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'tKurswegschreiber" Die Erfindung betrifft einen Kurswegschreiber,
der die zurückgelegten Wegstrecken des eigenen und/oder fremder Fahrzeuge in landkartenmäßiger
true-motion-Darstellung nach Maßgabe von Radarbeobachtungen erkennbar macht Unter
true-motion-Darstellung versteht man in der Fahrzeug-Bordradartechnik eine auf ein
erdfestes Koordinatensystem bezogene landkartenmäßige Radabilddarstellung im Gegensatz
zur üblichen relativen Radarbilddarstellung von Rundsicht-Radargeräten, bei der
der Mittelpunkt des Radarbildes unabhängig von Ortsveränderungen des fladargerätes
während der Betriebsdauer desselben immer dem ort momentanen Stand des Radargerätes
zugeordnet ist.
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In der Schiffsnavigation ist es übliches Kollisionsgefahren für das
eigene Schiff durch Anwendung eines geometrischen Zeichenverfahrens in der Seekarte
erkennbar zu machen, gemäß welchem der zukünftig eigene Kurs mit'den zukünftigen
Kursen möglicher Kollisionsgegner in zeitliche Beziehung zueinander gesetzt wird.
Hierzu ist die in einem vorgegebenen Zyklus erfolgende Bestimmung der eigenen Position
und der Positionen der möglichen Kollisionsgegner Voraussetzung und die Eintragung
dieser bestimmten Positionen mit ihren zugehörigen Zeitwerten in die Seekarte.
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Der Brfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Feststellung der vorerwähnten
Positionen in dem vorgegebenen Zyklus unter Verwendung eines eine true-motion-Darstellung
ermöglichenden Radargerätes zu automatisieren und diese Darstellung in einem jeweils
solange vor der Bildauswertung zurückliegenden Zeitraum zu speichern und in gespeicherter
Form zu reproduzieren, daß aus der gewonnenen Darstellung jederzeit ein Plottdiagramm
zum Feststellen einer möglichen Kollisionsgefahr eztrapoliert werden kann, Hiermit
entfällt der Nachteil, der der dem Stand der Technik angehörigen Methode anhaftet,
daß die fortwährende Markierung der in dem vorbestimmten Zyklus bestimmten Positionen
Zeit und Aufmerksamkeit des Navigationspersonals beansprucht, wodurch dieses Personal
mehr
Zeit für die Lösung anderer navigatorischer Aufgaben und insbesondere für die Auswertung
der gewonnenen Positionsdaten hat. Weiterhin soll hierdurch die prinzipielle Arbeitsgenauigkeit
gegenüber der bisherigen Methode verbesser werden, da der Zyklus nicht mehr durch
Ablesen einer Uhr, sondern durch einen Taktgeber automatisch bestimmbar ist und
hierbei Übertragungsfehler vermieden werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Kurewegschreiber
der eingangs genannten Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß für die Beobachtungen
und die Darstellung ein true-motion-Radargerdt mit einer Langzeitspeicherbildröhre
und mit Zeitmarkierungsmitteln vorgesehen ist, die in einem vorgegebenen Zyklus
alle den Bewegtzielen und ggf. dem eigenen Fahrzeug zugeordneten augenblicklichen
Anzeigepunkte auf dem Bildschirm in vorgegebener Weise markieren.
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Als Langzeitspeicherbildröhre ist beispielsweise eine solche nach
Art der im sogenannten Blauschreiber der Firma Wandel und Qoltermann benutzten verwendbar.
Die Markierung erfolgt zweckmäßig durch besonders starke Aufhellung des Bildschirmes
an dem dem augenblicklich bestimmten Standort entzechenden Anzeigepunkt oder durch
eine entsprechende Dunkeltastung
es ist jedoch auch eine.Markierung
in anderer Weise mögliche beispielsweise dadurch, daß der zu markierende Punkt unscharf
im Vergleich zu den übrigen angezeigten Punkten, z.B. durch Wobbelung des Schreibstrahles
der Bildröhre, geschrieben wird.
