DE1625417B2 - Selbstbohrende und gewindeformende Schraube - Google Patents
Selbstbohrende und gewindeformende SchraubeInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstbohrende und gewindeformende Schraube, an deren Gewindesdhaft
sich ein gewindeloser Bohrabschnitt anschließt, der in senkrecht zueinander stehenden Ebenen
verschieden große Querabmessungen und zwei in ■;?
Längsrichtung verlaufende, einander diametral gegenüberliegende Nuten aufweist, die im Bereich der
längeren Querabmessung schräg zueinander stehende, parallel zu dieser Querabmessung verlaufende
Schneidkanten bilden, wobei die Länge der größeren Querabmessung mindestens so groß wie der Kerndurchmesser
des Schraubengewindes ist und der Schneidwinkel einerseits durch die die Schneidkante
enthaltende Nutfläche und andererseits durch in Drehrichtung der Schraube hinter den Schneidkanten
liegende, an den zwischen den Nuten verbliebenen Schaftabschnitten angeordneten Abflachungen gebildet
ist.
Eine derartige Schraube ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 938 944 bekannt. Bei dieser
Schraube ist eine meißeiförmige Ausbildung des Bohrabschnittes vorgesehen, gemäß der die hinter
den Schneidkanten liegenden Abflachungen sich praktisch über den gesamten, gewindelosen Bohrabschnitt
erstrecken. Im Sinne dieser Meißelform liegen auch die beiden Schneidkanten auf einer Linie. Auf
Grund der meißeiförmigen Gestaltung dieser Schraube führt sie keinen eigentlichen Schneidvorgang
aus. vielmehr kratzt sie mehr das vor ihr Hegende Material weg, wobei sie insbesondere bei relativ
hartem Material dazu neigt, sowohl an den Schneidkanten als auch im gesamten Bereich des gewindelosen
Bohrabschnittes auszubrechen, da sie hier infolge der Meißelform stark geschwächt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Gestaltung einer selbstbohrenden
und gewindeformenden Schraube so zu verbessern, daß sie in der Lage ist, auch der hohen Beanspruchung
beim Eindrehen in relativ hartes Blech standzuhalten und dabei ein sauberes Bohrloch zu schneiden.
Rrfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Bohrabschnitt über seine axiale Länge
etwa elliptischen Querschnitt aufweist und die Schneidkanten — in an sich bekannter Weise gegeneinander
versetzt — zur größeren Achse verlaufen.
Der im wesentlichen elliptische Querschnitt, den der Bohrabschnitt über seine axiale Länge, also sowohl
am vorderen wie auch am hinteren Ende, aufweist, gibt diesem durchgehend eine erhebliche
Stärke, da ja, abgesehen von den Nuten im Bohrabschnitt, das gesamte Material des Bohrabschnitts bei
seiner Ausbildung erhalten bleibt. Die hinter den Schneidkanten liegenuen Abflachungen verlaufen dabei
wegen des praktisch durchgehenden elliptischen Querschnittes des Bohrabschnitts gegenüber diesem
Querschnitt nur wenig geneigt, so daß sich auch ein für das Schneiden harter Materialien günstiger, relativ
stumpfer Schneidwinkel ergibt, der ebenfalls infolge dieser Gestaltung in der Lage ist, hohen Beanspruchungen
standzuhalten.
Der durchgehende elliptische Querschnitt in Verbindung mit dem Merkmal des Verlaufs der Schneidkanten
in Richtung der größeren Achse der Ellipse sorgt im übrigen dafür, daß längs des gesamten
Bohrabschnittes seine neben den Nuten stehengebliebenen Teile, abgesehen von den Enden der größeren
Achse, in keinerlei Reibkontakt mit der Bohrungswandung stehen, was ebenfalls der Belastbarkeit des
Bohrabschnitts zugute kommt.
