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Walzgerüst mit einer Einrichtung zum regel- bzw. steuer-baren
Durchbiegen von mindestens einer Walze
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst
mit einer Einrichtung zum regel-,bzw. steuerbaren Durchbiegen von mindestens einer
Walze mittels deren Walzenzapfen beaufschlagender Kräfte. Die beim Walzen auftretenden
hohen Walzkräfte bewirken ein elastisches Durchfedern der Walzen, so daß bei Anwendung
zylindrischer Walzen die Stärke des Walzspaltes und damit des erstellten Walzgutes
von den Seiten zur Mitte hin zunimmt. Vermindert bzw. kompensiert wird diese Ungleichförmigkeit
des Walzspaltes durch Anwendung leicht ballig ausgeführter bzw. bombierter Walzen,
die in Walzenmitte um den maximalen Durchfederungsbetrag verstärkt ausgeführt sind.
Eine vollkommene Kompensation läßt sich nur für diejenigen Walzgutbreiten sowie
Walzkraftstärken erzielen, für die diese Bombierung ausgelegt wurde. Im Falle der
Verwendung solcher Walzen für andere Abmessungen und/oder andere Walzkräfte ergeben
sich nur Teilkompensationen. Erschwerend tritt hinzu, daB die vorgegebene Form der
Bombierung sich im Betriebe durch die Erwärmung der Walzen ändert, so daß die endgültige
Form der Walzen weiterhin durch deren Belastung und Kühlung sowie eine asymptotisch
dem jeweils bedingten Endzustand zustrebende Zeitfunktion bestimmt ist. Um von diesen
Gegebenheiten unabhängig zu werden und die Stärkenverteilung des Walzspaltes ggf,
schnell einstellen bzw, regeln zu können, wurste vorgeschlagen, Walzen um ein Geringes
schräg anstellbar auszubilden (US-Patentschrift 1 86o 931)
oder den Arbeitswalzen
in Quartogerüsten durch zusätzlich auf deren Einbaustücke einwirkende Kräfte ein
zusätzliches, deren
Durchbiegung bewirkendes Moment aufzuzwingen.
Als wesentlich wirkungsvoller aber wurde es erkannt, den die eigentliche Abstützung
bewirkenden Walzen, d. h. beim Quartogerüst die Stützwalzen, mit zusätzlichen, deren
Durchbiegung bewirkenden Momenten zu beaufschlagen, die bei entsprechender Steuerung
bzw. Regelung auch eine Steuerung bzw. Regelung der Walzendurühbiegurig erlauben.
Als nachteilig wird der erschwerte Ein- und Ausbau der Walzen empfunden, da die
die zusätzlich die Walzenzapfen beaufschlagenden Kräfte induzierenden hydraulischen
Stellvorrichtungen vor den Ständerfenstern angeordnet sind und wegen der erheblichen
auszuübenden Kräfte auch entsprechend umfangreich ausgebildet sind. Als besonders
nachteilig aber wurde gefunden, daß die die Walzenrückbiegung bewirkenden Kräfte
sich der Walzkraft überlagern, so daB sich wesentlich erhöhte Beanspruchungen sowohl
der die Walzen abstützenden Lager als auch der die Anstellung bewirkenden Druckspindeln
ergeben. Es wurde auch der weitergehende Vorschlag gemacht, den steuerbaren Durchbiegungsbereich
dadurch zu erhöhen, daß nicht nur nach außen gerichtete Kräfte auf die Walzenzapfenenden
ausgeübt werden, sondern auch diese aufeinanderzu verspannende. Da die die Walzenzapfen
miteinander verbindenden Hydraulikaggregate keine wesentlichen Zugspannungen zu
erzeugen vermögen, wenn sie nicht mit einem zweiten Zylinderraum ausgestattet werden,
sieht der Vorschlag eine weitere Abstützung durch getrennt angeordnete Hydraulikzylinder
vor.
