DE1669256C3 - Polymerisat-Mischung - Google Patents

Polymerisat-Mischung

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DE1669256C3
DE1669256C3 DE19661669256 DE1669256A DE1669256C3 DE 1669256 C3 DE1669256 C3 DE 1669256C3 DE 19661669256 DE19661669256 DE 19661669256 DE 1669256 A DE1669256 A DE 1669256A DE 1669256 C3 DE1669256 C3 DE 1669256C3
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DE19661669256
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Murray Glenside; Miville Maurice Edward Flourtown; Montgomery Pa. Hauptschein (V.St.A.)
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Pennwalt Corp, Philadelphia, Pa. (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Telomermasse, welche ein Gemisch bestimmter polymerer Fluorkohlenstoffe ist und welche als wasser- und ölabstoßendes Mittel, Formfreigebungsmittel und Schmiermittel brauchbar ist.
Es ist bekannt, Telomere aus Tetrafluoräthylen zu bereiten. Wie in der USA.-Patentschrift 30 67 262 beschrieben, werden beim Telomerisieren von Tetrafluoräthylen mit Trichlortrifluoräthan hochmolekulare Produkte erhalten, welche dem Polytetrafluorethylen ähneln, und solche Produkte befinden sich nicht in einer für das Überziehen auf Oberflächen brauchbaren Form. Um ein wachsähnliches Produkt zum Überziehen zu erhalten, lehrt die USA.-Patentschrift 30 67 262, daß dem Telomerisationsprozeß ein zweites aktives Telogen einverleibt werden muß, und dies führt zu wachsähnlichen Produkten, welche oberhalb 260°C schmelzen. Solche aktiven Telogene werden aus der Gruppe tertiäre Kohlenwasserstoffe, aliphatische Alkohole, zweiwertige Schwefelverbindungen, aliphatische tertiäre Amine, aliphatische Äther, Karbonylverbindungen und Dialkylphosphite ausgewählt. Diese aktiven Telogene enthalten alle Wasserstoff, und demzufolge enthalten die Telomerprodukte bemerkenswerte Mengen Wasserstoff (beispielsweise 0,05 bis 2 Gewichtsprozent). Wenn auch die in der USA.-Patentschrift 30 67 262 beschriebenen Produkte als Überzüge Anwendung finden, um öl- und wasserabstoßende Wirkungen, formfreigebende Wirkungen und Schmierwirkungen und dergleichen zu verleihen, so weisen sie doch bestimmte Mängel auf, von denen zumindest einige möglicherweise auf den Wasserstoffgehalt der Produkte und/oder die relativ hohen Schmelzpunkte zurückzuführen sind. Beispielsweise ändern die Überzüge aus solchen Telomeren oft das visuelle Aussehen der überzogenen Gegenstände, weil die Telomeren kreideartig sind und dadurch den Überzug sichtbar machen. Ein anderer Nachteil besteht in ihren relativ mangelhaften öl- und wasserabstoßenden Eigenschaften.
Bei Verwendung auf Geweben oder Leder besteht ein weiterer Nachteil darin, daß die Griffigkeit des behandelten Materials verändert wird. Aus diesen Gründen ist es erwünscht, verbesserte Materialien zu erhalten, welche diese Nachteile nicht aufweisen. Dies wird mittels dieser Erfindung erreicht, welche verbesserte Telomere mit Eigenschaften schafft, die überraschenderweise bisher bekannten Telomermassen überlegen sind
Die mit der Erfindung vorgeschlagene Polymerisat-Mischung auf der Basis von niedermolekularen, ίο hochfluorierten Kohlenwasserstoffpolymeren ist dadurch gekennzeichnet, daß sie besteht aus
A: 90 bis 96,1 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Polymeren der allgemeinen Formel (I)
R(CF2-CF2)„X,
worin R eine Ci- bis C^-Perfluoralkylgruppe bedeutet, X Chlor oder Fluor ist und η eine ganze Zahl im Bereich von 6 bis 10 darstellt und
B: 3,9 bis 10 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Polymeren der allgemeinen Formel (I), worin R und X die gleiche Bedeutung wie bei A haben und η eine ganze Zahl im Bereich von 11 bis 16 ist.
