DE165338C - - Google Patents
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Description
J
beta |
j' P |
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Λ*165338 KLASSE 35«.
vom 16. März 1902.*)
Bei der Einrichtung gemäß dem Patent 159137 wird die erforderliche Kraft zum Verhindern
unvorsichtiger oder falscher Handhabungen oder die selbsttätige Verstellung der den Maschinengang regelnden Organe durch
hydraulische Vorrichtungen geliefert, deren Tätigkeit durch einen besonderen Regulator in
Abhängigkeit von der Maschinengeschwindigkeit geregelt wird.
Es sind also dort für die beiden Funktionen des Sicherungsvorganges, nämlich einmal für
das Vorschreiben einer bestimmten Tätigkeit bei Eintritt einer bestimmten Maschinengeschwindigkeit
und sodann für Ausführung dieser vorgeschriebenen Tätigkeit selbst zwei getrennte Einrichtungen vorgesehen, ein Regulator
und ein von diesem beherrschter hydraulischer Kraftvermittler.
Bei der vorliegenden Neuerung werden diese beiden Funktionen durch ein und dieselbe
Einrichtung, in der 'also Regulator und Kraftvermittler vereinigt sind, ausgeübt.
Einem hydraulischen Arbeitsmittel wird durch eine passende Einrichtung, je nach der
Geschwindigkeit der zu überwachenden Maschine, ein bestimmter Zustand (hydraulischer
Druck, Steighöhe oder dergl.) erteilt, der bei Erlangung eines bestimmten Wertes die beabsichtigten
Einwirkungen, z. B. auf die Maschinensteuerung, hervorruft, zugleich aber auch durch Ausnutzung des in ihm vorhandenen
Arbeitsvermögens jene Einwirkungen selbst ausführt. Ein besonderer Regulator ist daher nicht nötig.
Eine Sicherheitsvorrichtung für Fördermaschinen, bei welcher ein Regulator irgendwelcher
anderen Art dadurch vermieden ist, daß ebenfalls einem hydraulischen Arbeitsmittel
bei einer bestimmten Maschinengeschwindigkeit ein bestimmter Zustand erteilt
und dadurch eine Einwirkung auf den Maschinengang hervorgerufen wird, ist bekannt.
Bei jener Vorrichtung wird beim Abweichen der Maschinengeschwindigkeit von ihrer zulässigen
Größe das Sinken einer Flüssigkeitssäule veranlaßt, durch einen in letztere tauchenden
und mitsinkenden Schwimmer ein Fallgewicht ausgelöst und dadurch der Dampf zur Maschine abgesperrt und die Bremse eingeworfen.
Bei dieser Sicherheitsvorrichtung ist also durch das Wirken des hydraulischen Arbeite-
Frühere Zusatzpatente: Nr. 159137, 159588 und 160093.
mittels nur die Tätigkeit eines Regulators ersetzt; es besteht aber nicht das Kennzeichen
der vorliegenden Neuerung, daß zugleich auch die Kraft zum Beeinflussen der Maschinensteuerung
von dem hydraulischen Mittel geleistet wird. Außerdem aber ist auch der Zweck und die ganze Art und Weise der Sicherung
des Maschinenganges bei dieser bekannten Sicherheitsvorrichtung ein vollkommen
anderer als im vorliegenden Falle. Diese Vorrichtung zum Verhindern des Überhaspelns
für Aufzüge und Fördereinrichtungen setzt, wie auch die bekannten sogenannten Sicherheitsapparate, einfach nach erfolgtem
Anwachsen der Fördergeschwindigkeit über das zulässige Maß durch Dampfabsperrung
und Bremsung die Maschine still, wohingegen bei den vorliegenden Neuerungen, genau so
wie auch bei den Hauptpatenten, schon das Zustandekommen unzulässiger Geschwindigkeiten
verhindert werden soll.