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Bewegtziele sind von Festzielen unter Anwendung der an sich bekannten
Methoden vorteilhaft unterscheidbar, die in der sogenannten MTI-Radartechnik zur
Anzeigeunterdrückung von Festzielen bzw. von Zielen mit einer vorgegebenen radialen
Relativgeschwindigkeit zum Radargerät üblicherweise angewendet werden. Es handelt
sich hierbei im Prinzip um die Auswertung des Dopplereffekts, der bekanntlich eine
Frequenzverschiebung der Empfangsschwingungen zu den Sendeschwingungen eines Radargerätes
zur Folge hat, sofern die Empfangsschwingungen von einem gegenüber dem Radargerät
in radialer Richtung bewegten Ziel herrühren. Dieser Effekt kommt bei einem bewegten
Ziel einer Laufzeitänderung auf dnanderfolgender Empfangsimpulse gleich, die unter
Verwendung einer auf die Impulsfolgeperiode abgestimmten Verzöge rungsleitung gleicheruaßen
zur Anzeigeunterdrückung von Festzielen und in abgewandelter Form zur Anzeigeunterdrückung
von Zielen mit einer vorgegebenen Radialgeschwindigkeit in zuzug auf das Radargebiet
auswertbar isto
Bei Verwendung einer Mehrfarbenbildröhre mit getrennt
ansteuerbaren speichernden Leuchtschichten ist es besonders zweckmdßig, beim erfindungsgemäßen
Kurswegschreiber allen Anzeigepunkten, die den Bewegtzielen und gegebenenfalls dem
eigenen Fahrzeug zugeordnet sind, im Gegensatz zu allen Anzeigepunkten, die Festzielen
zugeordnet sind, verschiedene Leuchtschichten zuzuordnen, womit diese verschiedenen
Ziele im Anzeigebild durch unterschiedliche Farben voneinander unterscheidbar sind.
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Häufig ist es auch zweckmäßig, alle verankerten Ziele, beispielsweise
Seewegzeichen, ankernde Schiffe und gegebenenfalls auch das Land auf dem Anzeigebild
getrennt zu markieren, wozu an den voneinander zu unterscheidenden verankerten Zielen
an sich bekannte Radarreflektoren angebracht werden, die die reflektierte Radarstrahlung
in vorgegebener Weise modulieren, wodurch die zugehörigen Radar-Epfangsschwingungen
vor ihrer Anzeige nach-den-bestimmten Zielarten selektierbar sind und beispielsweise
durch verschiedene Farben visuell unterscheidbar angezeigt werden können.
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In der Abbildung ist ein Beispiel eines mit dem erfindungsgemäßen
Kurswegschreiber darstellbaren Radarbildes wiedergegeben
Mit den
schraffierten Flächen 1 und 2 sind hierbei die Landkonturen bezeichnet, während
die gleichmäßig gestrichelt gezeichneten Linien 3 und 4 die gedachten Verbindungslinien
von durch Punkte dargestellten Seewegzeichen symbolisieren, die den Schiffsweg seitlich
begrenzen. In der Fahrbahnmitte liegen weitere durch Punkte angedeutete Seewegzeichen,
die durch eine strichpunktierte Linie 5 in der Abbildung miteinander verbunden sind.
Die durchgehenden Verbindungslinien 6, 7 und 8 weiterer Punkte in der Abbildung
stellen den Kursweg des eigenen Schiffes (beispielsweise die Linie 6) und die Kurswege
beobachtets weiterer Schiffe in true-motion-Darstellung dar. Der unterschiedliche
gegenseifige Abstand der auf diesen Linien liegenden Punkte, die die Markierungen
im Sinne der Erfindung darstellen, rührt von den unterschiedlichen Geschwindigkeiten
her, mit denen die beobachteten und das eigene Schiff gefahren sind. Wie leicht
ersichtlich, ist unter Zugrundelegung einer Darstellung nach Art gemäß der Abbildung
leicht in an sich bekannter Weise nach dem einleitend erwähnten geometrischen Verfahren
eine Kollisionsvorhersage durchführbar.