Diese so gekennzeichnete Polymerisat-Mischung ist brauchbar als Schmiermittel und Formfreigebungsmittel, welche auch verschiedenen Oberflächen öl- und wasserabstoßende Eigenschaften verleihen; sie dienen auch der Verhinderung der ölausbreitung.
Die erfindungsgemäße Masse kann von Produkten abgeleitet werden, welche durch Telomerisation von Tetrafluoräthylen mit bestimmten Halogenalkanen erhalten werden. So kann man die erfindungsgemäße Masse durch Chlorieren oder Fluorieren bestimmter Fraktionen von telomeren Jodidgemischen bereiten, beispielsweise solchen, welche in der USA.-Patentes schrift 31 56 732 beschrieben sind.
Die bevorzugten erfindungsgemäßen Massen sind diejenigen, i:i welchen R eine Gruppe der Struktur:
R2-C-
ist, in welcher Ri und R2 gleiche oder ungleiche Perfluoralkyl- und Monochlorperfluoralkylradikale sind. Diese Gruppen werden aus den entsprechenden, als Telogene benutzten Jodide erhalten und umfassen am bevorzugtesten Perfluorgruppen.
so Zu brauchbaren Gruppen zählen
CF2Cl
CF1-CFJ
55
(CFj)2CFJ und auch die telogenen Jodide mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, welche in Spalte 3, Zeilen 11 bis 45 der USA.-Patentschrift 31 56 732 angegeben sind. Als R in der obigen Strukturformel sind auch solche Gruppen i
ho wie
CF3-, ClCF2-, CFjCFCICF2-, C2F,-,
CCIF2CF2-XCIF2CF2Cf2CF,, n-CjF7-,
<\s und dergleichen brauchbar.
Bei Telomerisalionsprozessen wie den in der USA.-Patentschrift 31 56 732 beschriebenen, spielt sich die Telomerisation ab und ergibt ein Gemisch
jodhaltiger Produkte. Die niedermolekularen Produkte, in denen π 2 bis 5 ist, werden durch Destillation abgetrennt und als Zwischenprodukte für eine Anzahl brauchbarer Massen wie oberflächenaktiven Mitteln und dergleichen verwendet Der verbleibende Rückstand, in weichern η einen Wert zwischen 6 und 16 besitzt, ist das Zwischenprodukt, welches durch Fluorierung oder Chlorierung die erfindungsgemäße Masse ergibt
Die allgemeine Arbeitsweise, nach welcher die Polymergemische der Erfindung bereitet werden, besteht in den Fälien, wo X Chlor ist, in der Chlorierung des telomeren Jodidgemisches, wodurch Jod durch Chlor ersetzt wird. Das sich ergebende, geschmolzene Produkt wird zur Entfernung festen Materials einfach filtriert und in Schalen gegossen, wo man es durch Abkühlen härten läßt. Dann wird es für weitere Handhabung zur gewünschten Größe gemahlen. In dem Fall, wo X Fluor ist, wird das Produkt durch herkömmliche Fluorierung unter Verwendung von Fluor, Kobalttrifluorid und dergleichen bereitet
Wie durch obige Ausführungen angedeutet, besitzt das erfindungsgemäße feste Polymergemisch eine Verteilung spezifischer Polymerer, so daß es aus mindestens 90 Gewichtsprozent an Polymeren besteht, in welchen η eine ganze Zahl von 6 bis 10 ist. Der Rest des Gemisches besteht aus jenen Polymeren, in denen η einen Wert von 11 bis 16 besitzt. Bevorzugte Polymergemische sind weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß sie eine solche Zusammensetzung aufweisen, daß mit steigendem Wert für n, die Menge des diesem Wert entsprechenden, speziellen Polymeren abnimmt. Solche erfindungsgemäßen Massen werden vorzugsweise durch die Abtrennung einer aus der Telomerisation erhaltenen, ausgewählten Fraktion gewonnen, doch selbstverständlich gehören auch durch Kombination der Einzelkomponenten bereitete Gemische in den Rahmen der Erfindung. Als Beispiel dafür, wie das Polymergemisch zusammengesetzt sein kann, ist die folgende Tabelle veranschaulichend für eine typische Zusammensetzung, wie sie durch Dampfphasenchromatographie bestimmt wird, wenn R in der obigen Formel (CFi)-CF-ist.
