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Die Erfindung bezieht sich auf ein Laugeverfahren für lösliche Mineralien
unterirdischer Lagerstätten hoher Temperatur, bei dem ein flüssiges Lösungsmittel
über ein Bohrloch eingebracht und die angereicherte Lauge über ein anderes Bohrloch
wieder abgezogen werden. Weiterhin betrifft die Erfindung die Anwendung dieses Verfahrens
auf ein Minerallager mit einem vorgegebenen Bestandteil mit Unlöslichkeitseigenschaften.
Die vorliegende Erfindung schafft gegenüber dem Stand der Technik ein verbessertes
Verfahren zum Raffinieren oder Reinigen von obigen Mineralsalzen gleichzeitig mit
ihrem Abbau, was die Erfindung beispielsweise von den Verfahren gemäß den USA,-Patentschriften
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und 2 876 182 unterscheidet, die die Reinigung
von Natriunichlorid und ähnlichen Salzen betreffen, je-
doch erst nachdem
die rohen Salzmaterialien abgebaut und zu einer oberirdischen Reinigungsanlage befördert
worden sind.
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Derartige bekannte Verfahren umfassen das Aufnehmen des rohen unreinen
Salzes oder des aus dem Bergwerk ausgefahrenen Salzes in Lösung, während die Salzlösung
erhitzt und auf diese Weise eine übersättigte Salzlösung hergestellt wird.
Dann wird die Lösung Eindampf- und Kühlverfahren unterworfen, wodurch umkristallisiertes,
gereinigtes Natriumchlorid erhalten wird. Wie aus den genann-
ten Patentschriften
hervorgeht, besteht Salz, wie beispielsweise abgebautes Steinsalz, gewöhnlich in
einem Ausmaß von etwa 90 bis 98% aus Natriumchlorid, wobei der Rest Verunreinigungen
sind, unter denen Caleiumsulfat die Hauptverunreinigung stellt.
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Gemäß den vorstehend genannten Patentschriften wird Vorteil aus einem
Phänomen gezogen, das als die »umgekehrte Löslichkeit« von Calciumsulfat gegenüber
Natriumchlorid bekannt ist. Der Calciumsulfatgehalt des rohen Salzes, das in das
System eingeführt wird, bleibt bei bestimmten Bedingungen praktisch ungelöst und
kann durch Filtrieren oder mittels anderer bekannter Trennmethoden entfernt werden.
Bei der Handhabung des Systems wird unreines Salz zuerst in einer Salzlösungs-»Sättigungszone«
gelöst, worin die Temperatur und der Druck im wesentlichen höher als in der »Verdampfungszone«
gehalten werden, Wenn dann die, Salzlösung in die Verdampfungszone geführt wird,
tritt ein Temperatarabfall auf, mit dem Ergebnis, daß die Salzlösung im Hinblick
auf das Caleiumsulfat untersättigt wird oder bleibt, wenn auch die Konzentration
des Natriumchlorids beträchtlich zunimmt. Alternativ kann gemäß der bevorzugten
Durchführung das reinere Natriumchlorid in dieser Stufe aus der Lösung ausgefällt
werden. In diesem Fall wird alles ungelöste Material, entweder Schmutz oder Calciumsulfat,
von der Salzlösung getrennt, bevor die Salz' lösung in die Verdampfungs- oder Umkristallisierungszone
gebracht wird, mit dem Ergebnis, daß das Natriunichlorid von derartigen Verunreinigungen
getrennt wird; gegebenenfalls kann es dann ausgefällt werden, um so ein Produkt
mit hoher Reinheit zu liefern. Mit derartigen Systemen kann Natriumchlorid
mit einer Reinheit über 99,98 % direkt aus einer Quelle relativ unreinen
Salzes, wie ungereinigtem Steinsalz# hergestellt werden.
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Es ist ein Hauptziel eines älteren Vorschlags ein verbessertes Verfahren
und verbesserte Mittel für Salzabbau in Kombination mit Reinigung zu schaffen, wobei
nur einige Arbeitsweisen gemäß den obenerwähnten USA.-Patenten verwendet werden,
wodurch sich bestimmte Arbeitsvorteile im Hinblick auf die Abbauphase und im Hinblick
auf die Produktaufbereitungsphase im Gesamtverfahren ergeben.
