DE1614386C3 - Zweistrahlige Elektronenstrahlrohre mit magnetischem Fokussierfeld - Google Patents
Zweistrahlige Elektronenstrahlrohre mit magnetischem FokussierfeldInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zweistrahlige Elektronenstrahlröhre mit magnetischem Fokussierfeld, die
innerhalb eines Kolbens eine Signalelektrode und ein zwei aufeinander zu geneigte Elektronenstrahlen auf
diese richtendes Strahlsystem enthält und außerhalb des Kolbens von einer Fokussierspule umgeben ist,
deren magnetisches Fokussierfeld zwischen Strahlsystem und Sianalelektrode innerhalb des Kolbens verläuft.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1024175 ist
eine derartige Elektronenstrahlröhre bekannt, bei welcher die aus dem Strahlsystem austretenden und
aufeinander zu laufenden Elektronenstrahlen sich zunächst durchkreuzen und divergierend in das magnetische
Fokussierfeld einer Fokussierspule eintreten, wo sie so weit umgelenkt werden, daß sie wieder konvertieren.
Infoke der zunächst vorliegenden Divergenz
der Elektronenstrahlen schneiden diese die magnetischen Feldlinien des Fokussierfeldes, wenn sie
in dieses eintreten. Infolge der in Richtung der sich bewegenden Elektronen gesehenen Querkomponente
des magnetischen Fokussierfeldes erfolgt eine zur Hauptbewegungsrichtung der Elektronen seitliche
Ablenkung, die eine Spiralbewegung der Elektronen um die Fokusfeldlinien herum zur Folge hat. Infolge
dieser Spiralbewegung ist der Auftreffpunkt des
ίο Elektronenstrahls auf der Schirmelektrode der Röhre
nicht so scharf, wie wenn die Elektronen in einer geraden Bahn ohne Spiralbewegung fliegen würden. Es
tritt also am Strahlauftreffpunkt eine stärkere Streuung auf, die sich in einer Unscharfe und somit in
einem verminderten Auflösungsvermögen äußert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese unerwünschte Spiralbewegung weitgehend zu vermeiden,
so daß die Elektronen der Strahlen in einem möglichst scharfen Auftreffpunkt landen.
Diese Aufgabe wird bei einer zweistrahligen Elektronenstrahlröhre mit magnetischem Fokussierfeld,
die innerhalb eines Kolbens eine Signalelektrode und ein zwei aufeinander zu geneigte Elektronenstrahlen
auf diese richtendes Strahlsystem enthält und außerhalb des Kolbens von einer Fokussierspule umgeben
ist, deren magnetisches Fokussierfeld zwischen Strahlsystem und Signalelektrode innerhalb des Kolbens
verläuft, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Fokussierfeld mit sich derart von der Feldachse
wegkrümmenden Feldlinien ausgebildet ist, daß mindestens einer der beiden aus dem Strahlsystem austretenden
Elektronenstrahlen zur Feldlinienkrümmung in das Fokussierfeld eintritt.
Infolge des tangentialen Verlaufs der Elektronenstrahlen bei ihrem Eintritt in das Fokussierfeld ist die
magnetische Querkomponente zur Bewegungsrichtung der Elektronen praktisch Null, so daß die Elektronen
nicht auf die unerwünschte Spiralbewegung gezwungen werden, sondern sich nur in der gewünschten
Richtung längs der Fokussierfeldlinien bewegen. Auf diese Weise wird die Steuerung an der
Auftreffstelle der Elektronenstrahlen gering gehalten, so daß eine bessere Auflösung erhalten wird, als es
nach dem Stande der Technik bei derartigen Röhren der Fall ist.
Die Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil bei Zweistrahlkameraröhren anwenden, die mit
einem Abtaststrahl und einem Löschstrahl arbeiten. Die größere Schärfe im Auftreffpunkt des Abstast-Strahles
führt zu einer erhöhten Bildauflösung des auf der Signalelektrode der Röhre abgebildeten Bildes.