Wert Tür n
(icw.-'Xi der Komponente mit entsprechendem «-Wert
32,5
25,2
17,0
10,6
6,5
3,8
2,2
1,2
0,7
Wert für η
Gew.-% der Komponente mit entsprechendem n-Wert
0,2
0,1
Wenn auch sorgfältige Destillation erfindungsgemäße Produkte ergibt, in denen kein Material anwesend ist,
ίο worin η weniger als 6 oder größer als 16 ist, so kann doch eine weniger gründliche Destillation die Anwesenheit einer sehr geringen Menge solcher Komponenten gestatten, ohne die wertvollen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Produktes merklich zu beeinträchtigen. Gleichermaßen variiert die Verteilung der Komponenten des Gemisches. Die Eigenschaften der Masse sind besonders günstig, wenn für die Komponente A die Bestandteile mit Werten für η 6-7 in größeren Mengen vorliegen als Bestandteile mit
Werten für η von 8 bis 10.
Die erfindungsgemäßen Produkte besitzen Schmelzpunkte von etwa 1000C bis zu einer Temperatur unterhalb eiwa 20O0C. Sie besitzen ein mittleres Molekulargewicht unterhalb etwa 1200, und dies steht im Einklang mit der oben definierten Komponentenverteilung. Typische Massen besitzen mittlere Molekulargewichte von etwa 880 bis etwa 980.
Um den Nutzen der hervorragenden Eigenschaften und die einfache Handhabung der Massen zu erzielen, muß die Komponentenverteilung im wesentlichen in Übereinstimmung mit der oben beschriebenen Verteilung sein. Wenn das Gemisch bemerkenswerte Mengen höher molekularer Komponenten enthält, so ist die Masse extrem hart, in Lösungsmitteln unlöslich und schwierig zu handhaben, und es mangeln ihr die gewünschten Abstoßungs- und Formfreigebungseigenschaften. Andererseits sind Komponenten niedrigeren Molekulargewichts, falls sie nicht andere erwünschte Eigenschaften schmälern, vom Standpunkt hoher Flüchtigkeil unerwünscht.
A. Herstellung der telomeren Jodide
Ein 38-l-Monelautoklav, welcher mit Rührer ausgestattet ist, wird mit 23,1 kg CF3CFJCF3 beschickt und dann gerührt und erhitzt. Wenn eine Temperatur von 1700C erreicht ist, setzt man bei 24,6 atü. Tetrafluoräthylen hinzu. Obwohl die Reaktionsgeschwindigkeit zuerst gering ist, steigert sie sich allmählich so, daß die Geschwindigkeit des Tetrafluoräthylenzusatzes etwa 2,7 kg je Stunde erreicht.