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Die zum Betriebe einer derartigen Einrichtung erforderliche Steuereinrichtung
erweist sich sowohl als aufwendig als auch als kompliziert. Die Anzahl der erforderlich
werdenden Hydraulikstellgeräte wird verdoppelt oder gar verdreifacht, und die Regelung
muß entweder auf die eine oder auf die andere Gruppe der Systeme erfolgen, wobei
jeweils die andere der Gruppen zu entlasten ist. Besondere Vorkehrungen sind zu
treffen, um beim Auslaufen des Walzgutes ein Zusammenschlagen der Arbeitswalzen
zu vermeiden. Die gleichen Schaltmaßnahmen aber bedingen,
daß die
Durchbiegungsregelung bzw. - einstellurig nicht über die volle Inge des Walzgutes
wirksam ist, sondern am Anfang und Ende sich Zonen sich ändernder Durchbiegung -befinden.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine einfache, einen geringen
Raumbedarf aufweisende Einrichtung zur regel- bzw. steuerbaren Durchbiegung der
jeweils stützenden Walzen des Gerüstes zu schaffen, welche verstärkte Belastungen
von Teilen des Gerüstes vermeidet und eine einfache, umkomplizierte Regelung bzw.
Einstellung erlaubt. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung, indem die zu
beaufschlagende Walze mit der im Betriebe ohne Momentenbelastung maximal erforddrlichen
Bombierung ausgeführt ist und die Angriffspunkte-der Anstellkräfte an die Walzenzapfen
gegenläufig axial verlagerbar sind. Hierdurch wird erreicht, daß die die Anstellvorrichtung,
bspw. die Anstellspindeln, beaufschlagenden Kräfte, üblicherweise die Walzkraft,
ohne weitere Zusatzkräfte und damit ohne zusätzliche Beanspruchung die Steuer- bzw.
regelbaren Momente induzieren, welche die gewünschte Walzenform bewirken. Durch
Einführung der festen Abstützung der das variabele Moment bewirkenden Kräfte ergibt
sich der weitere Vorteil definierter Ausgangslagen üblicher, ausbalancierter Walzen.
Bewährt hat es sich hierbei, beide der die Walzkraft abstützenden Walzen mit Einrichtungen
zum regelbaren-bzw, steuerbaren Durchbiegen auszustatten. Bei Quartogerüsten werden
demnach zweckmäßig die Stützwalzen, bei buogerüsten die Arbeitswalzen mit axial
verlagerbaren Angriffspunkten der Anstellkräfte betrieben. Die die Anstellkräfte
übertragenden, die Walzenzapfen abstützenden Lager können. axial verschiebbar ausgebildet
sein. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aber sind die
Walzenzapfen
der bezüglich ihrer Durchbiegung zu steuernde Walze jeweils mit zwei die Anstellkräfte
übertragenden Lagern ausgestattet, die in unterschiedlichen Abständen von der Symmetrieebene
der, Walze angeordnet sind; den Lagern sind verstellbare Stützvorrichtungen zugeordnet,
die bei Betätigung entsprechend der steigenden Beaufschlagung der Lager einer Stützweite
die der anderen entlasten. Als nachahmenswert hat es sich hierbei gezeigt, die die
Verlagerung der Angriffspunkte der Stützkräfte bewirkende Stützvorrichtungen zwangsläufig
gegenläufig betreibbar auszubilden.
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Es ist möglich, die die unterschiedliche Belastung der Lager unterschiedlicher
Stützweite bewirkenden Stützvorrichtungen als Anstellvorrichtungen auszubilden,
die bei d&e gemeinsame4 gleichsinniger Betätigung eine gewünschte Änderung des
Walzspaltes beWrken, während bei gegenläufiger Verstellung eine Änderung der Durchbiegung
erwirkt wird. Als empfehlenswert wurde jedoch gefunden, die Stützvorrichtungen sich
auf die Ständer und/oder die wie üblich ausgeführten Anstellvorrichtungen abstützen
zu lassen. Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich hierbei, wenn die Abstützung
über eine Traverse bewirkt ist. Andererseits kann die Abstützung vorzugsweise der
außenliegenden Stützvorrichtungen durch Vorkragende Konsolen des Gerüstes bewirkt
sein.
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Als empfehlenswert wurde gefunden, die Stützvorrichtungen mit Meßdosen
auszustatten; die Meßwerte der Meßdosen entsprechen der Belastung und stellen ein
Maß für die Durchbiegung der Walzen dar und können für Steuer- und Regelvorgänge
als Ist-Wertgeier dienen, während ihre Summenbelastung der Walzkraft
bzw.
