DE1601561B2 - Gekühlte Schaufel mit Tragflächenprofil für eine Axialströmungsmaschine - Google Patents
Gekühlte Schaufel mit Tragflächenprofil für eine AxialströmungsmaschineInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf eine gekühlte Schaufel mit Tragflächenprofil für eine bei hohen Temperaturen
betriebene Axialströmungsmaschine, mit einem hohlen Schaufelkörper, in dessen Innenraum ein Kühlmittel
eingeführt wird, einer der Vorderkante der Schaufel benachbarten Trennwand, die mit dem Vorderkantenabschnitt
des Schaufelkörpers eine Kammer begrenzt, und mit in der Trennwand angebrachten Drosselöffnungen,
welche die Kammer mit der Kühlmittelzuführung verbinden und so bemessen sind, daß sie die
Kühlmittelströmung durch Drosselung beschleunigen und dadurch Kühlmittelstrahlen hoher Geschwindigkeit
erzeugen, die zur Erzeugung einer Aufprallkühlung auf die Innenfläche des Schaufelkörpers im Vorderkantenbereich
auftreffen.
Bekanntlich sind die Leistung und der Wirkungsgrad von bei hohen Temperaturen betriebenen Axialströmungsmaschinen,
insbesondere Gasturbinen, um so größer, je höher die Betriebstemperatur ist. Da die
Temperaturfestigkeit der Bestandteile der Turbine begrenzt ist, werden die den höchsten Temperaturen
ausgesetzten Teile, insbesondere die feststehenden Leitschaufeln und die umlaufenden Laufschaufeln,
gekühlt. Als Kühlmittel wird gewöhnlich Druckluft verwendet, die vom Kompressor abgezweigt wird. Die
durch diese Druckluftentnahme bedingte Verringerung der Leistung der Maschine muß natürlich kleiner sein als
die Kühlung bewirkte Leistungszunahme, da sonst die Kühlung nutzlos wird. Die Kühlung muß daher mit
möglichst geringem Verbrauch an Kühlluft erfolgen.
Ein weiteres Problem bei der Kühlung von Turbinenschaufeln besteht darin, daß die Vorderkanten am
meisten durch die hohen Temperaturen beeinträchtigt werden und daher am stärksten gekühlt werden müssen,
daß aber eine ausreichende Kühlung der Vorderkanten besonders schwierig ist.
Die Kühlung kann eine Konvektionskühlung sein, die im einfachsten Fall dadurch erfolgt, daß die in den
hohlen Schaufelkörper eingebrachte Kühlluft die Wärme von der Innenfläche der Schaufelwand aufnimmt.
Diese Kühlung ist im allgemeinen unzureichend und vor allem ungleichmäßig, weil von den heißesten
Stellen, insbesondere der Vorderkante der Schaufel, nicht wesentlich mehr Wärme aufgenommen werden
kann als von den weniger heißen Stellen. Ferner hängt die Kühlwirkung der Konvektionskühlung von einer
Reihe von schwierig zu kontrollierenden Faktoren ab, wie der Wanddicke des Schaufelkörpers, die oft gerade
an den heißesten Stellen am größten ist.
Eine bessere Kühlwirkung wird durch die Aufprallkühlung erzielt, bei der Kühlluftstrahlen gezielt auf die
zu kühlenden Stellen gerichtet werden. Dadurch ist es insbesondere möglich, die heißesten Stellen stärker zu
kühlen als weniger heiße Stellen.
Häufig wird auch die Filmkühlung angewendet, bei welcher Kühlluft aus dem hohlen Inneren des
Schaufelkörpers durch Kühlkanäle nach außen geleitet wird, so daß sie in Form eines dünnen Films oder
Schleiers an der Außenfläche der Schaufel entlangstreicht und diese vor den heißen Gasen schützt. Mit der
Filmkühlung können insbesondere die Seitenwände der Schaufel wirksam gekühlt werden. Eine Filmkühlung
der Vorderkante der Schaufel ist dagegen mit vertretbarem Kühlluftverbrauch praktisch nicht möglieh;
da die Kühlluft entgegen dem Strom der heißen Gase austreten muß, kann sich in dem am stärksten
beanspruchten Bereich kein zusammenhängender wirksamer Kühlluftfilm bilden. Ein weiteres Problem bei der
Filmkühlung besteht darin, daß die erforderlichen Durchbrüche der Schaufelwand die mechanische Festigkeit
beeinträchtigen können.
