DE1642251C3 - Pesticides Mittel Mittel zur gleichzeitigen Bekaempfung von Krankheiten und Schaedlingen an Kulturpflanzen - Google Patents
Pesticides Mittel Mittel zur gleichzeitigen Bekaempfung von Krankheiten und Schaedlingen an KulturpflanzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur gleichzeitigen Bekämpfung von Krankheiten und
Schädlingen an Kulturpflanzen, welches als aktive Komponenten a) das Fungizid Dodecylguanidinacetat,
b) das Fungizid 2-(l-MethyI-n-heptyl)-4,6-dinitrophenylcrotonat
sowie c) das Insektizid/Akarizid 0,0-Dimethyl-N-methyl-carbamoyl-l-propen-2-yI-phosphat
enthält.
Im erfindungsgemäßen Mittel sind die erwähnten Wirkstoffe in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel,
vorzugsweise einem niederen Alkohol, gelöst.
Es wurde gefunden, daß die Wirkung einer solchen Mischung synergistisch gesteigert ist.
So kann man beispielsweise ein gegen phytopathogene Pilze und Schadinsekten wirksames Spritzkonzentrat
erhalten, wenn man a) 1,5 g Dodecylguanidinacetat, b) 3 g 2-<l-MethyI-n-heptyl)-4,6-dinitrophenylcrotonat
und c) 5 g 0,0-Dimethyl-N-methyI-carbamoyl-l-propen-2-yl-phosphat
(vorwiegend in der cis-Form vorliegend) mit Isopropanol auf ein Volumen
von 100 ecm auffüllt.
Dieses Konzentrat ergibt in Wasser eine echte bzw. kolloidale Lösung der drei Wirkstoffe. 0,4% des Konzentrates
in Wasser (empfohlene Anwendungskonzentration) hinterläßt auf den behandelten Pflanzen keinen
sichtbaren Spritzbelag, hat eine gute Pflanzenverträglichkeit und eine ausgezeichnete Wirkung gegen praktisch
aUe wichtigen Schadinsekten und gegen Spinnmtlben und schützt die Pflanzen vor Befall durch Piizkrankheiten,
wie Schorf, Echten und Falschen Mehltau, Rost usw.
Es muß angenommen werden, daß das Insektizid r) die Wirkung der Fungizide a) und b) synergistisch
steigert. So wird eine ausgezeichnete, praktisch ausreichende Schutzwirkung erzielt, obschon der Gehalt
der Spritzbrühe an den fungiziden Komponenten a) und b) nur einen Bruchteil des Normalgehaltes bei
Einzelanwendung beträgt.
Bei einer Anwendungskonzentration von 0,4% des Mittels gemäß obiger Zusammensetzung beträgt in
100 Liter Spritzbrühe der Gehalt an Dodecylguanidinacetat 6 g und an b) 12 g, während er sonst bei Verwendung
dieser Wirkstoffe ohne Synergisten 35 bis 50 g an a) und 25 bis 30 g an b) zur Erreichung eines
befriedigenden Schutzes betragen muß.
Daß die Verbindung c) die Wirkung der Komponenten a) und b) synergistisch steigert, war nicht vorauszusehen
und deshalb überraschend.
Die Konzentration der Komponente a) kann auch auf 3 g, diejenige der Komponente b) auf 6 g und diejenige
der Komponente c) auf 10 g gesteigert werden.
Das neue erfindungsgemäße Mittel soll in der Hauptsache
zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen an Rosen, Blütenstauden, Sommerblumen,
Ziersträuchern, Gemüse, Obstbäumen, Reben und anderen Zier- und Nutzpflanzen verwendet werden.
An Polyantha-Rosen, Sorte Fashion, wurden in
Stadel (bei Zürich) regelmäßige 0,4%ige Spritzungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen, beginnend bei einer
Länge der Neutriebe von etwa 20 cm, vorgenommen.
so Unbehandelte Rosen waren Mitte Äug: st im unteren
Teil weitgehend durch Rost- und Sternni3tau-Befall
entblättert. Die oberen Blätter und die Blutenstände waren stark von echtem Mehltau befallen, ferner waren
Fraßschäden durch Larven von Rosenblattwespen, Saugschäden von Rosenzikaden und zahlreiche Blattläuse
an Jungtrieben vorhanden.