Anstellkraft entspricht.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind als Stütz-
betriebene Keile vorgesehen, die durch entsprechend gegenläufig ausgebildete Gewindeabschnitte
einer durch die Antriebsvorrichtung betriebenen Spindel zwangsläufig um gleiche
Beträge gegeneinander verschiebbar sind. Als vorteilhaft wurde weiter gefunden,
einander entsprechenden bzw. gleichen Stützweiten zugeordnete Stützvorrichtungen
gemeinsam verstellbar auszubilden. Dies kann dadurch bewirkt werden, dafl die Antriebsvorrichtungen
miteinander kuppelbar und/oder parallel schaltbar sind. Entsprechende Verbindungen
haben sich für die zur Verlagerung der Stützkräfte gegenläufig zu betreibenden Stützvorrichtungen
bewährt: Auch diese können miteinander kuppelbar und/oder parallel betrieben schaltbar
ausgebildet sein.
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Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung an Hand der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit dieses darstellenden-Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen hierbei: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Duogerüst, Fig.
2 einen Querschnitt des Gerüstes nach Fig. 1 und Fig. 3 schematisch eine Aufsicht
auf die Antriebsvorrichtungen der oberen Anstell- und Stützvorrichtungen. In den
Figuren 1 und 2 ist ein Walzgerüst dargestellt, dessen Ständer 1 und 2 in Fenstern
3 die_Einbaustüeke 4 und 5 von Walzen 6 und 7 vertikal verschiebbar halten. Die
Walzen weisen Walzenzapfen 8 großer Länge auf, die im walzennahen Bereich mit den
Einbaustücken4,5
gelagert sind, während die freien Enden von Lagerkörpern 9,1o umfallt werden. Die
unteren Einbaustücke 5 stützen sich über Stützvorrichtungen 12 innerhalb des Fensters
3 ab, während die unteren der die freien Enden der Walzenzapfen 8 umfassenden Lagerkörper
9 über Stützvorrichtungen 1i auf Konsolen 13 der Ständer 1,2 aufliegen.
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Die Stützvorrichtungen bestehen je aus einer zwei gegeneinander geneigte
Ebenen aufweisenden Grundplatte 14, auf der, gegeneinander gewendet, die Keile 15
eines Keilpaares verschiebbar aufliegen. Durch die Keile 15 ist eine in deren Spindelmuttern
eingreifende, in Abschnitten für die beiden Keile gegenläufige Gewinde aufweisende
Spindel 16 geführt, deren freies Ende mit einem Schneckenrad 17 ausgestattet ist,
das durch die auf einer Welle 18 einer Antriebsvorrichtung vorgesehene Schnecke
19 verdrehbar ist. Beim Inbetriebsetzen der Antriebsvorrichtung wird mittels der
Schnecke 19 das Schneckenrad 17 verdreht, das seinerseits mittels der Spindel 16
eine gegenläufige Bewegung der Keile 15 auslöst und damit die Stützhöhe der Stützvorrichtung
ändert. Jeweils gleiche Stützweiten aufweisende Stützvorrichtungen, d.h., sowohl
die beiden äußeren Stützvorrichtungen 11 als auch die beiden inneren Stützvorrichtungen
12 sind untereinander verbunden. In Fig. 1 ist dies für die hinter der Schnittebene
liegenden Teile der Antriebsvorrichtung der äußeren Stützvorrichtungen 11 gezeigt:
Die Antriebsvorrichtung 2o ist mit einer Welle 21 verbunden, die vermittels ihrer
Schnecke auf das Schneckenrad 22 der Stützvorrichtung 11 einwirkt. Die Welle 21
ist ver-
mittels einer schaltbaren Kupplung 23 weiterhin |
einer Welle 24 verbunden, die ebenfalls mit einer Schnecke ausgestattet
ist und in das Schneckenrad 25 eingreift, so daß zwar durch entsprechendes Lösen
und Anlegen der Kupplung getrennte Stützhöhenänderrungen der Stützvorrichtungen
11 möglich sind, im Betriebe bei angelegter Kupplung aber zwangsläufig gleichsinnaige
Verstellungen der Stützhöhen der Stützvorrichtungen 11 bewirkt werden. Es ist zwar
möglich, bei einem variierten Ausführungsbeispiel bspw. die Wellen 18 und 24 durch
Getriebemittel und/oder Kupplungen miteinander derart zu verbinden, daß die inneren
Stützvorrichtungen 12 und die äußeren Stützvorrichtungen 11 zwangsläufig gegenläufige
Änderungen ihrer Stützhöhe erfahren, wobei die Beträge der jeweiligen Änderungen
der beiden Gruppen von Stützvorrichtungen nicht zwangsläufig gleich sein müssen;
dies läßt sich durch Wahl unterschiedlicher Gewindesteigungen der Spindeln 16 oder
unterschiedlicher Neigungen der Keile 15 erzielen. Im Ausführungsbeispiel aber wird
davon ausgegangen, daß eine zweite, vor der Zeichenebene der Fig. 1 liegende Antriebsvorrichtung
die Verstellung der inneren-Stützvorrichtungen 12 bewirkt. Das Abhängigkeitsverhältnis
der gegenläufigen Verstellungen läßt sich hier durch die
Betätigung über eine gemeinsame Steuervorrichtung igetien; eine weitere Abhängigkeit
läßt sich durch eKuppälnz; der Antriebsvorrichtungen bewirken.
