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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von im Querschnitt ringförmigen
Körpern, z. B. Schläuchen oder Schlauchabschnittes, aus thermoplastischem Material,
instesondere organischem Kunststoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Heratellen von im Querschnitt ringförmigen Körpern, z. B. Schläuchen
oder Schlauchabschnitten, aus thermoplastischem Material, insbesondere organischem
Kunststoff, bei dem das Material aus einem oder mehreren Extrudern in einen Spritzkopf
gefördert, dort über einen Ringraum verteilt und aus diesem durch eine sich an-den
Ringraum anschliessende ringförmige Spritzdüse ausgepresst wird, wobei das Material
unten einem Winkel zur Längsachse des Ringraumes demselben zugeführt wird.
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Durch die Erfindung soll unter anderem erreicht werden, dass über
den Querschnitt des Ringraumes und der Sprit-zdüse ein im wesentliche gleichmässiger
Druck herrscht. Insbesondere soll vermieden werden, dass an der Seite, von der das
Material in den Ringraum zugeführt wird, ein rösserer Druck vorhanden ist als an
den anderen Bereiche@ insbesondere an der gegenüberliegenden Seite.
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Ferner soll durch die Erfindung erreicht werden, dass eine Partikel--des
in den Sprit7kopf eingeführten Materialstromes@etwa die
gleiche
Zeit im Spritzkopf verweilen und innerhalb des Spritzkopfes etwa die gleiche Wegstrecke
zurücklegen. Daurch wird eine gleichmäßig. Behandlung sämtlicher Partikelchen des
Materialstromes gewährleistet, da die Zeit, da die dem Spritzkopf zugeführte Wärme
auf die Partikelchen einwirkt, in jdem Falle etwa gleich ist.
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Weiterhin soll der Spritzkopf so ausgebildet sein, dass er keinerlei
tote Winkel oder Ecken aufweist, in denen sich irgendwelches thermoplastisches Material
festsetzen kann.
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Zur Lösung der vorstehend angeführten Probleme schlägt die Erfindung
vor, dass der vom Extruder kommende Materialstrom zunächst etwa hilftig unterteilt
und beide Teilströme an der der Spritzdüse abgekehrten Seite des Ringraumes in einem
Abstand von demselben an zwei Punkte bzw. in zwei Bereiche geführt werden, die von
der Teilungastelle vom Ringraum Gleich weit entfernt sind, von wo die Teilströme
unter Zunahme ihrer Breite in Richtung auf den Ringraum fliessen, in welchem sie@sich
zu einem ringförmigen Strom vereinigen, nachdem sie einen etwa bogenfbrmigen Querachnitt
angenommen und eine Ereite von 1800, im Bogenmass gemessen, erreicht haben. Das
Material kann dabei senkrecht zur Längsachse des Ringraumes zugeführt und die'Teilströme
können vor Beginn ihrer Verbreiterung in Richtung auf den Ringraum umgelenkt werden.
Weiterhin beateht die Möglichkeit, dass die Teilströme bf. der sich daraus bildende
ringförmige Materialstrom zunächst in einen ebenfalls im Querschnitt ringförmigen
Speicherraum geführt und aus diesem über ein besonderes Druckmittel absatzweise
in Richtung auf die Spritzdüse ausgestossen werden bzw. wird.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens besteht
zweckmässig au. einer Strangpresse und nachgeschaltetem Spritz kopf, der eine Ehtrittsöffnung
und eine Ringdüse für den Austritt des thermoplastischen Materials aufweist, wobei
in der Ringdüse und in dem derselben vorgeschalteten Ringraum ein Dorns angeordnet
ist. Diese Vorrichtung ist gemäss dr Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass sie
zwei im Querschnitt bogenförmige, zur Längsachse des Ringraumes symmetrische Verteilerkanäle
aufweist. die sich in Fliessrichtung des iaterials bis auf jeweils 180° im Bogenmass
gerbreitern, und@ schmale, dem Ringraum abgekehrte Enden mit der Eintrittsöffnung
ve. bunden sind, und deren breite Enden in den Ringraum übergehen. Diese Verteilerkanäle
sind im Querschnitt konzentrisch zur Längsachse des Ringraumes angeordnet. Wenn
die Strangpresse senkrecht zur Längsachse des Ringraumes angeordnet ist, kann dar
seitlich oberhalb der schmalen Enden der Verteilerkanäle befindliche Eintrittskanal
sich in zwei Zwischenkanäle fortset@n, die in dio achmalen Enden der Verteilerkanäle
münden. Die Zwischenkanäle können zunächst etwa senkrecht zur Längsaches des Spritzkopfes
bzw. des Ringraumes verlaufen und nach einer Biegung um etwa 90° die Verteilerkanäle
münden.
