DE1224231B - Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natuerlichen KCl- und NaCl- enthaltenden Lagerstaetten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natuerlichen KCl- und NaCl- enthaltenden Lagerstaetten

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DE1224231B
DE1224231B DEP29483A DEP0029483A DE1224231B DE 1224231 B DE1224231 B DE 1224231B DE P29483 A DEP29483 A DE P29483A DE P0029483 A DEP0029483 A DE P0029483A DE 1224231 B DE1224231 B DE 1224231B
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cavity
kci
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potassium chloride
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James Bowen Dahms
Byron Priestly Edmonds
Edward Phelps Helvenston
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PPG Industries Inc
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Pittsburgh Plate Glass Co
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    • E21BEARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
    • E21B43/00Methods or apparatus for obtaining oil, gas, water, soluble or meltable materials or a slurry of minerals from wells
    • E21B43/28Dissolving minerals other than hydrocarbons, e.g. by an alkaline or acid leaching agent

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Description

  • Verfahren, zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichen KCI- und NaC1- enthaltenden Lagerstätten Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Abbau von Kaliumchloridvorkommen. Kaliumchlorid findet man in den Lagerstätten gewöhnlich in enger Verbindung mit Natriumchlorid. Oft findet man es im Gemisch oder in Verbindung mit Natriumchlorid in Form einer KCI-reichen Schicht (die, bezogen auf das Gesamtgewicht des in der Schicht vorkommenden KCI und NaC1, 15 bis 60 Gewichtsprozent KCI enthält) oder in einer Vielzahl solcher Schichten, die unmittelbar über anderen, KCI-armen Schichten liegen (d. h. über Schichten, die, bezogen auf das Gewicht des in ihnen vorkommenden NaC1 und KCI, weniger als 15 Gewichtsprozent KCI enthalten) oder die keine nennenswerte Menge KCI enthalten, sondern überwiegend aus NaC1 bestehen. Diese Mineralien enthalten natürlich oft andere Stoffe, wie z. B. Caleiumsulfat, Magnesiumsulfat u. dgl.
  • Kaliumchlorid- und Natriumchloridvorkommen dieser Art liegen oft in großer Tiefe. So befinden sich in Kanada beispielsweise derartige Lagerstätten oft 1500 m und mehr unter der Erdoberfläche. Ob- gleich man bisher geringere Mengen KCI aus natürlicher Sole oder aus Natriumchloridsole hergestellt hat, so hat man in der Praxis doch fast das gesamte Kaliumehlorid unter Tage bergmännisch abgebaut, wobei das KCI-haltige Mineral in festem Zustand nach übertage gebracht und dort zur Trennung des Kaliumchlorids besonderen Verfahren unterzogen wird.
  • Man hat schon eine Reihe von Vorschlägen zur Gewinnung von Kaliumchlorid durch Extraktion mit Wasser gemacht. So ist ein Verfahren bekannt, bei dem man erhitzte Sole durch ein Bohrloch zu den unterirdischen Lagerstätten schickt und dort in Umlauf setzt, wobei eine Kaliumchloridlösung mit größerer Sättigung und höherer Konzentration zusammen mit Natriumchlorid gewonnen wird. Anschließend bringt man die Lösung an die Erdoberfläche, wo sie zur Gewinnung des Kaliumchlorids behandelt wird. Nach einem weiteren Verfahren wird eine Lösung aus gesättigtem wäßrigem Natriumchlorid durch ein Bohrloch zu einem unterirdischen Kaliumvorkommen geleitet und das Kaliumchlorid aus dem Natriumchlorid der Lagerstätte selektiv extrahiert, indem man die Lösung aus Natriumchlorid und Kaliumchlorid an die Erdoberfläche bringt, einen Teil des Kaliumchlonds aus der Lösung herauskristallisiert und die Sole zur weiteren Extraktion zurückleitet.
  • Soweit man feststellen kann, war keinem dieser Verfahren ein wirtschaftlicher Erfolg beschieden. Große Schwierigkeiten ergeben sich beim Anlegen eines geeigneten Hohlraums, weil die Extraktion des KCI aus der Ablagerung langsam abläuft und sowohl das Kaliumehlorid als auch das Natriumchlorid in dem Hohlraum, durch den die Flüssigkeit zirkulieM leicht Kristalle bildet, wodurch die Anlage verstopft und somit praktisch unbrauchbar wird.