Bei einer aus F i g. 7 der DE-AS 12 04 021 bekannten gekühlten Schaufel der eingangs angegebenen Art ist
die die Kammer im Vorderkantenbereich begrenzende Wand des Schaufelkörpers nicht durchbrochen; die
Kammer ist nur an den radial außen und innen liegenden Schaufelenden offen. Die Kühlung erfolgt durch den
Aufprall der von den Drosselöffnungen erzeugten Kühlmittelstrahlen auf der Innenfläche des Schaufelkörpers,
und das umgelenkte Kühlmittel strömt radial nach außen und innen ab. Diese Aufprallkühlung ist zwar
wirksamer als eine Konvektionskühlung, ihre Wirksamkeit wird aber dadurch beeinträchtigt, daß das
abgelenkte Kühlmittel eine an der Innenfläche entlangstreichende Querströmung bildet. Die näher bei den
Enden der Kammer gelegenen Kühlmittelstrahlen
treffen auf die Querströmung auf, die von den mehr in der Mitte gelegenen Kühlmittelstrahlen stammt, wodurch
sie abgelenkt werden, bevor sie auf die zu kühlende Innenfläche auftreffen. Da die abgelenkten
Kühlmittelstrahlen ihrerseits zu der Querströmung beitragen, wird dieser Effekt zu den beiden Enden der
Kammer hin zunehmend stärker. Das Kühlmittel wird daher nur schlecht ausgenutzt, so daß die Kühlung mit
vertretbarem Kühlmittelaufwand unbefriedigend ist. Außerdem ist die Kühlwirkung ungleichmäßig, da sie
zum Schaufelfuß und zur Schaufelspitze hin abnimmt.
Bei einer in Fig.4 der gleichen DE-AS 12 04 021
dargestellten Schaufel sind in der Schaufelvorderkante mehrere Kühlluftkanäle angebracht, die von einer im
Anschluß an den Vorderkantenbereich im Innern des Schaufelkörpers gebildeten Kammer senkrecht zur
Schaufelvorderkante nach außen führen. Kühlluft wird an dem radial außen liegenden Ende in die Kammer
eingeführt und strömt in dieser radial nach innen, um die Vorderkante durch Konvektion zu kühlen. Die Kühlluftkanäle
ermöglichen es, daß die Luft in der Kammer.aus dieser austreten kann, um die Vorderkante zu kühlen.
Sie ergeben aber keine wesentliche Verbesserung gegenüber einer reinen Konvektionskühlung, da sich
unmittelbar an der Schaufelvorderkante kein Kühlschleier ausbilden kann.
Aus der US-PS 28 66 618 ist eine Schaufel bekannt, bei der im Vorderkantenbereich zu beiden Seiten der
Vorderkante öffnungen oder radial verlaufende Kühlschlitze angebracht sind. Auch in diesem Fall durchströmt
die Kühlluft eine im vorderen Teil des Schaufelkörpers gebildete Kammer radial von außen
nach innen, wobei sie durch die Kühlschlitze austritt. Die Kühlung der Schaufelvorderkante erfolgt ausschließlich
durch Konvektion mittels der an der Innenfläche entlangstreichenden Kühlluft. Die aus den Kühlschlitzen
austretende Kühlluft ergibt zwar eine Filmkühlung der Schaufelseitenwände, beeinträchtigt aber die Konvektionskühlung
der Schaufelvorderkante durch den Kühlluftentzug. Reine Konvektionskühlungen der
Schaufelvorderkante ohne Luftauslaß nach außen sind aus der Zeitschrift »Luftfahrttechnik-Raumfahrttechnik«
12 (1966), Seite 330, bekannt. Zusätzlich wird eine Filmkühlung der Seitenwände und der Hinterkante
angewendet.