Genau wie auch bei dem Hauptpatente wird hier die Handhabung der den Maschinengang
regelnden Organe (Steuerung usw.) so beeinilußt, daß diese beim Näherkommen an die
zulässige Geschwindigkeitsgrenze nur noch vorsichtig (allmählich), beim Erreichen derselben
überhaupt nicht weiter in der Richtung auf Geschwindigkeitsvergrößerung seitens des
Maschinisten bewegt werden können, und daß eine selbsttätige Verstellung dieser Organe auf
kleinere Geschwindigkeiten erfolgt, wenn dies der Maschinist im erforderlichen Falle unterläßt.
Der den vorliegenden besonderen Ausführungsformen gemeinsame Erfindungsgedanke
möge an der in Fig. 6 schematisch dargestellten Einrichtung, die einfach aus derjenigen
nach Fig. 1 des Patentes 159137 durch Fortlassen
des Regulators entstanden ist, erläutert werden.
Die Kolbenstange 33 ist z. B. mit dem Steuerhebel der Maschine (Hebel 24, Fig. 5)
verbunden zu denken, so daß der Kolben 34 jede Bewegung desselben mitmacht. Die von
der Maschine angetriebene Pumpe 35 treibt je nach deren Umlaufsrichtung einen Flüssigkeitsstrom
in der einen oder anderen Richtung durch die Ventile 36 und 2>7 und das ganze
System hindurch. Bei der durch die Pfeile angedeuteten Drehrichtung lastet der Druck
des Flüssigkeitsstromes auf der linken Seite des Kolbens 34 mit einer der Maschinengeschwindigkeit
proportionalen Größe, erschwert also nach Maßgabe dieser Geschwindigkeit die Bewegung des Kolbens nach links, die einer
Verstellung der Maschinensteuerung auf Geschwindigkeitssteigerung entspricht. Wenn
die Geschwindigkeit ihre zulässige Höhe erreicht, wird der Druck auf'den Kolben 34 so
groß, daß eine Abschiebung desselben nach links ganz ausgeschlossen ist und nun ein
selbständiges Zurückdrücken nach rechts, also eine Verstellung der Steuerung auf kleinere
Geschwindigkeit erfolgt.
Diese Einstellung der Sicherheitseinrichtung auf Einhaltung der bei den verschiedenen
Förderarten und Korbstellungen wechselnden zulässigen Höchstgeschwindigkeiten geschieht
durch Einstellen der Umlaufventile; für Mannschaftsförderung wird durch Umlegen der Kurbel 38 der Hebel 43 höher gelegt und
durch die Zwischenmechanismen das Ventil 36 oder bei umgekehrtem Lauf der Maschine, infolge
der Verschiebung des Angriffspunktes des Gestänges 39 in der Kulisse 40 durch den
Schleif bügel 41, das Ventil 37 für einen kleineren Durchflußquerschnitt eingestellt.
Während des Endförderweges wird in bekannter Weise durch den Teufenzeiger die Schiene 42 gehoben und dadurch das betreffende
Ventil mehr und mehr geschlossen.
Bei diesem Beispiel geschieht die Einwirkung auf die Steuerung und den Maschinengang,
z. B. die Erschwerung der Verstellbarkeit der Steuerung, proportional der jeweiligen
Maschinengeschwindigkeit. Um hierfür beliebige andere Abhängigkeitsbedingungen zur
Geltung zu bringen, wird in der Weise verfahren, daß ζ. B. der erzeugte Druck einen
Kolben einstellt, dessen Stellung dann die Bewegungsverhältnisse der Steuerung und die
sonstigen Eingriffe in den Maschinengang bestimmt. I
Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten diesbezüglichen Ausführungsbeispiele saugt
die von der Maschine angetriebene Kapselpumpe 1 bei Vorwärtslauf der Maschine mittels
der Leitung 6 durch die Öffnungen 8 im Zylinder 7 aus dem Vorratsbehälter 5 ζ. Β. loo
Öl an und drückt es dorthin durch Leitung 2, Zylinder 4 und dessen Öffnungen 3 zurück.
