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"Stellvorrichtung nach Art eines Arbeitszylinders"
Die Erfindung
betrifft eine Stellvorrichtung nach Art wes Arbeitszylinders mit einem Zylindermantel
und wem darin verschiebbaren, eine Durchgangsöffnung aufweisenden und an einer Kolbenstange
angebrachten Arbeitskolben, dessen Durchgangsöffnung mittels eines von aussen mit
Hilfe einer in der Kolbenstange verschiebbaren Betätigungsstange betätigbaren Schliessliedes
zu öffnen und zu schliessen ist.
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Bei einer bekannten Stellvorrict:tung, die insbesondere zur stufenlosen
Höhenverstellung von Tischplatten und Stuhlsitzen dient, ist das Schliessglied unmittelbar
mit der Betätigungsstange verbunden, so dass beide Teile die gleichen Bewegungen
ausführen. Eine das Schliessglied zu schliessen suchende Feder ist ausserhalb des
Zylindermantels zwischen der Kolbenstange un,t der Betätigungsstange eingespannö.
Beim Betätigen der Bettigungsstange wird das Schliessglied unmittelbar von seinem
Sitz abgehoben! so dass Druckmittel schon nach einem sehr kurzen Betätigungsweg
der Betätigungsstange durch den Arbeitskolben hindurchfliessen
@kann.
Das Öffnendes Schliessgliedes unmittelbar beim Betätigen der Betätigungsstange birgt
Gefahren, insbesondere für Personen in sich, welche für das Betätigen der Stellvorrichtung
keine Erfahrung haben, und auch für in unmittelbarer Nähe der Stellvorrichtung weilende
Personen. Eine Gefahr für andere Personen besteht z. B. dann, wenn Stellvorrichtungen
jeweils zum Einstellen der Rückenlehnen von Sitzen in einem mehrere Personen aufnehmenden
Fahrzeug oder Flugzeug dienen. Ein unbeabsichtigt langes Betätigen der Betätigungsstange
führt zu einem unerwünscht weiten Stellweg der Stellz,orrichtung-.
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Die Erfindung hat eine Stellvorrichtung zum Ziel, bei der beim Betätigen
der Betätigungsstange das Druckmittel nicht sofort durch den Kolben hindurchfliessen
kann, sondern erst nach einer bestimmten, von der Betätigungsstange zurückgelegten
Weg. Dieses Ziel wird erf indungsgemäse dadurch erreicht, dass die Betätigungsstange
in Ruhelage im Abstand vom Schliessglied angeordnet ist, dass eine auf die Betätigungsstange
wirkende Feder diese vom Schliessglied entfernt und eine auf das Schliessglied wirkende
Feder dieses in Schliesslage zu halten sucht, wobei die beiden Federn jeweils in
gleicher Richtung zusammenzudrücken sind. Da das Schliessglied erst nach dem Zurücklegen
eines bestimmten Weges der Betätigungestange unter geringer Kraftzunahme und entgegen:
der Wirkung einer zusatzlichen Feder unter Überwindung einer stärkeren Federkraft
zu betätigen ist, ergibt sich eine ausreichende Sicherheit gegen unbeabsichtigtes
Betätigen des Betätigungshebels und es wird ein unbeabsichtigtes Ausfahren des Arbeitskolbens
verhindert. Hierdurch wird die Betätigung der Stellvorrichtung für ungeübte Personen
erleichtert und eine Gefährdung der Bedienungsperson oder anderer Personen wird
vermieden. Das
Schliessglied kann nur kurzzeitig geöffnet werden,-so dass
eine Feineinstellung der Stellvorrichtung durch "Antip-,en" des Sc.liess- |
gliedes in einfacher Weise möglich ist. Vorteile ergeben sich
bei - |
verschiedenen Anwendungen, z. B. bei Verwendung der erfir@dür.
5e:.=;s- |
sen Stellvorrichtung zum Einstellen einer an einem Sitz angebr=
L;: ter: |
Lehne in einem Verkehrsmittel. Die beiden Federn können den
jeweils- |
gen Erfordernissen entsprechend gewählt und beliebig kombiniert |
werden. Bei starker, inebesondere Stossartiger Belastung in Ausfahrrichtung
des Kolbens kann sich das Schliessglied selbsttätig öffnen, was bei Anwendung der
Stellvorrichtung bei einem Fahrzeugsitz die Sicherheit gegen Unfälle erhöht.