Die Monomerzufuhr ist abgeschlossen, wenn 25,1 kg in einem Zeitraum von 15 Stunden zugesetzt worden sind. Das Rühren bei 170° C wird für weitere 1 bis 2 Stunden fortgesetzt. Das Reaktionsgefäß wird dann gekühlt und der Inhalt entfernt, um das rohe Telomerjodid in einer Menge von 48,1 kg zu gewinnen. Das rohe Telomerjodid besitzt die folgende Zusammensetzung und folgenden Siedepunktbereich:
Komponente
Zusammensetzung (Gew.-%)
Siedepunkt
C,l;4 + cyclische* - C4F8
CF1CFJCF,
(CF 0.,CT(CFXFi)J
3,5
12,5
7,1
!5.8
40 C bei 760 mm
95 C bei 760 mm
63 C bei 48 mm
Komponente
Zusammensetzung (Gew.-%)
Siedepunkt
(CFj)2CF(CF2CF->J 17,3
(CFj)2CF(CF2CF2)4J 15,0
(CFj)2CF(CF2CF2)J 11,0
(CF,)2CF(CF2CF,)„- „J 17,8
83 C bei 23 mm
11 1 C bei 23 mm
137 C bei 18 mm
über 137 C bei 18 mm
Die rohen Telomerjodide werden dann destilliert, und zwar zuerst zur Entfernung niedrig siedender Substanzen und Perfluorisopropyljodid bei Atmosphärendruck, und dann unter ständig steigendem Vakuum.
Die Destillation wird fortgesetzt, bis eine Kopftemperatur von 155°C bei 18 Millimeter erreicht wird. An diesem Punkt destilliert (CFs)2CF(CF2CF2^J über und der Destillationsrückstand schmilzt bei etwa 120° C. Dieser Rückstand besitzt ungefähr folgende Zusammensetzung:
im wesentlichen alles destillierbar. Die Substanz ist nicht entflammbar und ungiftig. Einige physikalische Eigenschäften sind die folgenden:
Komponente Gew.-%
(CFj)jCF(CF2CF2),J
η = 6 35,2
7 29,1
8 17,3
9 9,5
10 4,9
11 2,3
12 1,0
13 0,5
14 bis 16 0,2
Das obige Gemisch wird zur Umwandlung in die erfindungsgemäßen Massen verwendet.
B. Chlorierung
Der obige Destillationsrückstand wird in ein Reaktionsgefäß gefüllt, welches mit Rührer, einem Chloreinleitungsrohr, und einem Ableitungsrohr versehen ist, welch letzteres zu einer wäßrigen Lösung von Ätznatron und Natriumbisulfit führt, um überschüssiges Chlor und JCl-Nebenprodukt abzufangen. Das Reaktionsgefäß wird auf 200° C erhitzt, und wenn die Temperatur 120° C erreicht hat, wird Chlor eingeführt. Mit dem Fortschreiten der Chlorierung beobachtet man dunkle JCl-Dämpfe. Die Reaktion ist beendet, wenn im Ableitungsrohr kein JCl mehr auftritt. Das System wird dann mit Stickstoff von Chlor freigefegt. Die Schmelze wird dann zur Entfernung unlöslichen Materials durch Käsetuch filtriert. Die Masse wird ir. flache Schalen gegossen und gekühlt. Das Polymergemisch wird aus den Schalen entfernt und in kleine Stücke zerbrochen oder zu einem Mehl gemahlen, indem man feste Stücke zusammen mit Azeton in einen Waring-Mischer gibt, welcher die Stücke zu feinen Partikeln zerkleinert. Das Azeton entfernt die letzten Spuren gefärbten Materials, welches anwesend sein könnte. Nach Abfiltrieren vom Azeton wird das Material mit frischem Azeton gewaschen und an der Luft getrocknet, wobei sich ein reines, weißes Polymerproduki ergibt.
Die wie oben hergestellte Masse ist ein weißer Feststoff, welcher ohne Zersetzung zu einem farblosen öl niedriger Viskosität geschmolzen werden kann; es ist Geruch:
Schmelzpunktbereich:
Siedepunktbereich:
Dichte g/ccm:
kritische Oberflächenspannung
beim Benetzen
Dyn cm -'
Dampfdruck mm Hg:
keiner
105bisl50°C
mehr als 90 Gew.-% sieden im
Bereich von 230 bis 330° C bei
Atmosphärendruck
1,91
0.3 bei 25° C
0,9 bei 50° C
3,4 bei 8O0C
8,0 bei 105° C
25,0 bei 130° C
62,5 bei 165° C
112,5 bei 185° C.