Der der Maschinengeschwindigkeit entsprechende Öldruck stellt den Kolben 9 entgegen
seinem Eigengewicht und der Kraft der Belastungsfeder 10 ein. Durch passende Wahl
der Verhältnisse wird erreicht, daß der obere Kolbenteil 11 anfängt, die Mündung der von
der Ölbremse 12 kommenden Leitung 13 zu verengen, wenn die Maschinengeschwindigkeit
z. B. 80 v. H. ihrer zulässigen Größe erreicht, und die Mündung" ganz absperrt, wenn die
Geschwindigkeit nicht mehr gesteigert werden darf. Dadurch wird die Bewegbarkeit des
Kolbens 14 nach links und der mit diesem durch passende Zwischenglieder verbundenen
Maschinensteuerung" auf größere Geschwindigkeit erschwert und bei Erreichung der zulässigen
Grenze der letzteren ganz gesperrt. Wird diese Grenze aus irgend einem Grunde überschritten, etwa weil der Maschinist es
unterläßt, einem verringerten Kraftbedarf der
Maschine durch Zurücknehmen des Steuerhebels Rechnung zu tragen, so geschieht letzteres
selbsttätig.
Es wird nämlich bei weiterem Steigen des Kolbens 9 infolge des weiter erhöhten Öldruckes
durch die Ausdrehung zwischen dem oberen und unteren Kolbenteller die Pumpen leitung
2 unmittelbar mit der Bremsenleitung 13 verbunden, so daß der nunmehr auf die
ίο Ölbremse geschaltete Druck den Kolben 14
nach rechts drückt.
Da die zulässige Höchstgeschwindigkeit sowohl bei Mannschafts- und Materialförderung
verschieden ist, als auch während des Endförderweges
ständig abnimmt, so muß auch der bestimmte Öldruck für die Einstellung des Kolbens auf Sperrung oder Zurücklegung" der
Steuerung bei wechselnden, jedesmal den betreffenden Höchstgeschwindigkeiten entsprechenden
Förderleistungen der Pumpe eintreten. Dies wird durch eine entsprechende Einstellung
der Rückflußöffnungen erreicht. Mit den Öffnungen 3 im Zylinder 4 wirken die Aussparungen
15 im unteren Kolbenteil (s. Querschnitt durch letzteren, Fig. 3) hahnartig zusammen,
so daß durch eine bestimmte Drehung des Kolbens, die in der später noch erläuterten
Weise oder von Hand oder vom Teufanzeiger aus geschehen kann, ein größerer oder kleinerer Abflußquerschnitt aus dem Zylinder
freigegeben wird.
Die dauernde Ausübung des Zwanges zu vorsichtigem Steuern während der Endförderstrecke,
dessen Notwendigkeit in der Patentschrift 159137 näher begründet ist, kann bei
vorstehend beschriebenem Beispiel einfach dadurch geschehen, daß bei der Drehung des
Kolbens 9 für die ständige Verkleinerung der Rückflußöffnungen während dieser Periode
des Förderns dieser Kolben mit der Nase 17 auf der Abschrägung 16 (siehe auch Fig. 1,
rechts) an dem oberen Zylinderrand hinaufgleitet und infolgedessen der Kolbenoberteil
die Mündung der Bremsenleitung verengt.
Ferner ist bei der dargestellten Ausführungsmöglichkeit die Zuhilfenahme eines
oder mehrerer weiterer Verlangsamungsmittel im Falle des Versagens des
ersten, z. B. also des Versagens des Gegendampfgebens, im Sinne des Patentes 160093
einfach auszuführen. Sobald nämlich während des Bestehens eines unzulässigen Geschwindigkeitszustandes
der Kolben 14 mit dem angeschlossen zu denkenden Steuerhebel die Endstellung erreicht oder die selbsttätige
Zurückstellung dieser Teile sonstwie verhindert wird, hat das von der Pumpe weiterhin in den
Zylinder 4 geförderte Öl keinen Abfluß mehr zum Bremszylinder 12; der Öldruck steigt
daher stark und treibt den Reglerkolben 9 weiter hinaus. Letztere Bewegung kann dann
in passender Weise zum mittelbaren oder unmittelbaren Betätigen weiterer, den Maschinengang
verlangsamender Mittel benutzt werden. Hier ist z. B. angenommen, daß die Stange des Kolbens 9 dann gegen den Hebel 18
trifft, diesen hebt und etwas mittels der Zugstange 19 (Fig. 2) die Maschinenbremse auslöst.