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Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass
der Arbeitskolben und die K,olbendtan ge zwei miteinander zu verbindende Körper
sind, dass die Betätigungsstange auf der dem Schliessglied zugewandten Seite einen
gegen die Kolbenstange abstützbaren_Anschlagteil aufweist, und dass die auf die
Betätigungsstange wirkende Feder eine Schraubenfeder ist, in die der Schaft des
Schliessgliedes hineinragt. Die Feder ist hierbei in vorteilhafter Weise innerhalb
des Arbeitszylinders untergebracht, so daes -aus der Kolbenstange nur ein feil der
Betätigungsstange herausragt.
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Eine vorteilhafte Anordnux:g einer mit dem Schliessglied zusammenwirkenden:T
ichtung wird weiterhin dadurch erreicht, dass sich die auf die Betätigungsstange
wirkende Feder auf eine; zwischen der Kolbenstange und ein Arbeitstolben angeordnete
Stützscheibe abstützt und dass auf der des Sitz des Schliessgliedes benachbarten
Seite der Stützscheibe ein Dichtring der Spalt zwischen dem Schaft des Schliessgliedes
und dem Arbeitskolben abdichtet.
Wenn: auf mindestens einer der Seiten der Stützscheibe eine
Dicht- |
soheibe vorgesehen und diese zusawmen mit der Stützscheibe
zwischen der |
Koll-cnstange und der..-darauf aufgeschraubten Kolben eingespannt
ist, |
so erc-i'bt -eich eine Fü:s tije- Abdich tu:g der Kammer, welche
die auf |
die Be tä tigungsstange wirkende Feder a ufnm=t, so dass eine
die |
Betä tigung durch zusät.lic'@e Reibung erschwerende Abdichtung
des |
SYaltes zwischen der Be t .tig,.r` sata:@ge und der Kolbenstange
entfallen |
kann. Ir: -orteilii'ter Weise werden. auf beiden Seiten der
Stütz- |
scheibe Dichtscheiben angECrdnet. - |
3i:-,e .geringe Längenazade: >:rg des K.clb us und ein kurzer
Durohfluss_ |
weg für das Drucrmittel ergibt sich dadurch, dass die auf das
Schliess- |
glied |
Feder ein e? lerfedersatz ist, der sich gegen ein in , |
den-Kolben eingesetztes Halteglied abstützt, dass der den Tellerfedersatz
aufnehmende-Kolbenteil im Durchmesser kleiner als der mittlere Kolbenteil ist und
dasa im Bereich des Sitzes des Schliessgliedes eine Querbohrunr im abgesetzten Teil
des Kolbens vorgesehen ist, der ausser seiner .Dängabohrung eine Schrägbohrung aufweist.
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In der Zeichnung ist eine Stellvorrichtung nach Art eines Arbeitszylinder
a als Ausführungebeispiel des Gegenstandes der Erfindung im Längsschnitt-schematisch
dargestellt.
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In einem Zylindermantel 1 ist ein Hohlkolben 2 axial verschieb-. bar
gelagert, der einen Innenzylinder 3 trägt. In diesem ist ein Verschiebekolben 4
axial verschiebbar gelagert. Mit dem Verschiebekolben 4 ist mittels eines Gewindes
eine hohle'Kolbenstange 5 verbunden, durch'die eine nach aussen herausragende Betätigungsstange
6 hindurchgeführt ist, die über das ein@Gewinde tragende freie Ende der Kolbenstange
5 übersteht. Die Kolbenstange 5 ist in zwei einen Dichtring 7 zwischen sich aufnehmenden
Zylinder. deckeln 8 und 9 geführt, wovon der Zylinderdeckel 8 durch Einbördeln des
Zylindermantels 1 gehalten ist. An dem davon abgewandten Ende des Zylindermantels
1 ist ein Zylinderdeckel 101
formschlüssig befestigt, an dem eine nicht dargestellte:
Öse angebracht ist. Der Innenzylinder 3 ist durch einen Zylinderdeckel 11' abgeächlossen.
Zwischen dem Zylinderdeckel 9 und dem Zylindermantel 1, zwischen dem Hohlkolben
2 und dem Zylindermantel.
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1 einersetes sowie dem Innenzylinder 3 andererseits und zwischen dem
Verschiebekolben 4 und dem Innenzylinder .3 sind jeweils Dichtringe vorgesehen.