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Aus einer Veröffentlichung in »Bergakademie«, 17. Jahrgang,
Heft 11 (November 1965), S. 664 bis 670, ist es bekannt, lösliche
Minerale aus unterirdischen Lagerstätten über ein oder mehrere Bohrlöcher auszulaugen
und durch die britischen Patentschriften 686 932 und 750 707 ist bekannt,
mit zwei konzentrischen Rohren in einer Bohrung zu arbeiten, wobei durch das äußere
Rohr das lösende oder schmelzende Medium zugeführt und durch das im Wärmeaustausch
stehende innere Rohr die Lauge oder Schmelze an die Oberfläche gefördert wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Ziel zua ..runde, Verbesserungen
im Hinblick auf die früher beschriebenen Arbeitsmethoden und Vorrichtungen zu schaffen,
um auf diese Weise die Probleme im Hinblick auf die Verrohrungskorrosion und/oder
die »Kesselstein«-Ablagerungen zu beseitigen oder zu
vermindern, die erforderlichen
unterschiedlichen Betriebsdrucke in dem Flüssigfließ-System zu vermindern und die
Teraperaturschwankungen der Produktsalzlösung minimal zu machen.
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Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfirtdung ein Laugeverfahren
für lösliche Minerale unterirdischer Lagerstätten hoher Temperatur, bei dem ein
flüssiges Lösungsmittel über ein Bohrloch eingebracht und die angereicherte Lauge
über ein anderes Bohrloch wieder abgezogen werden, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß die abgezogene angereicherte Lauge im Produktionsbohrloch durch Wärmezufuhr
von übertage auf einer vorgegebenen hohen Temperatur gehalten wird. Die Wärmezufuhr
von über Tag erfolgt vorzugsweise durch ein konzentrisches Dreifachrohr, wobei im
inneren Hauptrohr die angereicherte Lauge nach oben geführt wird, während in dem
das Hauptrohr umgebenden mittleren Rohr ein fließfähiges wärmetragendes Medium zugefilbst
und im äußeren Rohr abgeführt wird; das mittlere und äußere Rohr bilden zusammen
mit einer Erhitzungseinrichtung einen geschlossenen Kreislauf. Die für das beschriebene
Verfahren vorgesehene Anordnung unterscheidet sich demnach grundle end von den -9
bekannten Vorrichtungen, weil die letzteren, sofern sie überhaupt konzentrische
Rohrsysteme anwenden, in einem einzigen Bohrloch sowohl die Einführungsbohrung als
auch die Produktionsbohrung zu einem konzentrischen Doppelrohr vereinen. Das hat
zur Folge, daß das innerste Produktionsrohr ständig von innen und außen mit der
korrosiven Salzsole in Kontakt steht, und zwar von innen mit der Produktions- und
von außen mit der Lösungssole.
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Der beidseitige Kontakt des innersten Produktionsrohres mit der Salzsole
führt bei den bekannten Verfahren zu schneller Korrosion.
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Die Erfindung vermindert diesen Nachteil, indem sie das Produktionsrohr
von seiner Außenseite her mit einer Flüssigkeit beheizt, die keine aggressiven Eigenschaften
gegenüber dem Rohrmaterial besitzt.
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Bei nicht zu vermeidenden Betriebsunterbrechungen kommt die Produktionssole
im obersten Teil des Produktionsrohres zum Stillstand. In diesem Falle
kann das Heizmittel, welches durch das in diesem Teil des Produktionsrohres
angeordnete Heizsystem strömt, die stehende Sole unter den Temperatur-und Druckbedingungen
halten, für die das Verdampfersystem
ausgelegt ist. Damit werden
Ausscheidungen in diesem Teile des Produktionsrohres vermieden oder behoben, die
zu unerwünschten und sonst unvermeidbaren Produktionsstörungen führen.
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Grundsätzlich wird der Praktiker davor zurückscheuen, zusätzliche
Heizsysteme einzubauen, die iin Betrieb und in der Anschaffung Kosten verursachen,
wenn er nur die von den Druckschriften vermittelte Lehre »die Sole heiß zu halten«
befolgen will. Für diesen Fall genügen Isolierungen oder Rohrsysteme mit Gegenstromheizung
durch die Lösungssole. Dann wird er aber auch nicht in den Genuß der Vorteile gelangen,
die ihm die Erfindung vermittelt.
