Titer bis zu 5 Denier hergestellt werden können. Weiterhin fallen sehr gut ausgefällte Fäden an,
die um das 5- bis XSfaohe ihrer ursprünglichen Länge
bei einer Geschwindigkeit von 50 bis 200 m pro Minute (gemessen nach dem Verstrecken) verstreckt
werden können.
Die erfindungsgemäß hergestellten Fäden haben eine Zerreißfestigkeit im trockenen Zustand von
2,8 bis 3,5 g pro Denier, gemessen an einem Uster-Dynamometer,
sowie eine Bruchdehnung von 25 bis 35 »/ο.
Wie erwähnt, zeigen die Fäden eine sehr niedrige Schmutzaufnahme, einen besonders weichen Griff
und hohen Glanz. Die Dichte der Fäden beträgt 0,95 bis 1.10.
Im Gegensatz zu dem in der britischen Patentschrift 706 154 beschriebenen Verfahren liefert das
Verfahren der Erfindung überraschenderweise auch bei Anwendung kurzer Bäder und damit hoher Spinn-
und Verstreckungsgeschwindigkeiten gute Ergebnisse. Die Eignung kurzer Bäder hängt damit zusammen,
daß das Konzentrationsgefälle des im Fällbad enthaltenen Dimethylformamids wegen dessen hoher
Anfangskonzentration niedrig ist.
Schließlich besitzt das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber dem in ^r britischen Patentschrift beschriebenen
Verfahren den Vorteil, daß das Fällbad, wie erwähnt, sehr leicht regenerierbar ist.
Die Beispiele erläutern die Erfir-dun- .
Es wird eine 2O°,oige Lösung eines Acrylnitril-Mischpolymerisats
bei 25" C in Dimethylformamid hergestellt. Das Mischpolymerisat besteht aus 90,5p ο
Acrylnitril und 9,5 0O Methacrylsäuremethylester,
und es besitzt ein Molekulargewicht nach Staudinger von 90 000. Die erhaltene Spinnflüssigkeit
hat eine Viskosität von 1,2 Sek. cm, gemessen mit Stahlkugeln von 6 mm Durchmesser bei einer Temperatur
von 20 C.
Die Spinnflüssigkeit wird filtriert und bei etwa 30 Torr entlüftet. Danach wird die Spinnflüssigkeit
in ein bei 50 C gehaltenes Fällbad cxtrudiert, das
aus fiO" c, Cumol. 20° η Dimethylformamid und 20° η
η-Paraffinen mit 10 bis 15 Kohlenstoffatomen im Molekül besteht. Die η-Paraffine besitzen folgende
Eigenschaften: spezifisches Gewicht (20 C): 0.7568.
Brechungsindex (20 C): 1.4258. Als Cumol wird ein Produkt mit einer Reinheit von 99.5" η verwendet.
Die Spinnflüssigkeit winl mit einer linearen
Geschwindigkeit von 4,6 m Min. durch Düsen mit einem Durchmesser von 0.10 mm in das Fällbad
e.strudiert. Die Fällbadlösung strömt den Fäden entgegen,
die in einer Geschwindigkeit von 10 m/Min,
aufgefangen Werden, Das Fallbad wird in solcher Geschwindigkeit wieder aufgefrischt, daß die Dimethylformamid-Konzentration
am Auslaß einen Wert von
22 bis 23 Gewichtsprozent nicht übersteigt.
Danach werden die Fäden um das lOfache in einem Verstreckungsbad versteckt, das die vorgenannten
η-Paraffine enthält und bei einer Temperatur von 110° C gehalten wird. Die Länge des, Ver-Streckungsbades
beträgt 1 m.
Anschließend werden die Fäden gewaschen und
ίο mit Heißluft bei 120° C getrocknet. Das Verstrekkungsbad
wird so eingestellt, daß es zu jeder Zeit nicht mehr als 5 Gewichtsprozent Dimethylformamid
enthält.
Es wird ein Fadenbündel mit einem Titer von 2,1 den. und einer Reißlänge im trockenen Zustand
von 3,0 g/den, sowie einer Bruchdehnung von 33 % erhalten.
Das nach dem Waschen und Trocknen erhaltene
Produkt ist besonders glänzend und schmutzabweisend.
Die Dichte der Fäden, gemessen bei 203C, durch
Suspendieren in einer wäßrigen Salzlösung, liegt bei etwa 1.
Die im Beispiel 1 beschriebene Spinnlösung wird unter den gleichen Bedingungen in einer linearen
Geschwindigkeit von 2,2 m, Min. in ein Fällbad aus 70 Gewichtsprozent Cumol und 30 Gewichtsprozent
Dimethylformamid extrudiert, das bei 50" C gehalten wird. Nach dem Verstrecken im Verstreckungsbad
bei 100 C unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen, sowie nach dem Waschen und
Trocknen wird ein Fadenbündel mit einem Titer von 1 Denier, einer Reißlänge in trockenem Zustand von
3,2 g/Denier und einer Bruchdehnung von 29% erhalten. Das Produkt hat die gleichen Eigenschaften
wie das gemäß Beispiel 1 erhaltene Produkt.
Beispiel 3
(Vergleichsversuch)
(Vergleichsversuch)
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurde das Verstrecken in siedendem Wasser durchgeführt. Es
wurde ein schwammiges Fadenbündel mit niedrigen mechanischen Eigenschaften erhalten.
Die Spinnlösung gemäß Beispiel 1 wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 bei einer
linearen Geschwindigkeit von 1.1 m'Min. in ein bei 50 C gehaltenes Fällbad aus 70" 0 Cumol und 30° η
Dimethylformamid extrudiert. Nach dem Verstrecken bei 120 C. dem Waschen und Trocknen wird ein
Fadenbündel mit einem Titer von 0.5 Denier erhalten, das glänzend ist und einen besonders weichen Griff
hat. Die Dichte beträgt 0.98. die Reißlänge in trockenem Zustand 3,4 g/Denier und die Bruchdu· iiung
27 %.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden aus
Acrylnitril-Homo- oder -Mischpolymerisaten nach
dem Naßspinnverfahren durch Extrudieren einer
Dimethylformamid-Spinnlösung in ein aromatenhaltiges Fällbad und anschließendes Verstrecken
in einem Kohlenwasserstoffe enthaltenden Bad, dadurch gekennzeichnet, daß man die
durch Extrudieren einer Spinnlösung mit einer Polymerkonzentration von 15 bis 30 Gewichtsprozent
in ein mindestens 50 Gewichtsprozent Cumol und bis zu 25 Gewichtsprozent unverzweigte
Paraffinkohlenwasserstoffe mit 10 bis 16 C-Atomen im Molekül enthaltendes, auf Temperaturen
von 30 bis 70 C gehaltenes Fällbad erhaltenen Fäden bei Temperaturen von mindestens
30 C über der Fälltemperatur in einem Bad verstreckt, das im wesentlichen aus unverzweigten
Paraffinkohlenwasserstoffen mit 10 bis ld C-Atomen im Molekül besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verstreckungsbad bei
100 bis 120" C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration des
Dimethylformamids im Verstreckungsbad unterhalb 10 Gewichtsprozent hält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mau die Cumol-Konzentration
im Verstreckungsbad unterhalb 10 Gewichtsprozent halt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Verstreckungsbad
verwendet, dessen Länge höchstens etwa 100 cm beträst.
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