DE16353C - Verfahren zur Erzeugung einer vor Rostbildung schützenden Hülle auf gufseisernen Gegenständen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung einer vor Rostbildung schützenden Hülle auf gufseisernen Gegenständen

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DE16353C
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iron
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J. J. SHEDLOCK in Uxbridge bei London
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D7/00Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
    • B05D7/14Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to metal, e.g. car bodies

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Behandlung von Gegenständen aus Gufseisen, um dieselben nicht nur gegen Witterungseinflüsse und die Einwirkung des AVassers, sondern auch gegen andere ätzendere, in fester, flüssiger oder gasförmiger Gestalt mit ihnen in Berührung kommende Agentien zu schützen und sie für die bessere Aufnahme eines decorativen Ueberzugs zu präparieren.
Die nach den bisherigen Methoden des Ueberziehens von Gegenständen aus Eisen erzeugten Schutzhüllen, wie z. B. die durch Anstreichen, Lackiren, Emailliren, Oxydiren oder durch galvanische Niederschläge gewonnenen Ueberzüge, sind gewöhnlich sehr dünn, so dafs sie an stärker beanspruchten Stellen bald abschleifsen und das Eisen der Oxydation preisgeben. Giebt man aber derartigen Schutzhüllen eine gröfsere Dicke, so geht die charakteristische Feinheit der behandelten Gegenstände und damit auch das gute Aussehen derselben verloren.
Um diese Uebelstände. zu beseitigen und Gufseisen in wirksamer Weise gegen zerstörende Einflüsse zu schützen, ohne das gute Aussehen der zu behandelnden Artikel zu zerstören, bediene ich mich des folgenden Verfahrens.
Die zu schützenden gufseisernen Gegenstände werden in geeigneten Gefäfsen der Einwirkung von verdünnter Salzsäure oder einer anderen Substanz, welche die Eigenschaft besitzt, Eisen zu lösen und mit demselben lösliche Salze zu bilden, ausgesetzt. Die Säure frifst dann das Eisen von der Oberfläche der Artikel weg und, läfst dort nur eine härte poröse Kruste aus Kohlenstoff oder Graphit zurück, welche nicht ein blofser lösbarer Ueberzug ist, sondern mit dem Gufsstück ein zusammenhängendes Ganzes bildet, und deren Dicke je nach der Dauer der Einwirkung des Lösungsmittels eine gröfsere oder geringere ist. Diese Kruste besitzt sowohl Zähigkeit als Widerstandsfähigkeit und ist überhaupt durch Einwirkung der ätzendsten Agentien nicht zerstörbar. Für sich allein aber gewährt sie, wegen ihrer Porösität, dem Eisen keinen genügenden Schutz. Es ist daher nothwendig, die Poren derselben mit einer gleich unangreifbaren Masse auszufüllen, um die Gegenstände vor jeglichen oxydirenden oder ätzenden Einflüssen zu schützen. Zu dem Ende werden die Artikel, wenn die Kruste die gewünschte Dicke erlangt hat, in einem Behälter, welcher luftdicht verschlossen werden kann, zunächst mittelst warmen oder kalten Wassers, Dampf oder dergl. gewaschen und so von den in den Poren ihrer Kruste vorhandenen Eisensalzen befreit. Ist dies geschehen, so zieht man die Flüssigkeit mit Hülfe einer Pumpe oder sonstiger Vorrichtungen ab und erzeugt in dem Apparate ein mehr oder weniger vollkommenes Vacuum, welches im Verein mit der von aufsen bewirkten Erwärmung des Behälters eine vollständige Entfernung der Lösung bezw. der etwa entstandenen Dämpfe zur Folge hat. Hierauf wird nun eine Lösung von Kautschuk, Guttapercha, Erdpech, Gummi, Harzen oder Oelen in einem flüchtigen Auflösungsmittel in den Apparat eingeführt. Sie füllt, indem sie die Gegenstände vollständig umgiebt, alle Poren der auf deren Oberfläche gebildeten Kruste aus. Nach Verlauf einiger Zeit wird sodann die Flüssigkeit abgelassen und der Apparat erwärmt, um das flüchtige Auflösungsmittel vollständig zu entfernen.