Bei einer aus der DE-AS 10 24 754 bekannten Schaufel erfolgt eine Filmkühlung des Schaufelfußes
durch Ausströmöffnungen, die an der Vorderkante oder auf beiden Seiten einer Profilverlängerung angebracht
sind, wobei die seitliehen Ausströmöffnungen in einem spitzen Winkel zur Außenfläche an der konvexen und an
der konkaven Seitenwand der Schaufel münden. Eine Kühlung der eigentlichen Vorderkante der Schaufel ist
nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber die Schaffung einer gekühlten Schaufel der eingangs
angegebenen Art, die mit sehr geringem Kühlmittelverbrauch eine wirksame Kühlung der Schaufelvorderkante
in Verbindung mit einer gleichmäßigen Kühlung der ganzen Schaufel ergibt.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem die Kammer begrenzenden
Vorderkantenabschnitt des Schaufelkörpers mehrere Reihen von radial im Abstand voneinander angeordneten
Kühlkanälen angebracht sind, die aus der Kammer durch die Wand des Schaufelkörpers nach außen
geführt sind, daß die Kühlkanäle von wenigstens einer ersten Reihe an der Außenfläche der konvexen
Seitenwand derart münden, daß ihre Achsen einen spitzen Winkel mit dieser Außenfläche bilden, daß die
Kühlkanäle von wenigstens einer zweiten Reihe an der Außenfläche der konkaven Seitenwand derart münden,
daß ihre Achsen einen spitzen Winkel mit dieser Außenfläche bilden, und daß die Kühlkanäle von
wenigstens einer dritten Reihe an der Vorderkante der Schaufel münden und derart radial nach außen geneigt
sind, daß ihre Achsen einen spitzen Winkel mit der Vorderkante bilden.
Bei der Schaufel nach der Erfindung erfolgt die Kühlung des Vorderkantenbereichs in erster Linie
durch die Aufprallkühlung mittels der aus den Drosselöffnungen austretenden Kühlmittelstrahlen hoher
Geschwindigkeit. Da das auf die Innenfläche auftreffende Kühlmittel durch die Kühlluftkanäle sofort
nach vorn und seitlich abgeführt wird, kann sich keine Querströmung in der Kammer ausbilden, so daß die
Aufprallkühlung über die ganze radiale Höhe der Schaufel gleichmäßig voll wirksam wird. Das durch die
seitlichen Kühlkanäle austretende Kühlmittel ergibt zusätzlich eine Filmkühlung der Seitenwände. Das durch
die zur Vorderkante führenden Kühlkanäle gehende Kühlmittel ergibt eine zusätzliche Konvektionskühlung
der Vorderkante, die dadurch besonders wirksam gemacht wird, daß infolge der Neigung dieser
Kühlkanäle die Wärmeübertragungsflache vergrößert wird. Das gesamte Kühlmittel wird also doppelt
ausgenutzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegen die Durchmesser der Kühlkanäle in der
Größenordnung von 0,125 bis 0,635 mm. Die Kühlkanäle mit so kleinem Querschnitt ergeben eine wirksame
Konvektions- bzw. Filmkühlung bei sehr kleiner Kühlmittelströmung, und sie beeinträchtigen die mechanische
Festigkeit der Schaufel nicht wesentlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Teils eines Gasturbinentriebwerks,
welches einen Turbinenleitkranz mit gekühlten Schaufeln nach der Erfindung aufweist,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teils des in Fig. 1 dargestellten Turbinenleitkranzes,
Fig.3 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht einer der Schaufeln des Turbinenleitkranzes,
Fig.3 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht einer der Schaufeln des Turbinenleitkranzes,
Fig.4 eine ähnliche Ansicht wie Fig.3, welche die
Schaufel im Längsschnitt zeigt,
F i g. 5 eine Querschnittansicht der Schaufel gemäß der Schnittlinie 5-5 in F i g. 3 und
Fig.6 eine Schnittansicht eines Teils der Schaufelvorderkante
längs der Linie 6-6 in F i g. 5.