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Die Abstützung der Walzenzapfen der oberen Walze 6 wird in ähnlicher
Weise derart bewirkt, :edaß mit geringer Stützweite wirksame, in Walzennähe an -die
Einbaustücke 4 angreifende Stützvorrichtungen 26 die ryrw.dabstützu-räg bewi z"ken
, die aber zurückgezogen werden ki:,#wä$w Send gleichzeitig die mit größerer
Stützweite
an die Lagerkörper 1o angreifenden Stützvorrichtungen 27 vorgeschoben werden. Die
Stützvorrichtungen 26 und 27 arbeiten allerdings nicht von der Basis des Fensters
3 bzw. einer Konsole 28 des Ständers 2 aus; zwischen dieser Basis und den Stützvorrichtungen
sind jeweils zwei dieser Stützvorrichtungen gemeinsam vorschiebende Anstellvorrichtungen
29 vorgesehen, die ähnlich den beschriebenen Stützvorrichtungen als Doppäkeil-Anstellvorrichtungen
ausgebildet sind. Anstelle einer Grundplatte sind hier jeweils zwei getrennte feststehende
Keile 3o und 31 vorgesehen, die mit Druckmeßdosen 32 und 33 ausgestattet sind. Vermittels
von gegenläufige Gewinde aufweisenden Spindeln 34 können auf den schräge Gleitflächen
aufweisenden feststehenden Keilen 3o, 31 bewegliche Keile 35, 36 verschoben werden,
deren jeder seinerseits eine der Anstellvorrichtungen 26 bzw. 27 abstützt. Eine
besonders einfache Ausbildung einer solchen dreifachen Doppelkeil-Stellvorrichtung
ergibt sich, wenn die beweglichen Keile 35, 36 auf ihrer von den festen Keilen 3o,31
abgewandten Seite gleich die gegeneinander geneigten Keilflächen der Stützvorrichtungen
26, 27 aufweisen, die denen der Grundplatte 14 der Stützvorrichtung 12 entsprechen.
Die Einstellungen der einzelnen Stellvorrichtungen sind hierbei völlig voneinander
unabhängig; die Keilflächen der Anstellvorrichtung 29 sind jeweils gegen die Walzenachsen
geneigt, während die Keilflächen der Stützvorrichtungen um eine den Walzenachsen
parallele Achse geschwenkt und damit diesen parallel verlaufen. Eine Übersicht über
die Antriebsverhältnisse ist an Hand der Figur 3 gegeben: Von den an den Ständer
1 angeflanschten Antriebsvorrichtungen bewirkt die Antriebsvorrichtung 37 über die
Welle 4o die Verstellung der äußeren Stützvorrichtungen über der Welle zugeordnete
Schnecken, die in Schneckenräder der Verstellspindeln eingreifen, die Antriebsvorrichtung
38 bewirkt die Anstellung, und die mit ihr verbundene Welle 41 weist die Stellspindeln
auf bzw.ist mit ihnen gekuppelt,
während die Antriebsvorrichtung
39 die Verstellung der inneren Stützvorrichtungen wiederum über-Schnecken und Schneckenräder,
d.h. über Winkelgetriebe, bewirkt. Während die Verstellspindeln der Anstellvorrichtungen
29 parallel zu den Walzenachsen angectdnet sind, und daher von der Antriebsvorrichtung
38 aus direkt betreibbar sind, sind die Verstellspindeln der Stützvorrichtungen
parallel zur Walzachse angeordnet und werden über die Wellen 4o und 42 über Winkelgetriebe
angetrieben.