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Zweckmässig ist der Dorn von tiner jiülse umgeben, die an ihrem der
Spritzdüse zugekehrten Bereich mit dem Dorn den Ringraum bildet. Die beiden Verteilerkanäle
können durch Ausnehmungen im Dorn und/oder der Hülse gebildet sein1 Die Zwisthenkanäle
sind -vorteilhaft durch jeweils eine um etwa 900 im Bogenmass umlaufende Ausnehmung
des Dornes und/oder der Hülse gebildet, wobei die Zwischenkanäle an einer den Eintrittskanal
oder einen Teil desselten bildenden Durchbrechung der Hülse beginnen Hand nach
einer
Biegung um etwa 900 in die Verteilerkanäle münden. Vorteilhaft sind die beiden Zwischenkanäle
durch einen etwa senkrecht zum Umfang des Dornes verlaufenden, dem Eintrittskanal
gegenüberliegenden. Steg getrennt. Wenn zwei im 180° gegeneinander versetzt angeordnete
Strangpressen mit dem Spritzkopf verbunden sind, ist die Anordnung vorteGlhaft so
getroffen, dass die Eintrittskanäle beider Strangpressen sich in jeweils zwei Zwischenkanäle
fortsetzen, wobei die an denseiben Seiten des Dornes verlaufenden Zwischenkanäle
der beiden Stranxpressen in denselben Verteilerkanal münden. Es liegt auf der Hand,
dass es auch möglich ist, mehr als zwei Schneckenpressen auf einen Spritzkopf arbeiter
zu lassen und dabei die Lehre gemäss der Erfindung anzuwenden.
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Das Gehäuse des Spritzkopfes kann die den Dorn umgebende Hülse bilden,
die mit dem Dorn die Kanäle und den Ringraum begrenzt. Andererseits besteht auch
die Möglichkeit, dass zwischen Dorn und Gehause eine zusätzliche Hülse angeordnet
ist, die mit dem Dorn den an die Verteilerkanäle anschliessenden Ringraum und mit
dem Gehäuse einen zweiten, als Speicherraum dienenden Ringraum bildet, wobei der
Speicherraum an seinem der Spritzdüse zugekehrten Ende mit dem-inneren Ringraum
verbunden und durch ein besonderes Druckmittel in iiichtun; auf die Spritzdüse entleerbar
ist. Das Druckmittel kann dabei als Ringkolben ausgebildet sein, der in seiner der
Spritzdüse zugekelirten Endlage etwa mit dem freien Ene der inneren Hülse abschliesst.
Der Düsenkern kann sich unmittelbar unterhalb des freien Endes der Hülse kegelförmig
verbreitern, wobei der das thermoplastische Material aus dem Spelchera raum entleerende
ringkolben unterseitig diesr Kegel@lache angepasst ist. Zweckmässig sind der Dorn
und die innere Eegrenzung der ijülse im Bereich der Verteilerkanäle konisch ausgeLildet.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht einea Spritzkopfes, teilweise im Schnitt, Fig.
2 einen Ausschnitt aus der dazugehörigen Vorderansicht, teilweise im Schnitt, Fig.
3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1, in vergrössertem Ma#stab, Fig. t
einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2, Fig. 5 ie Seitenansicht eines zweiten
ÄusfUhrungsbeispieles, teilweise im Schnitt, Fig. 6 die Seitenansicht eines dritten
Ausführungsbeispiels, teilweise im Schnitt.
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Der Spritzkopf 10 des s Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1 bis 4 ist
mit einer Schn.ckenprsse 11 verbunden, in der unter Wärmeeinwirkung das thermoplastische
Material durch eine Schnecke 12 plastifiziert und in Richtung des Pfeiles 13 in
den Spritzkopf 10 transportiert wird.
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Der Spritzkopf 10 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 14, in
dem ein in Längsrichtung des Spritzkopfes verlaufender Dorn 13 angeordnet ist.
