DE1617069C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbiger Seife - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbiger SeifeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mehrfarbiger Seife sowie eine Mehrzylinderstrangpresse
zur Durchführung des Verfahrens.
Die Herstellung von mehrfarbigen Seifenstücken durch Vermischen einer Grundseife mit einer gefärbten
Seife führt zu verschmierten und ungenauen Muslern, die die Seife unansehnlich machen; ferner ergeben sich
Schwierigkeiten, wenn die beiden verschieden gefärbten Seifenmassen nicht genau die gleichen physikalischen
Eigenschaften haben bzw. ein unterschiedliches Konsistenzverhalten zeigen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung von mehrfarbiger Seife
vorzuschlagen, bei der die ungleichmäßige Verteilung von Farbe in Seife auf einfache Weise so durchgeführt
werden kann, daß man gemaserte bzw. gesprenkelte mehrfarbige Toilettenseifenstücken in gutem Farbkontrast
erhält, wobei man insbesondere keine Rücksicht auf die Einhaltung bestimmter Konsistenzwerte verschiedener
Seifenarten nehmen muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein Verfahren zur Herstellung von mehrfarbiger Seife vorgeschlagen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Seife in einer Grundfarbe durch eine Lochplatte in eine
Vakuumkammer preßt, die so zerteilte Seife in der Vakuumkammer mit mindestens einer Lösung von ^
anderer Farbe als der Grundfarbe der pilierten Seife zusammenbringt und mit einer Strangpresse unter
Vakuum zu einem Strang mit einer Grundfarbe und Streifen oder Mustern von mindestens einer anderen
Farbe extrudiert und anschließend den Strang auf bek?nnte Weise zu Seifenstücken zerteilt bzw. verpreßi.
Besonders vorteilhaft ist es. wenn man die aus dem extrudierten Strang geschnittenen Seifenstücke hochkam
preßt, da hierdurch ein äußerst ungewöhnliches Muster, insbesondere in Form eines scheinbar von der
Mitte ausgehenden Musters, erreicht wird.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderliche Mehrzylinderstrangpresse ist
dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen dem vorletzten und dem letzten Zylinder eine Vakuumkammer
und eine in diese Vakuumkammer mündende und unter verminderndem Druck stehende Zufuhrvorrichtung
für ein farbgebendes Material enthält.
Vorzugsweise ist die Mehrzylinderstrangpresse gemäß Erfindung so ausgebildet, daß die Farbmaterialzuführvorrichtung
aus einem Zuführbehälter, einem bis in den Bereich des Aufnahmeendes des letzten Zylinders in
die Vakuumkammer hineinreichenden Rohr und einem Ventil zur Regulierung des Materialzuflusses besteht.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Zeichnung erläutert, die einen Schnitt durch die
erfindungsgemäße Mehrzylinderstrangpresse zeigt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine übliche weiße Toilettenseife mit einem Gehalt an
Alkalisalzen höherer Fettsäuren, weißem Pigment, Konservierungsmittel und Parfüm nach dem Durchmischen
und Pilieren durch eine Öffnung 10 des oberen Zylinders 12 einer Doppelzylindervakuumstrangpresse
eingeführt. Durch die rotierende Schnecke 11 im oberen
Zylinder 12 wird die Seife durch den oberen Zylinder geführt und dabei gleichzeitig verdichtet und zusammengepreßt
bzw. zu einem gewissen Grade durchgearbeitet. Die Seife tritt dann durch einen Mahlkopf 13 und
eine Lochscheibe oder ein Sieb 14 und durch die Löcher einer Vorplatte 15 in eine evakuierte Kammer 16 ein.