  • Durch die vorliegende Erfindung wurden diese Schwierigkeiten auf einfache Weise behoben. Bei der praktischen Anwendung des hier betrachteten Verfahrens setzt man durch die KCI-reiche Lagerstätte eine Bohrung an, die bis hinab zu der Zone reicht, in der das Kaliumchlorid eine schwache Konzentration aufweist (d. h., bezogen auf das Gewicht des KCI und des NaC1, unter 15 1/o) oder in der es praktisch nicht mehr vorkommt oder der Gehalt an Natriumchlorid verhältnismäßig hoch ist. An dieser Stelle läßt man Wasser oder eine wäßrige Lösung, die in bezug auf Natriumchlorid ungesättigt ist, durch ein in das Bohrloch eingebautes Rohr oder durch den Ringraum zwischen Bohrlochwand und Rohr hinunterfließen. Das Natriumchlorid wird aus der KCI-armen, aber NaCI-reichen Schicht extrahiert, und es bildet sich ein Hohlraum, wie man ihn in der Technik bei der Extraktion von Natriumchlorid aus -unterirdischen Vorkommen kennt.
  • Damit sich der Hohlraum seitwärts vergrößert, schickt man in bekannter Weise einen mit Wasser nicht mischbaren inerten Stoff - Luft, Stickstoff oder ein ähnliches inertes Gas, vorzugsweise aber eine Flüssigkeit, deren Dichte geringer ist als die von Wasser bei der Betriebstemperatur, z. B. Minetalöl, Rohöl, raffiniertes Öl oder einen ähnlichen Kohlenwasserstoff - in den Hohlraum, damit sich an dessen Decke eine dünne Schicht bildet. Dadurch vergrößert sich der Hohlraum, sobald Wasser in das Bohrloch gegeben, das Natriumchlorid gelöst und wäßrige Natriumchloridlösung aus dem Bohrloch abgezogen wird.
  • Es ist weiterhin bekannt, zur Herstellung der Hohlräume in einheitlichen NaCI-Lagern zur Auslaugung eine Schutzflüssigkeit zu benutzen. Die bei solchen Lagern sich ergebenden Probleme sind je- doch von den bei KCI-NaCI-Lagem sich ergebenden Problemen verschieden. Außerdem wird bei diesem Verfahren eine Schutzschicht zwischen der Auslaugeflüssigkeit und der Decke des Hohlraums stehengelassen. Die Kontrolle der Schutzflüssigkeit geschieht durch Luft. Solche Hohlräume wie bei der NaCI-Auslaugung sind innerhalb von KCI-reichen Lagerstätten nicht anwendbar, da die auftretenden X_ristallisationserscheinungen ein erfolgreiches Auslaugen unmöglich machen.
  • Keinem der bisher angewandten Verfahren war bisher ein wirtschaftlicher Erfolg beschieden. Man muß vielmehr an die gestellte Aufgabe in anderer Weise herangehen und zunächst einen Hohlraum unter der KCI-reichen Schicht herstellen. Es wurde folgendes Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichen, KCI- und NaCI-enthaltenden Lagerstätten, in welchen eine reichere KCI-Schicht über einer Schicht liegt, die ärmer an KCI, aber reicher an NaC1 ist, bei welchem durch Einleiten von Wasser und Herausziehen von Sole in der Lagerstätte ein Hohlraum erzeugt wird, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zunächst ein Hohlraum unter der an KCI reichen Schicht erzeugt wird und eine große Auslaugungsoberfläche an der Decke des Hohlraums geschaffen wird, worauf man die Decke des Hählraums durch weiteres Auslaugen allmählich höher legt, bis sie in die KCI-reiche Schicht hineinreicht, worauf das K_CI ausgelaugt wird.
  • Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens setzt man durch die KCI-reiche Schicht oder Lagerstätte eine Bohrung an, die bis hinab zu der Zone reicht, in der das Kaliumchlorid eine schwache Konzentration aufweist (d. h., bezogen auf das Gewicht des KCI und des NaC1, unter 15 %) oder in der es praktisch nicht mehr vorkommt oder der Gehalt an Natriunichlorid verhältnismäßig hoch ist. An dieser Stelle läßt man Wasser oder eine wäßrige Lösung, die in bezug auf Natriumchlorid ungesättigt ist, durch ein in das Bohrloch eingebautes Rohr oder durch den Ringraum. zwischen Bohrlochwand und Rohr hinunterfließen. Das Natriumehlorid wird aus der KCI-armen, aber NaCI-reichen Schicht extrahiert, und es bildet sich ein Hohlraum, wie man ihn in der Technik bei der Extraktion von Natriumchlorid aus unterirdischen Vorkommen kennt.
  • Damit sich der Hohlraum seitwärts vergrößert, schickt man einen mit Wasser nicht mischbaren inerten ßtoff = Luft, Stickstoff oder ein ähnliches inertes Gas, vorzugsweise aber eine Flüssigkeit, deren Dichte geringer ist als die von Wasser bei der Betriebstemperatur, z. B. Mineralöl, Rohöl, raffiniertes Öl oder einen ähnlichen Kohlenwasserstoff - in den Hohlraum, damit sich an dessen Decke eine dünne Schicht bildet. Dadurch vergrößert sich der Hohlraum, sobald Wasser in das Bohrloch gegeben, das Natriumchlorid gelöst und wäßrige Natriumchloridlösung aus dem Bohrloch abgezogen wird.
  • Nachdem der Hohlraum in dem NaCI-reichen, aber KCI-arrnen Vorkommen ein größeres Ausmaß angenommen hat, d. h., wenn er z. B. einen Mindestdurchmesser von 4,60 m, vorzugsweise von mindestens 7,60 m (berechnet auf Grund von Messungen des Gewichts oder Volumens des Natriumchlorids oder eines ähnlichen von der Lagerstätte abgebauten Salzes sowie auf Grund von bewährten Meßverfahren zur Bestimmung der Tiefe des Hohlraums), läßt man die Höhe der Decke langsam ansteigen. Dies erreicht man dadurch, daß man die Stelle der Wassereinführung in den Hohlraum höher legt und gegebenenfalls entweder die Einführung von Öl oder eines ähnlichen Stoffes in das Bohrloch mit dem einstömenden Wasser abbricht oder die Fließgeschwindigkeit eines derartigen Stoffes beträchtlich herabsetzt. Dies hat zur Folge, daß die Extraktion durch das Einströmen von Wasser in das Bohrloch weiterge - ht und daß die daraus bis zur Decke abgezogene wäßrige Lösung so dünn wird, daß sie eine Salzextraktion aus der Decke des Hohlraums nicht mehr verhindert. Dann läßt man die Decke des Hohlraums allmählich bis zur Kaliumchloridschicht ansteigen. Nachdem der Hohlraum die KCI-reiche Schicht bis zu einer ausreichenden Tiefe, z. B. mehrere Zentimeter, durchdrungen hat, schickt man das Öl oder einen anderen ähnlichen Stoff, dessen Dichte geringer als die von Wasser ist, zusammen mit Wasser in den Hohlraum. Die Extraktion der KO-reichen Schicht läuft dann an. Natürlich wird dies durch die Steigerung der Kaliumchloridkonzentration in der aus dem Bohrloch kommenden Sole sofort festgestellt.
  • Der Kaliumchloridgehalt der auf diese Weise gewonnenen Sole steigt dann, und man erzielt ein für den weiteren Ablauf günstiges Gleichgewicht. Man erhält eine Sole mit etwa 4 bis 60 kg Kaliumchlorid und 30 bis 35 kg Natriunichlorid pro 100 kg Wasser. Die genaue Zusammensetzung der Sole ist je nach der Temperatur der Schicht sehr unterschiedlich. Die Extraktion von Kaliumchlorid aus der Lagerstätte kann fortgesetzt werden, indem man entweder Wasser als solches oder in Form einer Lösung, die sowohl in bezug auf Kaliumchlorid als auch in bezug auf Natriumchlorid ungesättigt ist, durch das Bohrloch hinunterschickt und die entstehende wäßrige Lösung extrahiert. Die durchschnittliche Höhe der Decke des Hohlraums liegt normalerweise höher als die Stelle, an der das Wasser eingeführt wird.