In der Gestaltung der Rückflußöffnungen 3 hat man ein bequemes Mittel, um die selbsttätige
Zuhilfenahme der Bremse oder sonstiger Verlaiigsamungsmittel nach den verschiedensten
Gesichtspunkten geschehen zu lassen.
Beispielsweise wird es sich empfehlen, während der anfänglichen und mittleren Förderstrecke
nicht sofort jedesmal, wenn der Steuerhebel selbsttätig zurückgelegt ist, die Bremse
anzuziehen, ehe die Maschine bei der aufgespeicherten lebendigen Kraft überhaupt Zeit
zu genügender Geschwindigkeitsabnahme gehabt hätte. Während des Endweges jedoch,
wo eine unzulässige Geschwindigkeit wegen der ganzen Wirkungsweise der Sicherung
unter normalen Verhältnissen ausgeschlossen ist und nur als Folge außerordentlicher Vorkommnisse
zu erwarten steht, soll bei nicht unmittelbarem Erfolg des Gegendampfgebens oder der Absperrung der Kraftzufuhr dann
gleich das Bremsen folgen. Diese Arbeitsweise kann z. B. dadurch erreicht werden, daß
die Rückflußöffnungen nach oben weisende Zipfel haben, die bei der Stellung, in welcher
der Kolben bei Bestehen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die Pumpenleitung mit der Bremsenleitung verbindet, von dem
unteren Kolbenteil noch nicht verdeckt werden, sondern dem Öl immer noch einen bestimmten
Rückflußquerschnitt bieten. Infolgedessen bedarf es dann erst noch einer weiteren
Drucksteigerung des Öles, um den Kolben für das Auslösen der Bremse weit genug zu heben.
Während der Endförderstrecke werden jedoch durch die Drehung des Kolbens auch diese
Zipfel abgedeckt, so daß dann sofort, wenn die Geschwindigkeitsgrenze um ein beliebig
kleines Maß überschritten wird, der Druck die erforderliche Höhe erreicht, um den Auslösehebel
für die Bremse bewegen zu können.
Bei umgekehrtem Lauf der Maschine no wirkt statt des Kolbens 9 der Kolben in dem
Zylinder 7 auf eine Erschwerung der Bewegbarkeit bezw. auf selbsttätige Zurückstellung
der Maschinensteuerung in dem entgegengesetzten Sinne.
Die vorliegende Aufgabe, den Umfluß der hydraulischen Bremse der Geschwindigkeit
entsprechend einzustellen bezw. den Druck der Pumpe auf diese Bremse zu schalten, kann
statt durch Anordnung von getrennten Regel-Vorrichtungen für jede Seite der Pumpen-
und Bremsenleitungen auch durch eine Ein-
richtung erreicht werden, bei welcher diese sämtlichen Leitungen in einen gemeinsamen
Zylinder einmünden. Ein Schieber, der von einem durch den Öldruck eingestellten Kolben
bewegt wird, deckt dann je nach der Geschwindigkeit bei der einen Laufrichtung der
Maschine den einen, bei der anderen Laufrichtung den anderen Zweig der Bremsenleitung
mehr oder weniger ab, oder er verbindet mittels einer an ihm vorgesehenen muschelförmigen
Aushöhlung die Bremsenleitung mit der jeweiligen Pumpensaugleitung, so daß also die Pumpe von der einen Seite des Bremszylinders
saugend und durch den Regelzylinder hindurch nach der anderen Seite
drückend den Bremskolben und somit die Steuerung dann selbsttätig verstellt. Das Umstellen
des Schiebers, so daß er je nach der Maschinenlaufrichtung auf den einen oder anderen Zweig der Bremsen- und Pumpenleitung
einwirkt, kann durch eine Drehung des den Schieber tragenden Kolbens von außen her geschehen.
