DE1668646C - Verfahren zur Reinigung von Benzyl alkohol - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Benzyl alkohol

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DE1668646C
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DE
Germany
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benzyl alcohol
alkali
benzylate
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cresols
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DE19681668646
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DE1668646B1 (de
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Jacques Rey Paul Lyon Rhone Bonnart (Frankreich)
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Rhone Poulenc SA
Original Assignee
Rhone Poulenc SA
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Description

Benzylalkohol, der durch Oxydation von Toluol in der flüssigen P'i.se oder durch Hydrierung von aus der Oxydation von Toluol in der Gasphase stammendem Benzaldehyd erhalten ist, enthält stets eine nicht vernachlässigbare Menge an Kresolen. Das Vorhandensein dieser Kresole stellt, selbst bei einer Menge von. nur beispielsweise O1Ol0O. bei gewissen industriellen Verwendungen des Berzylalkohols ein Hindernis dar, insbesondere in der Industrie der Parfüms, da diese den Geruch der Essenzen verändern, oder in Farbmaterialien, da sie die Bildung von Nebennuancen bewirken.
Ein Verfahren zur Entfernung von Schwefelverunreinigungen aus mit Wasser nicht mischbaren primären Alkoholen, die nach der Oxosynthese hergestellt worden sind, wird in der USA.-Patentschrift 2 753 297 beschrieben. Darin werden diese Alkohole mit Alkalialkoholat oder festem Alkalihydroxyd vermischt, eventuell in einem Lösungsmittel, und anschließend destilliert.
Es wurde nun ein Verfahren zur Reinigung von Benzylalkohol gefunden, das ermöglicht, praktisch die gesamten Kresolverunreinigungen zu entfernen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Benzylalkohol ist dadurch gekennzeichnet, daß mau diesen Alkohol in Dampfform am unteren Ende einer Boden- oder FüHkörperkolonne einführt, in der er im Gegenstrom zu einer Alkalibenzylailösung geführt wird.
Das Benzylat kann vorgebildet sein oder in situ gebildet werden.
Auf du·- Weise gelangen die in den Benzylalko^ holdämpLn vorhandenen Kresole in die flüssig Phase in Form von Alkalikresolaten, wobei der in Form von Benzylat eingeführte Benzylalkohol regeneriert wird.
Die Reaktion kann schematisch auf folgende Weise dargestellt werden:
CH3 ■ CH2OH
,-CH,
OH OM
In diesen Formeln bedeutet M ein / lkalimetall, vorzugsweise Natrium oder Kalium.
Durch dieses Verfahren kann die Entfernung der Kresole in sehr wirksamer Weise erzielt worden, und man kann so Benzylalkohol erhalten, der auf die photokolorimetrische Prüfung in Anwesenheit von Aminoantipyrin nicht mehr ansprüht, deren Empfindlichkeit 0,0005% beträgt. Man kann so ein Produkt erhalten, das auf den anspruchsvollsten industriellen Sektoren verwendbar ist.
Außerdem eignet sich das Verfahren auch für die Behandlung von unreinem Benzylalkohol, dessen Gehalt an Kresolen ziemlich hoch sein kann, beispielsweise 5 bis 10Gewichtsprozent, ohne daß das Verfahren seine Wirksamkeit verliert. Das Verfahren hat sich jedoch als ganz besonders vorteilhaft ervlescn, wenn der Benzylalkohol einen Gehait an Kresolen in der Größenordnung von 0,005 bis 1 'Vo besitzt.
Gemäß dem obigen Reaktionsschema genügt es theoretisch, 1 Mol Alkal'henzylat je Mol Kresol zu verwenden. Praktisch ist es jedoch zu bevorzugen, in Anwesenheit eines Überschusses an Benzylat zu arbeiten, der, ohne kritisch zu sein, bis zu dem 15fachen der theoretischen Menge des für die Reaktion erforderlichen Benzylats betragen kann.