Das aus dem Abtaststrahl gewonnene elektrische Bildsignal gibt dadurch mehr Einzelheiten des auf
die Signalelektrode projizieren Bildes wieder, so daß bereits von der Kamera her die Voraussetzungen für
ein schärferes Wiedergabebild gegeben sind.
Damit die beiden Elektronenstrahlen möglichst bereits von vornherein mit der gewünschten Richtung
in das Fokussierfeld eintreten, wird der Winkel zwisehen den emittierenden Oberflächen der beiden Kathoden
so gewählt, daß die aus dem Strahlsystem austretenden Elektronenstrahl möglichst tangential
zu den durch die Austrittsstellen verlaufenden beiden magnetischen Flußlinien der Fokussierspule verlaufen.
Diese Tangentialbeziehung schließt aus, daß beim Eintritt in das Magnetfeld eine magnetische
Flußlinie von den Strahlen durchschnitten wird, und verhindert so. daß die Strahlen schon beim Eintritt in
das Magnetfeld in eine Spiralbewegung gezwungen werden und etwa die Signalelektrode nicht an der gewünschten
Stelle treffen würden. Eine solche Spiralbewegung würde nämlich auftreten, wenn ein Strahl
eine magnetische Flußlinie durchschneidet.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Darstellungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch ein Vidicon mit den Spulen zur Erzeugung des erfindungsgemäßen
Verlaufs der Fokussierfeldlinien und
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 durch das Strahlsystem des in F i g. 1 dargestellten Vidicons zur
Veranschaulichung des tangentialen Eintritts der beiden Elektronenstrahlen in das Fokussierfeld.
Die in F i g. 1 dargestellte Abtaströhre 9 in Form eines Vidicons hat einen länglichen Kolben 10, der
beispielsweise aus Glas besteht. An einem Ende des Kolbens 10 befindet sich eine Frontplatte 12, die
ebenfalls aus Glas bestehen kann. Die innere Oberfläche der Frontplatte 12 trägt eine lichtdurchlässige
Signalelektrode 16, welche eine lichtdurchlässige leitende Schicht enthält. Über der Signalelektrode 16
befindet sich eine relativ dünne photoleitende Schicht 18.
Am anderen Ende der Röhre 9 ist das an Hand von F i g. 2 näher erläuterte Strahlsystem 24 zur Erzeugung
der beiden Elektronenstrahlen montiert. Zwischen der photoleitenden Schicht 18 und dem
Strahlsystem 24 ist eine längliche Fokussierelektrode 26 montiert, welche über ihrem der photoleitenden
Schicht 18 benachbarten Ende einen Maschenschirm 28 hat. Das andere Ende der Fokussierelektrode, die
innerhalb des Kolbens in bekannter Weise gehaltert wird, ist offen.
Außerhalb des Kolbens 10 und koaxial zu ihm befindet sich eine zusammenhängende Spulenanordnung
31, welche eine Anzahl üblicher Spulen enthält, nämlich eine Fokussierspule 32, eine Ablenkspule
34, eine Strahlkonvergenzspule 36 und eine Justierspule 38, welche alle so aufgebaut sind, daß sie den
Röhrenkolben 10 umgeben. Alle diese Spulen befinden sich oberhalb des Strahlsystems: 24, wie F i g. 1
zeigt.