Bei kritischen Geschwindigkeiten, also in der Nähe der zulässigen Geschwindigkeitsgrenze
ist eine Steigerung der Empfindlichkeit der Sicherungsemrichtungen erwünscht. Es
sollen dann beliebig kleine Abweichungen der Geschwindigkeit von deren normaler Größe
starke Impulse für das Einwirken auf die Steuerung zur Folge haben.
Erreicht wird dies bei den angeführten Beispielen dadurch, daß das regelnde Organ, z. B.
der Kolben 9, bei geringster Überschreitung der Geschwindigkeitsgröße anfängt, durch
seine Längsverschiebung mit dem unteren Kolbenteil die Rückflußöffnungen abzudecken.
Diese Querschnittsverengung bewirkt sofort eine Drucksteigerung, diese ein weiteres
Herausbewegen des Kolbens, also eine noch stärkere Querschnittsverengung. Druck und
Kolbenbewegung steigern sich . also gegenseitig, und der Kolben kommt sofort in die
Stellung, in welcher zwecks selbsttätiger Zurückstellung der Steuerung, die Pumpe auf die
Ölbremse geschaltet ist.
Bei den bisherigen Beispielen wurden durch Pumpwerke erzeugte Druckzustände für die
Kraftleistung und Regelung der Einwirkung auf die Bewegungsverhältnisse der Steuerung
in Abhängigkeit von der Maschinengeschwindigkeit benutzt. Der Erfindungsgedanke kann
jedoch auch durch Anwendung anderer hydraulischer Zustände verwirklicht werden.
Beispielsweise dient bei der in Fig. 4 schematisch dargestellten Einrichtung die durch
die jeweilige Umlaufszahl bedingte Steighöhe einer mit dem von der Maschine mittels der
Welle 20 angetriebenen Gefäß 21 umlaufenden Flüssigkeitsmenge 22 demselben Zweck. Die
Flüssigkeitsoberfläche stellt sich in bekannter Weise je nach der Maschinengeschwindigkeit
ein und bestimmt dadurch die Eintauchtiefe der Flügel 23 und somit den Widerstand auf
dieselben gegen eine der Umlaufsrichtung der Flüssigkeit entgegengesetzte Drehung. Diese
Flügel werden bei einer Verstellung der Steuerung von letzterer aus mittels passender Zwischenglieder
mitgedreht, und sie erschweren demnach je nach der Maschinengeschwindigkeit mehr oder weniger die Steuerung auf
Geschwindigkeitsvergrößerung. Durch eine entsprechende Form des Gefäßes kann in bekannter Weise die Höhe des umlaufenden
Flüssigkeitsringes für die verschiedenen Geschwindigkeiten bedingt und dadurch sowohl wie auch durch die Flächenform der
eintauchenden Flügel die Erzielung bestimmter Größen der auf die Flügel wirkenden Kräfte
erreicht werden. Die Anordnung kann so getroffen werden, daß beim Erreichen der zulässigen Maschinengeschwindigkeit diese
Kräfte hinreichend groß werden, um die Flügel im Drehsinne der Flüssigkeit mitzunehmen
und dadurch die Steuerung auf kleinere Geschwindigkeit zu verstellen. Die Verlegung des Wirkungskreises für die verschiedenen
Förderarten oder für abnehmende Geschwindigkeit während der Endförderstrecke kann durch eine Änderung der Höhenlage
der Flügel und dadurch veränderte Eintauchtiefe derselben oder auch durch eine Änderung
der Umlaufszahl des Gefäßes mittels Änderung der Übersetzungsverhältnisse im Antrieb erfolgen.