Man kann ohne Unterschied ein zuvor hergestelltes Alkalibenzylat verwenden oder dieses in situ bilden, d. h. in dem Reaktionsmedium über ein Alkalibenzylat erzeugendes Mittel, d. h. ein Mittel, das duich Reaktion unter den Arbeitsbedingungen mit dem Benzylalkohol ein Alkalibenzylat zu bilden vermag. Wenn man mit einem zuvor hergestellten Denzylat arbeiten will, kann man dieses durch Zugabe der entsprechenden Alkalibase zu Benzylalkohol erhalten und das Gemisch erhitzen, um das Wasser im Maße seiner Bildung zu entfernen. In diesem Falle ist die Konzentration der verwendeten Benzylatlösung nicht kritisch, sie isi bdiglich durch die Löslichkeit des Benzylats bei der Temperatur, bei der man die Reinigung durchführt, begrenzt.
Wenn man das Alkalibepzylat in dem Reaktionsmedium bilden will, kann man beispielsweise die Dämpfe des zu reinigenden Benzylalkohol und eine Lösung eines die Benzylatbildung bewirkenden Mittels, wie beispielsweise einer Alkalibase oder eines Alkalialkoholats eines niedrigen Alkohols, wie beispielsweise Natriumäthylat, in dem gewühlten Lo-
sungsmittel zusammenbringen. Im al'gemeinen wird vorzugsweise eine Lösung einer ^ik.ilibase. wie beispielsweise eine Natriumhydroxydlösung, verwendet. In diesem Falle eignet sich eine Konzentration an Natriumhydroxyd in der Größenordnung von 2Ge-
So wichtsprozcnt in dem verwendeten Lösungsmittel im allgemeinen gut.
Des zur Benzylatbildung führende Mittel oder das Alkalibenzylat kann in Lösung in jedem Lösungsmittel verwendet werden, das keine Nebenreaktionen mit dem Benzylalkohol unter den Arbeitsbedingungen ergibt. Eine besonders vorteilhafte Arbeitsweise besteht diesbezüglich darin, Benzylakohol als Lösungsmittel zu verwenden.
Wenn man mit einem anderen Lösungsmittel als
Co Benzylalkohol arbeitet, ist es zu bevorzugen, daß dieses einen deutlich höheren Siedepunkt als letzterer besitzt, um ein zu starkes Mitschleppen des Lösungsmittels durch die Benzylalkoholdämpfe zu vermeiden, das eine spätere Rektifikation erforderlich machen könnte.
Die Benzylalkoholdämpfe können auf verschiedene Temperaturen gebracht werden, je nachdem, ob man bei Atmosphärendruck oder unter vermindertem
" ' ft.,..,,« Ηργ ί ösune des Alkalibenzviats
Druck arbeitet. Es ist jedoch nicht vorteilhaft, das £ = Z"fU?,cRPn7vlat bildenden Mittels, '
Verfahren bei zu niedriger Temperatur durchzufüh- oder des Benzyiat diiu .;..■· ■
ren, da man dann ein hohes Vakuum anwenden F = Abführung des ^^^^L^iT
müßte, um den Benzylalkohol zu verdampfen. Ande- gern Alkalibenzylat + Alkalikresoiaten
rerseits begünstigt die Anwendung erhöhter Tempe- 5 + Lösungsmittel.
