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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines
aus wenigstens zwei Schichten bestehenden Schallaufzeichnungsträgers, bei dem das
Material für die zur Einprägung von Rillen dienende Tonträgerschicht vor dem Prägevorgang
in unverfestigtem Zustand auf eine tragende Unterlagschicht aufgebracht wird.
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Bei einem bekannten derartigen Verfahren (deutsche Patentschrift
669 202) wird das Material für die Tonträgerschicht mit Hilfe von siebartigen Verteilungsbehältern
auf ein die Unterlagschicht bildet : des Band aus Papier aufgetropft oder aufgesprüht.
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Auch ist es bekannt, - das Material für die Tonträgerschicht mit einer
Spritzpistole aufzutragen oder die betreffende Unterlage unter einem unten offenen
Bottich hinweg zu führen, so daß das aus dem Bottich austretende Material sich über
die Unterlage verteilt (deutsche Patentschrift 891758).
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Beim Aufsprühen oder Auifließenlassen eines Überzuges auf ein Werkstoffband,
wie es bei den bekannten Verfahren geschieht, wird notwendigerweise das Band kontinuierlich
über seine ganze Breite und seine ganze Länge mit einem ununterbrochenen Überzug
versehen. Dies ist insofern ungünstig, weil dabei durchweg ein großer Teil des aufgebrachten
Materials gar nicht seiner Bestimmung zugeführt wird und somit einen die Kosten
erhöhenden Verlust darstellt. Problematisch ist bei den genannten Aufbringungsarten
weiterhin die Erzielung einer Schicht von gleichmäßiger Dicke. Ferner neigen Sprühdüsen
und ähnliche Auslaßöffnungen leicht zum Zusetzen und Verkleben, was Unterbrechungen
des Arbeitsvorganges zur Folge hat.
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Ziel der Erfindung ist es, bei der Herstellung von Schallaufzeichnungsträgern
nach dem eingangs genannten Verfahren bisher bestehende Nachteile und Unzulänglichkeiten
zu beheben und einen Weg zu finden, um Verluste beim Auftragen des Materials für
die Tonträgerschicht auf die Unterlagschicht so weit wie möglich zu vermeiden und
eine Begrenzung des Materialauftrages auf der Unterlagschicht zu ermöglichen.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß das Material für die
Tonträgerschicht auf Teilflächen der Unterlagschicht mittels erhabener, der Form
der Teilflächen entsprechender Walzenteile übertragen wird.
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Hierdurch wird bei der Herstellung der Schallaufzeichnungsträger
- Material gespart, und es wird in besonders vorteilhafter Weise möglich gemacht,
die Größe und Form des Auftrages der Tonträgerschicht in weiten Grenzen frei zu
wählen, so daß im Gegensatz zu den bekannten Methoden die Tonträgerschicht nur an
denjenigen Stellen auf die Unterlagschicht aufgebracht werden kann, an denen sie
tatsächlich benötigt wird oder erwünscht ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Unterlagschicht
vor dem Aufbringen des Materials für die Tonträgerschicht mit einer zur Aufnahme
der letzteren dienenden Vertiefung, Einprägung od. dgI. versehen sein. Dies kann
zur Erleichterung des Aufbringens, zur Konturbegrenzung, zur festen Einbettung einer
Schicht in der anderen usw. dienen.
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Obgleich auch Naturharze od. dgl. als Material für die aufzubringende
Schicht nicht ausgeschlossen sind, findet zweckmäßig als solches ein Kunststoff
Verwendung, wobei es sich insbesondere um einen
thermoplastischen Kunststoff handeln
kann, z. B. auf PVC-Bäsis oder eventuell auch auf -PE-Basis (Polyäthylen) oder PP-Basis
(Polypropylen). Das Material wird hinsichtlich der Konsistenz bzw. Viskosität und
der Erstarrungs- oder Verfestigungsdauer so eingestellt, wie es dem betreffenden
Verarbeitungsvorgang jeweils am besten entspricht. Der Prägevorgang kann gleich
anschließend an das Aufbringen des Materials für die Tonträgerschicht vor der endgültigen
Verfestigung desselben oder aber auch nach erfolgter Verfestigung dieses Materials
durchgeführt werden.
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Die-Herstellung des Aufzeichnungsträgers kann halb- oder vollautomatisch
erfolgen, z. B. in einer Fertigungslinie, die eine Aufbringstation mit einem Zu-
oder Einführorgan für die als Band oder bereits verteilt einlaufende Unterlagschicht
enthält und an die sich, verbunden durch ein Transportvorgang, die Prägestation
anschließt. In der letzteren erfolgt mittels einer Matrize das Prägen der Schallrilien,
wobei der dabei angewendete Druck gleichzeitig auch die feste Verbindung beider
Schichten miteinander gewährleistet, ohne daß es dazu eines besonderen Mittels bedarf.
Das bzw. die Prägewerkzeuge können erforderlichenfalls auch beheizt sein, oder es
kann eine sonstige Wärmezufuhr vorhanden sein.
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An Hand der Zeichnung werden nachstehend Ausführungsbeispiele des
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Aufzeichnungsträgers sowie das
Verfahren selbst näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Aufzeichnungsträger gemäß
der Erfindung in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1
in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt bei einer
anderen Ausführungsform und Fig. 4 schematisch eine Vorrichtung zum Aufbringen des
Materials für die Tonträgerschicht.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte, insgesamt mit der Ziffer 1
bezeichnete Aufzeichnungsträger besteht einerseits aus einer Unterlagschicht 2 aus
Papier oder Karton, die beispielsweise die Form einer Einstecktasche für Prospekte,
Abbildungen od. dgl. hat und mit einem Aufdruck 3 versehen ist, und andererseits
aus einer vor dem Prägevorgang in unverfestigtem Zustand aufgebrachten Tonträgerschicht
4 mit den Schallrillen 5. Die Dornbohrung 6 befindet sich in der Unterlagschicht
2. Die Tonträgerschicht hat nur die Form eines Kreisringes oder einer Ronde ohne
Spiegel. Darüber hinaus ist auch eine beliebige andere Form möglich.
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Bei der abgewandelten Ausführung nach Fig. 3 ist die Unterlagschicht
2 a mit einer Einprägung 7 versehen, die der Form der Tonträgerschicht entspricht
und diese aufnimmt.
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In Fig. 4 ist als Vorrichtung zum Aufbringen des Materials 11 für
die Tonträgerschicht auf die Unterlagschicht 12 eine Walze 13 vorgesehen, die auf
ihrem Umfang eine beispielsweise kreisringförmige Erhöhung 14 aufweist, auf welche
bei jedem Umlauf aus einem Kasten 15 mittels Rakel oder Abstreifer das Material
11 in der erforderlichen Stärke aufgetragen wird und welche das letztere an die
durchlaufende Unterlagschicht 12 abgibt. Die Unterlagschicht kann z. B. von einer
glatten Führung oder von einer Gegenwalze 16 unterstützt sein. Von dieser Station
aus gelangt die Unterlagschicht 12 dann mit der auf ihr haftenden Tonträgerschicht
11 zu einer Presse, auf der die Schallnllen eingeprägt werden.