DE1621263C - Verfahren zur Herstellung cyclisch verlaufender Schichten durch Aufdampfen, Aufsprühen, Bestrahlen usw - Google Patents
Verfahren zur Herstellung cyclisch verlaufender Schichten durch Aufdampfen, Aufsprühen, Bestrahlen uswInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung cyclisch verlaufender Schichten durch
Aufdampfen, Aufsprühen, Bestrahlen usw. auf ein Substrat.
Zur Herstellung cyclischer Verlaufsinterferenzfilter ist es bekannt, vor dem Substrat zwei sektorenförmige
Blenden mit verschiedenen, jedoch in rationalem Verhältnis stehenden Geschwindigkeiten zu bewegen.
Dadurch entstehen periodisch sich öffnende und schließende Spalte, und die durch diese Spalte aufgedampften
Schichten zeigen eine lineare Abhängigkeit der Schichtdicke von der Winkelkoordinate ψ
auf dem Substrat.
An Hand der Zeichnung werden das bekannte Verfahren und das Verfahren gemäß der Erfindung
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 a den Verlauf der Schichtdicke h in Abhängigkeit
von der Winkelkoordinate φ des Substrats, wie er nach Literaturangaben mit einfachen kontinuierlich
gegeneinander bewegten Blenden erhalten wird,
F i g. 1 b den Schichtdickenverlauf gemäß Literatur mit komplizierter geformten Blenden;
F i g. 1 c stellt den Idealfall des Schichtdickenverlaufes dar;
F i g. 3 erläutert die Blendwirkung eines Systems, das der Addition der Wirkungen von zwei Blendensystemen
1 und 2 entspricht, welche einzeln in F i g. 2 a und 2 b dargestellt sind, φ ist wieder die
Winkelkoordinate des Substrats;
F i g. 4 a und F i g. 4 b erläutern die beiden Grenzstellungen eines Systems aus zwei Blenden von je 120°
Ausdehnung. Die freie öffnung erreicht hier den Maximalwert, der mit zwei Einzelblenden erzielbar
ist. Die einzelnen Buchstaben besitzen die gleiche Bedeutung wie1 in Fig. 3;
F i g. 2 a zeigt, wie sich die Blende Blx bewegt und
damit auch die Kante K1 mit der Geschwindigkeit U1,
die Blende BZ11 und damit die Kante K11 mit der (kleineren)
Geschwindigkeit ^11. Blx bleibt nach genau einer
Umdrehung so lange stehen, bis auch BZn gerade
eine Umdrehung vollendet hat;
F i g. 2 b zeigt, wie sich eine Blende Bln mit sektorförmigem
Spalt der Breite A φ mit der konstanten Geschwindigkeit &n bewegt;
F i g. 3 entspricht bezüglich der Blendengeschwindigkeit Fig. 2a, jedoch ist die Kante Kn von
Blende Bln um Αφ verschoben;
F i g. 5 ist eine schematische Darstellung einer praktischen Ausführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung.
Ein bedeutender Nachteil dieser Anordnung ist, daß gebietsweise ein Steigen und anschließend ein
Abfallen der Schichtdicke h auf dem Substrat auftritt. Im Normalfall ist die Neigung für beide Gebiete
gleich (vgl. Fig. 1, Kurve α). Durch komplizierte
Mehrfachschlitzung der Blenden ist noch eine Asymmetrie gemäß Kurve b erreichbar, aber der Idealfall,
daß der Anstieg sich praktisch gleichmäßig auf den gesamten Drehwinkel φ von 360° verteilt und dann
praktisch momentan der Abfall vom Maximalwert auf den Minimalwert erfolgt, ist mit den bekannten
Anordnungen nicht erreichbar. Doch ist gerade dies von besonderer praktischer Bedeutung, da ein Filter
von gegebener Dispersion, also Wellenlängenänderung je Winkeleinheit um so geringeren Durchmesser besitzt,
also um so weniger Platz benötigt, auf je größerem Winkelbereich die Wellenlängenänderung sich verteilt.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese ideale Form der Filterkurve (s. F i g. 1, Kurve 3) mit überraschend
einfachen Mitteln erreichen läßt dadurch, daß man, ähnlich wie bei der bekannten Lösung, zwei ausreichend
breite Teilblenden relativ zu dem Substrat um eine gemeinsame Achse mit verschiedenen Geschwindigkeiten