Das Produkt besitzt im wesentlichen Perfluorkohlenstoffstruktur und enthält keine aktivan funktioneilen Gruppen oder Atome. Dies erklärt seine chemische Indifferenz selbst in Anwesenheit starker Oxydationsmittel, Reduktionsmittel, Alkalien und Säuren. Wenn eine Probe in einem Pyrexrohr eingeschlossen und für 16 Stunden bei 399°C erhitzt wird, so zeigt sich keine sichtbare Änderung, und es tritt nur eine zu vernachlässigende Veränderung der Viskosität auf.
Das Produkt ist in Wasser unlöslich, zeigt jedoch
4s etwas Löslichkeit (in der Größenordnung von 0,1 bis 0,3%) in organischen Lösungsmitteln wie Äthylazetat, Azeton, Methanol, Xylol, Äther, Tetrachlorkohlenstoff und dergleichen. Höhere Löslichkeit erzielt man in Lösungsmitteln wie Benzotrifluorid (1,5%), Trichlortrifluoräthan (3,7%), Perfluordimethylzyklobutan (6,6%) und anderen fluorierten Lösungsmitteln.
C. Fluorierung des Telomerjodids
Drei Gewichtsteile eines Polymergemisches der Formel (CF3)2-CF(CF2CF2)„J, wobei π von 6 bis 16 variiert, und mit etwa 90 Gew.-% des Gemisches mit einem n-Wert von 6 bis 10, 6 Teile wasserfreies Natriumfluorid, 6 Teile wasserfreies Magnesiumfluorid und 750 Teile CCl2F-CCIF2, werden in ein Reaktionsge-
ho faß gebracht, und man läßt ein Gemisch aus Stickstoff und Fluor im Volumenverhältnis 3: 1 durch die Aufschlämmung perlen. Nach etwa 5 Minuten wird die Aufschlämmung gelb und dann rostfarben, wobei sie während der zweistündigen Behandlung ständig dunkler
r.s wird. Nach weiteren zwei Stunden der Fluorierung wird die Färbung wieder blaßgelb. Nach Spülen mit Stickstoff wird die Aufschlämmung filtriert, und das Lösungsmittel verdampft, und es ergibt sich das Produkt (CFj)2-
CF(CF2CF2JnF, welches bei 90 bis 1100C schmilz). Die Probe auf Jod ist negativ.
Die erfindungsgemäßen Produkte können als wäßrige Dispersion des Polymergemisches verwendet werden. Die Herstellung einer solchen Dispersion erfordert die Verwendung einer Aminosäure (beispielsweise Glycin, Olanin usw.), eines Glycinderivats der Perfluoralkankarbonsäure (beispielsweise Cl0F2iCONHCH2COOH und dergleichen) als oberflächenaktives Mittel. Der Ersatz dieses Typs oberflächenaktiver Mittel durch andere verschiedene anionische und nichtionische, sowohl fluorierte als auch nichtfluorierte oberflächenaktive Mittel, führt nicht zu einer brauchbaren Dispersion. Die Dispersion wird vorzugsweise auf folgendem Wege bereitet:
Ein mit Rührer versehener Autoklav mit 3,81 Fassungsvermögen wird beschickt mit:
1640 g H2O,
700 g Polymergemisch entsprechend der Formel
(CF3)2CF(CF2CF2)„CI
(Schmelzpunkt 105-45°),
20 g C,oF2,CONHCH2COOH,
20 g C,oF2,CONHCH2CH2OH,
26 cm3 NH3-Lösung (zur Neutralisierung obiger Säure), 0,9 g (Gemisch aus etwa 24,3% 0,Fi3COONH4,
32,4% C8F17COONH4,24,9% C10F21COONH4,
und 18,4% C10F25COONH4).