Demgegenüber waren die behandelten Pflanzen doppelt so stark entwickelt mit gesundem Aspekt und
hatten nur vereinzelte Rostinfektionen an den alten Blättern und einige wenige kleine Befallstellen von
echtem Mehltau an Blütenstiden.
Je zwei Apfelbüsche der Sorte »Golden Delicious«
wurden mit dem erfindungsgemäßen Mittel (0,4°/}
durch zwei Vorblüte- und sechs Nachblütespritzungen behandelt. Bei der Ernte wurde der Fruchtschorfbefall
durch Auszählung ermittelt.
/o Befall
,,o Unbehandelt 92
Behandelt mit dem erfindungsgemäßen
Mittel (0,4%) 14
Mittel (0,4%) 14
Beispiel 3
Mehhauauszähiung
Mehhauauszähiung
Drei Gravensteiner-Buschbäume in Siadel wurden
mit dem erfindungsgemäßen Mittel (0,4%) behandelt. Von 25 Trieben wurden pro Trieb vier Blätter (3., 6.,
9., 12. Blatt) gewählt. Einmal bezog sich die Auswertung auf Blätter der Südseite, beim anderen Male
auf Blätter der Nordseite. Es wurden total sechs Spritjungen
durchgeführt.
Man erhielt die folgenden Resultate:
Mittel gemäß Erfindung | Primärinfektion | Rlän.^r mil | Baum | Unbehandelt | Blätter mit |
Tiäüjr, Triebe m:· | 5 | Sekundärinfektion | Nr. | Triebe mit | ScRunaannieKtion |
Nr. | 19 | 96 | Primärinfektion | 58 | |
56 | 20 | 7 | 37 | ||
6 | 39 | 95 | |||
Auf 200 Blätter | 20 | 98 | 39 | ||
58 | 23 | 5 | 28 | ||
8 | 43 | 67 | |||
Auf 200 Blätter | 11 | 100 | 49 | ||
60 | 12 | 8 | 56 | ||
23 | 105 | ||||
Auf 200 Blätter | 35 | 89 | |||
Durchschnitt | |||||
auf 200 Blätter | |||||
Schorf-Auszählung
Nach Spritzungen mit dem erfindu'igsgemäßen
0,4%igen Mittel wurden pro Parzelle an fünf Apfelbäumen je 4mal 500 Blätter ausgezählt. Die erhaltenen
Werte sind als Prozentzahlen in der Tabelle eingetragen.
Parzellen
Baum
Nr.
Durchschnitt
pro Sorte ...
pro Sorte ...
Legende:
MiU-I gemäß
Erfindung
Gold. Del.l Gra. st.
Gold. Del.l Gra. st.
L'nbehandelt Gold. Del.l Gra. st.
4,75
4,50
11,50
5,25
6,60
14,75
9
16,25
9
16,25
13,33
22,50 30,75 27,75 32.25 34,25
29,50
zugrunde liegenden Zweikomponenien-Fungizid verglichen.
Versuchsort: St. Triphon, Kanton Waadt, Schweiz. Mittel A:
a) Dodecylguanidinacetat = DODIN
(6 g/100 Liter).
(6 g/100 Liter).
b) 2-(i'-Methyi-n-heptyi)-4,6-dinitrophenyl·-
crotonat = DINOCAP {12 g/100 Liter).
crotonat = DINOCAP {12 g/100 Liter).
c) C.O-Dimethyl-N-methyi-carbamoyl-l-propen^-ylphosphat
= Monoc.otophos (20g/100Liter).
21
16,75
31
22.92
GoI. DeI. Golden Deliciuos.
Gra. st.
Gravensteiner.
In einem weiteren Pflanzenschutzversuch zur Bekämpfung
von Krankheiten und Schädlingen wird das erfindungsgemäße Dreikomponentenmittel mit dem
Mittel B:
a) Dodecylguanidinacetat — DODIN
(6g/I00Liter).