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Der Dorn 15 ist mit einer zentrischen Bohrung 16 versehen, in der
ein Bolzen 17 längsverschi.bbar angeordnet ist. Dieser Bolzen 17 trägt an seinem
unteren Ende ein Teil 18, das den Kern einer ringförmigen Spritz düse 19 bildet.
Diese ist aussenseitig von einer Matrize 20 begrenzt.
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Die Verbindung zwischen dem Bolzen 17 und dem Kern 18 erfolgt über
ein Jewimde 21. Der Kern 18 geht an seinem oberen Emde in einen hülsenar-@@@@@ Fortastz
22 über, der mit Innengewinde verschen ist. In diesen
Fortsatz greift
das untere Ende des Bolzens 17 ein, das ein Aussengewinde trägt.
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Das obere Ende des Bolzens i7, das eine am Spritzkopf 10 angebrachte
Traverse 24. durchgreift, trägt ebenfalls ein Gewinde 25. Durch eine auf dieses
Gewinde 25 aufschraubbare Mutter kann er erzen 7 in seiner jeweiligen Lage gehalten
werden. Es liegt auf der Hand, dass eine Verdrehung nach rechts oder links des Bolzens
17 eine Auf- bzw. Abbewegung des Düsenkerns 18 zur Folge hat. Auf diese Weise ist
die Breite de Ringdüse 19 einstellbar, da die die Spritzdüse 19 begrenzenden. Wandungen
des Kernes 18 und der Matrize 20 schräg verlaufen.
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Die Verstellung der Spaltbreite der Spritzdüse 19 hat eine entsprechende
Änderung der Wandstärke des aus der Düse 19 austretenden Schlauches zur Folge. Dabei
ist davon auszugehen, dass der Kern 18 an der Drehbewegung des Bolzens 17 nicht
teilnimmt da die Reibung zwischen der Menteilfläche des Kernes 18 und dem in der
Spritzdüse 19 befhdlichen Kunststoff grösser ist als die Reibung innerhalb des Gewindes
21. Andererseits kann die Anordnung aber auch so getroffen sein, dass an der Stirnseite
des Kernes 18 eine Ausnehmung 23 angebracht ist, die im Querschnitt unrund, z, B.
quadratisch oder sechseckig ist. In diese Ausnehmung 31 kann ein entsprechend geformter
Schlüssel eingesteckt werden, mit dessen Hilfe der Kern 18 gegenüber dem Bolzen
17 verdreht wird.
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Auch auf diese Weise kann, in Abhängigkeit von der Richtung der Drehbewegung,
der Kern 18 nach oben oder unten verschoben werden, um die jewie gewünschte Spaltbreite
der Düse 19 einzustellen.
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In seinem mittleren Bereich und um die Matrize 2G trägt der Spritzkopf
10 jeweils eine Heizmanschette 27 bzw; 28. In seinem mittleren Bereich
bilden
weiterhin Dorn 15 und Gehäuse 14 einen Ringraum 29, der nach unten in die Spritzdüse
19 übergeht. In seinem oberhalb des Ringraumes 29 liegenden Bereich ist der Dorn
15 mit zwei seitlichen Ausnehmungen 30 bzw. 31 versehen, die einander gegenüberliegend
anbeordnet sind.
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Diese beiden Ausnehmungen sind im Querschnitt bogenförmig ausgebildet
und verbreitern sich von oben nach unten. An ihrem unteren Ende beträgt ihre Breite,
im Bogenmaß gemessen, 1800. Sie gehen dort in-den Ringraum 29 über.
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Die beiden Ausnehmungen 30 und 31, die aussen durch das Gehause 14
begrenzt werden, stehen über zwei Zwischenkanäle 32 und 33 mit der Eintrittsöffnung
34 im Gehäuse 14 in Verbindung, Durch diese Eintrittsöffnung tritt das thermoplastische
Material aus der Schneckenpresse 11 in den spritzkopf 10 ein. Die beiden Zwischenkanäle
32 und 33 Werlaufen dabei zunächst in Umfangsrichtung des Dornes 15, um dann in
einer Entfernung von. etwa 90°, im Bogenmass gemessen, von der Eintrittsöffnung
34 bei 35 und-36 um etwa 900 nach unten umgelenkt zu werden. Nach der Umlenkung
gehen die Zwischenkanäle 32 und 33 in die oberen Berache der die Verteilerkanäle
bildenden Ausnehmungen 30 und 31 über. An ihren oberen Enden weisen die beiden-Verteilerkanale
30 und 31, die sich nach unten etwa halbkreisiormig verbreitern, ihre kleinste Breite
auf, die etwa mit der Breite der Zdschenkanäle 32 und 33 übereinstimmt.
