DE2018512B2 - Steuerventil für hydraulisch betriebene Aufzüge - Google Patents
Steuerventil für hydraulisch betriebene AufzügeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerventil für hydraulisch betätigte Aufzüge.
Der Anteil von hydraulisch betriebenen Aufzügen am gesamten Aufzugbau hat in den letzten Jahren ständig
zugenommen. Während früher hauptsächlich langsamfahrende Lastenaufzüge mit Hydraulikantrieb ausgerüstet wurden, werden heute auch schnellfahrende
Personenaufzüge hydraulisch angetrieben. Die Anforderungen an die hydraulische Steuerung steigen
natürlich mit der Fahrgeschwindigkeit so daß für schnelle Aufzüge nur noch speziell für diesen Zweck
konstruierte Steuerventile verwendet werden. Derartige Steuerventile sollten eine lastunabhängige Schleichfahrgeschwindigkeit und kurze Schaltzeiten für niveau-
genaues Anhalten und eine stufenlose Beschleunigung und Verzögerung sowie Fahrgeschwindigkeit in beiden
Fahrtrichtungen aufweisen.
Diese Forderungen werden durch die bisher bekannt gewordenen Steuerungen ruir ungenügend erfüllt oder
«ο dann lediglich für geringe Fahrgeschwindigkeiten. Die
meisten Steuerungen sind lastabhängig (z. B. DE-GM 19 21195), d.h. die Fahrgeschwindigkeit ist eine
Funktion der Belastung, was nicht erwünscht ist, da die Anhaltegenauigkeit darunter leidet.
« Eine weitere Steuerung ist aus der DE-OS 14 56 357
bekannt geworden. Das darin beschriebene Steuergerät hat den Nachteil, daß es für eine einzige Pumpengröße
ausgelegt ist, da es einmal festgelegt und nicht mehr beeinflußbare Strömungsquerschnitte für beide Fahrt'S0 richtungen aufweist. Ändert sich die Pumpenleistung
aufgrund von Verschleiß in der Pumpe, so daß die Zuordnung »Strömungsquerschnitt zu Pumpenleistung«
geändert ist, ändern sich ebenfalls die Fahrzeiten des Aufzuges, ohne daß diese zu den ursprünglichen Werten
hin korrigiert werden könnten. Außerdem weist dieses Steuergerät keinen drucklosen Umlauf auf, so daß beim
Einschalten der Pumpe diese sofort gegen die Last arbeiten muß, weil sich sofort der Steuerschieber im
Öffnungssinne bewegt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Steuerventil für hydraulisch
betriebene Aufzüge zu schaffen, das sowohl eine lastunabhängige Regelung des Verbrauchers in allen
Betriebszuständen, als auch einen drucklosen Umlauf
hr> des Druckmittels während des Stillstandes des Verbrauchers gestattet.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens des ersten Anspruchs. Durch den
Umschaltkolben wird der Vorteil erzielt, daß für die
Hub- und Senkfahrt die gleichen Steuerkanten des Mengenreglers, hier des Dosierkolbens, verwendet
werden können. Ebenso wird dadurch sowohl eine lastunabhängige Hub- wie auch Senkfahrt erreicht, da
die Reduzierung des Lastdruckes, der auf den Regelkolben der Druckdifferenzwaage wirkt, einstellbar
in Abhängigkeit von dei' Fahrtrichtung ist Hierbei ist für jede Fahrtrichtung die Druckreduzierung des
Lastdruckes unterschiedlich und den als optimal erkannten Größen angeglichen. Damit wird die Anlage
auch unabhängig von Schwankungen in der Pumpenleistung.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Steuerventiles liegt im Vorhandensein eines drucklosen
Umlaufs im Stillstand des Verbrauchers, der durch die Druckdifferenzwaage erzielt wird. Dadurch ist es weiter
möglich, die Pumpe unbelastet in Stern-Dreieck-Schaltung anlaufen zu lassen, ohne daß sofort der
Verbraucher bewegt wird. Dadurch wird es nicht notwendig, die Pumpe bei Stillstand des Verbrauchers
sofort auszuschalten.
