DE1640870C3 - Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer Schalter - Google Patents
Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer SchalterInfo
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Description
55
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere einen elektrischen
Schalter, bei der der Ausschaltlichtbogen zwischen Elektroden brennt, von denen wenigstens eine aus
einem Gemisch von metallischen und unter Lichtbogeneinwirkung elektronegative Gase abgebenden
■ichtmetallischen Elementen besteht.
Derartige bekannte Elektroden haben einerseits iurch die metallischen Elemente eine gute elektrische
leitfähigkeit, andererseits wird durch die vorhandenen lichtmetallischen Anteile erreicht, daß durch die an den
metallischen Elementen brennenden Lichtbogenfußpunkte eine bestimmte Menge der elektronegativen
Gase abgespalten werden
Diese durch die Lichtbogenfußpunkte erzeugten elektronegativen Gase befinden sich unmittelbar in der
Lichtbogenachse und umgeben gleichzeitig auch die Lichtbogensäule. Hierdurch werden die Lichtbogenelektronen
schon an den Elektroden eingefangen und an neutrale Moleküle angelagert. Die damit entstehenden
negativen Ionen haben die gleiche Geschwindigkeit wie die positiven Ionen und vereinigen sich leicht
mit diesen zu neutralen Molekülen. Durch diese Verbindung zwischen den den Stromfluß tragenden elektrisch
geladenen Teilchen wird die Stromtragfähigkeit der Lichtbogenstrecke herabgesetzt und zugleich die
Geschwindigkeit der Spannungsfestigkeit zwischen den Elektroden nach der Lichtbogenlöschung erhöht.
Die Wirkungsweise dieser Elektroden genügt im allgemeinen für eine Lichtbogenlöschung. Jedoch ist für
manche Schaltaufgaben die Geschwindigkeit, mit der die Spannungsfestigkeit zwischen den Elektroden nach
der Lichtbogenlöschung wiederhergestellt wird noch zu klein, so daß Rückzündungen auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirkungsweise der die elektronegativen Gase erzeugenden
Elektroden zu verbessern, um die Stromtragfähigkeit der Lichtbogenstrecke während des Löschvorganges
und somit den während des Löschvorganges fließenden Strom noch weiter herabzusetzen.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß den Elektroden noch Silicium oder ein weiteres
chemisches Element mit Silicium ähnlichen Eigenschaften zugesetzt wird.
Durch diese zusätzliche chemische Substanz wird die Wirkungsweise der lichtbogenlöschenden Elektroden
bedeutend gesteigert, indem der Weiteranstieg des zu unterbrechenden Stromes verhindert oder herabgesetzt
wird, wobei das von diesem Zusatz entwickelte Gas die Eigenschaft von Luft hat und nicht unbedingt
für den Löschvorgang ausgenutzt zu werden braucht.
Weitere Lösungen der der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestehen
1. darin, daß eine aus metallischen Stoffen und Silicium bestehende Elektrode in die aus metallischen
und elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen Stoffen bestehende Elektrode eingesetzt
ist;
2. darin, daß bei zwei sich gegenüberstehenden Elektroden eine Elektrode aus dem Gemisch von
metallischen und nichtmetallischen, in der Lichtbogenwärme elektronegative Gase abgebenden Stoffen
und die andere Elektrode aus metallischen Stoffen und Silicium besteht; und
3. darin, daß bei einer Löschkammer mit zwei hintereinandergeschalteten
Unterbrechungsstellen die Elektroden einer Unterbrechungsstelle zur Abgabe von elektronegativen Gasen dienen, während
die Elektroden der anderen Unterbrechungsstelle aus metallischen Elementen und Silicium besteht.
Zweckmäßig sind die metallischen und nichtmetallischen Stoffe durch Epoxydharz zu einem festen Elektrodenkörper
vereinigt.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Löschkammer mit zwei Elektroden, F i g. 2 die Elektroden mit einem Schaltstift und F i g. 3 eine Löschkammer mit zwei Unterbrechungsstellen.
F i g. 1 eine Löschkammer mit zwei Elektroden, F i g. 2 die Elektroden mit einem Schaltstift und F i g. 3 eine Löschkammer mit zwei Unterbrechungsstellen.
Gemäß Fig. 1 besteht die Unterbrechungsstelle
einer Löschkammer 1 aus festen Kontaktstücken 2, 3 und einem Schaltstift 4. Parallel zu dieser Unterbrechungsstelle
sind feste Elektroden 5 und 6 angeordnet, die mit Anschlußstücken 8,9 und 10 elektrisch verbunden
sind Die Elektrode S ist hohl ausgebildet und dient als Ausströmöffnung. Der Schaltstift 4 hat eine Schaltstiftspitze
11, durch die der gezogene Lichtbogen auf
die Elektroden 5 und 6 abgeleitet wird.
