Verfahren zum maschinellen,Spütlen von Glaswaren und Geschirr Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum schonenden.Reinigen und Spülen von Glaswaren
und mit Aufglasurdekors versehenem Porzellangeschirr in Geschirrspülmaschinen. Es
ist bekannt, daß die Oberflächen von Gläsern, die unter üblichen Bedingungen mit
alkalischen Reinigern und neutralen-oder sauer eingestellten Klarspülern in Geschirrspülmaschinen
gereinigt werden, bereits nach verhältnismäßig,wenigen
Spül-
programmen
mehr oder weniger starke Schäden aufweisen. Man beobachtet dabei eine Reihe von
Veränderungen der Glasoberfläche wie Schillern in Regenbogenfarben oder braunen
Tönen, wolkiRe Trübungen, die ffber die gesamte Glasoberfläche ver" #eilt-sind,
symmetrische Trübungen an den Rändern und an Ansatzstellen von Stielen, parallel
zu Schliffen usw., ferner riß- bzw. kratzerartige Spuren. Der Grad der Schädigungen
Ist erfahrungsgemäß von der chemischen Zusammensetzung des
Glases
und seiner Verarbeitung abhäng ig. Diese Tatsachen haben zu der-Erkenntnis geführt,
daß Glas gegenüber Wasser und alkalischeh Lösungen vor allem bei den in Geschirrspülmaschinen
vorkommenden höheren Temperaturen nicht besonders -w*i-derstan(ls'fäh-ig -ist. In
ähnlicher Weise werden auch Schäden an empfindlichen Glasuren, insbesondere Aufglasurdekors
Fron #orzellangeschirren und dergleichen 'beobachtet-. Auch hier lieg-4 eine erhebliche
Empfindlich keit gegenüber heißem Wasser oder alkalischen Lösungen vor" #die insbesondere
dann bemerkbar wird, wenn einem alkalischen Vori#einigungsgang ein saurer Klarspillgäng
nachäeschalte-t'W-ird. Bisher haben alle-Bemühungen durch einfache und leicht praktika"ble-
Maßnahmen derartige Schäden-' zu vermeiden, zu.keinem befriedigenden Ergebnis' geführti
Es wurde nun gefunden, daß man die Beschädigung empfindlicher Gläser und Glasuren
beim maschinellen Spülen von Geschirr in
. ei
- nfache
. r
Weise dadurch vermeiden kann, daß man das in den Reinigungs- und Klarspülgängen
verwendete Wasser durch Zugabe einer anorganischen oder organischen Saure oder einer
sauer reagierenden Verbindung auf einen pH-Wert
zwischen 2 und
5,5 einstellt. Zum Einstellen der pH-Werte ist grundsätzlich'jede anorganische
oder organische Säure oder sauer reagierende Verbindung -Glasuren verwendbar, sofern
s:Le-- nicht gegenüber den Gläsern ode bzw. den Materialien der Spülmaschine aggressiv
wirkt. Selbstverständlich wird man-auch auf die Verwendung ätzender..giftiger oder
unangenehm schmeckender Verbindungen verzichten. Als besonders geeignet haben sich
Weinsäure, Zitronensäureg Äthylendiamintetraes.sigsäure.. Essigsäure, Äp#elsäur'e,-BerneteinsUurex
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, saure.Alkaliphosphate, Amidosulfonsäure,
Addukte von Phosphorsäure anHarnstoff, und dergleichen, erwiesen,- Bevorzugt werden
solche Säuren, die gegenüber-de
- n Härtebildnern des Wassers als KoM2p lekbildner
wirken, wie Hydroxy- oder-Aminoca rbonsäuren und dergleichen. Die Säuren-wärden
entweder in fester Form oder'als kWAsrige Lösungen eingesetzt. -Aus Sicherheitsgründen
wied-die.Anwendung von in fest-er Form vorliegenden sauren-Stoffen: bevorzugt.-Die
Säuren oder sauer reagierenden Verbindungen werden zweckmäßig mittels eines DosiergerUtes,
das lm'Zulauf der-SpUlMaschInö angebracht Ist, zud-si,
0 . Wert. Die Xonstrukt;i-on'dler-
Dozier-Vorrichtung richtet sielf danäöti
'-ob die Mure. Odei- sgure Verbindunglin
fester Form-Oder,-in Form einer wäseelzen',;L'osUng Vorliegt. Geeignete DosierVorrichtungen,
sowohl.für testel-# Stoffe wie-für Lösungen 'sind bekannt und-z. B.-,zur
» Dos
- ierung
von Wasch- und Reinigungsmitteln an
Wasch- und Spülmaschinen im Gebrauch. Zur'Dosierung granulierter oder stückiger-fester
Stoffe bestehen derartige Vorrichtungen
- im einfachsten Falle aus einem
zur Aufnahme des festen Stoffes bestimmten Behälters mit siebartigem Boden, der
vom zulaufenden Wasser durchstrÖmt wird. Lösungen werden-dagegen-beispielsweise
mittels Dosiervorrichtungen, die mit einer wasserdruck-ge steuerten elastischen
Membran ausgestattet sind, zudosiert. Derartige Dosiervorrichtungen werden meist
in einem vom Hauptzulauf abgezweigten Nebenstrom angeordnet. Es sind jedoch auch
andere, z. B. mechanische Zuteilungssysteme verschiedenster Konstruktion bekannt
und für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet. Sofern die Reinigungswirkung des-heißen
angesäuerten Wassers nicht ausreicht, können für die Reinigungs- und Klarspülgänge
übliche alkalische, neutrale oder saure Mittel eingesetzt werden. Verwendet man
in der Vorreinigung alkalisch reagierende Produktej die zi B. Alkalihydroxide, Alkalicarbonate$
Silikate, Phosphate und dergleichen oder deren Gemische enthalten können, so werden
diese vorzugsweise der Reinigungsflotte in einer solchen Menge zugesetzt, daß deren
pH-Wert bei Verwendung angesäuerten Wassers gemäß der Erfindung nicht über
6,5 steigt. Im Klarspülgang werden im allgemeinen neutral oder sauer eingestellte
Lösungerk aus schaumarmen Tensiden, meist auf der Basis von Alkylenöxidaddukten
eingesetzt. Auch im Reinigungsgang können Tenside verwendet werden, sofern das Schaumproblern
beherrscht werden kann.