Der Autoklav wird geschlossen, auf 165° C erhitzt, und man läßt den Rührer 15 bis 20 Minuten laufen. Die sich ergebende Emulsion wird auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Polymergemisches abgeschreckt. Ein besseres, einheitlicheres Produkt wird jedoch erhalten, wenn man die heiße Emulsion vor dem Kühlen durch Durchgang durch eine Kolloidmühle raffiniert. Die kühle Dispersion wird durch den Zusatz von 1,3 g eines vernetzten Polyacrylats (Carbopol 961) stabilisiert, wie dies in den USA.-Patentschriften
27 98 043, 28 58 281, 29 58 679 und 29 85 631 beschrieben ist. Das sich ergebende Produkt ist stabil und besitzt ein gutes Schmelz- und Erstarrungsverhalten. Die Partikelgröße ist im allgemeinen einheitlich 3 bis 6 Mikron.
In der obigen Dispersionszubereitung kann der Alkohol, C10F21CONHCH2CH2OH, durch Verwendung zusätzlicher freier Säure C10F21CONHCH2COOh oder auch durch Verwendung von CioF2iCONH2 ersetzt werden. Es ist jedoch bevorzugt, den Alkohol zu benutzen, wie dies oben beschrieben ist. Wenn auch die erforderliche oberflächenaktive Säure bis auf etwa 3 Gew.-°/o herabgesetzt werden kann, so neigen doch die Partikeln dazu, sich bei diesem Gehalt zu Aggregaten zusammenzuschließen. Wie oben beschrieben hergestellte Dispersionen sind brauchbar zum Überziehen verschiedener Oberflächen, um diesen Formfreigebungseigenschaften, wasser- und ölabstoßende Eigenschaften und dergleichen zu verleihen.
Wie bereits angegeben, sind die erfindungsgemäßen
ίο Massen als Trockenschmiermittel brauchbar, und sie verleihen verschiedenen Oberflächen öl- und wasserabstoßende Eigenschaften. Die Materialien bilden ausgezeichnete öl- und wasserabstoßende Überzüge, und dies ist in Anbetracht der Tatsache überraschend, daß nahe
is verwandte Polymere wie diejenigen, die durch Fluorieren oder Chlorieren der Telomerjodide erhalten werden, welche man durch thermische Reaktion von Perfluorpropen mit einem telogenen Jodid bereitet hat, sich zur Verwendung als abstoßende Mittel nicht eignen.
Wie aus den in J. A. C. S. 79 6248, 1957 und in der USA.-Patentschrift 30 83 283 veröffentlichten Daten ersichtlich, sind Telomere der Formel
R-[CF2CF(CF3)]„X,
in welcher R, X und π die obige Bedeutung haben, Flüssigkeiten oder niedrig schmelzende Feststoffe, welche für abstoßende Überzüge nicht geeignet sind.
Die erfindungsgemäßen Massen können zur Erzielung bestimmter, spezieller Wirkungen in Verbindung
ίο mit Zusätzen verwendet werden. Beispielsweise wurde gefunden, daß die Einverleibung eines organischen Titanats in eine Rezeptur der erfindungsgemäßen Produkte, das Binden des Telomeren an das Substrat stark unterstützt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Massen. In einigen Fällen wird die überraschende Überlegenheit der erfindungsgemäßen Telomeren über die bisher bekannten Telomeren veranschaulicht.
Beispiel 1
Verwendung als Trockenschmiermittel
A. Eine Rezeptur einer 3%igen Lösung (auf das Gewicht bezogen) von CI2CF-CF2Cl in Trichlortrifluoräthan wird bereitet, wobei man ein Polymergemisch von Telomeren der Struktur R-(CF2CF2)/:! verwendet, in welcher R gleich (CF3J2CF- ist und π die folgende Verteilung so aufweist:
10
12
14 bis 16
34,4
29,4
17,3
9,7
2,4
1,1
0,5
0,2
Das mittlere Molekulargewicht dieser Masse beträgt 922. Diese Masse wird auf die gleitenden no Oberflächen einer Pult-Schublade aufgesprüht und täglich beobachtet. Die anfängliche Schmierung ist ausgezeichnet und nach zwei Wochen andauerndem, täglichem Gebrauch noch sehr gut
B. Wenn andererseits eine ähnliche Zubereitung mit einem Gehalt an 3 Gew.-% eines Telomeren der Formel (CF3)2CF(CF2CF2)5C1 auf die gleitende Oberfläche einer Pult-Schublade aufgesprüht wird.