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Weitere Einzelheiten werden aus der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen deutlich. Dabei zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch
eine geologische Formation, die einen typischen Salzdom aufweist, der nach dem erfmdungsgemäßen
Verfahren abgebaut wird, F i g. 2 eine teilweise zusammengezogene Ansicht
von Teilen von F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, wobei auch die oberirdische
Betriebsausrüstung von F i g. 1 schematisch veranschaulicht ist, und F i
g. 3 und 4 vergrößerte schematische Darstellungen von typischen Vorrichtungen
zur Bohrungsvervollständigung, wie sie in Verbindung mit den Kopf- bzw. Fußabschnitten
des Bohrlochfutterrohres für die Produktion beim erfindungsgemäßen System verwendet
werden können.
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Wie in Form eines Beispiels gezeigt, wird die vorliegende Erfindung
in einem System zum gleichzeitigen Abbau und »Reinigen« von Natriumchloridsalz dargestellt,
das in einer unterirdischen Ablagerung vom wohlbekannten Typ des Salzdomes
vorliegt. Dabei soll jedoch klar sein, daß die vorliegende Erfindung in nützlicher
Weise auch auf andere Formen von löslichen Mineralablagerungen angewendet werden
kann, wie Natriumborat, Pottasche u. dgl. Es ist jedoch ein Merkmal, daß die vorliegende
Erfindung besonders zur Anwendung in Verbindung mit Mineralablagerungen geeignet
ist, die in relativ großen Tiefen unter der Erdoberfläche vorliegen, wobei die Wärmezuführung
aus der Umgebung, die in großen Tiefen unter Tage von sich aus vorhanden ist, als
ein Nebenumstand Anwendung findet. So ist beispielsweise bekannt, daß die Temperaturen
unter Tage gleichbleibend mit der Tiefe zunehmen und daß in tiefliegenden Salzdomen
beispielsweise Temperaturen in der Größenordnung von 1160 C (2400 F) bei
Tiefen in der Größenordnung von 2,4 km (8000 feet) registriert worden sind.
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Das vorliegende System zieht aus der Tatsache Vorteil, daß Salzablagerungen,
wie sie hier veranschaulicht sind, sich in solchen Tiefen befinden, daß die Erdtemperaturen
um ein Bohrloch, das von der Oberfläche nach unten führt und eine derartige Ablagerung
durchdringt, von hoher Größenordnung sind und einen gewissen Teil der Wärmequellenerfordemisse
für eine gleichzeitige Aufbereitungsoperation liefern können, wenn die erfindungsgemäße
Anordnung verwendet wird. Auf diese Weise werden beträchtliche Betriebseinsparungen
bewirkt.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einer Ausführungsform im einzelnen
erläutert. So kann beispielsweise ein Salzdom, wie er hier veranschaulicht ist,
oder eine andere Ablagerung von einem Paar von vertikalen Bohrlöchern durchschnitten
werden, wie sie allgemein mit 12 und 14 bezeichnet sind die nachfolgend als »Einführungs«-Bohrloch
bzw, als »Produktions«-Bohrloch bezeichnet werden. Zur »VervoUständigung« der Bohrlöcher
und zur Verhinderung von Druckverlusten an deren Wänden sind diese natürlich vorzugsweise
verrohrt, wie dies dem Fachmann bekannt ist. Das Bohrloch 14 ist mit einem Rohrsystem
vom Typ eines konzentrischen Dreifachrohres versehen, dessen Zweck nachfolgend
im einzelnen erläutert werden wird. In jedem Fall sind die Bohrlöcher derart in
das Salzlager gebohrt, daß sie mit ihren unteren Enden in einer gewissen Entfernung
voreinander in die Ablagerung eindringen, beispielsweise in der Größenordnung
von etwa 61 m. Dann wird das Salzbett zwischen den Bohrlöchern nach irgendeiner
in der Industrie bekannten Methode gebrochen oder ausgehöhlt, um für eine Flüssigkeitszirkulation
durch das System zu sorgen.
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Beispielsweise kann jedes der Bohrlöcher bezüglich des Winkels von
der Stellung abweichen, die mit dem anderen Bohrloch parallel ist, um so das andere
Bohrloch zu unterbrechen, wenn es sich seiner vorgeschriebenen Tiefe nähert. Diesbezügliche
Verfahren sind beispielsweise in der USA.-Patentschrift 3 174 549 beschrieben.
Die Bohrlöcher können jedoch statt dessen auch gerade vertikal und parallel eingetrieben
werden und später mittels eines Brechverfahrens durch Aushöhlen miteinander verbunden
werden, wie dies in der USA.-Patentschrift 3 064 957
beschrieben ist.