Durch die Ansprüche 2 bis 4 wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie sowohl der Lastdruck für die Hub- und
Senkfahrt unterschiedlich reduziert, als auch wie die Höhe der Unterschiede unabhängig voneinander
eingestellt werden können.
Anspruch 5 gibt eine vorteilhafte Ausbildung zur Beaufschlagung des Regelkolbens am Umschaltkolben
mit dem Lastdruck wieder.
Die Weiterbildung nach Anspruch 6 gestattet den drucklosen Umlauf der Verbraucherflüssigkeit in
Ruhestellung des Verbrauchers trotz unterschiedlicher Lastdruckreduzierung für Hub- und Senkfahrt.
Anspruch 7 löst die Aufgabe der leckfreien Abdichtung des Verbrauchers zum Tank, ohne daß jedoch
dadurch die Lastdruckreduzierung beeinträchtigt würde. Dadurch wird weiterhin der Vorteil erreicht, daß die
Pumpe bei Stillstand des Verbrauchers abgeschaltet werden kar.n, ohne daß die Gefahr besteht, daß der
Verbraucher absinkt
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 8 wird eine lastdruckunabhängige, kontinuierliche Verzögerung für
beide Fahrtrichtungen erreicht, sowie eine konstruktiv einfache Entsperrutig des Dosierventils, so daß schon
mit einer geringen Erhöhung des Pumpendruckes über den in der Verbraucherleitung herrschenden Druck das
Dosierventil betätigt werden kann.
Die Weiterbildung nach Anspruch 9 erreicht, daß die zum Verbraucher strör./ende Druckflüssigkeitsmenge
abhängig ist von der im Steuermagnet erzeugten Kraft.
Die Weiterbildung nach Anspruch 10 garantiert eine immer gleichbleibende, lastunabhängige Kriechgeschwindigkeit
des Verbrauchers.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Steuerventils dargestellt, während
F i g. 2 ein an sich bekanntes Fahrdiagramm eines Aufzuges darstellt, in welchem jedoch noch zusätzlich
die jeweilige Betriebsdauer der Hydraulikpumpe und der Steuermagnete eingetragen ist.
Zur besseren Übersicht werden vorerst nur die wesentlichsten Einzelteile des Steuerventilblockes erläutert.
Die übrigen Teile werden bei der Funktionsbeschreibung dargestellt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 gliedert sich der
Ventilblock in zwei Teile, einen oberen und einen unteren, die voneinander trennbar sein können. Der
untere Teil ist der HauDtsteuerteil. steuert direkt das
durchfließende öl und ist für eine bestimmte ölmenge
ausgelegt. Für größere oder kleinere ölmengen, je nach
dem zu betätigenden Aufzug, wird dieser Teil entsprechend anders dimensioniert
Der obere Teil ist das Vorsteuerventil. Es wird mit einer kleinen, praktisch unveränderten ölmenge betrieben,
betätigt damit den Hauptsteuerteil und kann daher für verschiedene Baugrößen des letzteren verwendet
werden, mit welchem es frei austauschbar ist Es trägt die Elektromagnete 9 und 10, welche während der Fahrt
des Aufzuges von im Liftschacht angebrachten Schaltern betätigt werden und damit die Steuerfunktionen
des ganzen Blockes auslösen.