In Fig. 1 ist der hohen Temperatur ausgesetzte Abschnitt eines Axialströmungs-Gasturbinentriebwerks
10 dargestellt. Das Triebwerk weist ein äußeres zylindrisches Gehäuse 11 auf, welches die hohen
Temperaturen ausgesetzten Abschnitte umgibt. Beim dargestellten Gasturbinentriebwerk ist ein ringförmiger
Brennkammerraum 12 vorgesehen. Der Brennkammerraum 12 ist zwischen dem zylindrischen Gehäuse 11 und
einer inneren Wandung 13 ausgebildet. Eine ringförmige Brennkammerauskleidung 14 ist zwischen dem
zylindrischen Gehäuse 11 und der inneren Wandung 13 im Brennkammerraum 12 angeordnet. Die Verbrennung
findet innerhalb der ringförmigen Brennkammerauskleidung 14 statt. Die Ringräume 15 und 16 zwischen der
Brennkammerauskleidung 14 und dem Gehäuse 11 und der Wandung 13 sind mit unter hohem Druck stehender
Luft gefüllt, die vom nicht dargestellten Kompressor
abgegeben wird. Diese unter hohem Druck stehende Luft, die relativ zur hohen Temperatur der Verbrennungsgase
innerhalb der Brennkammerauskleidung 14 verhältnismäßig kühl ist, wird in einer gesteuerten
Weise dem Inneren der Brennkammer zugeführt, um die Verbrennung aufrechtzuerhalten und um eine Kühlung
in der Brennkammer zu bewirken. Außerdem wird diese verhältnismäßig kühle Luft zur Kühlung bestimmter
Turbinenteile verwendet, welche heißen Verbrennungsprodukten ausgesetzt sind.
Ein ringförmiger Leitkranz 20 ist in F i g. 1 am stromab gelegenen Ende der Brennkammerauskleidung
14 dargestellt, um die heißen Verbrennungsprodukte einer Reihe von Turbinenschaufeln 21 mit der richtigen
Geschwindigkeit und unter dem richtigen Winkel zuzuführen. Die Turbinenschaufeln 21 sind am Umfang
eines Turbinenrades 22 montiert, welches zusammen mit einem zweiten Turbinenrad 24, welches Schaufeln
25 aufweist, auf einer Welle 23 befestigt ist, die koaxial zur Triebwerksachse 26 in einem Lager 27 drehbar*
gelagert ist. Der aus den Turbinenrädern 22 und 24 und der Welle 23 bestehende rotierende Turbinenteil treibt
den nicht dargestellten Kompressor des Triebwerkes 10 an. Zwischen den beiden Turbinenrädern 22 und 24 ist
ein zweiter Leitkranz 28 angeordnet.
Die Gesamtströmung der Verbrennungsprodukte geht durch die ringförmigen Leitkränze 20 und 28
hindurch und durchströmt die Turbinenschaufeln 21 und 25. Wenn das Gasturbinentriebwerk 10 mit dem
Wirkungsgrad und mit der Leistung betrieben werden soll, die in modernen Gasturbinentriebwerken gefordert
werden, müssen die Verbrennungsprodukte von der Brennkammer 14 mit Temperaturen abgegeben werden,
die höher sind als diejenigen, denen Schaufeln, die aus gegenwärtig erhältlichen Materialien hergestellt sind,
ohne Kühlung widerstehen können. Diese hohe Leistung wird dadurch ermöglicht, daß eine wirksame
Kühlung für alle Schaufelteile geschaffen wird. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Kühlung
lediglich für die Schaufeln 30 des Leitkranzes 21 vorgesehen. Die gleiche Kühlung kann aber auch beim
Leitkranz 28 und bei den Turbinenschaufeln 21 und 25 angewendet werden.