Es hat sich gezeigt, daß empfindliche Gläser
oder Glasuren, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gespült wurden, auch nach
500 und mehr Spülprogrammen keine Schäden aufwie-sen. Demgegenüber zeigten
sich bei Gläsern derselben Sorten teilweise schon nach 2o bis
50 Programmen
deutlich erkennbare Veränderungene wenn sie unter den bisher üblichen Bedingungen
gespült wurden.
Beispiel 1
In einer.Haushaltsgeschirrspülmaschine
wurden Trinkgläser verschiedenster Herkunft, Zusammensetzungt Verarbeitung und Form
eingesetzt und mit enthärtetem Düsseldorfer Stadtwasser im Normalprogramm gespült.
Dieses Normalprogramm bestand aus folgenden Einzelschritten:
1. Vorspülgang kalt; |
2. VorspUlgang kalt, |
Reinigungsgang 56 0 |
Zwischenspülgang etwa 35 0 |
Klarspülgang 75 0 |
Das Düsseldorfer Stadtwasser
(160 dH) wurde über einen mit NaC1 regenerierten
Kationenaustauscher (Lewatit
S loo) enthärtet und wies einen pH-Wert von
7,8 auf. Im Reinigungsgang wurden 2
g eines Reinigungsmi ttelgemisches,
bestehend aus-
70 % Natriumtriphosphat |
.27 % Natriummetasilikat |
1 % eines nichtionogenen Tensids (Äthylen- |
oxidaddukt an Nonylphenol) |
2 % Kaliumdichlorisoeyantirat |
pro Liter SpUlilotte zugesetzt.
Im KlarspUlgang wurden 0,35
g eines handelsüblichen, sauer einges.tellten Klarspülmittels (Addukt von
Äthylenoxid an ein Propylenoxidpolymerisat) pro Liter Spültlotte zudosiert. Die
Auswahl der Gläser wurde -so getroffen, daß neben recht widerstandsfähigen Sorten
auch solche von mittlerer und ausgesprochen geringer Resistenz zur Verfügung standen.
Bereits nach Durchführung von etwa 50:Spülprogrammen zeigten selbst die stabileren
Glassorten erste Schädigungen in Form von leichten'Trübungen.
Beispiel 2
In einer Haushaltsgeschirrspülmaschine wurden Trinkgläser verschiedenster Herkunft,
Zusammensetzung, Verarbeitung und Form wie unter Beispiel
1 beschrieben eingesetzt.
Das Programm der Spülmaschine sowie die Zusammensetzung des Reinigungs- bzw. Klarspülmittels
entsprachen dem Beispiel
1. Abweichend hiervon wurde jedoch dem in den Reinigungd-
und Spülprogrammen verwendeten Wasser (Düsse'1dorfer Stadtwasser,
160 dH)
beim Einlauf in die Spülmaschine soviel lo %ige HC1-Lösung zugesetzt, daß dieses
einen p11-Wert von
2,5 aufwies. 3. roirrammen konnten keine Schäden, Auch
nach übe
500 SPülP#-selbst an den weniger stabilen Gläsern, beobachtet werden-,
Beispiel
In einer Haushal-,EsgeschirrspÜlmaschine zitirden Trinkgl'iser ver-.
schiedenster'Herkunft
sowie-mit Aufglasurdekors versehene Teller eingesetzt. Es wurde mit dem in Beispiel
1 beschriebenen Normalprogramm unter Verwendung vIon Düsseldorfer Stadtwasser
gespült, wobei jedoch im Reinigungsgang 2
g/1 eines Reinigungsmittelgemisches,
bestehend aus
-
50 % Natriumphosphat |
lo % Hekametaphosphat |
23 % Natriummetasilikat |
15 % Natriumsulfat |
2 % Kaliumdichlo'risoeyanurat |
pro Liter Spülflotte zugesetzt wurden. Im Klarspülgang wurden 0,4
g eines
neutralen Klarspülmittels (Äthylenoxidaddukt an ein Propylenoxidpolymerisat) verwendet.
Dem in den Reinigungs- und Klarspülgängen verwendeten Wasser wurde beim Einlauf
in.die Spülmaschine mittels einer Dosiervorrichtung Zitronensäure zugesetzte so
daß ein pH-Wert von
2,5 im Zulaufwasser erreicht wurde. Auch in diesem Fall
konnten nach über
500 Spülprogrammen keine Mängel und Schäden an den geprüften
Gläsern bzw. Tellern festgestellt werden.
Bein gleichartiges Ergebnis
wurde erhaltenj wenn man anstelle der Zitrohensäure dem zulAufenden Wasser Amidosulfo
- nsäure 1bzw-. Essigsäure in.einer solch en Menge, daß ein pH-Wert
2,5
erreicht wurde, zudosierte.