rotieren läßt, wobei jedoch nur die Blende II mit der geringeren Relativgeschwindigkeit
sich fortlaufend dreht, während die Blende I mit der höheren . Relativgeschwindigkeit nach Durchlaufen
eines Relativwinkels von 2 π gegen das Substrat so lange relativ zum Substrat stehenbleibt, bis auch
die Blende II nachgekommen ist, also ebenfalls den vollen Winkel von 360° durchlaufen hat. Sowie dies
geschehen ist, beginnt nun die Blende I sich wieder zu bewegen. Die mathematischen Folgerungen dieser
Kinematik werden im folgenden näher erläutert. Da die Gesamtbewegung beider Blenden die
gleiche strenge Periode besitzt, kann das Geschwindigkeitsverhältnis der beiden Blenden in weiten Grenzen
variiert werden. Grundsätzlich wird dabei noch keine engere Vorschrift über die Geschwindigkeit
von II gemacht. Doch erhält man die mechanisch einfachsten Verhältnisse, wenn man die Geschwindigkeit
der Blende II konstant hält. Da die erfindungsgemäße Bewegungsvorschrift sich nur auf die
Relativ-Winkelbewegung der Blenden zum Substrat bezieht, kann sie natürlich auch erreicht werden, wenn
die Blendell stillsteht und Substrat und Blende I sich bewegen. Es sind aber auch sämtliche Zwischenstufen
zwischen den erwähnten kinematischen Extremen möglich. Dies ist deswegen wichtig, weil man bei
Vakuumbedampfungen im Interesse der Gleichmäßigkeit der Schichten im allgemeinen anstrebt, die einzelnen
Stellen des Substrats in verschiedener Stellung zu den Verdampferquellen beschichten zu lassen.
Diese Stellungsänderung kann jedoch verhältnismäßig langsam erfolgen, während es wegen der besseren
Gleichmäßigkeit des Laufes günstiger ist, die Blenden verhältnismäßig rasch rotieren zu lassen.
Das genannte Verfahren kann selbstverständlich nicht nur bei Interferenzfiltern angewendet werden, sondern
auch für beliebige keilförmige Schichten, etwa Metallschichten für Graufilter oder Filter aus aufgedampften
Farbstoffen, für elektrisch leitende Schichten usw. Technisch ist die erfindungsgemäße Kinematik auf
verschiedenste bekannte Weise lösbar. Besonders einfach erscheint es, die beiden Teilblenden durch
getrennte Synchronmotoren antreiben zu lassen und den Motor für Blende I fotoelektrisch von der Bewegung
der Blende II einschalten und von dem Stand seiner eigenen Bewegung ausschalten zu lassen. Dieses
Verfahren ist deshalb besonders vorteilhaft, weil man dann mit recht einfachen Mitteln das gegenseitige
Geschwindigkeitsverhältnis während des Laufes nach einem periodischen Programm steuern kann. Dies ist
deshalb von Interesse, weil bei Interferenzfiltern infolge der beträchtlichen Dispersion der angewendeten
hochbrechenden Stoffe eine lineare Änderung der Schichtdicke, wie sie bei völlig konstanten Geschwindigkeiten
erzielt würde, nicht zu einer konstanten Dispersion führt, wie sie aus Gründen der einfachen
Auswertung von Messungen, die mittels des fertigen Filters ausgeführt werden sollen, besonders
erstrebenswert ist.
Man kann z. B. rein mechanisch über ein Differentialgetriebe, dessen eine Welle über eine Kurvenscheibe
gesteuert wird, eine Drehbewegung periodisch
modifizieren oder aber rein elektrisch durch einen Phasenschieber, der den Lauf der Motoren gegeneinander
abstimmt. Wichtig ist nur, daß dabei die gegenseitige Winkelstellung der Blendenkanten
periodisch mit der relativen Verdrehung der Blende II 5 verläuft, daß also auch die Phasenverschiebungen
streng periodisch ablaufen.
Die Theorie der erfindungsgemäßen Kinematik Hißt sich am leichtesten verständlich machen, wenn
man die benutzten beiden Blenden gedanklich in zwei Teilsysteme aufteilt, und zwar
1. ein System 1 mit zwei Blenden, deren Kanten bei Beginn der Bewegung genau aneinanderstoßen
(vgl. Fig. 2 a) und
2. ein System 2 mit konstanter Blendenöffnung (vgl. Fig. 2b).
