DE165309C

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Publication number: DE165309C
Application number: DENDAT165309D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um in Destillationsapparaten für Ammoniakwasser ο. dgl. die Mischung des Gaswassers mit der zum Austreiben der fixen Ammoniakbestandteile verwendeten Kalkmilch zu beschleunigen, leitet man gleichzeitig Dampf in den Apparat ein und bedient sich einer durch diesen Dampf in Bewegung gesetzten Rührvorrichtung, um eine innige Mischung von Dampf, Gas, Wasser und Kalkmilch zu

ίο bewirken.

Bei den bisher bekannten Destillationsapparaten für ammoniakhaltige Flüssigkeiten bestand diese Rührvorrichtung aus einem dicht über dem Boden des Zersetzungsgefäßes angeordneten Körper mit radialen Armen, durch die der Dampf der Flüssigkeit im Zersetzungsgefäß zugeführt wird, um durch die beim Ausströmen aus den Armen stattfindende Reaktion die Rührvorrichtung zu drehen.

Bei der Höhe des Gefäßes und der Menge der Flüssigkeit ist die Rührwirkung dieser Vorrichtung nur eine geringe und das Drehen der Vorrichtung bewirkt eigentlich nur eine Verteilung des Dampfes, wodurch ein Vermischen beider Flüssigkeiten stattfindet.

Um nun ein gründliches Umrühren der im Zersetzungsgefäß befindlichen Flüssigkeiten und eine innigere Vermischung von Wasser, Kalkmilch und Dampf zu bewirken, wird nach vorliegender Erfindung der zum Austreiben des Ammoniaks dienende Dampf derart zugeleitet, daß er auf turbinenartig ausgebildete Flügel eines in seiner ganzen Höhe mit Rührflügeln versehenen, drehbar gelagerten Körpers stößt.

Auf der Zeichnung ist ein solcher Destillationsapparat in Fig. ι im senkrechten Schnitt und in Fig. 2 in einem ähnlichen senkrechten Schnitt und teilweiser Ansicht veranschaulicht. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie a-b und Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie c- d der Fig. 1.

Der Destillationsapparat besteht aus einer oberen Kolonne b und einer unteren Kolonne c und einem zwischen beiden liegenden Zersetzungsgefäß a.

Als Rührwerk ist die Glocke d ausgebildet. Unter diese gelangt in den unteren Teil des Destillationsapparates eingeführter Dampf, der von Kolonne zu Kolonne steigt und, wenn er unter der drehbaren Glocke d angelangt ist, unter dieser hindurch nach oben schlägt. Das im Zersetzungsgefäß angeordnete Dampfrohr e ist mit einer Zuleitung für Frischdampf und mit Düsen versehen, aus denen der Dampf gegen turbinenartig ausgebildete Flügel / der Glocke d stößt (Fig. 4), so daß diese dadurch in Drehung versetzt wird. Die Glocke d ist bei g und h drehbar aufgehängt und auf der Außenseite mit Flügeln i versehen (Fig. 1 bis 3), welche die Flüssigkeit umrühren. Diese Flügel erhalten zweckmäßigerweise eine solche Form, daß das nach oben strömende Wasser beim Anstoßen an die Flügel das Drehen der Glocke d begünstigt.

Ist der Destillationsapparat derart eingerichtet, daß das Zersetzungsgefäß nach unten zu abgeschlossen ist, so daß keine Glocke erforderlich ist, so wird ein besonderer, entsprechend ausgebildeter drehbarer Körper in

der Kammer angeordnet, welcher durch den ausströmenden Dampf des Rohres e bewegt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Destillationsapparat für Ammoniakwasser u. dgl. mit durch den Destillationsdampf in Bewegung gesetzter Rührvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Austreiben des Ammoniaks zugeleitete Dampf auf turbinenartig ausgebildete Flügel eines in seiner ganzen Höhe mit Rührflügeln versehenen, drehbar gelagerten Körpers stößt.
2. Destillationsapparat nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß die Glocke des Zersetzungsgefäßes, aus welcher der Dampf der unteren Kolonne austritt, als Rührwerk im Sinne des Anspruchs ι ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.