Zusätzlich zu diesen Spulen oberhalb des Strahlsystems 24 ist eine Zusatzspule 40 vorgesehen, welche
ebenfalls so aufgebaut ist, daß sie den Kolben 10 umgibt, jedoch gemäß F i g. 1 unterhalb der Ebene
liegt, in welcher das obere Ende des Strahlsystems 24 endet. Diese Lage der Spule 40 ist wichtig, da nicht
beabsichtigt ist, daß das Feld der Spule 40 die Strahlen beeinflußt, welche vom oberen Ende des Strahlsystems
austreten. Die Spule 40 beeinflußt die von der Fokussierspule 32 erzeugten magnetischen Flußlinien,
so daß zwei der auf gegenüberliegenden Seiten der Achse der Röhre 9 befindliche Flußlinien in
solche Lagen abgelenkt werden, daß die beiden von dem Strahlsystem erzeugten Strahlen tangential zu
ihnen verlaufen. Wie F i g. 1 zeigt, kann die Spule 40 eine Zylinderspule mit beispielsweise 1000 Drahtwindungen
sein. Im Betrieb ist die Spule 40 an eine nicht dargestellte Stromquelle in Reihe mit der Spule
32 geschaltet. Der der Spule 40 zugeführte Strom kann mit Hilfe eines ebenfalls nicht dargestellten
Widerstands eingestellt werden.
Zum Abtasten und zum Auslöschen der Informationen von der photoleitenden Schicht 18 hoher Kapazität
entweder beim langsamen oder beim schnellen Abtasten dient das Strahlsystem 24, welches
einen Lesestrahl mit relativ kleiner Querschnittsfläche für ein verbessertes Auflösungsvermögen und
einen Löschstrahl von relativ großer Querschnittsfläche für eine im wesentlichen vollständige Auslöschung
sämtlicher Restladungen, welche nach dem Auslesen auf der photoleitenden Schicht 18 verblieben
sind, erzeugt.
In F i g. 2 sind mit 44 und 46 die Lese- und Löschstrahlkathode
bezeichnet. Der von der Kathode 44 erzeugte Strahl verläuft tangential zu der magnetischen
Flußlinie 52, welche durch die Spule 32 erzeugt und durch die Spule 40 abgelenkt ist.
Der von der Kathode 46 erzeugte Strahl verläuft tangential zu der Magnetflußlinie 62, welche mit
Hilfe der Fokussierspule 32 erzeugt ist. Die Flußlinie 62 befindet sich auf einer der bereits erwähnten
Flußlinie 52 gegenüberliegenden Seite der Strahlsy- ^temachse 50.
ao Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Elektronenstrahlen
104 und 106 gleichmäßig auf die Systemachse 50 zu geneigt. Die Größe der Konvergenz
der beiden Strahlen gegenüber der Systemachse 50 ist in diesem Beispiel so, daß die Winkel X und Y
as (Fig. 2) je 5° und 40Minuten betragen. Die Bestimmung
der Lage der Flußlinien 52 und 62 kann mit Hilfe eines Fluxmeters, wie beispielsweise des im
Handel erhältlichen Bell-Gauss-Meters vorgenommen werden.
Für den Fall, daß die Elektronenstrahlen nicht genau tangential zu den Flußlinien verlaufen sollten,
kann eine solche Tangentialbeziehung hergestellt werden, indem die Fluß- oder Konvergenzsteuerspule
40 durch Veränderung des sie durchfließenden Stromes in geeigneter Weise erregt wird. Eine Bestimmung
der exakten Tangentialbeziehung der beiden Strahlen gegenüber den beiden Flußlinien läßt
sich mit Hilfe der Überwachung des Ausgangsstromes der Signalelektrode 16 während der Belichtung
des Photoleiters 18 bestimmen. Wenn die Tangentialbeziehung zwischen den magnetischen Flußlinien und
den Elektronenstrahlen hergestellt ist, wird, bei entsprechender Belichtung, ein maximaler Ausgangsstrom
beobachtet. Liegt der gewünschte tangentiale Verlauf nicht vor, so schneiden die Elektronenstrahlen
die magnetischen Flußlinien und erhalten dabei eine Spiralbewegung, so daß sie demzufolge nicht
mehr sauber auf dem belichteten Teil des Photoleiters 18 landen. Wenn jedoch Elektronen neben dem
Photoleiter auftreffen, so verringert sich der Signalstrom.