Hauptsteuerteil
Die mit 5 und 6 bezeichneten Teile sind der Kolben und die Druckfeder einer Druckdifforenzwaage, wie sie
durch das schweizerische Patent 4 44 601 bekanntgeworden ist Es sei daher hier zum besseren
Verständnis lediglich erwähnt, daß ier Regelkolben 5 auf der einen (hier unteren) Seite unter dem Druck im
Zwischenkanal 3 steht weiche durch die Bohrung 4 auf diese Kolbenunterseite gelangt und auf der anderen,
oberen Seite unter Wirkung der Druckfeder 6 (bei
Stillstand der Anlage, d. h. wenn lediglich die ölpumpe
läuft Magnete 9 und 10 aber noch nicht eingeschaltet sind) sowie zusätzlich (nach Einschalten der Magnete)
auch noch unter der Wirkung des Lastdruckes vom Aufzug her. Das Gleichgewicht diese·· Kräfte bewirkt
jo eine Verstellung des Regelkolbens S nach oben, so daß
an der Steuerkante 7 vorbei öl mit einem lastabhängigen
Druckgefälle aus dem Zwischenkanal 3 in den Rücklaufkanal 8 fließen kann. Die Hauptaufgabe dieser
Druckdifferenzwaage besteht somit darin, im Zwischenkanal 3 einen Druck aufrechtzuerhalten, der bei
Aufwärtsfahrt mit einem konstanten Wert über, bei Abwärtsfahrt mit einem konstanten Wert unter dem
Lastdruck im Zylinder des Aufzugantriebsaggvegates liegt Wie dies bewerkstelligt wird, zeigt die anschließende
Funktionsbeschreibung. Für beide Fahrtrichtunger genügt also eine Druckdifferenzwaage.
Mit 20 ist ein Dosierkolben bezeichnet, der unter Wirkung einer Druckfeder 21 steh«. Seine Funktion
besteht darin, eine Verbindung zwischen dem Verbraueher (Aufzugszylinder) und dem Zwischenkanal 3
herzustellen, ferner die durchfließende Ölmenge zu regulieren resp. auf einem einstellbaren Wert zu halten
und schließlich die Verbraucherleitung hermetisch abzudichten, wenn der Aufzug stillsteht, damit dieser
nicht langsam absinkt. Zu diesem letzteren Zweck ist der Kolben 20 als Kegelsitzventil ausgebildet und legt
sich gegen einen entsprechend geformten Sitz 56 an.
Betätigt wird dieser Dosierkolben 20 durch einen Kolben 16, der über eine Leitung 14 vom Magneten 10
angesteuert wird, während seine Gegenseite über eine Leitung 17 direkt mit dem Rücklaufkanal 8 verbunden
ist. Damit diese Betätigung nicht gegen den vollen Lastdruck erfolgen muß, ist ein Ventil 19 vorgesehen,
welches vorerst d.j dem Kolben 16 gegenüberliegende
μ Seite des Dosierkolbens 20 entlastet so daß auf diesen
nur noch die Kraft der Feder 21 wirkt.
Vorsteuerventil
Es enthält die beiden Elektromagnete 9 und 10 mit je
Ί5 einem angeschlossenen Vorsteuerschieber 22, 11 Der
Schieber 11 ist über die Leitung 12 an den Zwischenkanal 3 angeschlossen und über die Leitung 14
an den Betätieuneskolben 16. Bei ausgeschaltetem
Magneten 10 wird diese Verbindung unterbrochen, und stattdessen eine Verbindung von der Leitung 14 zum
Rücklaufkanal 8 über eine Leitung 51 hergestellt.
Der Schieber 22 ist einerseits über eine Leitung 25 an den Aufzugzylinder angeschlossen und andererseits
über Leitungen 27 und 30 an einem Regelkolben 33 und damit indirekt (über einen Ringkanal 31. einen
Ringraum 36 und eine Leitung 37) an das druckfederseitige Ende des Regelkolbens 5. Durch den im
Aufzugszylinder herrschenden Druck wird also bei eingeschaltetem Magneten 9 der Regelkolben 5 in
.seiner Stellung beeinflußt. In ausgeschaltetem Zustand
des Magneten wird der Schieber 11 unter Wirkung einer
Feder so verstellt, daß die Leitungen 27 und 30 ebenfalls mit dem Rücklauf 8 verbunden werden und zwar über
einen Kanal 55.