(6g/I00Liter).
b) 2-( 1 '-MethyI-n-heptyl)-4,6-dinitrophenyI-crotonat
= DINOCAP (12,5 g/100 Liter).
Versuchsführung
Zwei Parzellen A und B, enthaltend je 4 - 9 Rosenpflanzen
der vier Sorten Christian Dior, Radar, Vogue und Bettina werden mit do'i Mitteln A bzw. B fünfmal
zwischen dem I. Mai und dem 19. Juni gespritzt.
Auswertung am 26. Juni
a) Von 200 kontrollierten Blättern pro Rosensorte waren durch Pilze und Erkrankungen befallen:
Ch. Dior | Radar | Vogue | Bettina | Mittelwert | |
Parzelle A | 4 28 |
26 56 |
26 65 |
28 64 |
21 53 |
Parzelle B |
b) Von 2000 kontrollierten Rosenblättern waren durch Fraßinsekten beschädigt:
Parzelle A: 6,
Parzelle B: 168.
Parzelle B: 168.
c) Von 200 kontrollierten Trieben waren von saugenden
Insekten (Blattläusen) befallen:
Parzelle A: 0,
Parzelle B- 69.
Parzelle B- 69.
Durch den Zusatz des gegen Pilze unwirksamen Insektizids Monocrotophos wird eine synergistisch
gesteigerte Schutzwirkung des Zweikomponenten-Fungizids gegen Krankheiten erzielt. Die insektizide
Wirkung des Synergisten wird nicht vermindert.
Versuche gegen Rosenmehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae)
Kosensorte: Christian Dior.
Versuchsort: Villeneuve, Kanton Waadt, Schweiz.
Mitteil:
a) Dodecyfguanidinacetat (6 g/100 Liter), eine gegen Mehltau fast unwirksame Verbindung, gehandelt
aIs»DODIN«.
b) 2-{l-MethyI-n-heptyl)-4,6-dinitrophenyIcrotonat
= DINOCAP (12 g/100 Liter),
c) O.O-Dimethyl-N-methyl-carbamoyl-l-propen^-ylphosphat
(20 g/100 Liter).
Mittelll:
DINOCAP (30 g/100 Liter), wäßrige Spritzbrühe, bereitet aus einem Spritzpulver mit 25% DINOCAP.
Das Mittel I liegt als ü.038 %ige Wirkstofflösung
vor. Das Mittelll liegt als 0,12%ige Lösung (= 0,03 %ige Wirkstofflösung) vor.
Spritzungen 1968:
8., 21. bzw. 25. Mai
6., 15. und 25. Juni
3., 15. und 23. Juli
2 Wiederholungen mit je 2 bis 4 Pflanzen.
8., 21. bzw. 25. Mai
6., 15. und 25. Juni
3., 15. und 23. Juli
2 Wiederholungen mit je 2 bis 4 Pflanzen.
50
Auswertung: | Durchschnittlicher Blattbefall in %. | Mittel I (7o) |
Mittel Il (7.) |
Datum | Kontrolle C/.) |
7,5 50 |
50 100 |
5b 11. Juni .... 25. Juli |
100 100 |
Bemerkung: Es herrschte während des Sommers 196&
ein besonders starker Mehltau-Befall.
»DODIN« allein ist gegen echten Mehltau nahezu
unwirksam. Beispielsweise entsteht trotz Behandlung
mit 33 g (bzw. 66 g) pro Liter wäßrige Spritzbrüh« bei
Roggen noch ein Befall mit Mehltaupilzen von 80% (bzw. 72%) der unbehandelten Kontrolle.
Claims (1)
- Patentanspruch:Pesticides Mittel mit einem Gehalt an einem Gemisch von Dodecylguanidin-acetat mit 2-(1-Methyl-n-heptyl)-4,6-dinitrophenylcrotonat sowie 0,0-Dimethyl-N-methyl-carbamoyH-propen-2-yI-phosphat.
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