Im System 1 möge sich Blende I mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit O1 so lange drehen, bis
die Kante /C1 genau 2.τ durchlaufen hat und dann
stehenbleibt; Blende II laufe fortgesetzt mit der konstanten Geschwindigkeit On.
Mm System 2 laufe die Blende II ebenfalls mit der Geschwindigkeit On, und zwar befinde sich die
Kante K1 im Ausgangspunkt der Bewegung an der Stelle 7 = 0, während Kn im gleichen Augenblick
bei η = — . I 7 liege.
Die Winkelgröße 7 diene hierbei zur Kennzeichnung der Lage.
Bei konstanter Verdampfungsgeschwindigkeit des aufzudampfenden Stoffes während einer Periode ist
offenbar die Schichtdicke /?, (7), die sich mit dem ersten System nach Ablauf der Zeitperiode tp auf
dem Substrat an der Stelle 7 gebildet hat, proportional der Zeit, die zwischen dem Zeitpunkt i| (7) der'vöffnung«,
d. h. Durchgang der Kante K1 durch den Punkt und dem Zeitpunkt f„ (7) der »Schließung«
durch Durchgang der Kante K2 durch den Punkt 7 verstrichen ist. Es gilt also
My) = 1K [in (f) -f. (</)]
(1)
K = Proportionalitätsfaktor.
Für konstante Geschwindigkeit Hn und H1 gilt
f. (7)
Für konstante Geschwindigkeit Hn und H1 gilt
f. (7)
H»
ferner
(2)
(3)
tung gemäß Fig. 2 b folgen läßt, bei der offenbar wegen der zeitlichen Konstanz von I 7 eine konstante Schichtdicke entsteht.
In praxi kann man nun diese beiden Beschichtungen nebeneinander herlaufen lassen, wenn man
Blende II und Blende III, die ja mit gleicher Geschwindigkeit laufen, zu einer einzigen modifizierten
Blende zusammenfaßt, wie sie in F i g. 3 dargestellt ist. Dies ist, wie man sich leicht klarmachen kann,
immer möglich, wenn Blende I ausreichend schmal gemacht wird, so daß sie nicht mit der öffnung von
Blende III zum überlappen kommen kann. Die modifizierte Blendeil entsteht aus der normalen
Blende, wenn man die Kante Kn um den Winkel I 7 gegen die +7-Richtung verschiebt. Sie ist äquivalent
mit der Wirkung der Summe der Systeme 1 und 2.
Für die durch System 2 erzeugte Schichtdicke h2
gilt offenbar
K = p-K-tp '
nach einer Periodendauer tp.
Für die Gesamtschichtdicke/1(7) gilt also
Λ to) =
h (7) wird eine lineare Funktion von 7, tp = Umlaufzeit
für Blendell.
Die Extremwerte /ΐ,,,,ΙΛ und /i,„f„ betragen
40
45 hm{„ = K ■ tp ■
Also das Verhältnis
''max
Kin I '/
Meist wird verlangt, daß
Kax
%
-,
min
min
Dies bedeutet, daß
Damit wird (1) zu.
(4)
55
60
Die Schichtdicke /1, wird also proportional 7, d. h., sie beginnt mit Null bei 7 =0 und läuft linear bis
zum großen Wert bei 7 = 2.7.
Da jedoch bei einem Verlauffiller die Schichtdicke nicht mit Null, sondern mit einem endlichen Minimalwert
/ίο beginnen soll, so kann man einen solchen
Verlauf erhalten, wenn man nach der Beschichtung mit System 1 gemäß Fig. 2a eine zweite Beschich-Wählt
man beispielsweise
so wird
I7 = 120
Dies bedeutet, wenn die Kante K1 gerade um 360
gelaufen ist, ist Kn um 240 gelaufen. Somit befindet
sich Kanteil zu dem Zeitpunkt, wo Kante 1 gerade die Endstellung erreicht hat, bei
η =240' - 120' = 120°.
Die diesen beiden Augenblicken entsprechenden Blendenstellungen zeigt F i g. 4.