In jedem Fall stehen die Bohrlöcher auf diese Weise in der Gegend ihrer unteren
Enden in Flüssigstromverbindung, wodurch ein System entsteht, worin Lösungsmittel
in einem Bohrloch nach unten gepumpt und Salzlösung durch das andere, Bohrloch zur
oberirdischen Anlage aufwärts gefördert werden kann. Wie dem Fachmann bekannt, bildet
sich hierauf in dem Salzlager eine Lösungshöhle, wie sie beispielsweise in F i
g. 1 veranschaulicht ist, aus der gesättigte Salzlösung kontinuierlich zu
der oberirdischen Anlage gepumpt werden kann, die in F i g. 1 und 2 allgemein
mit 15 bezeichnet ist, Es ist ein spezielles Merkmal des vorliegenden Systems,
daß es aus dem ausgedehnten Wärmevorrat Nutzen zieht, der bei beträchtlichen Tiefen
in der Erdkraste vorliegt, um die erforderlichen Verdampfungs- und/oder Salzlösungeindampfungsphasen
der Salzproduktaufbereitung zu unterstützen, und außerdem, um das Lösungsmittel
(das den restlichen Salzlösungsabstrom aus dem Eindampfungsverfahren plus frisches
Ergänzungslösungsmittel enthält, das zugegeben wird, wenn es erforderlich ist) zu
erhitzen, wenn es durch Rohr 12 in die Lösungshöhle eingeführt wird, wodurch dieses
in untersättigtem Zustand in die Höhlung geliefert wird. Wenn diese untersättigte
Lösungsmittelmischung in die Lösungshöhlung und von dort zurück zu der Oberfläche
und dann durch die Salzgewinnungsanlage unter den speziell geregelten Bedingungen
der vorliegenden Erfindung, wie sie nachfolgend erläutert werden, zirkuliert wird,
stellt das Salzlager selbst gleichzeitig die Quelle für das rohe Mineral und eine
Quelle für einen Teil der Wärme dar, die in Verbindung mit dem Reinigungsverfahren
erforderlich ist. Wenn das System gemäß den speziellen Parametern der vorliegenden
Erfindung installiert und betrieben wird, so wird die derart hergeleitete Wärme
so bewahrt
und genutzt, daß es das System in jeder Weise durchführbar
macht, wobei der Wärmeentzug aus dem Salzlager automatisch durch kontinuierliche
Wärmezuführung aus der umliegenden geologischen Formation ersetzt und kompensiert
wird.
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Wie oben bereits erwähnt, ist der Verrohrungsteil des Systems für
die Lieferung der Salzlösung oder das »Produktions«-Bohrloch vom Typ eines
Dreifachrohres, das in der hier veranschaulichten Weise konzentrisch angeordnete
Rohre 20, 22 und 24 umfaßt. Das (innere) Hauptrohr 20 soll die Produktsalzlösung
in wärmeisolierter Form aufwärts bis zum Entleerungspunkt der Salzlösung in den
Eindampfungsteil der Behandlungsvorrichtung für die Salzlösung befördern. Die vorliegende
Erfindung schafft gemäß einem Merkmal eine Anordnung, durch die die heißere gesättigte
Salzlösung, die aus der Lösungshöhlung stammt, bis zur Lieferung in den Eindampfer
unter optimalen Druck- und Temperatarbedingungen gehalten wird, wodurch eine vorzeitige
Kristallisation von Feststoffen in dem Leitungssystem verhindert wird.