Die Elektroden 5, 6 und die Schaltstiftspitze 11 des
Schaltstiftes 4 bestehen aus einer Vereinigung von metallischen und elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen
Elementen und Silicium oder einem ähnlich wirkenden chemischen Element.
Die Mengenteile dieser drei Elemente — metallische, elektronegative Gase abgebende nichtmetallische Elemente
und Silicium — werden zur Vereinigung zu einer festen Elektrode so bestimmt, daß eine gute elektrische
Leitfähigkeit besteht und daß beim Löschvorgang durch die Lichtbogenfußpunkte einerseits genügend
elektronegative Gase abgespalten werden, andererseits aber der durchfließende Strom durch die Wirkung des
Siliciums verringert wird.
Diese drei Elemente werden vorteilhaft in pulverförmigem
Zustand vermischt und durch Pressen, Gießen od. dgl. zu einer festen, zusammenhängenden Elektrode
vereinigt. Um die richtigen Elektrodenverhältnisse zu erhalten und die Bedingung für die elektrische Leitfähigkeil
und für den Löschvorgang zu erfüllen, müssen die drei Elemente eine bestimmte Korngröße haben.
Die Wirkungsweise der Lichtbogenlöschung ist folgende: Beim öffnen des Schalters wird ein Lichtbogen
zwischen der SchaHstiftspitze 11 des Schaltstiftes 4
und der Elektrode 5 gezogen. Da die Elektroden 5 und 11 aus einer Vereinigung der obengenannten drei EIemente
bestehen, wird elektronegatives Gas erzeugt und der durchfließende Strom durch das in dun Elektroden
befindliche Silicium verringert.
Der Lichtbogen springt bei einer bestimmten Länge und Drucksteigerung auf die Elektrode 6 über und erzeugt
unter denselben Verhältnissen weiter elektronegative Gase, wobei durch Wirkung des Siliciums die
Stromabsenkung aufrechterhalten wird. Infolge der unter Druck durch die Elektrode 5 ausströmenden elektronegativen
Gase sowie der eingetretenen Stromab-Senkung wird der Lichtbogen unter günstigen Verhältnissen
gelöscht.
Die elektro.iegativen Gase können in einen besonderen
Raum ausströmen, so daß die Löschkammer vollkommen geschlossen ist und die Gase für weitere
Lichtbogenlöschungen zur Verfugung stehen.
Gemäß F i g. 2 sind die Elektroden zweistufig ausgebildet,
indem in die Elektrodenkörper 12,13 und 14 besondere Nebenelektroden 15,16 und 17 eingesetzt sind,
die durch Zusammenpressen eine pulverförmige Mischung von metallischen und nichtmetallischen Elementen,
Silicium sowie einem Bindemittel an Epoxydharz hergestellt sind.
Die elektronegative Gase erzeugenden Elektrodenkörper 12, 13 und 14 bestehen aus einer Vereinigung
von metallischen und elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen. Die Nebenelektroden
15,16 und 17 bewirken während des Loschvorganges eine Stromabsenkung. Ihre elektrische Leitfähigkeit
ist größer als diejenige der elektronegative Gase abgebenden Elektroden 12,13 und 14, wodurch erreicht
wird, daß der Lichtbogenfußpunkt auf den Nebenelektroden 15, 16 und 17 brennt Da diese von den Elektroden
12,13 und 14 mit einem größeren Mengeanteil von
elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen umgeben sind, wird eine große Menge des
elektronegativen Gases erzeugt
Man kann auch die Elektrode 12 ohne Nebenelektrode 15 gegenüber der Nebenelektrode 16 vorsehen, wobei
sie die elektronegativen Gase erzeugt und die Nebenelektrode 16 den Strom herabsetzt.
Nach F i g. 3 sind in der Löschkammer 20 zwei in Serie liegende Unterbrechungsstellen angeordnet, die
durch feste Kontaktstücke 21, 22 und Schaltstifte 23,24 gebildet sind. Parallel zu diesen beiden Unterbrechungsstellen
sind feststehende Elektroden 25, 26 und 27,28 angeordnet, die mit den Schaltstiften 23,24 durch
Schleifkontakte 29, 30 in elektrischer Verbindung stehen. Die an Zuleitungen 31, 32 angeschlossenen Elektroden
25, 27 sind hohl ausgebildet und dienen gleichzeitig als Ausströmöffnung.
Die Elektroden 27 und 28 sowie die Schaltstiftspitze
33 bestehen aus einer Vereinigung von metallischen und elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen
Elementen, so daß an dieser Unterbrechungsstelle durch den Lichtbogen nur elektronegative Gase erzeugt
werden.