Der Mahlkopf 13 ist direkt mit der Schnecke 11 verbunden und dreht mit dieser gemeinsam. Das Sieb 14
besteht aus einer Blechplatte mit zahlreichen feinen Löchern und wird an seinem Außenrande durch Ringe
17 gehalten und durch eine Vorplatte 15 mit zahlreichen relativ größeren Löchern gestützt Hinter dieser
Vorplatte befindet sich ein vierschneidiges Messer 18, welches direkt mit der Schnecke 11 verbunden ist und
mit dieser dreht, wodurch die von der Schnecke 11 durch das Sieb 14 gedrückten Seifennudeln oder
Seifenfäden auf eine für die Weiterverarbeitung geeignete Länge geschnitten werden. Das Sieb 14 und
die Vorderplatte 15 werden von einem Ring 19 gehalten, welcher durch ein Gelenk am oberen Zylinder befestigt
ist, so daß das Sieb bei erforderlicher Reinigung leicht zugängig ist.
Die auf geeignete Länge geschnittenen Seifennudeln fallen in der Vakuumkammer 16 durch eine Öffnung 20
auf eine untere Schnecke 21. Beim Durchfallen oder nach dem Passieren der Öffnung 20 werden die kurzen
Seifennudeln mit einer Farblösung zusammengebracht, welche aus einem Behälter 21,7 unter Steuerung mittels
eines Ventils 23 durch ein Rohr 22 ausfließt. Das Rohr besteht aus einem Werkstoff, der seine Form bei einem
Vakuum von 500 bis 740 mm Hg nicht verändert und der im wesentlichen gegen Seife beständig und korrosionsfest
ist. Dieses meist aus rostfreiem Stahl bestehende Rohr erstreckt sich weit in die Vakuumkammer 16
hinein; das Abgabeende befindet sieh über der unteren Schnecke. Am anderen Ende des Rohres 22 befindet sich
ein unter praktisch dem gleichen Druck wie die
Vakuumkammer der Doppelzylinderstrangpresse gehaltener
Zufuhrbehälter oder Zufuhrtrichter 21a. Das Ventil 23, beispielsweise ein Nadelventil, dient zur
Regulierung des Zuflusses von farbgebcnder Lösung in
die Vakuumkammer 16. Der Behälter 21a ist zweckmäßigerweise
verschlossen und wird unter praktisch dem gleichen vermindertem Druck wie die Kammer 16
gehalten, das heißt beispielsweise auf 500 bis 740 mm Hg. Dieses erfolgt zweckmäßig über ein
Verbindungsrohr 31, das an eine Vakuumleitung 30 angeschlossen ist, die bei 32 in der Vakuumkammer 16
mündet.
Beim Herabfallen der Pellets oder Seifennudeln aus der oberen Schnecke in die Vakuumkammer tropft die
Farblösung mit solcher Geschwindigkeit auf die Seifenstücke, daß die gewünschten angefärbten Streifen
in dem extrudierten Seifenstrang erhalten werden.
Die sich im unteren Zylinder 25 drehende Schnecke 21 verdichtet die zum Teil angefärbte Seife und drückt
sie durch eine Düse 26 nach vorn. Diese Düse ist auf die
übliche Weise ausgebildet und mit einem Düscnmantel 27 verschen.
Die Düse ist vorzugsweise mit Schneidkanten versehen, welche die äußersten 0,8 bis 1,6 mm der
Strangoberfläche beim Extrudieren durch die Düse abschaben. Die dabei entstehenden Seifenabfälle können
in den Mischer zurückgeführt werden, wenn die Grundfarbe des nachfolgenden Ansatzes die gleiche
oder eine ähnliche ist wie die als Zweitfarbe in dem die Abfälle ergebenden Ansatz verwendete Farbe. Abfälle
mit blauer Farbe können also in einem Ansatz aufgearbeitet werden, welcher Blau als Grundfarbe hat.