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Mit diesen Manipulationen ist der Procefs der Erzeugung der Schutzhülle beendet; die Poren der Graphitkruste sind mit den aus der Lösung ausgeschiedenen festen Substanzen ausgefüllt und die Artikel besitzen nun eine aufserordentlich widerstandsfähige Decke.
Auch zur Behandlung von Theilen für elektrische Apparate ist die vorliegende Erfindung mit Vortheil verwendbar, da nach obigem Verfahren die Poren der Kruste leicht mit einem nichtleitenden Material ausgefüllt werden können, welches, je nach dem es die Oberfläche der Gegenstände in gröfserer oder geringerer Dicke bedeckt, das Gufseisen mehr oder weniger vollkommen isolirt. Eine derartige Isolirschicht ist bedeutend dauerhafter, als die bisher gebräuchlichen, da sie in die Oberfläche der Gegenstände eindringt und daher viel fester sitzt, als gewöhnliche Kautschuküberzüge. '
Obgleich es in den meisten Fällen angebracht ist, die Eisensalze aus der Graphitkruste zu entfernen, so bedarf es jedoch unter Umständen nicht des Waschprocesses. Handelt es sich z. B. um ein Emailliren der Oberfläche, so dienen die Eisensalze zur Bildung einer Art glasigen Emails durch Eintauchen der aus dem Salzsäurebade kommenden Gegenstände in eine Lösung, welche kieselsaures und borsaures Natron enthält. Hier verbindet sich die Kiesel- und Borsäure mit dem Eisen und bildet in den Poren der Graphitkruste das unlösliche und schmelzbare kiesel- und borsaure Eisen, während das Chlor vom Chloreisen sich mit dem Natron zu dem in der Flüssigkeit bleibenden Chlornatrium verbindet. Die Oberfläche der Artikel kann nun nach einem bekannten Verfahren mit einem Emailüberzug versehen und in gewöhnlicher Weise der Erhitzung ausgesetzt werden, wodurch die in den Poren der Kruste befindliche Masse mit der darüber liegenden Emailschicht zusammenschmilzt und ein gegen Oxydation schützendes Email bildet, welches compact ist und äufserst festhält, jedoch die Oberfläche der Gegenstände in so dünner Lage bedeckt, dafs die Feinheit und Charakteristik des Gusses gar nicht beeinträchtigt wird. Die verdünnte Salzsäure und das kiesel- und borsaure Natron sind in vorstehendem nur als Beispiele für die bei dem beschriebenen verwendbaren Hülfsmittel gegeben worden. Es lassen sich jedoch mit gleicher Wirkung auch andere Säuren und Salze zur Verwirklichung der Erfindung verwenden. Ebenso können anstatt der angegebenen Substanzen beispielsweise auch weniger angreifbare Metalle mit Hülfe der Elektricität oder durch Zersetzung ihrer Lösungen u. s. w. in den Poren und auf der Oberfläche der Graphitkruste abgelagert werden. Zudem kann man die nach obiger Methode präparirten Artikel aus Gufseisen anstreichen, lackiren oder sonstwie überziehen, in ganz derselben Weise, wie es bei gewöhnlichen Artikeln geschieht, jedoch mit dem wesentlichen Vortheil, dafs, wenn durch irgend einen Umstand der Anstrich oder Ueberzug beschädigt wird, der Gegenstand nicht wie sonst der Oxydation preisgegeben, sondern durch die mit ihm gleichsam verwachsene Schutzhülle in einer bisher noch nicht erreichten Vollkommenheit auch noch weiter geschützt bleibt.

Claims (1)

  1. PATENT-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Behandlung von Gegenständen aus Gufseisen, welches darin besteht, durch die mit Hülfe von eisenlösenden Mitteln bewerkstelligte Entfernung des Metalles an der Oberfläche dieser Gegenstände eine poröse (Graphit-) Kruste von gröfserer oder geringerer Dicke gleichsam blofszulegen und dieselbe mit einer Masse auszufüllen bezw. zu überziehen, welche die behandelten Gufsstücke befähigt, Witterungseinflüssen und den zerstörenden Einwirkungen des Wassers oder anderer ätzender Agentien mit Erfolg zu widerstehen.
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