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Die Betätigungsstange 6 hat an ihrem in der Kolbenstange 5 befindlichen
Ende einen daran angebrachten Bund 10, den eine in der Kolbenstange 5 untergebrac'-te
Feder 11 an einer Schulter der Kalberstänge .5 zu halten sucht. Die Feder 11 stützt
sich auf' einen zwischen der Kolbenstange 5 und den Verschiebekolben 4
durch
Einschrauben stirnseitig eingespannten Stützring 12 ab, auf dessen beiden Seiten
je eine Dichtscheibe 13 und 14 angeordnet ist, oder dessen beide Seiten durch eine
dichtende Schicht belegt sind. , In einer Lö;ngsbohrung des Verschiebekolbens 4
ist ®in Schliessgled 15 axial verschiebbar gelagert, welches die Stützscheibe 12
und die Dichtscheiben 13 und 14 durchsetzt - und in das Innere der Schraubenfeder
11 hineinragt. In einer unmittelbar an die Dichtscheibe 14 angrenzende Ausnehmung
im Verschiebekolben 4 ist ein Dichtring 16 eingelegt,-der den Spalt zwischen dem
Schliessglied 15 und dem Verschiebekolben 4 abdichtet.. Das Schliessglied 15 hat
an seiner von der Betätigungsstange 6.abgewandten Seite einen kegeligen Ventilsitz,
der-mit-einem entsprechenden Ventilsitz des Verschiebekolbens 4 zusammenwirkt. Zwischen
dem Ventilkegel des Schliessgliedes -15 und einer mittel eines Federringes 17 in
ihrer Läge gehaltenen Seheibe, insbesondere Lochscheibe 18, stützt sich ein Satz
Tellerfedern 19 ab, welche das Schliessglied 15 in Schliesslage zu halten suchen.
Statt des Federringes 17 und der Lochscheibe 18'kann eine einstellbare Schraube,
inebesonder-e Lochschraube, vorgesehen@sein. Der den Tellerfedersatz 19 aufnehmende
Teil des Verschiebekolbens 4 ist im Durchmesser kleiner als der mittlere: Kolbenteil.
Eine Schrägbohrung 20 und: eine Querbohrung 21 dienen zur Führung des Druckmittels
durch den Verschiebekolben 4 -bei geöffnetem Schliessglied 15. In dem Innenzylinder-
3 und in dem vom Hohlkolben 2 und dem Zylinderdeckel 9 begrenzten Raum befindet
sich Druckflüssigkeit: In dem vom Zylindermantel 1 und vom Innenzylinder 3 begrenten
Raum befindet sich ein Gaspolster unter hohem Druck, z. B: 150 Atmosphären. -Bei
offenem Schliessglied 15 nehmen die Teile der Stellvorrichtung die in der
Zeichnung dargesüllte Zage ein. Die jeweilige Lage des Verschiebekolbens 4 im ?*inenzylinder
3iist gesichert, wenn das Schliessglied 15 geschlossen ist--Zum Ändern der Zage
der Kolberstange 5 zum Zylindermantel 1 wird die: Betätigungsstange 6 entgegen der
Wirkung der Feder -11 axial zum Zylindermante
T 1 verschoben. Nach-einem
bestimmten Verschiebeweg steht die Betätigungsstange 6 auf dem Schliessglied 15
auf und dieses wird entgegen der zusätzlichen Wirkung des Tellerfederpaketee 19
geöffnet. Bei offenem Schliesaglied 15 kann der yerechiebekolben 4 in dem Innenzylinder
3 verschoben werden, wobei sich zugleich auch der Innenzylinder 3 im Zylindermantel
1-entsprechend der aus dem Innenzylinder 3 verdrängten Flüssigkeit verschiebt.-Sobald
das Schliessglied 15 geschlossen ist, ist die Lage des Vexmhiebekolbens 4 im Innenzylinder
3 gesichert und dieser kann zusammen mit dem Verschiebekolben 4 nur unter sehr grossem
Kraftaufwand entgegen der Wirkung des zwidchen dem Zylindermantel 1 und dem Innenzylinder
3 befindlichen Gaepolsters verschoben werden. Zum Ausfahren der Kolbenstange 5 genügt
das Öffnen des Schliessgliedes 15, wodurch unter der Wirkung des Gaspolsters der
Verschiebekolben 4 und der Innenzylinder 3 in Richtung der in der Zeichnung dargestellten
Lage verschoben werden. Bei stossartigen Beanspruchungen in Ausfahrrichtung des
Verschiebekolbens 4 wird von der unter grossem Druck stehenden,zwischen dem Zylinderdeckel
9 und dem Verschiebekolben 4 eingeschlossenen Druckflüssigkeit das Schliessglied
15 von seinem Sitz abgehoben.
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Durch den in Ruhelage der-Betätgungsstange 6 vorhandenen
Ab-
stand dieser Stange vom Schliessglied 15 .,wird dessen Öffnen bei einem
unbeabsichtigten Betätigen der Betätigungsstange 6 vermieden-und es wird dadurch
praktisch verhindert, dass bei gegebenenfalls nur teilweise eingefahrener Kolbenstange
5 diese unter der Wirkung des Gaspolsters von selbst ausfährt. Hierdurch ergibt
sich eine sichere: Betätigung der Stellvorrichtung.