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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Abtasten und zum Aufzeichnen
des von dem zu untersuchenden Körper eines Patienten ausgehenden radioaktiven Strahlungsfeldes.
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In der modernen medizinischen Diagnostik werden Untersuchungen dadurch
ausgeführt, daß der Patient eine bestimmte Menge radioaktiver Substanz schluckt
und daß dann studiert wird, wie die radioaktive Substanz in dem Körper des Patienten
sich verteilt. Es kann auf solche Weise diagnostisch bestimmt werden, wie beispielsweise
die Schilddrüse eines Patienten auf ein zugeführtes radioaktives Jodpräparat reagiert.
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Es sind den vorgenannten Zwecken dienende Untersuchungsgeräte bekannt,
bei denen ein auf die Strahlung ansprechender Meßkopf am einen Ende eines als Schiene
ausgebildeten Armes angeordnet ist, der in zwei zueinander senkrechten horizontalen
Richtungen bewegbar ist und an seinem anderen Ende ein thermoelektrisches Aufzeichnungsgerät
trägt, und bei denen eine gleichzeitig arbeitende photographische Aufzeichnungsvorrichtung
vorhanden ist, die aus einer in einer lichtdichten Kammer synchron mit dem Arm bewegten
Glimmlampe zur Belichtung eines photographischen Filmes besteht.
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Die gleichzeitig mit der photographischen Aufzeichnung sichtbar erfolgende
Aufzeichnung mit einem thermoelektrischen Schreibstift bietet den Vorteil, daß während
der Untersuchung bereits das gesamte Strahlungsfeld in Erscheinung tritt und gegebenenfalls
von besonderen Teilen des Strahlungsfeldes auch photographische Ausschnittaufnahmen
gemacht werden können, die dann nach photographischer Entwicklung bessere Details
zeigen.
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Die Erfindung betrifft ein derartiges Gerät zum Abtasten des radioaktiven
Strahlungsfeldes und bezweckt eine derartige konstruktive Ausbildung des Gerätes,
daß eine räumlich gedrängte Anordnung entsteht, die leicht innerhalb des in Krankenhäusern
häufig stark beschränkten Raumes um das Bett eines Patienten herum bewegt werden
kann. Die Erfindung ermöglicht es, den oberhalb der elektrischen Apparate der Abtast-
und Aufzeichnungsvorrichtung im Gerätegehäuse zur Verfügung stehenden Raum für die
der photographischen Aufzeichnung dienenden Apparateteile auszunutzen.
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Ein Gerät zum Abtasten und Aufzeichnen des von dem zu untersuchenden
Körper eines Patienten ausgehenden radioaktiven Strahlungsfeldes, bei dem der Strahlungsmeßkopf
am einen Ende eines als Schiene ausgebildeten Armes angeordnet ist, der in zwei
zueinander senkrechten horizontalen Richtungen bewegbar ist und gegebenenfalls an
seinem anderen Ende ein thermoelektrisches Aufzeichnungsgerät trägt, und bei dem
eine gleichzeitig arbeitende photographische Aufzeichnungsvorrichtung vorhanden
ist, die aus einer in einer lichtdichten Kammer synchron mit dem Arm bewegten Glimmlampe
zur Belichtung eines photographischen Filmes besteht, ist gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der als Schiene ausgebildete Arm das fahrbare Gerätegehäuse
horizontal durchsetzt und die Schiene auf einem im Gerätegehäuse quer zur Schienenlängsrichtung
verschiebbaren Wagen längsverschiebbar gelagert ist, und daß die der photographischen
Aufzeichnung dienende Glimmlampe an einer starr mit der Schiene verbundenen und
parallel zu dieser angeordneten Stange befestigt ist, die in der Längs-
richtung
und in der Querrichtung verschiebbar durch lichtdicht verschlossene Schlitze in
gegenüberliegenden Seitenwänden der fest im Gerätegehäuse angeordneten lichtdichten
Kammer hindurchgeführt ist.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung dienen zum lichtdichten Abschluß
der Kammerschlitze unter konstanter Federkraft gehaltene, auf drehbaren Spulen an
beiden Enden aufwickelbare Blattfedern mit einer Öffnung, durch welche die die Glimmlampe
tragende Stange geführt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Figuren erörtert. Von den Figuren zeigt F i g. 1 eine perspektivische
Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes, Fig. 2 eine Schnittdarstellung
des oberen Teiles des in Fig. 1 dargestellten Gerätes, wobei die Schnittlinie in
F i g. 1 mit 2-2 bezeichnet ist, Fig. 3 einen Schnitt durch den oberen Teil des
Gerätes, wobei in F i g. 2 die Schnittlinie mit 3-3 bezeichnet ist; Fig. 4 einen
Teilschnitt der Fig. 3.