Ehe darauf eingegangen werden soll, wie eine Kühlmittelströmung durch das Innere und über die
äußere Oberflächen der Schaufeln 30 geleitet und gerichtet wird, sei kurz der allgemeine Aufbau des
Leitkranzes 20 beschrieben. Der Leitkranz 20 wirkt wie ein einheitlicher ringförmiger Bauteil, der eine Anzahl
von in Umfangsrichtung im Abstand voneinander so angeordneten Schaufeln 30 aufweist, die ein Tragflächenprofil
haben und die sich radial zwischen einem inneren Ring 31 und einem äußeren Ring 32 erstrecken;
in Wirklichkeit ist der Leitkranz 20 jedoch aus einer Anzahl von miteinander verbundenen Abschnitten
hergestellt. Jeder Abschnitt ist als getrennte Baueinheit hergestellt, die einen Schaufelkörper 33, einen inneren
Ringabschnitt 34 und einen äußeren Ringabschnitt 35 aufweist. Die Ringabschnitte 34, 35 bilden zusammen
mit dem Schaufelkörper ein einstückiges Bauteil, wie es in F i g. 3 dargestellt ist. Ein Tragflanschsegment 36 ist
ebenfalls an diesem Bauteil angeformt. Wenn diese Bauteile zusammengebaut sind, greifen benachbarte
Ringabschnitte 34 und 35 mittels Zungen 37 in entsprechende Nuten ein, wie in F i g. 2 dargestellt ist,
um so den vollständigen ringförmigen Leitkranz zu bilden, der in F i g. 1 dargestellt ist. Die Tragflanschsegmente
36 bilden zusammen einen ringförmigen Trag-Hansch, der mittels Schraubenbolzen 39 an einem
Tragkonus 40 befestigt werden kann. Wenn der ringförmige Tragflansch am Tragkonus 40 befestigt ist,
liegt der äußere Ring 32 an einem ringförmigen Gehäuse 41 an, welches die Turbinenschaufeln 21
umgibt. Dadurch wird der ringförmige Leitkranz 20 in einer festen Lage gehalten, denn die Druckkräfte, die
während des Betriebes auf den Leitkranz einwirken, drücken den äußeren Ring 32 gegen das Gehäuse 41.
Der Schaufelkörper 33 einer jeden Schaufel 30 ist ein Bauteil mit Tragflächenprofil, der eine konvexe
Seitenwandfläche 45 und eine konkave Seitenwandfläche 46 hat. Diese Seitenwandflächen 45 und 46 sind
durch eine Vorderkante 47 und durch eine Hinterkante 48 miteinander verbunden. Wie Fig. 5 zeigt, ist die
aerodynamische Form des Schaufelkörpers 33 an der Vorderkante 47 abgerundet und ziemlich stumpf,
während der Hinterkantenbereich sich verjüngt und verhältnismäßig dünn ist. Um diese kritischen Hinterkanten-
und Vorderkantenbereiche sowie den Mittelabschnitt zu kühlen, weist jeder Schaufelkörper 33
Kühlkanäle auf, die in den Fig. 3 bis 6 dargestellt sind. Der hohle Innenraum des Schaufelkörpers 33 ist durch
innere Trennwände 52, 57, 58 unterteilt. Eine erste Kammer 50 liegt unmittelbar hinter der Vorderkante 47
des Schaufelkörpers 33, und eine zweite Kammer 51 liegt unmittelbar stromab hinter der ersten Kammer 50.