Die Einstellung der Sicherheitseinrichtungen nach Maßgabe der verschiedenen Höchstgeschwindigkeiten
kann außer, wie schon angegeben, von Hand (für Mannschafts- oder Materialförderung) oder vom Teufenzeiger
aus (für die wechselnden Höchstgeschwindigkeiten am Beginn und am Ende des Förderweges)
auch in anderer Weise geschehen. Um z. B. zu verhüten, daß der Maschinist beim Übergang zur Mannschaftsfahrt das Einstellen i°5
der Einrichtung auf die nicht zu überschreitende kleinere Geschwindigkeit vergißt, kann
diese Einstellung, beispielsweise also die Drehung des Kolbens 9 in Fig. 1, selbsttätig
von der Signalanlage beim Übermitteln des betreffenden Signales besorgt werden. Bei
Signalanlagen, bei denen der Maschinist, zum Zeichen, daß er das empfangene Signal richtig
verstanden hat, ein Kontrollsignal, etwa durch Einstellen eines Gegenzeigers, zurückgibt,
kann hiermit gleichzeitig jene Einstellung der Sicherung erfolgen. Ferner kann die Möglichkeit
zum Geben dieses Gegensignales von der vorher erfolgten Einstellung der Sicherungsvorrichtung
auf die betreffende Förderart abhängig gemacht werden, um die Richtigkeit der Einstellung zu gewährleisten. Schließ-
lieh kann auch eine besondere Fernstellvorrichtung vorgesehen werden, mittels welcher
das Innehalten bestimmter Fördergeschwindigkeiten durch eine Ferneinstellung der betreffenden
Organe der Sicherungseinrichtung von beliebigen Stellen des Schachtes oder von den Förderkörben aus vorgeschrieben werden
kann. Für Schachtuntersuchungen ist dies besonders wertvoll, um die den Schacht befahrende
Mannschaft in den Stand zu setzen, selbst die Geschwindigkeit zu regeln oder die
Maschine jeden Augenblick anhalten zu können. Einrichtungen, um derartige Einstellungen
der Organe der Sicherungsvorrichtungen von den Signalanlagen oder besonderen
Fernstelleinrichtungen bewirken zu lassen, sind vielfach bekannt. Ihre Anpassung für den
vorliegenden besonderen Zweck kann der konstruktiven Ausgestaltung überlassen bleiben.
Aus der beschriebenen Wirkungsweise des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Beispiels ergibt
sich, daß der von der Pumpe erzeugte Druck jedesmal bei der gerade zulässigen Geschwindigkeit
dieselbe bestimmte Größe oder bei gleichen Bruchteilen der zulässigen Geschwindigkeit
gleiche Bruchteile jener Größe hat. Macht man diesen Druck z. B. durch
Anschluß, von Manometern an die Zylinder 4 und 7 oder mittels der Zeiger 31, die von
den Kolben, deren Stellungen je unmittelbar durch den Öldruck bedingt sind, bewegt werden,
kenntlich, so ist dadurch dem Maschinisten stets Aufschluß darüber gegeben, wie die von ihm gesteuerte Geschwindigkeit in
bezug auf deren zulässige Grenze liegt. Ohne besondere Überlegung, wie hoch die Geschwindigkeit
bei dem derzeitigen Stande der Förderkörbe sein darf, sieht er also sofort, ob die Geschwindigkeit zulässig ist oder nicht.
Damit die Einrichtungen für das Verhüten unzulässiger Geschwindigkeiten die beschriebenen
Beeinflussungen der Maschinensteuerung unbedingt zuverlässig durchführen können, muß die Verbindung zwischen Steuerung
und der Sicherungseinrichtung eine derartige sein, daß der Maschinist nicht durch
Loskuppeln oder Losklinken irgendwelcher Teile willkürlich oder fahrlässig die Steuerung
jenen selbsttätigen Beeinflussungen entziehen kann. Es muß also zwischen dem Kolben 14
der hydraulischen Bremse 12 in Fig. 1 oder den entsprechenden Organen bei den gekennzeichneten
anderen Anordnungen und der Steuerung, z. B. dem Steuerhebel 24 (Fig. 5) eine zwangläufige Bewegungsübertragung
stattfinden. Wenn der Steuerhebel von Hand seitens des Maschinisten bewegt wird, muß
auch der Kolben mitbewegt werden, und umgekehrt, wenn letzterer durch den hydraulischen
Druck verstellt wird, muß auch der Steuerhebel mitgenommen werden. Nun ist aber meistens eine Feststellung des Steuerhebels
z. B. durch Festklinken desselben in einem feststehenden Zahnbogen ' üblich, um Verstellungen durch die von der eigentlichen
Maschinensteuerung ausgehende Rückwirkung zu verhindern. Ehe dann eine selbsttätige Verstellung
der Steuerung durch die Sicherungseinrichtung geschehen kann, muß die Feststellung
des Steuerhebels aufgehoben werden.