Zum Vorsteuerventil gehört ferner ein Umschaltkolben 39, dank welchem es möglich ist, für beide
Fahrtrichtungen nur eine Druckdifferenzwaage 5, 6 zu benötigen. Es steht auf der einen Seite unter Wirkung
einer Feder 41. Auf seiner anderen Seite mündet eine Leitung 40 vom Pumpenanschluß 1 ein. Ist die Pumpe im
Betrieb, dann wirkt der Pumpendruck auf diese Seite und verschiebt den Kolben gegen die Wirkung der
Feder 41. Dies beeinflußt die Vorspannung einer Feder 34 und damit indirekt die Stellung des schon erwähnten
Regelkolbens 33, der sich mit seine.n einen Ende gegen diese Feder 34 anlegt. Der Kolben 33 ist an
verschiedene Kanäle 30, 32, 37 und 45 angeschlossen und weist den schon erwähnten Ringraum 36 auf, mit
welchem je nach Stellung des Kolbens einzelne Kanäle miteinander verbunden werden können. Dabei entsteht
im Falle der Verbindung der Kanäle 30 und 37 ein Druckgefälle, das in seiner Größe von der Stellung des
Ringraumes 36 abhängt; von dieser Größe wiederum hängt es ab, wie anschließend erläutert wird, ob der
Aufzug sich nach oben oder unten bewegt.
Das von einer Verdrängerpumpe geförderte Dmcköi gelangt über den Anschluß 1 direkt in den Hauptsteuerteil, und durch das Rückschlagventil 2 in den
Zwischenkanal 3. Der hier entstehende Druckaufbau bewirkt über die Bohrung 4 ein Anheben des
Regelkolbens 5 nach oben gegen die Kraft der Druckfeder 6. Mit einem Umlaufdruck von ca. 4 kp/cm2
strömt somit die gesamte Pumpenfördermenge über die Steuerkante 7 und den Rücklaufkanal 8 in den
ölbehälter zurück. Die ermöglicht ein fast unbelastetes
Hochdrehen des Pumpenmotors bei Stern-Dreieck-Anlauf. Die Hubbew<igung des Zylinders des Aufzugantriebsaggregates wird nun durch gleichzeitiges Einschalten der Elektromagnete 9 und 10 eingeleitet Der Anker
des Magneten 10 stößt den Vorsteuerschieber 11 nach unten, und verbindet so den Zwischenkanal 3 über die
Steuerleitung 12 und den Sinterfilter 13 mit dem Steuerkanal 14. Von hier gelangt das Drucköl über eine
einstellbare Drossel 15 unter den Betätigungskolben 16. Da die obere Fläche dieses Kolbens über die Leitung 17
mit dem Rücklauf in Verbindung steht, verschiebt er sich nach oben, wodurch zunächst über den Stößel 18 das
Kugelrückschlagventil 19 geöffnet wird. Somit wird die obere Seite des Dosierkolbens 20, welche durch die
Feder 21 und den Druck im Aufzugszylinder belastet ist, mit dem Rücklauf verbunden. Da nun die beiden
gleichgroßen Stirnseiten des Dosierkolbens 20 druckentlastet sind, genügt ein Druck von ca. 2 kp/cm2 unter
dem Kolben 16T um den Dosierkolben 20 gegen die
Kraft der Feder 21 anzuheben. Dies erfolgt jedoch erst
dann, wenn im Zwischenkanal 3 bereits ein etwas höherer Druck als im Zylinder des Aufzugantriebsaggregates herrscht, um ein Absinken des Aufzuges zu
ί vermeiden. Durch das gleichzeitige Einschalten des Elektromagneten 9 mit dem Elektromagneten 10 erhöht
sich sofort der Druck im Zwischenkanal 3 um einen konstanten Wert über den Druck im Zylinder, was im
folgenden genauer beschrieben wird. Der Anker des
ίο Magneten 9 stößt den Vorsteuerschieber 22 nach oben.