Die beiden Kammern 50 und 51 sind durch die radial verlaufende Trennwand 52 voneinander getrennt, und
die zweite Kammer 51 ist an dem radial außen liegenden Ende durch eine Endplatte 53 abgeschlossen. Ein
serpentinenförmiger Kanal ist stromab von der zweiten Kammer 51 durch die radialen Trennwände 57 und 58
gebildet, welche den Innenraum des Schaufelkörpers 33 in einem ersten radialen Kanalabschnitt 60 und einen
zweiten radialen Kanalabschnitt 61 unterteilen. Die Endplatte 53 verschließt auch die radial äußeren Enden
der Kanalabschnitte 60 und 61. Um den serpentinenartigen Kanal auszubilden, erstreckt sich die Trennwand 57
nicht vollständig bis zum inneren Ringabschnitt 34. so daß ein Durchlaß 62 besteht, der den Kanalabschnitt 60
mit der zweiten Kammer 51 verbindet. Die Trennwand 58 erstreckt sich nicht vollständig bis zur äußeren
Endplatte 53, so daß ein Durchlaß 63 zwischen den Kanalabschnitten 60 und 61 besteht. Damit Druckluft
aus dem Ringraum 16 zur Kühlung in den Schaufelkörper 33 eintreten kann, ist eine Einlaßöffnung 55 im
inneren Ring 34 vorgesehen, die mit der zweiten Kammer 51 in Verbindung steht.
Im Bereich der Vorderkante 47 des Schaufelkörpers 33 ist eine Anzahl von Kühlkanälen 70a, 70ό, 70p,
vorgesehen. Eine Reihe von radial im Abstand voneinander angeordneten Kühlkanälen 70a führt von
der ersten Kammer 50 nach außen zur der konvexen Seitenwandfläche 45. Eine zweite Reihe von radial im
Abstand voneinander angeordenten Kühlkanälen 706 führt von der ersten Kammer 50 nach außen zu der
konkaven Seitenwandfläche 46. Weiterhin sind drei Reihen von radial im Abstand voneinander angeordneten
Kühlkanälen 70c vorgesehen, welche von der ersten Kammer 50 nach außen zu der Vorderkante 47 führen.
Alle Kühlkanäle 70a, 70b, 70c haben sehr kleine Querschnittsflächen; die Durchmesser der Kühlkanäle
liegen in der Größenordnung von 0,125 mm bis zu 0,635 mm. Ferner sind alle Kühlkanäle längs Achsen
angeordnet, die spitze Winkel mit den Außenwandflächen bilden. Beim dar gestellten Ausführungsbeispiel
bilden die Achsen der Kühlkanäle 70a einen spitzen
Winkel θι, der vorzugsweise kleiner als 30° ist, mit der
konvexen Seitenwandfläche 45. Die Achsen der Kühlkanäle 706 bilden einen ähnlichen spitzen Winkel
02, der vorzugsweise kleiner ist als 30°, mit der konvexen Seitenwandfläche 46. Außerdem sind die
Kühlkanäle 70a und 70b derart angeordnet, daß die aus der Kammer 50 durch die Kühlkanäle austretende
Kühlluft axial stromab längs der Seitenflächen 45 und 46 zur Hinterkante 48 hin strömt. Wie F i g. 6 zeigt, bilden
die Achsen der Kühlkanäle 70c mit der Vorderkante 47 einen spitzen Winkel Θ3 von etwa 45°, so daß die aus den
Kühlkanälen 70c austretende Kühlluft radial längs der Vorderkante 47 nach außen strömt. Die Funktionsweise
der Kühlkanäle 70a, 70Z>, 70c und die Gründe für deren
spezielle Orientierung sollen später noch dargelegt werden.
Eine Anzahl von Kühlkanälen 72 ist auch in dem sich verjüngenden, dünnen Hinterkantenabschnitt 48 vorgesehen.
Die radial im Abstand voneinander angeordneten Kühlkanäle 72 erstrecken sich axial von dem radialen
Kanalabschnitt 61 durch die gesamte Hinterkante 48. Diese in dichtem Abstand voneinander angeordneten
Kühlkanäle 72 haben ebenfalls einen sehr kleinen Durchmesser. Es sei bemerkt, daß die radiale Trennwand
52 eine Anzahl von verhältnismäßig kleinen Drosselöffnungen 74 aufweist, durch die eine Verbindung
von der zweiten Kammer 51 zur ersten Kammer 50 hergestellt wird.