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In Fig. 1 ist das- Gehäuse-des Gerätes mit 10 bezeichnet. 11 ist
der Fußteil des Gehäuserahmens. Der Fußteil befindet sich auf Rädern 12, so daß
das Gerät leicht beweglich ist.
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Mehrere Schaltbrétter 13 sind an der Vorderseite des Gehäuses angeordnet.--Die
Schaltbretter 13 enthalten Einstellknöpfe und Anzeigeskalen für die Steuerung des
Szintillationsgerätes. Der Steuerkreis umfaßt ein Kabel 14, welches Impulse von
dem Szintillationsmeßkopf 15 überträgt.-Die Impulse werden optisch überwacht und
verstärkt. Die elektrischen Impulse werden dann zu einer Lichtquelle 17 über ein
Kabel 19 (F i g. 2) und gegebenenfalls über eine Verbindung 55 zu einem Schreibstift
16 geleitet.
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An dem oberen Teil des Gehäuses 10 ist eine weitere Schalttafel 18
vorgesehen. Diese enthält die Einstellmittel, mit deren Hilfe die bedienende Person
die Bewegung des Meßkopfes 15 während der Untersuchung nach Wunsch einstellen kann.
Diese Mittel sollen nachfolgend an Hand der F i g. 2 und 3 im einzelnen zur Erörterung
gelangen.
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Ein Tragarm 20 ist im oberen Teil des Gehäuses angeordnet. Der Tragarm
20 trägt den Szintillationsmeßkopf 15, den Schreibstift 16 und die Lichtquellel7.
Der Tragarm 20 ist auf einem querverschiebbaren Wagen 22 angeordnet und in der Längsrichtung
in bezug auf den Wagen 22 und das Gehäuse 10 hin- und herverschiehbar. Für die Zwecke
der Hand und Herbewegung ist der Tragarm 20 auf im Abstand voneinander angeordneten
Rollenpaaren 23 angeordnet, welche drehbar vorn-und hinten an dem Wagen 22 vorgesehen
sind und mit oberhalb angeordneten Führungsrollen-24 zusammenwirken. Die oberen
Rollen 24 sind vorn und hinten an dem Wagen 22 vorgesehen und wirken mit den unteren
Rollen 23 so zusammen, daß der Tragarm 20 in der Vertikalrichtung fest gelagert
ist. Zweckmäßigerweise berühren die am Wagen 22 vorgesehenen oberen Rollen 24 den
Tragarm 20.
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Ferner sind seitliche Rollen im Abstand voneinander an dem Wagen
22 vorgesehen, die den Tragarm 20 in seitlicher Richtung führen, so daß ein Verschieben
in bezug auf den Wagen 22 in Horizontalrichtung nicht möglich ist.
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Der Wagen 22 läuft vorn und hinten in Führungsschienen26, 27, so
daß sich eine Bewegung ergibt,
die senkrecht zu der Längsbewegung
des Tragarmes liegt. Da der Tragarm 20 auf dem Wagen 22 angeordnet ist, wird der
Tragarm zusammen mit dem Wagen in der Querrichtung bewegt. Die Führungsschienen
26, 27 bilden einen Teil des Rahmengestelles des Gehäuses 10. Mehrere im Abstand
voneinander angeordnete Rollen 28 und zugehörige Führungsrollen29 führen den Wagen
22 in den Führungsschienen 26, 27. Die unteren Rollen 29 sind zweckmäßig paarweise
den oberen Führungsrollen 28 des Wagens zugeordnet. Mehrere in der Horizontalrichtung
führende Rollen 30 dienen dem Zweck, den Wagen auf einer geradlinigen Bewegungsbahn
zuführen.
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An dem Tragarm ist eine die Lichtquelle 17 tragende Stange 32 befestigt,
die sich durch eine lichtdichte Kammer 33 im Gehäuse erstreckt.
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Zwei Blattfedern 34, 35, die konstante Spannung haben, sind vorn
und hinten an dem Gehäuse vorgesehen und erstrecken sich quer über die Schlitze
der Kammer 33. Die Stange 32 erstreckt sich durch Öffnungen in den Federn 34, 35.
Die Enden der Federn sind auf drehbaren Rollen 36 angeordnet, die an den Enden der
Schlitze angeordnet sind. Die Federn 34, 35 bewegen sich zusammen mit der Stange
32 hin und her und sichern beim Aufwickeln und beim Abwickeln von den Rollen 36
den lichtdichten Abschluß der Kammer.
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Ein weiterer Schlitz 37 (F i g. 1) ist zu dem Zweck vorgesehen, daß
eine den photographischen Film 38 enthaltende Kassette eingesetzt werden kann. Der
Film 38 wird beim Abtastvorgang durch die Lichtquelle 17 belichtet.
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Ein Tisch 40 für ein Zeichenblatt 41 ist hinten am Gehäuse angeordnet.