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Zur Erreichung des Hauptzwecks der vorliegenden Erfindung ist ein
Wärmeaustauschsystem von dem Typ mit geschlossenem Kreislauf in Verbindung
mit der Verrohrung 20 für Salzlösungsproduktion angeordnet. Wie am besten aus F
i g. 3 und 4 zu ersehen, bilden das Rohr 20 für die nach oben ffießende Salzlösung
und das nächst äußere Rohr 22 zwischen sich einen ringförmigen Durchgang, in den
erhitztes Wasser, öl, Schwefel oder ein anderes geeignetes fließfähiges wärmebeförderndes
Medium eingeführt werden kann, beispielsweise von einem mit 26 bezeichneten
Einlaßanschluß (F i g. 3) am Bohrlochkopf-Bestandteil des Produktionsbohrloches,
der in F i g. 2 allgemein mit 30 bezeichnet ist. Das Rohr 22 ist an
seinem Fußende abgedichtet, wie in F i g. 4 mit 32 angezeigt, und
bei 33 perforiert, so daß auf diese Weise der ringförmige Raum zwischen Rohr
22 und dem äußersten Rohr 24 dazu dient, einen Rückweg für die heiße Flüssigkeit
zu schaffen, die sich abwärts im Wärmeaustausch mit dem Rohr 20 für die nach oben
strömende Salzlösung bewegt. Am Bohrlochkopf ist ein Auslaßanschluß 34 (F i
g. 3) in Verbindung mit dem äußeren Rohr 24 vorgesehen, um die »Rück«-Flüssigkeit
zu der Erhitzungseinrichtung zu befördern, die beispielsweise in F i g. 2
schematisch als 35 gezeigt ist.
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Der Erhitzer 35 kann ein Wärmeaustauscher jedes geeigneten
Typs sein, wie er im Handel erhältlich ist, der eine bevorzugte Form der Wärmeenergiequelle
verwendet, beispielsweise Dampf aus einem bereitstehenden Dampfkessel od. dgl. Es
kann auch der Heißdampfabstrom aus dem Eindampfungsverfahren der Erhitzungsvorrichtung
zugeführt werden, wie in F i g. 2 veranschaulicht ist, um die Wärmezuführung
wirtschaftlich zu gestalten.
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In jedem Fall ist es ein spezielles Merkmal des vorliegenden Vorschlags,
daß die mittels der Vorrichtung 35 erhitzte Flüssigkeit, beispielsweise mit
einer Pumpe 36, durch ein System mit geschlossenem Kreislauf zirkuliert wird,
das im wesentlichen die ringförmigen Räume zwischen den Bohrlochrohren 20 bis 22
und 22 bis 24 umfaßt. Die zirkulierende Flüssigkeit kann deshalb so ausgewählt werden,
daß bestimmte bevorzugte Betriebscharakteristika geschaffen werden, so daß sie beispielsweise
gegenüber ,len Metallgegenständen, womit sie in Berührung kommt, nicht korrosiv
und/oder frei von zum Ausfällen neigenden Bestandteilen ist, die sonst dazu neigen
würden, die Verrohrungswände oder andere Metallgegenstände mit »Kesselstein« zu
überziehen. Auf diese Weise werden beträchtliche Wartungsschwierigkeiten und Kosten
vermieden.
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Es soll klar sein, daß dieses System irgendeine bevorzugte Form von
Salzreinigungsvorrichtung verwenden kann.
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In jedem Fall ist die abströmende RestsalzIösung aus der Raffmierungsanlage,
die durch das Bohrloch 12 wieder nach unten gepumpt wird, bei ihrer Einführungstemperatur
an Natriumchlorid gesättigt, ausgenommen vielleicht den Fall, daß Verdampfungsverluste
die Zugabe von Ergänzungslösungsmittel erfordern, das bei etwas niedrigerer Temperatur
zu-
gegeben werden kann. Jedoch wird diese Salzlösung, wenn sie, wie oben
bereits erwähnt, durch die nichtisolierte Verrohrung 12 im Wärmeaustausch damit
nach unten wandert, erhitzt, beispielsweise von einer Einführungstemperatur in der
Größenordnung von beispielsweise 321 C bis zu einer Temperatur in der Größenordnung
von 1041 C, wenn sie die Lösungshöhlung durchquert, wobei angenommen
wird, daß die Temperatur des die Höhlung umgebenden Gesteins in einer Größenordnung
von 1161 C liegt. Da das Rohr 20 für die nach oben strömende Salzlösung,
wie oben bereits erwähnt, wärmeisoliert ist, kann die überhitzte (und deshalb übersättigte)
Salzlösung oder Lösung bei Erreichen der Eindampfvorrichtung in einem derartigen
Fall eine Temperatur in der. Größenordnung von 101,5' C aufweisen,
wobei ein annehmbarer Wirksamkeitsfaktor der Wärmeisolierungseinrichtungen vorausgesetzt
wird. Der Widerstand gegenüber dem Flüssigkeitsstrom, der durch den langgestreckten
Verrohrungsaufbau geliefert wird, stellt natürlich sicher, daß das Lösungsprodukt
auch unter hohem Druck gehalten wird, bis es in die Eindampfeinrichtung entleert
wird. Es liegt somit auf der Hand, daß die Betriebscharakteristika der Lösungsmittelerhitzungs-
und -sättigungsphase des Systems dieses in die Lage versetzen, die oben dargestellten
Ziele zu realisieren.