Im Betrieb tritt unter hohem Druck stehende, verhältnismäßig kühle Luft aus dem Raum 16 durch die
Einlaßöffnung 55 im inneren Ringabschnitt 34 in die zweite Kammer 51 ein. Die Kühlluft füllt die zweite
Kammer 51 und strömt von dort durch die Drosselöffnung 74 in der radialen Trennwand 52 in die erste
Kammer 50. Außerdem strömt Kühlluft durch den Durchlaß 62 zum serpentinenförmigen Kanal 60,61. Aus
der ersten Kammer 50 tritt die Kühlluft durch die Kühlkanäle 70a, 70b, 70c aus, und aus dem serpentinenförmigen
Kanal 60, 61 wird die Kühlluft durch die Kühlkanäle 72 abgeführt.
Durch den beschriebenen Aufbau wird ein außerordentlich leistungsfähiges Kühlsystem geschaffen. Beispielsweise
wird im Vorderkantenabschnitt, in welchem die Kühlprobleme bisher am einschneidensten waren,
sowohl eine Konvektionskühlung als auch eine Filmkühlung mit dem gleichen Kühlmittel erzeugt. Zusätzlich
wird die Konvektionskühlung an der Vorderkante ganz erheblich durch eine Aufprallkühlung und eine vergrößerte
Wärmeübertragungsoberfläche verstärkt. Die öffnungen 74 in der radialen Trennwand 52 sind
Drosselöffnungen, da sie so bemessen sind, daß sie die Kühlmittelströmung drosseln. Wenn das Kühlmittel aus
der zweiten Kammer 51 in die erste Kammer 50 strömt, wird es beschleunigt. Dies führt dazu, daß beschleunigtes
Kühlmittel im Vorderkantenabschnitt auf die Innenfläche des Schaufelkörpers in Form einer Anzahl
von Strahlen hoher Geschwindigkeit auftrifft, wodurch eine Außerordentlich starke Durchwirbelung erzeugt
wird und wodurch ferner hohe Wärmeübertragungskoeffizienten an der Vorderkante erreicht werden. Diese
sogenannte Aufprallkühlung führt zu hohen Konvektionswärmeübertragungsraten
an der Vorderkante. Aus der Kammer 50 tritt die Kühlluft durch die Kühlkanäle 70a, 706,70c aus, die wegen ihrer Winkelanordnung eine
viel größere Konvektionswärmeübertragungsoberfläche bilden als sie mit senkrecht zu den Wandflächen
verlaufenden Kühlkanälen erhalten würde. Diese außerordentlich wirksame Konvektionskühlung wird
durch eine Film- oder Grenzschichtkühlung ergänzt, da die Winkelorientierung der Kühlkanäle 70a, 706. 70c
bewirkt, daß das abgegebene Kühlmittel in der Grenzschicht eingefangen bleibt und deshalb in einer
dünnen Schicht auf der äußeren Schaufeloberfläche im Vorderkantenbereich verbleibt. Dadurch wird der
Schaufelkörper 33 gegen die heißen Verbrennungsprodukte isoliert.
Im Mittelabschnitt, in welchem der Kühlmittelfilm beginnt, sich von den konvexen und konkaven
Seitenwandflächen 45 und 46 abzutrennen, wird eine ausreichende Kühlung durch eine Konvektionswärmeübertragung
auf das Kühlmittel erreicht, welches durch die zweite Kammer 51 und die radialen Kanalabschnitte
60 und 61 des serpentinenförmigen Kanals hindurch strömt. Diese spezielle Ausbildung der Mittelabschnittskühlung
ist vom Standpunkt der Leistung her gesehen außerordentlich zufriedenstellend, da das gleiche
Kühlmittel anschließend zur Kühlung der Vorderkantenbereiche und der Hinterkantenbereiche verwendet
wird.