Schließlich wirkt sich auch die für sich bekannte Versetzung der Schneidkanten günstig auf die Belastbarkeit
des Bohrabschnitts aus, da infolge dieser Versetzung in der Mitte des Bohrabschnitts zwischen
den Schneidkanten eine entsprechend der Versetzung kurze Schneide stehenbleibt, die sich in den Bohrabschnitt
hinein als Steg zwischen den Nuten fortsetzt, so daß sowohl die Schneidkanten als auch die neben
den Nuten stehengebliebenen Teile des Bohrabschnittes sicher zusammengehalten werden. Dabei
sorgt die kurze Schneide zwischen den Schneidkanten dafür, daß auch im zentralen Bereich des schneidenden
Endes des Bohrabschnittes ein echter Schneidvorgang stattfindet, was das Eintreiben der
Schraube wesentlich erleichtert.
Die Versetzung der Schneidkanten bei einer selbstbohrenden und gewindeformenden Schraube ist beispielsweise
aus der USA.-Patentschrift 3 241 426 bekannt. Diese Schraube kann als eine Fortbildung der
Schraube gemäß dem obenerwähnten deutschen Gebrauchsmuster 1 938 944 angesehen werden, da bei
ihr der Gedanke der meißeiförmigen Gestaltung des Bohrendes noch extremer ausgeführt ist und damit
zu einer Gestaltung führt, die dem altbekannten Spitzbohrer ähnlich ist. Bei dieser bekannten
Schraube sind im übrigen keinerlei Nuten vorhanden.
Auf den in diesem Zusammenhang wesentlichen Gedanken des elliptischen Querschnitts des Bohrabschnitts
über seine axiale Länge konnte daher dieser Stand der Technik überhaupt nicht hinweisen.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitensicht der Schraube.
F i g. 2 eine vergrößerte Ansicht der in F i g. 1 abgebildeten Schraube, diese jedoch 90 urn ihre
Längsachse gedreht.
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schneidkanten der
Schraube und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Bohrabschnitts
der Schraube.
Die in der F i g. 1 dargestel'.en Schraube iö besitzt
einen länglichen Gewindeschaft 12 mit einem Kopf 14. der einstückig mit dem Gewindeschaft 12 ausgebildet
ist. Der Kopf 14 kann irgendwelche übiichen,
zweckmäßigen Elemente aufweisen, die mit einem Werkzeug zur Drehung der Schraube zum Ein- oder
Ausschrauben zusammenwirken können.
Die Schraube 10 besitzt einen Bohrabschnitt 20 von im wesentlichen elliptischen Querschnitt über
seine axiale Länge (s. auch Fig. 3). Nuten 22 und 24 ähnlicher Gestaltung sind in entgegengesetzten
Quadranten des Bohrabschnittes ausgebildet. Die Nut 22 wird durch eine Schneidfläche 26 mit
Schneidkanten 28 und 30 und durch eine Abräumfläche 32 begrenzt. Die Nut 24 wird durch eine
Schneidfläche 34 mit Schneidkanten 36 und 38 und durch eine Abräumfläche 40 begrenzt. Die Schneidflächen
26 und 34 sind vorzugsweise etwas gekrümmt und liegen im allgemeinen in einer Ebene,
die etwas gegen die Längsachse der Schraube geneigt ist. so daß die Entfernung von Material von den
Schneiden während des Schneidvorganges erleichtert wird. Der Verlauf der Schneidflächen 26 und 34 bewirkt,
wie am besten aus den Γ i g. 2 und 3 ersichtlich ist, den richtigen Schneidwinkel und Ansatzwinkel an
den Schneidkanten 28 und 36. Die Abräumflächen 32 und 34 sind ebenfalls etwas gegen die Längsachse
der Schraube geneigt, um die Entfernung des beim Schneiden zerspanten Materials zu erleichtern.