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Im Betriebe wird die Grundeinstellung des Walzspaltes mittels der
Anstellvorrichtungen 29 durch die Antriebsvorrichtung 38 bewirkt. Die jeweilige
Walzkraft läßt sich hierbei als Summe der Meßergebnisse der vier Druckmeßdosen 32,33
ermitteln und zur Anzeige bringen bzw. für die Beeinflussung von Regelschaltungen
heranziehen. Wird jetzt festgestellt, daß die Walzen in Folge ihrer relativ starken
Bombierung bei schwacher Belastung sich nicht soweit durchbiegen, daß@diese Bombierung
kompensiert-wird, so werden sämtliche Stützvorrichtungen derart verstellt,-daß die
jeweils inneren Lager der Einbaustücke 4,5 zunehmend entlastet und die äußeren,
in den Lagerkörpern 9 und 1o vorgesehenen
zunehmend belastet werden, so daß die Angriffspunkte der durch jeweils ein Lagerpaar
übertragenen Anstellkräfte sich in axialer Richtung entfernen. Die beiden extremen
Einstellungen wären hierbei eine Belastung allein über die Lager der Einbaustücke
mit deren relativ geringer Stützweite, die eine "harte" Walze ergibt, während eine
Belastung allein der jeweiligen äußeren Lagerkörper einer größeren Stützweite entspräche,
so daß "weichere" und damit sich stärker durchbiegende Walzen resultierten. Eine
solche stärkere Durchbiegung
aber würde auch bei nicht vollständiger
Auslastung eine vorgegebene Bombierung aufweisender Walzen eine Durchbiegung ergeben,
die eine vollständige Kompensation ermöglicht.
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Die Walzendurchbiegung wird also im wesentlichen dadurch geändert,
daß die Walzen durch unterschiedliche Biegemomente beansprucht werden. Bei der üblichen,
längenfesten Abstützung der Walzen werden solche Änderungen der Biegemomente allein
durch Änderungen der Walzkraft bzw. deren Verteilung in Längsrichtung der Walze
beeinflußt. Bei bereits praktisch verwendeten Gerüsten wird den Zapfen der Wabe
ein zusätzliches, der durch die Walzkraft bewirkten Biegespannung entgegenwirkendes
Moment aufgeprägt. Im allgemeinen wird durch die zusätzliche, die Walze auf Biegung
beanspruchende Kraft auch
die Anstellkraft rer,MHütund damit die Belastung sowohl der |
Anstellvorrichtungen als auch der in den Einbaustücken vorgesehenen Lager erhöht.
Bei der Konstruktion derartiger Gerüste sind entsprechend der Stärke der vorgesehenen,
zusätzlichen Biegekräfte insbesondere die in den Einbaustücken vorgesehenen Lager
sowie die Anstellvorrichtungen wesentlich stärker auszuführen, als es allein durch
die aufzunehmende Walzkraft erforderlich wäre. Gemäß der vorliegenden Erfindung
soll jedoch die Anstellkraft, von . -
bei einer ggf. vorgesehenen Walzspaltregelung auftretenden zusätzlichen Kräften
oder dergleichen abgesehen, konstant gehalten werden, und im Zuge der Durchbiegungseinstellung
der Walzen erforderlich werdende Änderungen des diese beanspruchenden Momentes werden
allein durch Verschiebung der resultierenden Angriffspunkte der Anstellkräfte bewirkt.