Im kritischen Hinterkantenabschnitt wird eine Konvektionskühlung dadurch erzeugt, daß das Kühlmittel
durch die Kühlkanäle 72 mit kleinem Durchmesser hindurch strömt, welche sich axial von dem radialen
Kanalabschnitt 61 des serpentinenförmigen Kanals zur Hinterkante 48 erstrecken. Wie im Fall der Kühlkanäle
70a, 70b, 70c im Vorderkantenabschnitt bilden die Kühlkanäle 72 eine Konzentration von Wärmeaustauschoberflächen,
so daß ein außerordentlich wirksamer Konvektionswärmeaustausch stattfinden kann.
Um die wirkungsvolle Ausnutzung des Kühlmittels sicherzustellen, ist es wesentlich, daß die Kühlkanäle
70a, 70b, 70c im Vorderkantenabschnitt und die Kühlkanäle 72 im Hinterkantenabschnitt eine ausreichende,
jedoch nicht übermäßig große Strömung durch die verschiedenen Teile des Schaufelkörpers 33
hindurch erlauben. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, daß die Anzahl und die einzelnen Strömungsquerschnitte
der Kühlkanäle entsprechend bemessen werden und daß selbstverständlich die Druckunterschiede
zwischen den inneren Bereichen des Schaufelkörpers und dem statischen Druck der heißen Gase auf den
äußeren Schaufeloberflächen entsprechend eingestellt werden. Dadurch kann mit einer minimalen Kühlmittelmenge
eine ausreichende Kühlung aller Schaufelabschnitte erzielt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 541/3
Claims (2)
1. Gekühlte Schaufel mit Tragflächenprofil für eine bei hohen Temperaturen betriebene Axialströmungsmaschine,
mit einem hohlen Schaufelkörper, in dessen Innenraum ein Kühlmittel eingeführt wird,
einer der Vorderkante der Schaufel benachbarten Trennwand, die mit dem Vorderkantenabschnitt des
Schaufelkörpers eine Kammer begrenzt, und mit in der Trennwand angebrachten Drosselöffnungen,
welche die Kammer mit der Kühlmittelzuführung verbinden und so bemessen sind, daß sie die
Kühlmittelströmung durch Drosselung beschleunigen und dadurch Kühlmittelstrahlen hoher Geschwindigkeit
erzeugen, die zur Erzeugung einer Aufprallkühlung auf die Innenfläche des Schaufelkörpers
im Vorderkantenbereich auftreffen, d a durch gekennzeichnet, daß in dem die Kammer (50) begrenzenden Vorderkantenabschnitt
des Schaufelkörpers (33) mehrere Reihen von radial im Abstand voneinander angeordneten Kühlkanälen·
(70a, 70ό, 7Oc^ angebracht sind, die aus der Kammer
(50) durch die Wand des Schaufelkörpers (33) nach außen geführt sind, daß die Kühlkanäle (70a,) von
wenigstens einer ersten Reihe an der Außenfläche der konvexen Seitenwand (45) derart münden, daß
ihre Achsen einen spitzen Winkel (Θι) mit dieser Außenfläche bilden, daß die Kühlkanäle (70b) von
wenigstens einer zweiten Reihe an der Außenfläche der konkaven Seitenwand (46) derart münden, daß
ihre Achsen einen spitzen Winkel (Θ2) mit dieser
Außenfläche bilden, und daß die Kühlkanäle (70c,) von wenigstens einer dritten Reihe an der
Vorderkante (47) der Schaufel münden und derart radial nach außen geneigt sind, daß ihre Achsen
einen spitzen Winkel (Θ3) mit der Vorderkante (47) bilden.
2. Gekühlte Schaufel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel (θι, Θ2), welche die
Achsen der an den Außenflächen der konvexen und konkaven Seitenwände (45,46) mündenden Kühlkanäle
(70a, 70b) mit diesen Außenflächen bilden, kleiner als 30° sind, und daß der Winkel (Θ3), welcher
die Achsen der an der Vorderkante (47) mündenden Kühlkanäle (70c) mit der Vorderkante bilden, etwa
45° beträgt.
Applications Claiming Priority (1)
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DE1601561B2 true DE1601561B2 (de) | 1978-10-12 |
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DE (1) | DE1601561C3 (de) |
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