Mit dem Konus 23 wird das Kugelrückschlagventil 24 geöffnet, wodurch das unter Druck stehende Öl aus dem
Zylinder über die Steuerleitung 25 und den Sinterfilter 26 in die Steuerleitung 27 fließt. Von hier gelangt nun
Drucköl durch die Leitung 28 sowohl auf die untere Seite des Kolbens 29 als auch über die Leitung 30 in den
Ringkanal 31, welcher über die Leitung 32 mit der unteren Fläche des Regelkolbens 33 in Verbindung
steht.
Da die obere Fläche dieses Kolbens zunächst nur mit der Feder 34 belastet ist, verschiebt sich dieser nach
oben und läßt über die Steuerkante 35 Drucköl in den Ringraum 36 einströmen, welches über die Steuerleitung 37 auf die obere Stirnseite des Regelkolbens 5
gelangt. Der sich hier ergebende Druckaufbau bewirkt zusammen mit der Feder 6, daß sich der Kolben 5 in eine
Zwischenstellung einregelt, in welcher er den ölabfluß an der Steuerkante 7 soweit drosselt, daß der Druck im
Zwischenkanal 3 um eine bestimmte Differenz höher ist
als der momentane Druck im Zylinder. Diese konstante
Druckdifferenz am Dosierkolben 20 bewirkt nun eine Strömung in Richtung zum Zylinder, welche nur von der
Stellung des Dosierkolbens 20 und nicht mehr vom Druck im Zylinder abhängt. Die Druckdifferenz am
i"> Dosierkolber '"■ ;st einstellbar zwischen beispielsweise
0—4 kp/cr*" üui ^b die Anschlagschraube 38, womit bei
gleichem Öffnungs-Ouei chnitt verschiedene DurchfluOmengen gesteuert werden können. Die Anschlagschraube 38 begrenzt den Hub des Umschaltkolbens 39.
welcher durch den Pumpendruck im Anschluß 1 über die Steuerleitung 40 gegen die Kraft der Feder 41 nach
oben gedrückt wird, da der Federraum über die Leitung 42 mit dem Rücklauf verbunden ist. Die Stellung des
Umschaltkolbens 39 jedoch beeinflußt die Kraft der
Feder 34 auf den Regelkolben 33, was zur Folge hat, daß
das Druckgefälle zwischen dem Ringkanal 31 und dem Ringraum 36 verändert werden kann. Da der Druck im
Ringraum 36 über die Bohrung 43 auf die obere Seite des Regelkolbens 33 wirkt während auf der unteren
Seite der Druck im Ringkanal 31 über die Bohrun·» 32
angreift, regelt sich der Kolben 33 in eine Gleichgewichtslage ein, wenn der Druck im Ringraum 36 um die
Kraft der Feder 34 kleiner ist als der Lastdruck im Ringkanal 31. Der reduzierte Lastdruck wirkt über die
Steuerleitung 37, zusammen mit der Kraft der Feder 6, auf die obere Seite des Regelkofbens 5. Da auf der
unteren Seite zur Oberwindung der Federkraft ein Druck von 4 kp/cm2 über dem Lastdruck benötigt wird,
genügt hierzu bereits ein Druck von 3 kp/cm2 wenn
beispielsweise der Lastdruck im Druckgefälleventil um
1 kp/cm2 reduziert wird. Die Öffnungsgeschwindigkeit des Regelkolbens 5 kann mit der Anschlagschraube 44
beeinflußt werden, welche den maximalen Rücklaufquerschnitt zwischen dem Ringraum 36 und der
Rücklaufleitting 45 bestimmt. Etwaige Schwingungen
des Regelkolbens 5 können somit wirksam gedämpft werden. Mit dem Vorsteuer-Oberdruckventil 46 wird
der Druck in der Steuerleitung 37 begrenzt womit der
Maximaldruck im /wischenkunal J festgelegt ist. Der
Regelkolben 5 hut somit auch die funktion eines vorgesteuerten Überdruckventils, welches sehr genau