Qrreipen diese Kräfte in kurzem .Abstande an, so sind die bewirkten Biegemomente
verhältnismäßig gering, die Walze erweist sich als biegesteif und federt bei vorgegebener
Beanspruchung um einen verhältnismäßig geringen Betrag durch. Werden durch zunehmende
Belastung der äußeren Lagerkörper sowie entsprechende Entlastung der Einbaustücke
die
Angriffspunkte der in ihrer Summe der Walzkraft entsprechenden Anstellkräfte nach
außen verlagert, so erhöht sich das die Walzen beanspruchende Biegemoment in Folge
seines bei gleicher Kraft verlängerten Angriffsarms. Die Verlagerung der Angriffspunkte
der resultierenden Anstellkräfte gestattet daher, innerhalb der vorgegebenen Grenzen
die Biegespannung durch eine zweite unabhängige Veränderung zu beeinflussen. Als
erste Veränderliche wird hierbei die Walzkraft selbst und mit ihr die Summe der
Anstellkräfte betrachtet. Besteht nun in Folge Änderungen der Walzkraft die Tendenz
der Walzen, aus der durch die Bombierung bestimmten günstigsten Lage der völligen
Kompensation herauszuwandern, so kann durch Änderung der Verteilung der Belastung
auf innere und äußere Lager das resultierende Biegemoment und damit die Durchbiegung
wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgeführt werden. Ebenso ist es möglich,
bei thermisch bedingten Änderungen der effektiven Bombierung Änderungen der Biegebeanspruchung
und damit der Durchbiegung zu erwirken, welche die z.Zt. wirksame Bombierung kompensieren.
Gegenüber dem bekannten Einrichtungen zur Einstellung bzwm-Regelung der Walzendurchbiegung
ergibt sich der Vorteil, daß sowohl die_Anstellvorrichtungen als auch die in den
Einbaustücken vorgesehenen Lager nur für die maximal auftretende Walzkraft auszulegen
sind. Die Anstellkraft bleibt von ddr Einstellung bzw. Regelung der Durchbiegung
praktisch unberührt, während mit zunehmender Verstärkung vier Durchbiegung die in
den Einbaustücken vorgesehenen Lager auch zunehmend entlastet werden, so daß sich
gemittelt eine geringe Belastung des Lagers und damit ein entsprechend geringer
Verschleiß desselben ergibt. Darüberhinaus lassen sich Steuereinrichtungen bzwo
Regeleinrichtungen verhältnismäßig einfach aufbauen, da nur wenige Antriebe zu bedienen
sind und ihre gegenseitige Einstellung nicht besonders kritisch ist. Insbesondere
braucht auf das
.Ein- und Auslaufen des Walzgutes keine besondere
Rücksicht genommen zu werden, und bspw. kann eine Balancierung vorgenommen werden,
wie sie bei herkömmlichen Gerüsten üblich ist. Weiterhin sind die Stellorgane der
Einrichtung zum regel-bzw. steuerbaren Durchbiegen jeweils zwischen Gerüst und Einbaustücken
derart voneinander. entfernt vorgesehen, daß ein erforderlich werdender Walzenwechsel
nicht wesentlich erschwert wird. Wesentlich trägt hierzu mit bei, daß die Abstützung
der auf den Walzenzapfen vorgesehenen Lagern durch horizontale , die Einbaustücke
bzw. Lagerkörper untergreifende Flächen bewirkt wird, so daß beim Walzenwechsel
ein besonderes Lösen von mechanischen Verbindungen, hydraulischen Zuleitungen und
dergleichen nicht erforderlich ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die speziellen Merkmale des Ausführungsbeispieles
beschränkt. So kann die Abstützung der äußeren Lager durch Traversen bewirkt werden,
und insbesondere bei Anwendung einer Traverse und wenn größere Anstellwege erwünscht
bzw. erforderlich sind, kann die Anstellung in bekannter Weise mittels auf eine
solche Traverse wirkender Druckschrauben vorgenommen Werden. Die den einzelnen Stützvorrichtungen
zugeordneten Druckmeßdosen gestatten je nach Auswertung der Meßergebnisse die parallele
Ermittlung bzw. Vorgabe der Gesamtbeanspruchung der Anstellvorrichtungen bzw. des
Walzdruckes, die getrennte Ermittlung der Anstellpkräfte sowie die Ermittlung der
einzelnen, auf die Walzenzapfen einwirkenden Kräfte.
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Im Ausführungsbeispiel wurde die Anwendung auf-ein Duogerüst gezeigt.
Die Einrichtung zum regel- bzw. steuerbaren Durchbiegen der Walzen kann entsprechend
auf andere Walzenzahlen aufweisende Gerüste angewendet werden, wobei zweckmäßig
die Einwirkung jeweils auf die die wesentlichen Stützkräfte übernehmenden Waben
erfolgt. Falls gewünscht, ist es weiterhin möglich, die beschriebene Einrichtung
bei entsprechender Bombierung der Walzen nur für eine der beiden stützenden Walzen
auszuführen.