  • Die Decke wird allmählich mit sorgfältig überwachter Geschwindigkeit durch die KCI-reiche Ab- lagerung gehoben, indem man den Spiegel des in den Hohlraum eingeführten Wassers und die Menge des eingelassenen Mineralöls oder eines ähnlichen flüssigen Kohlenwasserstoffes reguliert. Diese Geschwindigkeit sollte nicht größer sein als etwa 30 cm Höhenanstieg der Decke je 10 000 bis 40 000 t KCI, die aus dem Hohlraum abgezogen werden. Sie sollte jedoch so groß sein, daß die wirtschaftliche Produktion ausreichendem Mengen KCI-Lösung sichergestellt ist.
  • Durch Anwendung des obengenannten Verfahrens werden die Schwierigkeiten, denen man bisher bei der Kaliumchloridextraktion gegenüberstand, im wesentlichen ausgeschaltet. Man legt also in der Natriumchloridschicht einen verhältnismäßig großen Hohlraum an, so daß nach Anheben der Decke des Hohlraums bis zur Kaliumchloridschicht in diesem Hohlraum für jede eventuelle innere Kristallbildung ausreichend Platz ist, da die sich bildenden Kristalle und alle möglicherweise unlöslichen Verunreinigungen sich am Boden des Hohlraums absetzen können, ohne die Verbindung des einströmenden Wassers mit der KCI-Ablagerung zu stören oder zu behindern.
  • Darüber hinaus ist der Hohlraum groß genug, um Sole in solcher Menge aufzunehmen, daß jede Ab- kühlung der Sole, die infolge der Kaliumehloridextraktion entsteht, durch die ohnehin schon große Menge an Sole im Hohlraum möglichst niedrig gehalten wird. Dadurch vermeidet man weitgehend ein stellenweises Abkühlen und eine daraus resultierende Kristallbildung und somit ein Verstopfen der Anlage. Außerdem ist der KCI-reiche Hohlraum, in dem die Extraktion abläuft, dann groß genug, um trotz der verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit, mit der sich KCI löst, eine Durchführung des Extraktionsverfahrens zur Gewinnung von Kaliumchlorid mit einer brauchbaren und wirtschaftlich günstigen Geschwindigkeit zu ermöglichen.
  • Es versteht sich, daß die Geschwindigkeit, mit der sich Kaliumchlorid löst, verhältnismäßig gering ist. So stellt man beispielsweise häufig fest, daß sie bei einer geeigneten Betriebstemperatur, z. B. 451' C, im Bereich zwischen 1000 und 4000 g pro Stunde und Quadratmeter Extraktionsfläche liegt.
  • Das bedeutet, daß es ein äußerst langwieriges und schwieriges Problem darstellt, Kaliumchlorid in solchen Mengen zu extrahieren, daß die Bohrung zur praktischen Gewinnung von Kaliumchlorid führt. In kleinen Hohlräumen kann die Extraktion so langsam ablaufen, daß nach kurzer Zeit jede Extraktion in der KCI-reichen Schicht aufhört, da die Oberfläche dieser Schicht dazu neigt, eine an NaC1 reiche Kristallablagerung zu bilden, wodurch das Wasser nicht zum Kaliumchlorid gelangen kann. Auf der anderen Seite kann man beim Anlegen eines großen Hohlraums in der NaCI-reichen Schicht trotz der langsamen Kaliumchloridextraktion eine Sole mit einer brauchbaren Kaliumchloridkonzentration gewinnen.
  • Das Verfahren dieser Erfindung ist in Ab b. 1 der Zeichnung graphisch dargestellt. Wie aus Abb. 1 hervorgeht, wird eine Bohrung mit einer entsprechenden Verrohrung 1 hergestellt, die durch die felsige Oberschicht bis in die unterirdische Ablagerung und durch die KCI-reiche Schicht bis in die KCI-arme" aber NaCI-reiche Schicht dringt. Die KC1-reiche Schicht kann sich etwa wie folgt zusammensetzen:
    Gewichts-
    prozent
    KCI .................................. 16 bis 40
    In Wasser nicht löslicher Ton ...... etwa 1 bis 5
    Calciumsulfat ......................... 1 bis 2
    Wasserlösliche Calcium- und Magnesium-
    salze, z. B. Mg023 MgS0P Ca(HCO.)