raturen in der Größenordnung von 220 bis 2300C wnHen Beispiele erläutern die Erfindung,
die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten. .-h«rh ranken
Praktisch eignet sich eine Temperatur zwischen 100 ohne sie zu bescnranKen·
und 200° C im allgemeinen gut, wobei bei einem Beispiel 1
absotten Dazwischen etwa 20 und 760mm Hg, «g^*?^* S
kann in die Dämpfe des zu reinigenden Benfylalko- Boden ein Fassungsvermögen^vonZSU ecm η at
hols bei der Temperatur dieser'Dämpfe od'er bei 15 Der zu J^gf^^SÄe' derKo.onn:
niedrigerer Temperatur eingespritzt werden. Wenn Kresole »ijal^ wird am ^ in Form von
MCh diese Lösung bei einer niedrigeren Temperatur m einer Menge von , & jn führt wobei d,r
befindet, so ist es zu bevorzugen, »ine Wärmezufuhr Dampf von 1IU bis ι id ν. ,
zudem Reaktionsmedium von außen vorzusehen, um absolute Druck am KolonnenK,of 30 mm Hg
eine zu starke Kondensation des Benzylalkohol* zu ao tragt. ^^ B(jden der Koionne spritzt man m
"irStSn kann man die Reinigung in einer Appa- einer Menge von 0 4 kgtunde eine Lösurg von Na-
tür durchführen, die einen ausgezeichneten Gas- triurr ^enzylat in Benzylalkohoimiteui TemDeralur
Flüssigkeits-Kontakt ermöglicht, wie beispielsweise 30Gewichtsprozent ein die bei einer temperatur
einer Boden- oder Füllkörperkolonne. Tn der Praxis J5 von 100" C gehalten wird. Kolonne
hat sich jedoch gezeigt, daß die besten Ergebnisse Man gewinnt so am oberen Ende de ■ »™^
im allgemeinen erhalten werden, wenn man eine Benzylalkoholdampfe, die naui "|
Bodenkolonne verwendet. weniger als 0,0005«Λ, Kresole enthalten durh
Der zu reinigende Benzylalkohol kann in Dampf· Photokolorimetrie mit Hilfe von Aminoant.pvun fr rm kontinuierlich am unteren Ende der Kolonne 30 durchgeführte Bestimmung),
eingespritzt werden, während man die Kolonne an Beispiel 2
ihrem oberen Ende ebenfalls kontinuierlich mit einer . , ·. ·„„_ nnrrl··,
Lösung von Alkalibenzylat, Alkalibase oder irgend- Man arbeitet in einer Kolonne miteinemι jjurcn-
einem anderen zur Alkalibenzylatbildung führenden messer von 500 mm, die acht Boden mit jeweils einer
Mittel in dem gewählten Lösungsmittel speist. 35 zentralen Glocke aufweist ,
Die Temperatur und der Druck in der Kolonne Der obere Teil der Kolonne wird mi u 'JJ Druck
werden bei solchen Werten gehalten, daß der Benzyl- befindlichem Wasserdampf von 135 bis wu u er-
a!k"hol in der Dampfform bleibt. hitzt. , nnso/„
Man gewinnt so am oberen Ende d,r Kolonne Der zu reinigende Benzy^ohol, der 0 05. einen von Kresole« praktisch freien Benzylalkohol, 40 Kresole enthält, wird am unteren Ende der kolonne
während man am unteren Ende eine das Lösungs- in einer Menge von 150 kg/Stunde m Form von
mittel, das überschüssige Benzylat und die Alkali- Dampf von 145° C untei:eaiem abcolu en Druck.von
kresolate enthaltende Flüssigkeit abzieht. 85 mm Hg eingeführt. Die Temperatur am obercn
Die Zeichnung erläutert schematisch eine bevor- Ende der Kolonne betragt 122 C und der absolut zupte technische Durchführungsweise des Verfahrens, 45 Druck 50 mm Hg.
wobei die Buchstaben die folgende Bedeutung haben: Am obersten Boden der Kolonne fuhrt man η
einer Menge von 15 kg/Stunde eine Losung von Na-
A — Destillationskolonne mit Böden oder Full- triumhydroxyd in Benzylalkohol mit einem Gehalt
:iörPer> von 2 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd und mit Π — Zuführung des zu reinigenden Benzyl- 5o c-UCi Temperatur von 25° C ein.
alkohols, Man gewinnt so am oberen Ende der Kolonne
C — Abführung des gereinigten Benzylalkohol, 150 kg/Stunde an Benzylalkohol, utr weniger als
D = Kondensator, 0,0005°/o Kresole enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von Benzylalkohol, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Alkohol in Dampfform am unteren Ende einer Boden- oder FüHkörperkolonne einführt, in der er im Gegenstrom zu einer Alkalibenzylatlösung geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Benzylalkohol verwendet wird.
DE19681668646 1967-01-19 1968-01-19 Verfahren zur Reinigung von Benzyl alkohol Expired DE1668646C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR91790A FR1516940A (fr) 1967-01-19 1967-01-19 Procédé de purification de l'alcool benzylique
FR91790 1967-01-19
DER0047830 1968-01-19

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1668646B1 DE1668646B1 (de) 1972-06-29
DE1668646C true DE1668646C (de) 1973-02-15

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