Der obere Zylinder 12 und der untere Zylinder 25 sind mit Rippen 28 und Mänteln 29 versehen, durch welche
ein Kühlmittel um die Zylinder 12 und 25 geleitet werden kann, um die mittels der Schnecken hindurchgepreßte
Seife auf einer Temperatur zu halten, bei welcher der Seifenstrang die geeignete Konsistenz und Plastizität
erhält. Der extrudierte Seifenstrang kann gegebenenfalls vor dem Pressen noch eine Trocknungs- oder
Härtungsstufe durchlaufen. Dieser Vorgang kann vor oder nach dem Schneiden des Stranges zu einzelnen
Seifenstücken zwischengeschaltet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, welche die Herstellung von mchrfarbigen
Seifenstücken beschreiben.
Beispiel 1 Weiße Seife mit blauen Streifen
Seifenspäne aus 15% Kokosfettsäureseife und 85% Natriumseifc von hydrierten Talgfettsäuren wurden in
folgenden Mengenverhältnissen mit Titandioxyd, Konservierungsmittel und Parfüm vermischt:
Gewichtsprozeni
Späne aus Natriumseife von KokosundTalgfctlsäurcn
im Verhältnis 15 : 85 .... 98,10
Tilandioxyd 0,50
Konservierungsmittel 0,20
l'arfum 1.20
Die Komponenten wurden vermischt und pilicrt und
dann in die obere Schnecke der Doppelzylindervakuumstrangpresse eingeführt. Auf die durch die Öffnung 20
herabfallenden Fäden und/oder Pellets wurde ein 5%ige wäßrige Lösung einer verträglichen Farbe wie »Hcliogenblau«
mi; einer solchen Geschwindigkeit getropft, daß sich die gewünschten Streifen mit der gewünschten
Farbtiefe bildeten. Die Anzahl der Streifen und die Tiere
der Farbe kann durch die Geschwindigkeit der Lösungszugabe variiert werden und diese kann bis
herunter zu 0,2 gje kg Seife betragen.
Beispiel 2
Blaue Seife mit blauen Streifen
Blaue Seife mit blauen Streifen
Pilierte Seifenspäne der nachfolgend gegebenen Zusammensetzung wurden in die obere Schnecke einer
Doppelzylinderstrangpresse eingeführt:
Gewichtsprozent
Späne aus Natriumseife von Kokos- und
Talgfettsäure im Verhältnis 15 :85 95 470
Titandioxyd 0,150
50%ige wäßrige Zinn(IV)-chloridlösung 0,200
2%ige wäßrige Lösung von Farbstoff
»D&C Green No. 5« 0,250
1 °/oige Lösung von Farbstoff »External D&C
Violet« 0,250
50%ige wäßrige Lösung des Natriumsalzes
«■on B-Glucoheptonsäure 0,200
Trichlorcarbanilid 1,000
»Coldcream«*) 1.500
Parfüm 0,980
100,000
*) Entionisiertes Wasser 11,35% Borax 0,10% Kaliumcarbonat 0,05% Bienenwachs 2,95%
Paraffin, F. 52,5° C 4,05% Wasserfreies Lanolin 66.70% Leichtes Mineralöl (spez. Gewicht bei 15,6'C:
0,840 bis 0,870; Viskosität: bei 37,8°C: 80 bis 95
Sayboldsekunden; Flammpunkt im geschlossenen Gefäß nach Taglibue: 165°C Min.) 14,80%
0,840 bis 0,870; Viskosität: bei 37,8°C: 80 bis 95
Sayboldsekunden; Flammpunkt im geschlossenen Gefäß nach Taglibue: 165°C Min.) 14,80%
100,00%
Die durch die Öffnung 20 fallenden Seifenspäne wurden mit einer Mischung aus 2%iger Lösung von
»D & C Green No. 5« und l%iger Lösung von »D & C Violet No. 2« im Gewichtsverhältnis 50:50 mit einer
Geschwindigkeit von etwa 2 g Lösung je kg Seife zusammengebracht.