Dies wird selbsttätig durch die die Sicherungseinrichtung und Steuerung verbindenden
Zwischenmechanismen bewirkt. Diese werden zu dem Zwecke so ausgebildet, daß sie zunächst,
ehe sie die von der Sicherungseinrichtung empfangene Bewegung an die Steuerung,
z. B. den Steuerhebel, weiterleiten, einen toten Gang überwinden müssen und während dieser
Bewegung in passender Weise die Feststellung der Steuerung aufheben. .
In Fig. 5 ist eine Ausführungsmöglichkeit für diesen Gedanken dargestellt. Wenn das
Gestänge 25 von dem Kolben der hydraulischen Bremse 12 nach rechts oder links bewegt
wird, so kann es den Steuerhebel erst bewegen, wenn der Mitnehmer 26 oder 27 zum Anliegen an den Hebel 24 kommt. Während
der Verschiebung, bis dieses geschieht, gleitet das Gestänge mit seinen Abschrägungen
28 auf dem am Stetierhebel befestigten Zapfen
29 hinauf und hebt durch diese Aufwärtsbewegung· etwa mittels der Stange 30 die
Sperrklinke 31 aus dem Zahnbogen 32, so daß nunmehr die selbsttätige Verstellung des
Steuerhebels erfolgen kann.
Die konstruktive Ausgestaltung eines in dieser Weise die Sperrung selbst lösenden Mitnehmermechanismus
kann im einzelnen auch in mannigfacher Weise erfolgen.' Beispielsweise kann die Ableitung der Ausklinkbewegung
aus der Verstellbewegung statt wie im dargestellten Beispiel durch schräge Flubflächen
auch durch Winkelhebel geschehen, welche während des toten Hubes des Gestänges die Sperrklinke ausheben. Bei einer
Verstellung der Steuerung durch eine Drehbewegung statt durch eine hin- oder hergehende
kann die selbsttätige Lösung der Feststellung in ähnlich einfacher Weise erfolgen.
Claims (11)
- Pate nt-An Sprüche:I. Einrichtung zum Verhindern des Zustandekommen unzulässiger Geschwindigkeiten beim Betriebe von Fördermaschinen, Aufzugsmaschinen und dergl. nach Patent 158610 und Zusatzpatent 159137, bei welcher ein der Geschwindigkeit der zu überwachenden Maschine proportionaler Zustand eines hydraulischen Arbeitsmittels dazu benutzt wird, bei bestimmten Maschinengeschwindigkeiten die sichernden Tätigkeiten (Erschwerung oder Sperrungoder selbsttätige Zurücklegung der Steuerung, Zuhilfenahme der Bremse) auszulösen, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Arbeitsmittel zugleich auch die erforderliche Kraft für jene Tätigkeiten leistet.
- 2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Beeinflussung der Steuerung und dergl. durch ein besonderes Regelorgan (Kolben, Schieber oder dergl.) geschieht, welches durch den Zustand des hydraulischen Arbeitsmittels der Maschinengeschwindigkeit entsprechend eingestellt wird.
- 3. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher zwecks Erhöhung der Empfindlichkeit bei bestimmten Geschwindigkeitshöhen kleine Geschwindigkeitsschwankungen große Änderungen des hydraulischen Zustandes (z. B. hydraulischen Druckes) des Arbeitsmittels verursachen, dadurch gekennzeichnet, daß bei diesen Geschwindigkeiten die den hydraulischen Zustand bedingenden Faktoren (Durchflußquerschnitte und dergl.) selbsttätig geändert werden.