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Das aus der Schneckenpresse 11 flissende thermoplastische Material
bildet bis zur Eintrittsöffnung 34 einen einzigen Material strom, der beim ELntreten
in die Zwischenkanäle 32 und 33 in zwei Teilströme unterteilt wird. Um diese Teilung
zu erleichtern, ist der Eintrittsöffnung 34 gegenüberliegend ein Steg 37 angebracht
(Fig. 4), der den ankommenden Materialstrom unterteilt und beide Teilströme in die
Zwischenkanäle
32 und 33 leitet. Dort werden die beiden Teilströme nach verschiedenen Seiten jeweils
um einen Bogen von etwa 900 um den Dorn 15 herumgeleitet, bis sie in die beiden
Bereiche 35 und 36 gelangen, die sinander genau gegenüberliegen und zudem von der
Eintrittsöffnung 34 gleich weit entfernt sind. Dort erfolgt die Umleitung der beiden
Teilströme nach unten in die Verteilerkanäle 30 und 31, in denen die beiden Teilströme
mit zunehmender Breite dieser beiden Kanäle 30 und 31 Ueber den Umfang des Dorns
i5 verteilt werden, bis sie schliesslich am unteren Ende dieser beiden Verteilerkanäle
30 und 31, also dort, wo diese jeweils etwa halbkreisförmig sind, ineinander überfliessen
in den Ringraum 29 hineinströmen. Dort erfolgt dann eine i#ige Verbindung der beiden
Teilströme zu einem rohrförmigen Gebilde, das schliesslich durch die Spritzdüse
19 aus dem Spritzkopf austritt.
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Aus den vorstehenden Auaführungen ergibt sich, das der aus der Schnekkenpresse
11 kemmende Materialstrom nicht sofort in den Ringraum 29 gelangt, sondern vielmehr
zunächst an zwei Punlde oder Bereiche 35 und 36 gebracht wird, die beide von der
Eintrittsöffhung 34 gleich weit entfernt sind und auf dem Umfang des Dornes 15 einander
gegenüberlie gen. Von diesen beiden Punkten oder, besser gesagt, Bereichen 35 und
36 ausgehend wird das Material dann in zwei Teil strömen während seines Fliessens
durch die beiden Kanäle 31 und 32 langsam verbreitert, bis es zwei im Querschnitt
etwa halbkreisförmige Teilströme bildet, die sich im Ringraum 29 vereinigen. Dadurch
wird sichergestellt, dass bor de gesamten Querschnitt des Ringraumes 29 ein annähernd
gleicher Druck herrscht. Bei den bekannten Spritzköpfen, bei denen die Zuführung
des Materials aus der Schneckenpresse ebenfalls seitlich erfolgte gen die Dinge
im allgemeinen so, dass innerhalb des Hingraumes und der dran anschliessenden Ausspritzdüse
der Druck an jener Seite, an der sich die Schneckenpresse befindet, grösser ist
als an
der anderen Seite. Auf die Darstellung gemss Fig. 1 bezogen,
wUrde das also bedeuten, dass im rechten Bereich des Ringraumes 29 und der daran
anschliessenden Spritzdüse 19, also in jenem Bereich, der, an der Seite liegt, von
welcher das terial zugeführt wird, ein grösserer Druck herrscht als im linken Bereich.
Dies hat eine Reihe erheblicher Nachteile zur Folge. Einmal ist zu bedenken, dass
viele thermoplastische Kunststoffe, nachdem sie die Spritzdüse verlassen haben und
somit nicht mehr unter Druck stehen, schwellen. D. h. also dass ihr Volumen zunimmt.