Wie am deutlichsten aus F i g. 3 ersichtlich, ist die
maximale Breite der Schneidflächen 26 und 34 größer als die maximale Breite der Abräumfläclien 32
und 40. Dies bedeutet, daß die Schneidflächen 26 und 34 versetzt und parallel zur größeren Querachse
α des elliptischen Bohrabschnittes liegen, so daß sie im wesentlichen die Länge der größeren Achse
bestimmen. Ähnlich liegen die Abräumflächen 32 und 40 zu der kleineren Achse b. Daher besitzt ein
durch das Zusammenwirken der Schneidkanten 28, 30 sowie 36, 38 und der Schneidflächen 26, 34 gebohrtes
Führungsloch einen größeren Durchmesser als die kleinere Achse b des Bohrabschnittes 20. Aus
diesem Grunde greifen die Abräumflächen 32 und 40, die die kleinere Achse b begrenzen, auch nicht an
den Seitenwänden des gebohrten Führungsloches an. Ähnlich greifen auch nicht die gekrümmten, zwischen
den Nuten 22 und 24 stehengebliebenen Teile 46 und 48 des Bohrabschnittes 20 an den Wänden
des Führungsloches an. Die Teile 46 und 48 besitzen nämlich einen solchen Querschnitt, daß sie gekrümmt
von einem minimalen Radius an den Abräumflächen 32 und 40 zu einem maximalen Radius
an den Schneidkan^n 30 und 38 verlaufen. Ein Längenunterschied von etwa 10 0Zo zwischen der größeren
Achse α und der kleineren Achse b hat sich als vorteilhaft und ausreichend herausgestellt, um ein
Spiel zwischen der Wand des Führungsloches und den Teilen 46 und 48 zu gewährleisten.
Der Reibungswiderstand der Schraube beim Schneiden eines Führungsloches wird dadurch also
sehr klein geha'ten, wodurch man mit einem entsprechend
geringen Antriebsdrehmoment auskommt. Die einzigen Reibungskräfte treten an den Schneidkanten
ίο auf.
Die Teile 46 und 48 (s. insbesondere F i g. 4) sind in Längsrichtung insgesamt ausgebaucht. Diese Gestaltung
ergibt eine maximale Verstärkung der Schneidflächen 26 und 34 am vorderen Ende des
Bohrabschnittes 20. Der ausgebauchte oder konvexe Verlauf der Vorsprünge ermöglicht, daß möglichst
viel Material des Bohrabschnittes 20 die beim Schneiden entstehenden Kräfte aufnimmt und der erwähnte
elliptische Querschnitt erhalten bleibt.
Wie am besten aus Fig.; ersichtlich ist. sind bei
dem dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel die Schneidkanten 30 und 38 zum hinteren Ende der
Schraube 10 hin abgeschrägt. Dies bedeutet, daß die größere Querachse« des insgesamt elliptischen Bohraoschnittes
in ihrer Länge zum hinteren Ende hin abnimmt. Hierdurch wird auch die Entfernung des
während des Schneidvorganges zerspanten Materials erleichtert und die effektive Schneidberührungsfläche
und damit auch die Reibungskraft reduziert.
Der Gewindeschaft 12 besitzt Gewindegänge 50. Die größere Achse« des insgesamt elliptischen Bohrabschnittes
20 hat eine größere Länge als der Kerndurchmesser des Gewindes auf dem Gewindeschaft
12, was besonders aus F i g. 1 ersichtlich ist. Daher schneidet der Bohrabschnitt ein Führungsloch mit
gegenüber diesem Kerndurchmesser größeren Durchmesser. Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel
hat die größere Querachse α des Bohrabschnittes 20 an dessen vorderen Ende eine maximale
Länge, die ungefähr gleich dem erwähnten Kerndurchmesser plus der halben Differenz zwischen
dem Spitzen- und dem Kerndurchmesser des Gewindes ist. Daher schneidet der Bohrabschnitt 20 ein
Führungsloch, das größer als tatsächlich notwendig ist. Diese Größe des Führungsloches ermöglicht jedoch,
daß die Gewindegänge 50 das von ihren Spitzen erfaßte Material in die Hohlräume in der Nähe
des Kerndurchmessers des Gewindeschaftes 12 stauchen,
so daß eine vollständige Berührung der Gewindegänge 50 mit dem Gegenstand erzielt wird, in den
die Schraube eingeschraubt wird. Durch diese Gestaltung der Schraube wird der Schneid- bzw. Stauchungsvorgung
auf das notwendige Maß beschränkt, wodurch kein unnötig hohes Antriebsdrehmoment
aufgebracht werden muß.
