DE1621513C - Atzmittel zur Herstellung eines Mu sters in einer Nickel Eisen Schicht - Google Patents
Atzmittel zur Herstellung eines Mu sters in einer Nickel Eisen SchichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ätzmittel zum Herstellen eines Musters in einer auf einer Metallunterlage aufgebrachten
Schicht aus einer Nickel-Eisen-Legierung, insbesondere zur Herstellung von magnetischen Dünnschichtspeichern.
Bekanntlich werden nicht nur Glasplättchen als Träger für magnetische Speicherschichten
verwendet, sondern auch Plättchen aus Kupfer oder vorzugsweise Silber. Insbesondere haben sich Platten
aus Kupfer, die mit einer dünnen, sehr glatten Silberschicht überzogen sind, als Träger für die Speicherschichten
sehr, bewährt. Die dünne magnetische Schicht, die insbesondere aus Nickel-Eisen-Legierung
oder Nickel-Eisen-Schwefel-Legierung besteht und eine Dicke von einigen zehntel μπι besitzt, wird entweder
mit Hilfe von Schablonen gleich im gewünschten Muster aufgebracht, z. B. aufgedampft oder aufgestäubt,
oder sie wird zunächst als zusammenhängende Schicht hergestellt, z. B. durch chemische oder elektrolytische
Abscheidung, aus der dann das gewünschte Muster durch Ätzen unter Abdeckung der nicht wegzuätzenden Teile gebildet wird. Hierbei tritt das
Problem auf, daß durch das Ätzmittel in relativ kurzer Zeit die nicht gewünschten Teile der magnetischen
Schicht entfernt werden müssen — eine zu lange Einwirkung des Ätzmittels würde zu einer Unterätzung
des Musters führen —, daß aber auf keinen Fall ein Angriff der metallischen Unterlage durch das Ätzmittel
erfolgen darf. Man hat bereits versucht, die Legierungsschicht anodisch zu ätzen. Dabei ist es aber
sehr schwierig, das Potential auf der einen Seite so groß einzustellen, daß die Legierungsschicht rasch abgelöst
wird, aber andererseits doch so klein zu halten, daß die Metallunterlage nicht angegriffen wird. Meist
läßt sich eine teilweise Auflösung der metallischen Unterlage hierbei nicht vermeiden. Eine rein chemische
Ätzung durch die für viele Stoffe, wie z. B. Silicium, Titan, Tantal, Zirkonium, bekannten Ätzmittel,
wie z. B. Flußsäure—Salpetersäure, Salpetersäure—
Salzsäure, erfüllt ebenfalls die gestellten Anforderungen nicht. Es sind entweder zu lange Ätzzeiten erforderlich,
wodurch eine Unterätzung der magnetischen Schicht bewirkt wird, oder die chemischen Mittel
greifen auch die Metallunterlage an.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und schlägt für die Herstellung eines Musters in einer auf einer
Metallunterlage aufgebrachten Schicht aus Nickel— Eisen oder Nickel—Eisen—Schwefel ein Ätzmittel aus
einer Lösung aus Schwefelsäure mit einem geringen Anteil.eines Oxydationsmittels vor. Das Oxydationsmittel
soll so beschaffen sein, daß es keine störenden Reduktionsprodukte liefert. Bevorzugt kommt deshalb
als Oxydationsmittel Wasserstoffperoxid in Frage. Das Mischungsverhältnis Schwefelsäure zu Wasserstoffperoxid
kann in bestimmten Grenzen variiert werden. Bevorzugt wird das Mischungsverhältnis so eingestellt,
daß bei Raumtemperatur Ätzzeiten unter einer Minute resultieren. Eine Ätzlösung aus etwa
170 ml etwa 30°/0iger Schwefelsäure und 1 ml 30°/0igem
Wasserstoffperoxid erfüllt die gestellten Forderungen in hervorragender Weise. Eine solche Lösung kann
hergestellt werden, indem man zunächst zu etwa 112 ml konzentrierter Schwefelsäure langsam, bevorzugt unter
Kühlung, etwa 480 ml Wasser zugibt. Etwa 170 ml der erkalteten Vorratsschwefelsäure werden zur Herstellung
der bevorzugten Ätzlösung danach, insbesondere kurz vor der Verwendung, mit etwa 1 ml 30°/0igem
Wasserstoffperoxid versetzt. Diese Ätzlösung ist etwa 1 bis 2 Stunden gebrauchsfähig. Die Ätzzeit beträgt
bei einer Temperatur zwischen 20 und 300C im allgemeinen
10 bis 20 Sekunden.