mil einer Differenz von höchstens 2 kp/cm- /wischen
Offnungs- und .Schließdruck arbeilet. Wie aus dem
vorgenannten /u ersehen ist. herrscht am Dosierkolben 20 ν ihrcnd der Aufwärtsfahrt eine konstante Druckdifferenz',
so daß der gesamte Bewegungsablauf des Aufzuges von der Verstellung des Dosicrkolbcns
abhängt. Die Drossel 15 beeinflußt dk Öffnungsgeschwindigkeit
des Dosierkolbens, wodurch die Beschleunigung des Aufzuges einstellbar wird. Um die
Beschleunigung unabhängig vom Lastdruck konstant zu halten, wird der Lastdruck durch den Vorsteuerschieber
Il vor der Drossel 15 auf einen konstanten Wert reduziert. Dies wird erreicht, indem der Vorsteuerdruck
im Kanal 14 Ober die Bohrung 47 auf die untere Fläche
des Vorslcuerschiebers 11 entgegen der Kraft des Magneten IO wirkt. Übersteigt dieser Druck die Kraft
des Magneten, so wird der Zustrom aus dem Kanal 12 an der Steuerkante 48 abgcdrosselt. indem sich der
Vorsteuerschieber 11 nach oben verschiebt. Bei Maximalgeschwindigkeit des Aufzuges wird der Dosierkolbcn
20 an die Anschlagschraube 49 gedrückt, mit welcher der größte Öffnungs-Querschniit einstellbar ist.
Kurz vor Erreichen der angewählten Haltestelle wird durch den Bremsschalter im Liftschacht der Magnet 10
ausgeschaltet.
Die Feder 50 drückt den Vorsteuerschieber Il nach obe ι in die gezeichnete Stellung, wodurch die
Steuerleitung 14 mit der Rücklaufleitung 51 verbunden
wird. Damit drückt die Feder 21 den Dosicrkolben 20 zusammen mit dem ßetätigungskolben 16 nach unten,
wodurch Steucröl über das Rückschlagventil 52 und die Drossel 53 in den Rücklauf verdrängt wird. Da der
Dosicrkolben 20 völlig druckausgeglichen ist. ergibt sich unabhängig vom Lastdruck eine kontinuierliche Verzögerung
des Aufzuges, welche mittels der Drossel 53 eingestellt werden kann. Der Aufzug verzögert aber nur
soweit, bis der Betätigungskolben 16 am Kolben 29 anschlägt, welcher durch den Lastdruck in der
Steuerlcitung 28 gegen den Bund der Anschlagschraube 54 gepreßt wird. Durch diese Anschlagschraube kann
somit die Kriechgeschwindigkeit eingestellt werden, mit welcher der Aufzug nun bis zur genauen Position weiter
fährt. Erreicht er diese Position, dann wird durch den Haltesthalter im Liftschacht der Magnet 9 ausgeschalte;,
wodurch der Vorsteuerschieber 22 durch Federkraft nach unten in die gezeichnete Stellung gebracht wird.
Der Kolben 29 wird nun ebenfalls durch die Kraft der Feder 21 nach unten gedrückt, wodurch Steueröl über
die Leitung 28 und 27 ungedrosseh in den Rücklauf 55 verdrängt wird. Der Dosierkoiben 20 setzt sich dadurch
sehr rasch auf den Sitz 56 und sperrt den Durchgang völlig ab. Gleichzeitig wird auch die Leitung 30 entlastet
wodurch der Kolben 5 sofort die Verbindung zwischen der Pumpte und dem Rücklauf öffnet. Die Pumpe kann
somit unbelastet auslaufen, was keinen Einfluß auf die Anhaltegenauigkeit des Aufzuges hat Durch das Leck
im Ringspalt 57 baut sich nun auf der oberen Seite des Dosierkolbens 20 der Lastdruck auf und preßt diesen
sowie das Ventil 19 fest auf seinen Sitz. Da auch das Rückschlagventil 24 wieder geschlossen ist, kann nun
■>■>
keinerlei l.ecköl mehr aus dem Zylinderraum entweichen.