Man erkennt, daß in der zweiten Stellung die beiden Blenden genau übereinanderliegen. Die Einzel- ι ο
blende darf also nicht breiter als 120°, sie darf aber auch nicht schmaler sein, da sonst in der Anfangsstellung ein zweiter Blendenschlitz zwischen den
Blenden I und II sich öffnen würde, da diese bei 120°
gerade genau aneinanderstoßen. . τ
Bei '""" = 2 ist also \q = 120rj der maximal
mögliche Wert, wenn nur zwei bewegliche. Blenden verwendet werden. Er ist materialmäßig besonders
wirtschaftlich, weil die auf die Blenden aufgedampfte Materialmenge am kleinsten wird.
Während in den bisher behandelten Fällen die »Öffnungsblende« rascher lief als die »Schließblende«
ist natürlich auch der umgekehrte Fall möglich. Man braucht sich dazu nur vorzustellen, daß sich die Bewegungsrichtung
umkehrt und daß die Stellung F i g. 4b Ausgangs-, die Stellung F i g. 4a Endstellung
ist. Die beiden Möglichkeiten sind also völlig gleichwertig. Im einen Fall nimmt h mit wachsendem
7 zu. im anderen ab. Das hat besonderen praktischen Wert' bei den sogenannten Metallinterferenzfiltern.
Dort müssen nämlich die beiden Metallschichten, zwischen denen das Dielektrikum liegt, mit wachsender
Wellenlänge dünner werden, während die Diclektrikumsschicht zunimmt. Auf demselben Substrat
kann also lediglich durch Änderung der Blendenstellung und der Stoppzeiten der gewünschte Schichtdickenzuwachs
oder Abfall hergestellt werden.
Es ist einleuchtend, daß zur Durchführung der erfindungsgemUßen kinematischen Vorschrift die verschiedenartigsten
Mittel geeignet sind, so daß durch Beschreibung eines Durchführungsbeispiels die übrigen
Möglichkeiten im Erfindungsgedanken gleichwertig erhalten bleiben.
Wie aus F i g. 5 ersichtlich, ist A eine Welle, durch die das Substrat S gedreht wird. Die Befestigung
des letzteren erfolgt durch Auflegen des Substrats mit seiner konischen Innenbohrung auf die konische
Trägerscheibe P, deren Achse Si durch die Mittelbohrungen der Blenden B1 und Bn läuft und Aufschrauben
der am unteren Ende von A vorhandenen Innenmutter H auf den oberen Gewindezapfen von P.
Wn und W1 sind Wellen, auf denen die Zahnräder Z1
und Z11 sitzen, die die Blenden B, und B11 drehen.
Die gesamte Einrichtung befindet sich in einem evakuierten Gefäß, durch welches die Achsen W1, Wn und A
vakuumdicht hindurchgeführt sind.
D1, D2, D3 und D4 symbolisieren die Richtung
der Verdampfungsströmüng, die etwa von einer Zerstäubungskathode ausgeht.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung cyclisch verlaufender Schichten durch Aufdampfen, Aufsprühen,
Bestrahlen usw. auf ein. Substrat, vor dem sich zwei Blenden mit verschiedener Relativdrehgeschwindigkeit
gegen das Substrat um einen gemeinsamen Drehpunkt bewegen, dadurchgekennzeichnet,
daß einer Blende (B1) mit größerer Relativgeschwindigkeit eine relative
Drehbewegung von 2.-T gegen das Substrat erteilt
und anschließend so lange diese Relativbewegung gestoppt wird, bis eine andere Blende (Bn) mit
geringerer Relativgeschwindigkeit ebenfalls eine relative Drehbewegung 2 π gegen das Substrat
beendet hat und daß dieser Vorgang periodisch so oft wiederholt wird, bis die gewünschte Schichtdicke
erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativgeschwindigkeit O1x
der Blende (B11) gegen das Substrat zeitlich konstant
gehalten wird.
. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat festgehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blende (Bn) festgehalten. wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1„ dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der
Blende (B11) so eingestellt wird, daß sie größer
als die des Substrats ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der
Blenden durch getrennte Synchronmotoren vorgenommen und daß der die Blende (B,) bewegende
Motor durch lichtelektrische Steuerung im gewünschten Zeitpunkt ab- bzw. angestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch bekannte
Mittel, wie Differentialgetriebe oder Phasenschieber, eine geringfügige, streng periodische Änderung
des Verhältnisses der Relativgeschwindigkeiten bewirkt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativgeschwindigkeiten/>ii
und Ox so eingestellt werden, daß sie sich wie 2: 3
verhalten und eine Anfangsöffnung der Blende von rund 120: gewählt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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