    etwa 2
    NaC1 ....... .......................... Rest
    Die KCI-arme oder NaCI-reiche Ablagerung 7"eist etwa folgende typische Zusammensetzung auf:
    Gewichts-
    prozent
    KCI .................................. 0 bis 15
    In Wasser nicht löslicher Ton ........... 1 bis 5
    Calciumsulfat .................... etwa 1
    Wasserlösliche Calcium und Magnesium-
    salze .......................... etwa 1
    NaC1 ................................. Rest
    Dann wird ein Rohr 2 konzentrisch in der Verrohrung 1 der Bohrung angebracht. Man läßt Wasser durch die Bohrung nach unten fließen, um das Natriumchlorid aus der Ablagerung zu extrahieren. In der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform läßt man das Wasser zwischen Rohr und Auskleidung hinunterfließen; praktisch gesättigtes Natriumchlorid wird sofort, wenn es sich bildet, aus dem unteren Teil des Hohlraums abgezogen. Ein nicht mischbarer Stoff (Flüssigkeit oder Gas), dessen Dichte unter der von Wasser liegt und der in Wasser nicht löslich oder mit Wasser nicht mischbar ist (vorzugsweise ein Kohlenwasserstofföl), wird in kleinen Mengen (meistens in Mengen bis zu etwa 160 kg des Stoffes pro Kubikmeter der abgebauten Salze) zusammen mit dem Wasser in die Bohrung geschickt. Daraufhin bildet dieser Stoff eine Schutzschicht 6 im oberen Teil des entstehenden Hohlraums 8.
  • Die Menge des auf diese Weise eingeführten Stoffes sollte groß genug sein, um oben im Hohlraum eine Schicht von 1,25 bis 5 cm zu bilden, damit die Decke des Hohlraums geschützt wird. Diese Menge läßt sich überschlagen, indem man das ungefähre Volumen des Hohlraums aus der Anzahl der Tonnen Natriumchlorid, die aus der Bohrung extrahiert werden, schätzt. Gewöhnlich werden etwa 1,6 bis 160 kg Kohlenwasserstofföl pro Kubikmeter der abgebauten Salze eingeführt.
  • Im allgemeinen ist es nicht erforderlich, besonders tief in die NaCI-reiche Schicht zu bohren. Gewöhnlich wird die Extraktion von NaC1 aus der NaC1-reichen Ablagerung in einer Höhe von 30 cm bis 4,50 m unterhalb der KCI-reichen Schicht, die man letzlich extrahieren will, durchgeführt.
  • Durch diesen Vorgang fließt das Wasser schnell in das Bohrloch, und eine Natriumchloridlösung wird daraus abgezogen. Der Hohlraum breitet sich nach den Seiten hin beträchtlich aus, vorzugsweise z. B. 7,50 m oder mehr im Durchmesser.
  • Nachdem sich der Hohlraum verbreitert hat, wird er nach oben verlagert, indem man, wie oben beschrieben wurde, weniger öl in das Bohrloch fließen läßt und weiterhin Wasser zugibt und Sole abzieht. Der Spiegel des eingeführten Wassers wird meistens gleichzeitig gehoben, so daß Wasser aus dem Hohlraum etwa im oberen Teil der angesammelten Sole nach außen fließt. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man in die Auskleidung des Bohrlochs Löcher schneidet oder diese Auskleidung anhebt. Schließlich läßt man die Decke des Hohlraums bis zu der Stelle steigen, an der die Extraktion von nennenswerten Mengen Kaliumchlorid aus der KCI-reichen Schicht beginnen kann. Danach wird die KCI-Extraktion unter gleichzeitiger Regulierung der Höhe der Hohlraumdecke durchgeführt, so daß sie sich, wie oben beschrieben, ganz allmählich durch die KCI-reiche Ablagerung nach oben verlagert.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsforin dieser Erfindung nimmt man die Extraktion von Kaliumchlorid durch zwei Bohrlöcher vor. Es ist zweckmäßiger, die Extraktion durchzuführen, indem man Wasser oder eine teilweise ungesättigte wäßrige Lösung in einem Bohrloch hinunterschickt und die sich ansammelnde KCI-NaCI-Sole aus einem anderen Bohrloch abzieht. Dieser Vorgang wird in der graphischen Darstellung der Ab b. 2 gezeigt. Wie aus dieser Abbildung hervorgeht, werden zwei Bohrungen 11 und 21 vorgenommen und im wesentlichen, wie oben bereits beschrieben, durch die Errichtung von Hohlräumen in der NaCI-reichen Ablagerung verbunden. Die Extraktion der Natriumchloridlösung aus der NaCI-reichen Ablagerung über eines oder beide Bohrlöcher wird so lange fortgesetzt, bis der Hohlraum 8 sich seitlich vergrößert hat und er mit beiden Bohrlöchern in Verbindung steht. Dann kann sich der Hohlraum durch die KCI-arme und NaC1-reiche Ablagerung nach oben verlagern, bis er die KCI-reiche Ablagerung erreicht. Dort bildet sich dann, wie aus der graphischen Darstellung der A b b. 2 hervorgeht, der Hohlraum 8. Dieser Hohlraum besitzt eine dünne Schicht aus dem inerten, nicht mischbaren Stoff 6, die ihrer Natur nach mit der ün Zusammenhang mit Ab b. 1 besprochenen Schicht vergleichbar ist.