Das Ausmass dieses Schwellens ist von der Grösse des Druckes abhähgig, den das Material
vorher, also bevor es aus der Spritzdüse 19 austritt und drucklos wird, ausgesetzt
war. Es liegt auf der Hand, dass bei den bekannten Spritzköpfen, bei denen also
der Druck über den Umfang des Ringraumes 29 und der Spritzdüse 19 unterschiedlich
ist, auch das Schwellverhalten des ausgespritzten Schlauches über seinen Umfang
unterschiedlich ist, so dass also im Ergebnis ein Schlauch extrudiert wird, dessen
Wandstärke über seinen Umfang ungleichmässig ist. Selbstverständlich ist der Druckunterschied
bei den, bekannten, Spritzköpfen in der Nähe der Öffnung, durch die das Material
in den Spritzkopf eintritt, grösser als in der SpritzdUse. Auf die Darstellung gemäss
Fig. 1 bezogen würde das also bedeuen, dass der Druckunterschied bei den bekannten
Spritzköpfen zwischen dem rechten Bereich des Ringraumes 29 und dessen linkem Bereich
am oberen Ende dieses Ringraumes grösser ist als beispielwweise am unteren Ende
der Spritzdiese. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Verlauf des Fliessens des-Materials
durch den Ringraum, 2-9 und die anschliessende Spritzdüse' 19 hindurch ein gewisser-
Druckausgleich eintritt. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes ist also davon
auszugehen, dass auch bei den bekznnten Spritzköpfen in der Spritzdüsa - ein Druckgleichgewicht
zumindest annChernd vorhanden sein kann, wenn nur der Ringraum 29 und damit der
vom Material innerhalb des Spritzkopfs zurückzulegende Weg lang genug
aind.
Die Erzielung eines Drucka,usgleiches auf diese Weise würde jedoch zur Folge haben,
dass der Spritzkopf üblicher Bauart eine Längs aufweist, die diesen einmal ausserordentlich
teuer machen würde und zudem auch dus praktischen Gründen der Handhabung usw. niemals
in Frage kommen könnte. Hingegen spielt die Länge des Spritzkopfes für die Erzielung
des Druckgleichgewichtes innerhalb der Spritzdüse bei der Lehre gemäss der Erfindung
überhaupt keine Rolle, da die Führung des Materials in einer Weise erfolgt, die
von vornherein das Entstehen von Druckdif-. gferenzen nicht zulässt.
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Es liegt im übrigen auf der Hand, dass bei den bekannten Spritzköpfen
die Druckdifferenz innerhalb des Ringraumes und der anschliessenden Spritzdüse umso
grösser ist, desto grösser der Durchmesser des auszuspritzenden Schlauches und damit
auch der Durchmesser des Ringraumes und der Spritzdüse ist. Auch dieses Problem
tritt beim Spritzkopf gemäss der Erfindung nicht auf. da die Erzielung des Druckgleichgewichts
durch die erfindungsgemässe Führung des Materials unabhängig vom Durchmesser des
Spritzkopfes, des Ringraumes 29 und der Düse 19 ist. Mit anderen Worten: In Jedem
Spritzkopf, mag er einen kleinen oder einen grossen Durchmesser haben, können die
Verteilerkanäle 30 und 31 angebracht werden.
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Ein weiterer, entscheidender Vorteil der Lehre gemäss der Erfindung-besteht
darin, dasa der Spritzkopf keinerlei tote Ecken und Winkel enthält, in denen sich
irgendwelches thermoplastisches Material festsetzen kann0 Dies ist insbesondere
deshalb von Bedeutung, weil im praktischen Betrieb damit gerechnet werde muss, dass
in bestimmten Zeitabständen das in der Schneckenpresse und dem nachgeschalteten
Spritzkopf verarbeitete Material gewechselt wird. Jenn beispielsweise nacl der Verarbeitung
eines schwarz eingefärbten thermoplastischen Materials ein gelber
Kunststoff
verarbeitet werden soll, muss zuvor sichergestellt werden dass sid im Spritzkopf
keinerlei Reste des vorher verarbeiteten schwarzen Materials mehr befinden. Im anderen
Falle muss damit gerechnet wer-. den, dass während der Verarbeitung des nachfolgenden,
also des gelben Materials, Reste des in irgendwelchen Ecken und Winkeln des Spritzkopfes
noch befindlichen schwarzen Materials in den gelben Materialstrom gelangen, wodurch
selbstverständlich das aus dem jetzt zu verarbeiteten gelben Material herzustellende
Erzeugnis unbrauchbar wird. Beim Spritzkopf geaäss der Erfindung tritt diese Gefahr
nicht auf, da alles in den Spritzkopf eintretende Material auch zwangsläufig nach
kurzer Zeit wieder aus er Spritzdüse austreten muss.