Das Rückschlagventil 58 ist lediglich aus Sicherheitsgründen eingebaut, damit der Dosicrkolben
20 nicht offen bleibt, oder öffnet, wenn aus irgendeinem
Cirund der Magnet 9 abfällt, was zur Folge hätte, daß
der Aufzug viel zu schnell abfahren würde, da der Regelkolben 5 keinen Widerstand mehr leistet.
Funktionsablauf bei Abwärtsfahrt
Der Fiinklionsablauf während der Abfahrt des
Aufzuge1· ist im wesentlichen der gleiche wie bei
Auffahrt und unterscheidet sich nur durch folgende Punkte. Da die Pumpe zur Abfahrt nicht eingeschaltet
wird, ist die Leitung 40 drucklos. Somit wird der
Umschaltkolben 39 durch die Feder 41 gegen die Anschlagschraube 59 gedrückt, was eine größere
Vorspannung der Feder 34 bewirkt. Der Druckabfall zwischen der .Steuerleitung 30 und 37 kann so mit der
Ansehlagschniube 59 von 4 kp/cm2 bis z. R.. 8 kp/cm 2
eingestellt werden. Wenn nun beispielsweise ein um 7 kp/cm2 reduzierter Lastdruck auf die obere Seite des
Regelkolben 5 wirkt, dann genügt im Zwischenkanal 3 ein um 4 kp/cm2 höherer Druck, um den Regelkolben 5
gegen die Feder 6 zu öffnen. Dies bedeutet jedoch, daß der Druck im Zwischetikanal 3 immer noch 3 kp/cm2
unter dem Lastdruck liegt, wodurch am Dosierkolben 20 nun eine Strömung vom Aufzugszylinder über den
Zwischenkanal zum Rücklauf entsteht.
Das Abwärtsfahren des Aufzuges erfolgt somit ebenfalls lastunabhängig und gebremst durch den
Regelkolben 5, während die Geschwindigkeit durch den Dosierkolben 20 kontrolliert wird. Durch Erhöhung des
Druckabfalles beim Abwärtsfahren, gegenüber der Aufwärtsfahrt, mittels der Anschlagschraube 59 kann
die Senkgeschwindigkeit auch größer als die Hubgeschwindigkeit eingestellt werden. Dabei erhöht sich
allerdings auch die Kriechgeschwindigkeit im gleichen Verhältnis.
Wie schon erwähnt, wird bei der Verzögerung der Magnet 10 ausgeschaltet, wodurch die Steuerleitung 1«*
mit der Rücklaufleitung 51, die in den Rücklaufkanal 8 mündet, verbunden wird. Der Rückstrom fließt also
durch die Drosseln 15 und 53 und ist somit von deren Stellungen, d. h. von den Drosselquerschnitten, im
weiteren aber auch von der Viskosität der zurückfließenden Flüssigkeit abhängig. Änderungen in der
Viskosität haben somit auch Änderungen in der Verzögerung zur Folge. Man kann dies dadurch
vermeiden, daß man die beiden Drosseln soweit wie möglich öffnet und den Magneten 10 bei der
Verzögerung eingeschaltet läßt, wobei der Steuerstrom
der Magneten durch geeignete Mittel (z. B. ein Potentiometer, das mechanisch durch Steuerkurven im
Liftschacht oder optisch durch Lichtschranken betätigt wird) reguliert werden kann. Man kann durch solche
Maßnahmen den Kriechgang, d. h, das Fahren mit niedriger Geschwindigkeit vor Erreichen der Haltestelle
(siehe F i g. 2) eliminieren. Zu beachten ist dabei nur, daß die Feder 21 durch eine wesentlich stärkere ersetzt
werden muß, da nunmehr auch bei der Beschleunigung infolge Wegfalls der Drosselwirkung der Drossel 15, der