  • Wenn die Bohrlöcher miteinander verbunden und bis zu der Stelle nach oben verlagert sind, wo sich die Decke des Hohlraums über dem Liegenden der K-Cl-reichen Ablagerung befindet, wird Wasser durch das Bohrloch 11 hinuntergeschickt und eine Lösung aus Kaliumehlorid und Natriumchlorid aus Bohrloch 21 abgezogen, gewöhnlich in einer Höhe, wo das Wasser durch Bohrloch 11 eingeführt wird, und oft am Boden des Hohlraums oder in der Nähe des Hohlraumbodens oder oberhalb der Stelle, wo sich Kristalle oder unlösliche Verunreinigungen in größerem Maße angesammelt haben. Man kann aber auch eine Lösung von Natriumchlorid und Kaliumchlorid, die sowohl in bezug auf Natriunichlorid als auch in bezug auf Kahünichlorid ungesättigt ist, das Bohrloch schicken. In jedem Fall, ob nun Wasser oder eine Lösung aus Natriumchlorid und Kaliumchlolid in das Bohrloch 11 gegeben wird, achtet man im allgemeinen darauf, daß Natriumchlorid und Kaliumchlorid im wesentlichen in dem Mengenverhältnis extrahiert werden, in dem sie in der Ablagelung vorkommen. Dies erreicht man einfach dadurch, daß man den Natriumchloridgehalt der in Bohrloch 11 eingeführten Lösung ausgleicht.
  • Wie oben bereits erwähnt, nimmt Kaliumchlorid Wärme auf, wenn es in Wasser gelöst wird. Um dies auszugleichen, ist es zweckmäßig, wenn die Temperatur des in das Bohrloch 11 geschickten Wassers oder der NaC1-KCI-Lösung um mindestens 5 bis 10' C höher liegt als die Temperatur der aus dem Bohrloch 21 kommenden KC1-Sole. Dadurch wird die angesammelte Sole iin Hohlraum 8 mit erhitzter Lösung versorgt und somit eine unzweckmäßige Ab- kühlung dieses Hohlraums vermieden. Daneben wird die Schicht 6 des inerten, nicht mischbaren Stoffes dadurch gebildet und erhalten, daß man bis zu 160 kg Mineralöl oder eines ähnlichen flüssigen Kohlenwasserstoffes pro Kubikmeter des abgebauten Salzes einfährt. Derartige, meist flüssige Kohlenwasserstoffe sind aus verschiedenen Gründen für die Bildung der Schutzschicht 6 äußerst zweckmäßig. Vor allem widerstehen diese flüssigen Stoffe der Extraktion der 5 Decke besser und verhindern dadurch eine übermäßig schnelle Extraktion der Decke. Außerdem läßt sich die oberste Höhe des Hohlraums mit einer Flüssigkeit besser kontrollieren als mit Luft oder einem ähnlichen Gas.
  • Das oben beschriebene Verfahren kann so lange fortgesetzt werden, bis die Höhe des Hohlraums die oberste Höhe der KCI-Schicht und der Hohlraum selber seine äußerste, durch die praktische Zweckmäßigkeit bestimmte Ausdehnung erreicht hat. Oft kann der Hohlraum seitwärts so lange vergrößert werden, bis die aus ihm extrahierte Salzmenge erkennen läßt, daß die Extraktion in einem Hohlraum abläuft, der einen Radius von 60 bis 150 in oder mehr hat (gemessen vom Bohrloch). Natürlich ist es sehr schwer, einen Hohlraum dieser Art genau zu messen. Man kann jedoch die Größe des Hohlraums durch die daraus abgebauten NaC1- und KCI-Mengen sowie durch die bekannte Zusammensetzung und Dichte des Vorkommens abschätzen.