Blaue Seife mit blauen Streifen
Zusammensetzung:
Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
55
fio Späne aus Natriumseife vom Kokos- und
Talgfettsäuren im Verhältnis 15 : 85 95,470
Titandioxyd 0,150
50%ige wäßrige Zinn(!V)-chloridlösung .. 0,200 ^Voige wäßrige Lösung von Farbstoff
»D&C Green No. 5« 0,125
1 °/oige Lösung von Farbstoff »External
D&C Violet No. 2« 0,125
50%ige wäßrige Lösung des Natriumsalzes
von B-Glucoheptonsäure 0,200
Trichlorcarbanilid 1,000
»Coldcream«·) 1,500
99,750 *) Zusammensetzung wie in Beispiel 2.
Piliertc Späne der obigen Zusammensetzung wurden in die obere Schnecke einer Doppelzylinderstrangpresse
eingeführt. Die durch die öffnung 20 fallenden Späne wurden mit einer Mischung aus einer 2%igcn Lösung
von »D& C Green No. 5« und einer 1%igen Lösung von »D & C Violet No. 2« im Gewichtsvcrliältnis 50 : 50
mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 g Lösung je kg Seife zusammengebracht.
Die Farbe kann gegebenenfalls zusammen mit einem weiteren Zusatzstoff wie dem hautgcschmeidigmachcnden
Mittel durch das Rohr 22 zugegeben werden. Wenn Farbe und geschmeidigmachendes Mittel zusammen
zugegeben werden und insbesondere, wenn diese Mischung in Form einer Paste oder Aufschlämmung
vorliegt, kann das Ventil 23 fortgelassen und eine mit dem Antrieb der Strangpresse synchron laufende kleine
Verdrängerpumpe verwendet werden.
Die aus dem extrudierten Strang geschnittenen Stücke können mit einer konventionellen Rationspresse
oder einer modifizierten Nadelstanzpressc (pin de press) gepreßt werden. Bei Verwendung der lctztge-
_s nannten Presse können die Stücke hochkant gepreßt werden, wodurch ein interessantes und ungewöhnliches
Muster erhalten wird, welches von der Seifenmitte auszugehen scheint.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
ίο von Stückseifen mit von der Grundfarbe des Stückes
wie beispielsweise Weiß abweichenden Farbstreifen oder Farbmustern erfordern keine mehrfachen Misch-,
Pilier- und Versträngungsvorgänge und keine der bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von mehrfarbigen
Seifen erforderlichen teuren Verarbcitungsanlagen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von mehrfarbiger Seife, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Seife
mit einer Grundfarbe durch eine Lochplatte in eine Vakuumkammer preßt, die so zerteilte Seife in der
Vakuumkammer mit mindestens einer Lösung von anderer Farbe als der Grundfarbe der pilicrten Seife
zusammenbringt und mit einer Strangpresse unter Vakuum zu einem Strang mit einer Grundfarbe und
Streifen oder Mustern von mindestens einer anderen Farbe extrudiert und anschließend den Strang auf
bekannte Weise zu Seifenstü>ken zerteilt bzw. verpreßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem extrudierten Strang
geschnittenen Seifenstücke hochkam zur Erzielung eines scheinbar von der Mitte ausgehenden Mustors
verpreßt werden.
3. Mehrzylinderstrangpresse zur Herstellung von mehrfarbiger Seife nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen dem vorletzten und dem letzten Zylinder
eine Vakuumkammer (16) und eine in diese Vakuumkammer mündende und unter verminderndem
Druck stehende Zufuhrvorrichtung (21.), 22, 23) für ein farbgebendes Material enthält.
4. Mehrzylinderstrangpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbmaterialzufüllvorrichtung
aus einem Zuführbehälter (2IaJi einem bis in den Bereich des Aufnahmeendes des
letzten Zylinders (25) in die Vakuumkammer (16) hineinreichenden Rohr (22) und einem Ventil (23) zur
Regulierung des Materialzuflusscs besteht.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US61690367A | 1967-02-17 | 1967-02-17 | |
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DEC0043487 | 1967-10-04 |
Publications (3)
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DE1617069B2 DE1617069B2 (de) | 1976-04-01 |
DE1617069C3 true DE1617069C3 (de) | 1976-11-18 |
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