Die Elektroden 25 und 26 sowie die Schaltstiftspitze
34 bestehen aus einer Vereinigung von metallischen Elementen und Silicium und dienen im wesentlichen zur
Stromabsenkung, da die erzeugten Gase dieselben Eigenschaften wie Luft aufweisen und deswegen nur
unter gewissen Umständen den Lichtbogen löschen.
Die beiden in der Löschkammer 20 angeordneten Unterbrechungsstellen sind durch eine Wand 35 räumlich
getrennt, so daß jede Unterbrechungsstelle unabhängig von der anderen ist.
Die Wirkungsweise des Schalters ist wie Folgt: Wegen der Trennung der beiden Unterbrechungsstellcn
werden durch die Schaltstifte 23, 24 und die festen Kontakistücke 21, 22 Lichtbogen gezogen, deren Fußpunkte
auf den Schaltstiftspitzen 33, 34 und den Elektroden 25, 27 brennen. Jeder dieser beiden Lichtbogen
bewirkt in seiner Einzelkammer eine Drucksteigerung.
Der zwischen der Elektrode 25 und der SchaHstiftspitze 34 brennende Lichtbogen bewirkt eine Stromabsenkung,
während der zwischen der Elektrode 27 und der Schaltstiftspitze 33 gezogene Lichtbogen elektronegative
Gase erzeugt.
Bei der Weiterbewegung der Schahstifte 23, 24 werden die Lichtbogenfußpunkte auf die Elektroden 26, 28
abgeleitet, so daß die Lichtbogen nunmehr zwischen den Elektroden 27, 28 und 25, 26 unter denselben Verhältnissen
weiterbrennen. Durch Ausströmen der unter Druck stehenden elektronegativen Gase bei einem herabgesetzten
Stromdurchfluß wird der Lichtbogen äußerst leicht gelöscht, woran auch die durch den Lichtbogen
an den Elektroden 24, 25 erzeugte Gasströmung unter Umständen beteiligt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer Schalter, bei der der Ausschaltlichtbogen
zwischen Elektroden brennt, von denen wenigstens eine aus einem Gemisch von metallischen
und unter Lichtbogeneinwirkung elektrone-
f ative Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
den Elektroden (5, 6, 11; 15, 16, 17; 25, 26, 34) noch Silicium oder ein weiteres chemisches Element mit
Silicium ähnlichen Eigenschaften zugesetzt ist.
2. Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer Schalter, bei der der Ausschaltlichtbogen
zwischen Elektroden brennt, von denen wenigstens eine aus einem Gemisch von metallischen
und unter Lichtbogenein wirkung elektronegative
Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus
metallischen Stoffen und Silicium bestehende Elektrode (15,16,17) in die aus metallischen und elektronegative
Gase abgebenden nichtmetallischen Stoffen bestehende Elektrode (12,13,14) eingesetzt ist.
3. Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer Schalter, bei der der Ausschaltlichtbogen
zwischen Elektroden brennt, von denen wenigstens eine aus einem Gemisch von metallischen
und unter Lichtbogeneinwirkung elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei sich gegenüberstehenden Elektroden eine Elektrode
aus dem Gemisch von metallischen und nichtmetallischen, in der Lichtbogenwärme elektronegative
Gase abgebenden Stoffen und die andere Elektrode aus metallischen Stoffen und Silicium besteht.
4. Vorrichtung zur Lichtbogenlöschung, insbesondere elektrischer Schalter, bei der der Ausschaltlichtbogen
zwischen Elektroden brennt, von denen wenigstens eine aus einem Gemisch von metallisehen
und unter Lichtbogeneinwirkung elektronegative Gase abgebenden nichtmetallischen Elementen
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Löschkammer mit zwei hintereinandergeschalteten
Unterbrechungsstellen die Elektroden (27, 28, 33) einer Unterbrechungsstelle zur Abgabe von elektronegativen
Gasen dienen, während die Elektroden (25, 26, 34) der anderen Unterbrechungsstelle
aus metallischen Elementen und Silicium bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen und
nichtmetallischen Stoffe mittels Epoxydharz zu einem festen Elektrodenkörper vereinigt sind.
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---|---|---|---|
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DE1640870C3 true DE1640870C3 (de) | 1975-05-22 |
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- 1967-09-25 BE BE704271D patent/BE704271A/xx unknown
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Also Published As
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CH479944A (de) | 1969-10-15 |
GB1205646A (en) | 1970-09-16 |
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SE332025B (de) | 1971-01-25 |
DE1640870B2 (de) | 1974-10-10 |
NO125020B (de) | 1972-07-03 |
BE704271A (de) | 1968-03-25 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EF | Willingness to grant licences | ||
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