Besteht die Schicht aus ^Nickel—Eisen—Schwefel,
so verbleiben nach dieser Ätzbehandlung sulfidische Rückstände auf der Trägerplatte. In diesem Fall
schließt sich zweckmäßigerweise an die Ätzbehandlung mit der aus Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid bestehenden
Ätzlösung noch ein kurzer Tauchprozeß in einer verdünnten Cyanidlösung an. Beispielsweise
ίο wird eine etwa 2°/„ige KCN-Lösung als sehr zweck-.
mäßig vorgeschlagen. Durch 5 Sekunden langes Eintauchen der geätzten und in Wasser gespülten, die
magnetischen Nickel-Eisen-Schwefel-Schichten tragenden Trägerplatten werden alle sulfidischen Rückstände
einwandfrei entfernt.
Die Cyanidlösung kann mehrmals verwendet werden. Die Ätzlösung ist etwa, wie bereits erwähnt, 1 bis
2 Stunden lang gebrauchsfähig und sollte nach spätestens 2 Stunden erneuert werden.
Bei reinen, also schwefelfreien Nickel-Eisen-Schichten (z. B. Permalloyschichten) ist die Tauchbehandlung
mit der Cyanidlösung nicht erforderlich. Diese reinen Nickel-Eisen-Schichten werden beispielsweise durch
Kathodenzerstäubung oder Aufdampfen erhalten.
Beim chemischen oder elektrolytischen Abscheiden dagegen können schwefelhaltige Nickel-Eisen-Schichten
gebildet werden, falls dies gewünscht wird.
Die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Ätzlösung aus Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid greift nur
die magnetische Schicht relativ rasch an, während Unterlagen aus Silber und Kupfer durch die Lösung
keine merkliche Veränderung erfahren. Die Auflösung der magnetischen Schicht erfolgt durch gezielte Oxydation
der unedleren Metalle, wird also durch das im Ätzmittel enthaltene Oxydationsmittel eingeleitet. Das
Oxydationsmittel wirkt also primär auf die magnetische Schicht ein; ist es nur in geringem Anteil in der
Ätzlösung vorhanden, so kann die Auflösung leicht unter Kontrolle gehalten werden. Die Schwefelsäure
ist selbst nicht oxydierbar, so daß die Kontrolle über den Ätzprozeß durch unkontrollierbare Nebenreaktionen
des Oxydationsmittels mit der Schwefelsäure nicht erschwert wird bzw. nicht verlorengeht.
Die Schwefelsäure selbst wirkt in der vorgeschlagenen Konzentration nicht oxydierend auf die magnetische
Schicht ein; sie kann deshalb ohne weiteres im Überschuß angewendet werden. Die Bildung von
Metallhydroxiden in der Ätzlösung ist ebenfalls nicht zu befürchten. Gemäß der Erfindung wird also ein
Ätzmittel zur Herstellung von Mustern in Nickel-Eisen-Schichten vorgeschlagen, welches ein sehr leicht
kontrollierbares und dadurch gut reproduzierbares Ätzverfahren ermöglicht. Es sei noch darauf hingewiesen,
daß zum Abdecken der nicht abzuätzenden Teile der Legierungsschicht die gewöhnlichen Fotolacke
verwendet werden können.
Es sei erwähnt, daß durch Hie französische Patentschrift 844 760 zum Beizen von Eisen- oder eisenhaltigen
Werkstoffen eine Ätzlösung folgender Zusammensetzung
150 cm3 H2SO4,
850 cm3 H2O und
400 cm3 H2O2 (30°/0ig)
850 cm3 H2O und
400 cm3 H2O2 (30°/0ig)
bekannt ist. Durch ihren hohen H2O2-Anteil wirkt
diese Lösung wie eine konzentrierte Lösung, was an sich beim Beizen der Eisen- oder eisenhaltigen Werkstoffe
erwünscht ist. Beim Gegenstand vorliegender
Erfindung hätte diese hohe Konzentration jedoch zur Folge, daß die Schutzschicht, z. B. Fotolackschicht,
vorzeitig verbrannt und im übrigen nicht nur diese und die Eisen-Nickel-Legierungsschitht, sondern beispielsweise
auch ein Kupferträger angegriffen wird.
Claims (3)
1. Ätzmittel zum Herstellen eines Musters in einer auf einer Metallunterlage aufgebrachten to
Schicht aus einer Nickel-Eisen-Legierung, insbesondere zur Herstellung von magnetischen Dünnschichtspeichern,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzmittel aus einer Lösung aus
Schwefelsäure mit einem geringen Anteil eines Oxydationsmittels besteht.
2. Ätzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ätzmittel aus einer Lösung aus Schwefelsäure mit einem geringen Anteil Wasserstoffperoxid
besteht.
3. Ätzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ätzmittel aus einer Lösung aus etwa 170 ml etwa 30°/0iger Schwefelsäure und etwa
1 ml 30°/0igen Wasserstoffperoxids besteht.
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