Kolben 16 mit einem wesentlich höheren Druck beaufschlagt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Steuerventil für hydraulisch betriebene Aufzüge zum lastunabhängigen Heben und Senken, mit elektromagnetischer Auslösung der Steuervorgänge und Anschluß an eine Hydraulikpumpe und einen Rücklauftank, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckdifferenzwaage für beide Fahrtrichtungen vorgesehen ist, deren Regelkolben (5) federseitig mit einem vom Lastdruck in der Verbraucherleitung (Zylinder) um einen konstanten Betrag verringerten Druck beaufschlagt wird, wobei die Größe der Verringerung je nach Fahrtrichtung durch einen Umschaltkolben (39) herstellbar ist2. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschaltkolben (39) bei laufender Pumpe durch den Druck in einer von ihr kommenden Leitung (40) gegen die Kraft einer Feder (41) in der einen Richtung bis an eine verstellbar? Anschlagschraube (38) verschoben, bei ausgeschalteter Pumpe und druckloser Leitung (40) unter der Wirkung der Feder (41) in der anderen Richtung bis an eine verstellbare Anschlagschraube (59) verschoben wird.3. Steuerventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschaltkolben (39) über eine Feder (34) auf einen Regelkolben (33) einwirkt, der über einen Kanal (37) mit dem federseitigen Ende des Rcgelkoibens (5) der Druckdifferenzwaage in Verbindung steht.4. Steuerventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelkolben (33) einen Ringraum (36) aufweiu, der die Leitung (30) mit dem zum Regelkolben (5) der Druckdifferenzwaage führenden Kanal (37) QL .τ eine Steuerkante (35) verbindet, wobei der Durchtrittsquerschnitt an dieser Stelle und damit der entstehende Druckabfall von der durch den Druck in der Zweigleitung (32) und der Vorspannung der Feder (34) bestimmten Stellung des Regelkolbens (33) abhängt5. Steuerventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Verbraucherleitung in die Leitung (30) dadurch geführt wird, daß in einer Leitung (25) vom Zylinder des Antriebsaggregates ein Kugelrückschlagventil (24) angeordnet ist, welches mittels eines Konus (23) eines elektromagnetisch betätigbaren Vorsteuerschiebers (22) bei eingeschaltetem Elektromagneten (9) von seinem Sitz abhebbar ist und die Leitung (25) mit der Leitung (30) verbindet.6. Steuerventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dei Ringraum (36) in Ruhestellung eine Verbindung vom Kanal (37) zum Rücklauf (8) über eine Leitung (45) herstellt, wobei der max. Durchschnittsquerschnitt dieser Verbindung durch sine verstellbare Anschlagschraube (44) bestimmt ist7. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitungsverbindung von der Druckdifferenzwaage zum Zylinder ein als abdichtendes Sitzventil äUsgebildetef DöSiefkolben (20) angeordnet ist, wobei dessen Stellung mittelbar über einen weiteren elektromagnetisch betätigbaren Vorsteuerschieber (11) steuerbar ist.8. Steuerventil nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierkolben (20) unter der Wirkung eines Betätigungskolbens (16) verschiebbar ist. der bei einem Schalten de« Vorsteuerschiebers(It) über Kanäle (12,14) mit dem Zwischenkanal (3) in Verbindung steht.9, Steuerventil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsteuerschieber (11) den Druck in dem zum Betätigungskolben (16) führenden Kanal (14) bei eingeschaltetem Elektromagneten (10) auf einen konstanten Wert reguliert10. Steuerventil nach Anspruch 1, 3 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß an die von einem Vorsteuerschieber (22) in Richtung aus dem Regelkolben (33) ausgehende Leitung (27) eine weitere Leitung (28) anschließt die zu einem weiteren Kolben (29) führt dessen Hub durch eine Anschlagschraube (54) begrenzt wird, und der seinerseits die Rücklaufbewegung des Betätigungskolbens (16) begrenzt
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