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Der in Fig. 5 dargestellte Spritzkopf 110 entspricht bezüglich seines
Orundaufbaus dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. l-bis 4q Deshalb sind auch gleiche
Teile mit gleichen jeweils um 100 erhöhte Bezugsziffern bezeichnet.
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Der Spritzkopf 110 Ist mit einer Schneckenpresse 111 verbunden, in
der eine Schnecke 112 angeordnet ist, die das thermoplastische Material plastifiziert
und in Richtung des Pfeiles 113 in den Spritzkopf 10, und zwar durch die Eintrittsöffnung
134 hindurch hineintransportiert.
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Innerhalb -des Gehäuses 114 ist ein Dorn 115 angeordnet, der mit einer
Bohrung 116 versehen ist, innerhalb welcher ein Bolzen 117 geführt ist.
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Dimer trägt, an seinem unteren Ende den Kern 118, der gemeinsam mit
einer Matrize 120 die Spritzdüse 119 begrenzt Die Betätigung des Bolzens 117 geschieht
in diesem Fall Jedoch durch eine Zylinder-Kolben-Anordnung 40, 41. Die Verbindung
des Bolzens 117 mit dem Kolben 41 erfolgt über eine Flanschplatte 42. Diese weist
unterseitiX eine Hülse 43 auf, deren unterer Bereich geringeren Durchmessers 44
den Kolben 41 trägt. Die Aussenwandung des Bereiches ab mit der Hülse 43 ist zugleich
die inner
Begrenzungzwandung des Zylinders 40. Eine Bewegung des
Kolbens 41 nach oben oder unten hat also über die Teile 44, 43 und 42 eine Mitnahme
des Bolzens 117 zur Folge. Stirnseitig wird der Zylinder 40 durch die beiden Teile
45 und 46 begrenzt. Die vorbeschriebene Verbindung zwischen Bolzen 117 und Kolben
4i hat den Zweck, über die Flanschscheibe 42 eine Verstellung der Teile gegeneinander
zu ermöglichen. Die Ausgangslage des Bolzens 117 und damit des Düsenkerns 118 kann
auf diese Weise höher oder Tiefer eingestellt werden.
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Der Dorn 115 ist von einer besonderen Hülse 47 umgeben. Dieser bildet
in ihrem unteren Bereich gemeinsam mit dem Dorn. 115 einen Ringraum 120. Der obere
Bereich der Hülse 47, der innen etwas konisch verläuft, bildet einen Sitz für den
Dorn 115, der in diesem Bereich ebenfalls konisch verläuft. Dies trifft im übrigen
auch für die übigen Ausführungsbeispiele zu, wobei allerdings dort keine besondere
Hülse vorgeschen ist. Vielmehr bildet das Gehäuse 14 bzw. 214 unmittelbar den Sitz
zur den Dorn 115. Die konische Ausbildung der Teile hat lediglich den Sinn, das
Einsetzen und Lösen des Dorns @@ zu erleichtern.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 bilden Hülse 47 und Gehause
114 einen weiteren, äusseren Ringraum 48, der sowohl mit dem inneren Ringraum 129
als auch mit der Spritzdüse 119 in Verbindung steht. Der oberhalb des unteren Endes
49 der Hülse 47 liegende Ringraum 48 dient als Speicherraum-. In ihm ist ein Ringkolben
50 geführt, der über Bolion 51 mit einem zweiten Ringkolben 52 verbunden ist. Letzterer
ist in einem Ringzylinder 53 hin- und herverschiebbar. In der Zeichnung sind die
beiden Kolben 50 und 52 links in ihrer unteren und rechts in ihrer oberen Lage dargestellt.
Diese obere lage ist mit 50a bzw. i2a bezeichnet. Die innenseitige Führung des Kolbens
52 erfolgt dabei
.dirch einen verdickten Bereich des Bolzens 117.
Die Steuerung des Kolbens 52 und damit auch des Kolbens 50 erfolgt in der Weise,
wie ea im Zusammenhang mit der Anmeldung K 48 942 X/39a3 beschrieben ist.