Der im Zusammenhang mit dem Bohrabschnitt 20 erläuterte elliptische Aufbau erstreckt sich bis zu
demjenigen Teil des Gewindeschaftes 12 einschließlich, der die ersten beiden Gewindegänge in der Nähe
des Bohrabschnitts 20 bildet. Daher wird das anfängliche Gewindeschneiden im Führungsloch durch Erhöhungen
5 !· vorgenommen, die um 180° gegeneinander versetzt sind. Diese Erhöhungen 54 sind im
Bereich der größeren Achse α des elliptischen Quer-Schnitts angeordnet. Dies bedeutet, daß die dazwischenliegenden
Teile der ersten beiden Gewindegänge im Bereich der kleineren Achse b eine niedrigere
Spitzenhöhe als an der größeren Achse α aufwei-
sen. Hierdurch wird in diesem Bereich das Ergebnis des üblichen Gewindeschneidens mit elliptischem
Querschnitt erzielt. In diesem Zusammenhang sind die F i g. 1 und 2 zu vergleichen. Auch durch diese
Gestaltung wird das für das Einschrauben erforderliche Antriebsdrehmoment gering gehalten und das
Herausschrauben erleichtert. Die Erhöhungen 54 bewirken ein zunehmendes Innengewindeschneiden im
Führungsloch bei minimalem Reibungswiderstand während des anfänglichen Gewindeschneidens. Das
vordere Ende des Bohrabschnitts weist die Schneidkante 60 auf, die beim anfänglichen Eindrücken der
Schneiden hilft. Die Schneidkante 60 erstreckt sich etwas über die Enden der Schneidkanten 28 und 36.
Die vorstehend beschriebene Schraube kann leicht S auf bekannten Bearbeitungsmaschinen hergestellt
werden, beispielsweise durch spanabhebende Verformung. Ein demgegenüber kostensparendes Verfahren
stellt das Pressen bzw. Schmieden dar, das die Gestaltung der Schraube ohne weiteres zuläßt, so daG
ίο die Schraube also auch bezüglich der anwendbarer Herstellungsverfahren Vorteile bietet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Selbstbohrende und gewindeformende Schraube, an deren Gewindeschaft sich ein gewindeloser
Bohrabschnitt anschließt, der in senkrecht zueinander stehenden Ebenen verschieden
große Querabmessungen und zwei in Längsrichtung verlaufende, einander diametral gegenüberliegende
Nuten aufweist, die im Bereich der langeren Querabmessung schräg zueinander stehende,
parallel zu dieser Querabmessung verlaufende Schneidkanten bilden, wobei die Länge der
größeren Querabmessung mindestens so groß wie der Kerndurchmesser des Schraubengewindes ist
und der Schneidwinkel einerseits durch die die Schneidkante enthaltende Nutfläche und andererseits
durch in Drehrichtung der Schraube hinter den Schneidkar.'en liegende, an den zwischen den
Nuten verbliebenen Schaftabschnitten angeordneten Abflachungen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
^laß der Bohrabschnitt (20)
über seine axiale Länge etwa elliptischen Querschnitt aufweist und die Schneidkanten (28, 36)
— in an sich bekannter Weise gegeneinander versetzt — zur größeren Achse verlaufen.
2. Schraube gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die größere Achst (a) 10° 0 größer ist als die kleinere Achse (b).
3. Schraube n-ch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die größer- Achse (a) des
Bohrabschnittes (20) in irrer Länge entlang der Schraubenachse in Richtung des C :windeschaftes
(12) abnimmt.
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