so ist die anfängliche Schmierung nur mäßig und die Schmierung geht infolge der ziemlich hohen Flüchtigkeit des Polymeren nach einem Tag vorbeL
Beispiel 2
Gebürstetes Wildleder aus Schweinehaut wird mit den gleichen Massen von Beispiel 1 besprüht, und es wird die öl- und Wasserabstoßung bewertet Die folgende Tabelle 1 gibt die erhaltenen Ergebnisse an:
ίο
Tabelle
Getestetes Mittel
Λ.Λ I.C'.C. Methode 22(l%4) Ahstoliungshewertung mich:
Öl Wasser
Tay 2 Wochen 6 Wochen I Ι;ιμ 2 Wochen 6 Wochen
Teloniergemiseh von Beispiel 1 Λ
Telomeres von Beispiel I H
Ein gewogenes Aluminiumblech 10 χ 15cm wird mit is spricht. Dann wird ein Epoxydkleber (Bond Masker
einer Sprühung der Rezeptur von Beispiel IA über- Nr. 472) auf die behandeiten Bleche geschmiert und läßt
zogen, während ein in gleicher Weise gewogenes Blech diese 72 Stunden stehen. Tabelle Il gibt die beobachte-
mit einer Telomermasse überzogen wird, welche der in ten Daten an. der USA.-Patentschrift 30 67 252 beschriebenen ent-
80 80 80 100 100 100
0 0 0 70 + 70 70
Beispiel 3
Formfreigebungswirkung
Tabelle Il
Re/eptur Beispiel 1 Λ
Masse der USA-Patentschrift 30 67 252
Leichtigkeit der Entfernung vom Aluminiumblech
schall leicht ab
schwer zu entfernen
Statt der Verwendung der Masse IA in obigem ?o CF2CI(CF))CF-(CF2CF2),,CI verwendet, in welcher die Beispiel, werden ähnliche Formfreigebungswirkungen Komponenten wie folgt verteilt sind: erzielt, wenn man eine Masse der Struktur
10
12
14 his If,
1,4
0,8
0,5
% 28,4 27,5 19,8 10,5 8,1
Das mittlere Molekulargewicht dieser Masse beträgt 962.
Beispiel
Unter Anwendung von Standard-Testgängen für öl- der und Baumwolltuch bewertet. Das erfindungsgemäße und Wasserabstoßungstests, wird eine erfindungsgemä- 45 Gemisch hat die folgende Zusammensetzung: Be Masse der Formel (CF3)ZCF(CF2CF2JnCI auf WiIdIe-
10
12
14 bis 16
% 36,1 28,7 17,2 9,3
Diese Masse schmilzt bei 105 bis 135°C und zeigt die folgenden Analysenergebnisse:
% C = 22,16; H = nichts gefunden;
Tabelle III
4,8
1,0
0,4
0,2
% F = 73,62; % Cl = 3,90;
J = weniger als 3,2 Teile je Million.
Das mittlere Molekulargewicht berechnet sich auf 917.