  • In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, sowohl das NaC1 als auch das KCI iin wesentlichen in dem Verhältnis aus der Ablagerung zu extrahieren, in dem diese beiden Stoffe in der Ablagerung vorkommen. Dadurch kann man leicht die Möglichkeit ausschalten, daß sich die Geschwindigkeit, mit der die Ab- lagerung in wäßrige Lösung umgewandelt wird, auf ein unbrauchbares Maß verlangsamt. Handelt es sich jedoch um eine sehr große Ablagerung, z. B. wenn der Hohlraum eine seitliche Ausdehnung von 10 m3 erreicht hat (berechnet aus dem Volumen des aus der Ablagerung abgebauten NaC1 und KCI oder ähnlicher Salze), so ist es in vielen Fällen möglich, die Menge des NaC1, das extrahiert wird, zu reduzieren. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hohlraum groß genug, so daß die KCI-Extraktion aus der NaC1-Ablagerung mit einer zweckmäßigen Geschwindigkeit durchgeführt werden kann, indem man Sole in den Hohlraum schickt, die in bezug auf NaC1 gesättigt, aber in bezug auf KCI ungesättigt ist. Oft können selbst in solchen Fällen 5 bis 50 1/o des in der Ab- lagerung vorkommenden NaC1 aus der Ablagerung mit dem I,'-CI extrahiert werden, wobei die restlichen 50 bis 95% in der Ablagerung zurückbleiben. Dies kann man natürlich dadurch ergänzen, daß man in den Hohlraum eine Sole schickt, die zwar NaC1 enthält, aber in bezug auf NaC1 und KCI ungesättigt ist, und bei der das Verhältnis zwischen KCI und NaC1 geringer ist als das betreffende Verhältnis in der Ab- lagerung.
  • Es versteht sich, daß das hier dargelegte Verfahren zahlreiche Variationsmöglichkeiten hat. So kann z. B. der zur Einleitung des Vorgangs der KCI-Lösung verwendete Hohlraum auf andere Weise als durch Extraktion gebildet werden. Ein Hohlraum kann ausgehoben oder in der unteren NaCI-reichen Ablagerung oder Schicht oder im unteren Teil der KCI-reichen Schicht gebrochen werden, und die Decke des Hohlraums kann dann anschließend durch Extraktion, wie oben beschrieben, langsam durch die KCI-reiche Schicht angehoben werden.
  • In Verbindung mit einem einzigen Hohlraum können auch mehr als zwei Bohrlöcher angelegt und, wie oben beschrieben, in Betrieb genommen werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1.. Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichen, KCI- und NaCI-enthaltenden Lagerstätten, in welchen eine reichere KCI-Schicht über einer Schicht liegt, die ärmer an KCI, aber reicher an NaC1 ist, bei welchem durch Einleiten von Wasser und Herausziehen von Sole in der Lagerstätte ein Hohlraum erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Hohlraum unter der an KCI reichen Schicht erzeugt wird und eine große Auslaugungsoberfläche an der Decke des Hohlraums geschaffen wird, worauf man die Decke des Hohlraums durch weiteres Auslaugen allmählich höher legt, bis sie in die KCI-reiche Schicht hineinreicht, worauf das KCI ausgelaugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Hohlraum ein an sich bekanntes inertes flüssiges Medium einleitet, das die Decke des Hohlraums vor der Extraktion schützt, und daß man die Schicht des inerten flüssigen Mediums, die in Kontakt mit der Decke des Hohlraums steht, allmählich dünner werden läßt und so die Geschwindigkeit der Extraktion der Decke vergrößert. In Betracht gezogene Druckschriften-USA.-Patentschriften Nr. 2 850 270, 2 787 455, 2 772 868, 2 618 475, 2 161800, 2 331890.
DEP29483A 1961-05-26 1962-05-25 Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natuerlichen KCl- und NaCl- enthaltenden Lagerstaetten Pending DE1224231B (de)

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