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Das zu verarbeitende thermoplastische} terial tritt aus der Schneckenpresse
111 durch den Eintrittskanal 134 in den Spritzkopf 110 und dort zunächst in die
Zwischenkanäle 132 ein, die ebenfalls durch einen Steg 137 voneinander getrennt
sind. Die Zwischenkanale 132 und die daran anschliessenden Vertellerkanäle 130 werden»
wie bei den anderen Ausführungsbeispielen, durch Ausnehmungen im Dorn 115 gebildet,
die durch die Hülse 47 abgedeckt sind. Durch die Zwischenkanale 132 gelangt das
Material an den Punkt bzw. in den Bereich 135, wo es umgelenkt wird und in die Verteilerkanäle
130 fliesst. Von dort aus gelangt es, nachdem sich beide Teilströme auf etwa 1600
im Bogenmass verbreitert haben, in den Rinl raum 129 hinein. Am unteren Ende 49
der Hise 47 tritt das thermoplastische Material aus d-i Ringraum 138 aus und zunächst
in den oberhalb des unteren Hülsen.ndes 49 befindlichen Speicherraum 48 ein, wobei
gleichzeitig der Ringkolben 50 aus der links in der Zeichnung (Fig. 5) dargestellten
Lage nach oben in die rechts dargestellte Lage 50a verdrängt wird. Dies erfolgt
ohne besondere Vorkehrungen, da der Strömungswiderstand, den das Material beim Durchfliessen
der eigentlichen Spritzdüse 11 zu überwinden hat, wesentlich grösser ist als der
Widerstand, der du@ch den Kolben 50 bzw. den Kolben 52 der Verdrängung nach oben
entgegengesetzt wird. D. h., dass aus der Spritzdüse 119 solange kein Material austritt
wie der Kolben 50 noch nicht seine obere Endlage erreicht hat. Sobald das der Fall
iat, wird über geeignete Mittel Druck auf den Zylinder 33 gegeben, so dass Uber
den Ringkolben 52 und die Bolzen 51 der Ringkolben 50 nach unten gefahren wird.
Dabei wird gleichzeditig das den Speicherraum 48 ausfüllerjde Material durch die
Spritzdüse 119 Ausgepresst
Ringkolben 50 und Bolzen 51 sind nicht
fest miteinander verbunden.
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Vielmehr liegen die unteren Enden der Bolzen 51 lose auf der Oberseite
des Ringkolbens 50 auf. Dieser ist also schwimmend angeordnet. Dadurch wird insbesondere
die Möglichkeit ausgeschlossen, dass auf Grund einer Fehlschaltung oder auf Grund
sonstiger Umstände eine Aufwärtsbewegung des Kolbens erfolgt, ohne dass gleichzeitig
Material in den Speicherraum 48 einfliesst. Dadurch wird verhindert, dass sich in
Speicherraum 48 zu irgendeinem Zeitpunkt eine Unterdruckzone bildet.
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Die für das Ausführugsbeispiel gemäss Fig @ bis 4 angeführten Vorteile
gelten auch hier, wobei der Speicherraum zudem die Möglichkeit gibt, das thermoplastische
Material abschnittsweise in kürzerer Zeit auszupressen als dies möglich wäre, wenn
die Auspressung kontinuierlich lediglich durch den Druck der Schneckenpresse 111
erfolgen würde.
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Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 entsprechend in allen wesentlichen
Einzelheiten dem gemäss Fit. 1 bis 4. Somit sind auch für gleiche Teile die'gleichen
Bezugszeichen verwendet worden; die jedoch um 200 höher sind.
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Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Spritzkopf 210 mit
zwei einander gegenüberliegend angeordneten Strangpressen 211-und 211a verbunden
ist. Demzufolge ist im Gehäuse 214 auch eine zweit-e Eintritt-söffnung 234a vorgesehen,
an die sich zwei Zwischenkanale 232a anschliessen, die eben-falls, wie die Zwischenkanale
232 und 233, in die Verteilerkanäle 230 münden. Auch hier treten alle die Vorteile
ein, die bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel Xemass Fig. 1 bis Ir.
geltendgemacht worden sind. Selbstverständlich ist es, wie bereits erwähnt wurde,
auch möglich, bei Anwendung der, Lehre gemäss der Erfindung mehr als zwe; Schneckenpressen
auf einem Spritzkopf arbeiten su lassen.