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Das System hat jedoch noch ein anderes technologisches Merkmal und
einen weiteren wirtschaftlichen Vorteil, da auf Grund der jeweiligen positionellen
Anordnungen und der Betriebsbeziehungen der wesentlichen Komponenten des Systems
kein wesentliches Bedürfnis für bestimmte Hüfseinrichtungen besteht, wie sie von
bekannten Systemen benötigt werden. Dieses Merkmal leitet sich von der Tatsache
ab, daß unlösliche Verunreinigungen, die in der abgebauten Ablagerung vorliegen,
die Neigung haben, sich aus der Salzlösung abzusetzen, wenn sie durch Auflösen des
Höhlungswandmaterials freigegeben werden, und auf den Boden der Höhlung zu fallen
und dort zu verbleiben. Aus diesem Grund ist die Aufwärtsförderung von Verunreinigungen
in die Raffiniereinrichtung minimal. Filteranlagen sind deshalb nur in sehr geringer
Weise erforderlich und die Notwendigkeit des Vorhandenseins von Sättigungseinrichtungen,
Kühlern, Erhitzern u. dgl. in Verbindung mit der oberirdischen Anlage ist vollständig
beseitigt. Da die in dem Minerallager vorhandenen unlöslichen Verunreingungen nicht
an die Oberfläche gefördert werden, besteht auch in der oberirdischen Anlage kein
Problem im Hinblick auf die Entfernung von Abfallstoffen, das seinerseits Probleme
im Hinblick
auf die Verunreinigung eines nahegelegenen Wassereinzugsgebietes
od. dgl. schaffen könnte.
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Es ist auch erwähnenswert, daß im Falle des vorliegenden Systems das
bekannte Phänomen der »umgekehrten Löslichkeitsverhältnisse« von Natriumchlorid
und Caleiumsulfat (dem Hauptverunreinigungsbestandteil von natürlichem Steinsalz)
im Lösungshohlraum wirksam wird. Mit anderen Worten: Es wird die Auflösung des Caleiumsulfats
in der Salzlösung automatisch verzögert, da die Lösungsmittelflüssigkeit im Hohlraum
bei hoher Temperatur gehalten wird. Deshalb setzen sich große Prozentmengen dieses
Materials, wenn sie in situ aus dem Salzlager freigesetzt werden, einfach auf den
Boden des Hohlraums ab, wodurch sich die Belastung der oberirdischen Anlage durch
die Abtrennung von Verunreinigungen verringert. Auf Grund dieses Merkmals des vorliegenden
Systems können die Anforderungen an die oberirdische Raffinieranlage derart verringert
werden, daß eine nur unvoll-kommene Form einer Festsalz-Gewinnungseinrichtung
oberirdisch befriedigend verwendet werden kann. Ein anderes Merkmal im Gefolge des
erfindungsgemäßen Laugeverfahrens besteht darin, daß Natriumchlorid- oder ähnliche
»Steinsalz«-Lager vom Typ eines tiefsitzenden Domes unter derart großem und
konstantem Druck und unter Temperaturbedingungen stehen, daß alle darin gebildeten
Hohlräume die stetige Neigung haben, sich selbst zu schließen. Wartungsprobleme
auf Grund der großen Hohlräume sind deshalb vermieden.
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Ersichtlicherweise steht bei dem vorliegenden Verfahren die von außen
erhitzte Flüssigkeit, die durch das Verrohrungssystem zirkuliert wird, in den unteren
Bereichen des Bohrlochs unter Drücken, die mit den Drücken vergleichbar sind, unter
denen die Salzlösung am Boden des Verrohrungssystems steht. Auf diese Weise sind
die Dichtungseinrichtungen in den unteren Bereichen des Bohrlochs gegen übermäßige
Druckunterschiede geschützt, wie sie in großen Tiefen im Falle eines Systems vorliegen
würden, das nicht die Merkmale des vorliegenden Verfahrens verkörpert. Es liegt
auf der Hand, daß vorstehend lediglich eine Ausführungsform einer geeigneten Anlage
und von geeigneten Betriebsbedingungen in Form eines Beispiels erläutert worden
ist, an dem zahlreiche Änderungen vorgenommen werden können.