- 4. Ausführungsform der Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine mit der Steuerung verbundene hydraulische Bremse (12, Fig. 1), in deren Umflußleitung durch den Druck einer von der Maschine angetriebenen Pumpe eingestellte Regelkolben eingeschaltet sind, welche je nach der Maschinengeschwindigkeit zwecks Regelung des Widerstandes der hydraulischen Bremse gegen Verstellung der Steuerung die Umflußleitung mehr oder weniger verengen, bei Erreichung kritischer Geschwindigkeiten den Rückfluß für die gepumpte Flüssigkeit drosseln und den infolgedessen schnell steigenden Flüssigkeitsdruck zum selbsttätigen Verstellen der Steuerung auf den Kolben der hydraulischen Bremse schalten.
- 5. Ausführungsform der Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegung des Wirkungsbereiches gemäß der bei den verschiedenen Förderarten und Förderkorbstellungen sich ändernden Höhe der zulässigen Geschwindigkeit durch eine von außen geschehende Drehung der Regelkolben erfolgt, wodurch der Rückflußquerschnitt für die geförderte Flüssigkeit so geändert wird, daß die bestimmten hydraulischen Druckverhältnisse bei den jenen wechselnden zulässigen Höchstgeschwindigkeiten entsprechenden Pumpenleistungen entstehen.
- 6. Ausführungsform der Einrichtung gemäß Anspruch 4 und 5 und gemäß Patent 159137, dadurch gekennzeichnet, daß beim Andauern eines unzulässigen Geschwindigkeitszustandes nach so weit als möglich erfolgtem selbsttätigen Zurückstellen der Steuerung durch den dementsprechend eintretenden hydraulischen Druck der Regelkolben in Stellungen kommt, durch welche mittelbar oder unmittelbar die Maschinenbremse ausgelöst wird.
- 7. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Maschine in Drehung versetzte und je nach der Umlaufszahl sich einstellende Flüssigkeitsmenge (22, Fig. 4) die Eintauchtiefe von mit der Steuerung verbundenen Flügeln (23) und damit den Widerstand gegen ein Bewegen derselben bestimmt bezw. diese Flügel mitnimmt und die Steuerung dadurch verstellt.
- 8. Ausführungsform der Einrichtung gemäß Anspruch 1, bei welcher die richtige Einstellung derselben für die bei der betreffenden Förderart zulässige Höchstgeschwindigkeit gewährleistet wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einstellung mittelbar oder unmittelbar mit der Betätigung der die Fördersignale übermittelnden Signaleinrichtung geschieht.
- 9. Ausführungsform der Einrichtung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Einstellung derselben auf die verschiedenen Höchstgeschwindigkeiten durch eine von beliebigen Stellen aus zu betätigende Fernstelleinrichtung.
- 10. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mit der Maschinensteuerung durch einen Mechanismus verbunden ist, welcher vor Übertragung der von der Sicherheitseinrichtung mitgeteilten Stellbewegung an die Steuerung eine kurze tote Bewegung ausführt und während letzterer selbsttätig die Feststellung der Steuerung löst.
- 11. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Zustand des Arbeitsmittels kenntlich gemacht wird, um dem Maschinisten anzuzeigen, wie die Maschinengeschwindigkeit zu deren zulässiger Grenze liegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE165338C true DE165338C (de) |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE165338C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE934721C (de) * | 1952-08-01 | 1955-11-03 | Siemens Ag | Einrichtung zur Steuerung von Regelgetrieben oder Schlupfkupplungen fuer elektromotorisch angetriebene Hebezeuge, Foerderanlagen usw. |
-
0
- DE DENDAT165338D patent/DE165338C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE934721C (de) * | 1952-08-01 | 1955-11-03 | Siemens Ag | Einrichtung zur Steuerung von Regelgetrieben oder Schlupfkupplungen fuer elektromotorisch angetriebene Hebezeuge, Foerderanlagen usw. |
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