Würde das Strahlsystem 24 im Kolben 10 ohne genaues Zusammenfallen seiner Achse 50 mit der
Längsachse des Kolbens 10 montiert werden, so würden die Strahlen 104 und 106 bei der Ablenkung
Null nicht senkrecht auf dem Photoleiter 18 auftreffen. Um derartige Koinzidenzfehler zwischen den
Achsen des Systems und des Kolbens zu korrigieren, wird die Korrekturspule 38, die gemäß F i g. 1 oberhalb
des Strahlsystems 24 angeordnet ist, in bekannter Weise geeignet erregt, so daß die Flußlinien im
Ausgangsbereich der Elektronenstrahlen aus dem Strahlsystem leicht abgelenkt werden, damit der
Bahnverlauf der Strahlen mit den Flußlinien zusammenfällt, so daß eine Spiralbewegung der Strahlen
104 und 106 verringert wird und diese senkrecht auf den Photoleiter 18 auftreffen. Die durch die Korrekturspule
38 hervorgerufene Steuerwirkung beeinflußt
beide Strahlen 104, 106 gleichzeitig, während die richtige Konvergenz der Flußlinien 52, 62 zur Erzielung
der gleichzeitigen Tangentialbeziehung durch die Flußsteuerspule 40 bewirkt wird. Die Flußsteuer-Spule
40 beeinflußt nur den Konvergenzwinkel der Flußlinien.
F i g. 2 zeigt, daß beide Strahlen auf die Feldachse zu geneigt sind, so daß sie tangential zu den Flußlinien
in das Feld eintreten. Obwohl die Elektronenkanonen so dargestellt sind, daß ihre Achsen außerhalb
der Feldachse 50 liegen, kann man auch eine der Kanonen in die Achse 50 verlegen und die andere in
einem Winkel zur Achse montieren. Bei dieser Anordnung sind beide Strahlen längs von Bahnen gerichtet,
welche im wesentlichen mit den Flußlinien des magnetischen Fokussierfeldes zusammenfallen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Zweistrahlige Elektronenstrahlröhre mit magnetischem Fokussierfeld, die innerhalb eines
Kolbens eine Signalelektrode und ein zwei aufeinander zu geneigte Elektronenstrahlen auf diese
richtendes Strahlsystem enthält und außerhalb des Kolbens von einer Fokussierspule umgeben
ist, deren magnetisches Fokussierfeld zwischen Strahlsystem und Signalelektrode innerhalb des
Kolbens verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das Fokussierfeld mit sich derart von
der Feldachse wegkrümmenden Feldlinien (56, 62) ausgebildet ist, daß mindestens einer der beiden
aus dem Strahlsystem austretenden Elektronenstrahlen (104 bzw. 106) tangential zur Feldlinienkrümmung
in das Fokussierfeld eintritt.
2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dav durch gekennzeichnet, daß in geringem Abstand
vom Ende des Strahlsystems (24) eine den Kolben (10) umgebende Justierspule (38) zur Einstellung
beider Elektronenstrahlen (104, 106) möglichst tangential zu den Feldlinien (52, 62)
vorgesehen ist und daß in teilweiser Überschneidung mit dem Strahlsystem (24) außerhalb des
Kolbens eine Feldregulierspule (40) zur Konvergenzeinstellung der Feldlinien derart, daß beide
Elektronenstrahlen tangential zu den entsprechenden Feldlinien in das Fokussierfeld eintreten,
angeordnet ist.
3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom
Strahlsystem (24) erzeugten beiden Elektronenstrahlen (104, 106) tangential zu unterschiedlichen
Feldlinien (52, 62) eintreten.
4. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlsystem so
ausgebildet ist, daß die beiden Elektronenstrahlen (104, 106) beim Eintritt in das Fokussierfeld
unter einem kleinen Winkel zur Achse (50) des Fokussierfeldes geneigt sind.
5. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Bildwandlerröhre ausgebildet ist.
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