Aufnahme Öl
Wasser ,
Aussehen des be- Griff des behandelten handelten Materials Gewebes
Tests auf Leder
Masse von Beispiel 4 2,9 110
Masse aus USA-Patentschrift3067 252 3,0 0 benetzt
keine Änderung keine Änderung kreidig trocken
Forlset/iiiig
Aufnahme
Ol
Wasser
Aussehen des behandelten Materials
Grill"des behandelten Ciowehes
Tests auf Baumwolltuch
Masse von Beispiel 4 4,0 IK)
Masse aus USA-Piitentsi;hrift3O67252 4,2 0 benetzt
keine Änderung gute Drapierung keine Änderung leicht steif
Aus obiger Tabelle IN ist ersichtlich, daß die Tatsache beizumessen, daß bei Verwendung der
erfindungsgemäße Masse in ihren wasser- und ölabsto- erfindungsgemäßen Masse sich kein kreidiger Film auf
ßenden Eigenschaften höchst wirksam ist, ohne die is der Unterlage absetzt. Die Massen geben daher farblose
Eigenschaften des behandelten Materials nachteilig zu Filme, welche die Drapierung des behandelten Gewebes
beeinträchtigen. Besondere Aufmerksamkeit ist der tatsächlich erhöhen.
Beispiel Antiausbreitungs-Kontrolle
Zwei entfettete Tafeln aus Kohlenstoffstahl deckte Tafel wird (in vier Durchgängen) mit einer (50 χ 100 mm) werden mit druckempfindlichem Band Aerosolzubereitung besprüht, welche 2 Gew.-% einer so abgedeckt, daß auf jeder Tafel drei abgedeckte Telomermasse der Struktur (CF3)2CF(CF2CF2)„CI entQuadrate 20 χ 20 mm geschaffen werden. Eine abge- ><; hält, in welcher π wie folgt verteilt ist.:
K)
12
14 bis 16
34,2
27,8
17,0
10,6
Die zweite Tafel wird in ähnlicher Weise mit einem Aerosol besprüht, welches als aktives Mittel die Telomermasse der USA,-Patentschrift 30 67 252 enthält. Nachdem man die Überzüge einige Minuten luftgetrocknet hat, wird das Abdeckband entfernt, und man bringt in die Mitte jedes unbehandelten Bereiches einen Tropfen leichten Maschinenöls. Dann werden die Tafeln in vertikale Lage gebracht.
Nach drei Minuten ist das öl auf der mit der Masse der USA.-Patentschrift 30 67 252 behandelten Tafel
5,8
1,1
0,1
0,5
40
über die Kante und in den überzogenen Bereich gelaufen. Die mit der erfindungsgemäßen Masse behandelte Tafel dagegen, hält das Ol für gut über eine Stunde innerhalb des unbehandelten Bereiches zurück.
Beispiel 6
Wie oben beschrieben, wird eine wäßrige Dispersion bereitet, wobei man eine Masse der Formel (CFa)2CF(CF2CF2JnCI verwendet, in welcher die Verteilung die folgende ist:
10
13
15
16
28,6
27,1
17,2
10,7
6,7
3,4
2,0
1,1
0,6
0,4
Das mittlere Molekulargewicht dieser Masse beträgt <p läßt trocknen. Dann wird druckempfindliches ZeIIo-956. phanband auf das behandelte Papier aufgebracht, doch
Mit der Dispersion wird Papier überzogen, und man es haftet nicht.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Polymerisat-Mischung auf der Basis von niedermolekularen hochfluorierten Kohlenwasserstoffpolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß diese besteht aus
A: 90 bis 96,1 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Polymeren der allgemeinen Formel (I)
R (CF2- CF2
worin R eine Ci- bis Q-Perfluoralkylgruppe bedeutet, X Chlor oder Fluor ist und η eine ganze Zahl im Bereich von 6 bis 10 darstellt und B: 3,9 bis 10 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Polymeren der allgemeinen Formel (1), worin R und X die gleiche Bedeutung wie bei A haben und η eine ganze Zahl im Bereich von 11 bis 16 ist.
2. Polymerisat-Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein organischesTitanat enthält.
DE19661669256 1965-07-12 1966-07-12 Polymerisat-Mischung Expired DE1669256C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US47140665 1965-07-12
DEP0039938 1966-07-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1669256C3 true DE1669256C3 (de) 1978-02-23

Family

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