Das Zeichenblatt 41 ist von solcher Art, daß ohne Geräusch graphisch ein sichtbares
Bild aufgezeichnet wird, wenn eine elektrische Ladung durch den Schreibstift 16
geleitet wird und ein Loch in das Papier brennt. Das Papier 41 wird in der richtigen
Lage durch mehrere Magneten 42 gehalten.
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Der Schreibstift 16 ist an einem Arm 43 angeordnet, der aus elektrisch
isolierendem Material bestehen kann und eine öffnung hat, in welche der Schreibstift
gesteckt wird. Ein Hebel 45 ist zum Feststellen des Schreibstiftes vorgesehen.
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Zur automatischen Bewegung des Tragarmes sowohl in der Längsrichtung
wie in der Querrichtung dienen zwei Motoren. Ein Abtastmotor 128 (F i g. 3) ist
an einem Winkelstück62 angeordnet. Das Winkelstück 62 kann um zwei Lagerstellen
63 (F i g. 4) geschwenkt werden, welche an dem Wagen 22 vorgesehen sind. Der Motor
hat auf seiner Welle ein Schneckenrad 64. Dieses treibt ein Zahnrad 65 an, das auf
der Welle 66 angeordnet ist. Die Welle 66 ist in dem Winkelstück 62 drehbar gelagert.
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Am oberen Ende der Welle 66 ist ein Trieb 67 angeordnet, der mit
einer Zahnstange68 zusammen wirkt, die, sich in der Längsrichtung des Tragarmes
erstreckend, an demselben angeordnet ist. Wenn der Trieb 67 und die Zahnstange 68
ineinandergreifen, bewirkt eine Drehung des Motors 128 in einer Richtung die geradlinige
Verschiebung des Tragarmes 20 in bezug auf den Wagen 22. Wird der Drehsinn des Motors
128 umgekehrt, so erfolgt auch die geradlinige Bewegung des Tragarmes 20 in umgekehrter
Richtung in bezug auf den Wagen 22.
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Die Bewegung des Wagens 22 und des Tragarmes
20 quer zu dem Gehäuse
erfolgt durch Inbetriebsetzen des umschaltbaren Motors 110 (F ig. 3). Der Motor
110 ist an dem Gehäuse 10 angeordnet und mit einem Zahnradgetriebe 70 verbunden,
das eine Spindel 71 dreht, die drehbar in dem Gehäuse 10 angeordnet ist. An die
Spindel 71 ist eine zweiteilige Mutter 72 ausklinkbar angekoppelt.
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Die zweiteilige Mutter 72 hat einen oberen und einen unteren Teil
73 bzw. 74, die mit der Spindel in Eingriff treten können. Die Mutternteile 73,
74 sind auf Führungsbolzen verschiebbar angeordnet, welch letztere an dem Wagen
22 befestigt sind. Die Mutternteile 73, 74 werden durch Federn im Eingriff mit der
Spindel 71 gehalten.
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Das bereits beschriebene Zahnrad 67, welches in die Zahnstange 68
eingreift, und die zweiteilige Mutter 72, welche mit der Spindel 71 zusammenwirkt,
ermöglichen eine geradlinige Bewegung des Tragarmes in bezug auf den Wagen und eine
Bewegung des Tragarmes zusammen mit dem Wagen in bezug auf das Gehäuse. Um eine
Untersuchung durchzuführen, wird zweckmäßig von Hand der Meßkopf bis in eine gewünschte
Ausgangsstellung verschoben, durch die die Mitte des Abtastbereiches festgelegt
und der Anfangspunkt für die Abtastbewegung des Meßkopfes bestimmt wird.
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An dem Wagen ist eine drehbare Steuerstange 80 vorgesehen. Sie ist
in zwei Lagern 81, die vorn und hinten am Gehäuserahmen vorgesehen sind, drehbar.
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Der Griff 82 erleichtert die Drehung der Stange 80 von Hand. Die Stange
80 steht in Wirkverbindung mit der geteilten Mutternanordnung 72 und dem Zahnrad
67, zu dem Zweck, den Eingriff derselben mit der Spindel 71 bzw. der Zahnstange
68 aufheben zu können.
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Auf der Steuerstange 80 ist ein Entkupplungszahn rad 88 vorgesehen.
Das Entkupplungszahnrad 88 wird gleichzeitig mit der Steuerstange 80 und dem Nocken
85 gedreht. Eine Drehung des Zahnrades 88 bewirkt eine Drehung des Zahnrades 89,
welches die geteilte Mutter von der Spindel 71 abkuppelt. Wenn die geteilte Mutter
72 abgekuppelt ist, kann der Wagen in der Querrichtung in bezug auf das Gehäuse
bewegt werden.
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Wird der Handgriff 82 freigegeben, so pressen die Federn die Teile
der geteilten Mutter 72 wieder in Eingriff mit der Spindel 71, und eine Feder drückt
das Zahnrad 67 in Eingriff mit der Zahnstange 68.