DE1598250C3 - Verfahren und Einrichtung zum Verhindern der nachtraglichen Vermischung der durch eine Trennmethode aus einem Gemisch aufgetrennten Stoffe - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Verhindern der nachtraglichen Vermischung der durch eine Trennmethode aus einem Gemisch aufgetrennten StoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine . Einrichtung zum Verhindern der nachträglichen Vermischung
der durch eine Trennmethode, wie beispielsweise durch Säulenchromatographie, aus einem Gemisch
aufgetrennten und zur Nachweisreaktion und nachfolgenden Auswertung bestimmten Stoffe, die zusammen
mit einem Nachweisreagens zur Steigerung der Geschwindigkeit der Nachweisreaktion bei erhöhter
Temperatur durch einen Durchflußreaktor geführt werden.
Bei den bekannten Verfahren zur Auswertung des Eluats entsteht häufig eine starke Entwertung der auf
den Kolonnen erzielten Trennung als Folge der hydraulischen Vorgänge beim Durchfluß durch die
Auswerteeinrichtung. Die Indikationsreaktion, insbesondere die farbbildenden Ninhydrinreaktionen, gewähren
einerseits den Vorteil einer allgemeinen Empfindlichkeit, während sie andererseits eine Entwertung des
bereits in die einzelnen Komponenten getrennten Gemisches dadurch bewirken, daß die Indikationsreaktion
eine gewisse Zeit erfordert, bis sie zu einem genügend fortgeschrittenen Grad verläuft. Dieser ist
notwendig, um zum Beispiel eine genügende Molekülextinktion zu erzielen. Dadurch soll ein auf kleine
Variationen in den äußeren Bedingungen genügend unempfindlicher Zustand erreicht werden, z. B. im
Hinblick auf die Variation der Drücke, der Frequenz des elektrischen Speisenetzes, dem Altern der Reagentien
und ähnlichem, was ohne eine übermäßige Komplikation der gesamten Einrichtung nicht verhütet werden
kann.
Die notwendige Reaktionsdauer wird bei der Ninhydrinreaktion bei Strömungsanalysatoren durch
die Leitung des Gemisches durch eine Kapillare in einem Milieu erreicht, das auf einer erhöhten Temperatür
gehalten wird. Bei den bekannten Standardtypen wird meistens eine Reaktionsdauer, d. h. auch beim
Durchfluß durch den Reaktor, von 15 Minuten bei 1000C gefordert Dieses wird dadurch erreicht, daß das
Reaktionsgemisch des Eluates, das mit einer Geschwindigkeit von 30 ml pro Stunde und daß das Ninhydrinreagens,
welches gewöhnlich mit einer Geschwindigkeit von 15 ml pro Stunde zufließt, durch eine Reaktionskapillare
mit einer lichten Weite von 0,7 mm und einer Länge von ca. 30 m geführt wird, wobei diese in ein Bad
mit einer Temperatur von 1000C getaucht wird, was das
Wesen eines Kapillarreaktors ausmacht.
Bei diesem Weg durch den Reaktor entsteht allerdings eine bedeutende Entwertung der durch die
chromatographischen Kolonnen erzielten Trennung der Komponenten. Im Hinblick auf diese Entwertung ist es
nicht zweckmäßig, daß bei den Sta.ndardtypen von Analysatoren die Kolonnen besonders effektiv sind, da
bei den gewöhnlichen, traditionellen, obenerwähnten Umständen eine bedeutende Entwertung des Eluates im
Reaktor nicht zu vermeiden ist. Manchmal ist es möglich, die Entwertung dadurch zu vermindern, daß
anstelle eines zusammenhängenden Stromes des Grundmediums, das aus einem Gemisch des Eluats und
des Ninhydrinsreagens gebildet ist, beim Durchgang durch den Reaktor ein auf einzelne voneinander
getrennte Abschnitte aufgeteilter Strom dieses Mediums verwendet wird, das zum Beispiel mit Abschnitten
eines gasförmigen Mediums abwechselt, das kontinuierlich oder in genauen Dosen in die Kapillarleitung von
dem Reaktor eingepreßt wurde. In beiden Fällen können bedeutende Verbesserungen des Gesamtresultates
dadurch erzielt werden, daß die Reaktionsgeschwindigkeit wesentlich erhöht und dadurch die
Reaktionsdauer, wie auch der notwendige Weg des Mediums im Reaktor durch Anwendung des Verfahrens
und der Einrichtung gemäß der Erfindung verkürzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe nach dem Vorhergesagten darin zugrunde, eine Verbesserung der bekannten
Einrichtungen zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Geschwindigkeit der Nachweisreaktion durch
Erhöhung der Temperatur des Reaktionsgemisches auf einen den Siedepunkt des Reaktiongsgemisches bei
760 mm Hg übersteigenden Wert und gleichzeitige Erhöhung des Druckes im Reaktor auf einen über
Atmosphärendruck liegenden Wert beschleunigt wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einer Nachweisreaktion
zwischen Aminosäuren als aufgetrennten Stoffen und Ninhydrin als Nachweisreagens die Temperatur auf
über 1000C gehalten. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, den Druck um wenigstens 5% über den atmosphärischen Druck und die Reaktionstemperatur
um mehr als 5% über den Siedepunkt, den das Reaktionsgemisch bei 760 mm Hg hat, zu erhöhen.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Maßnahme wird die Reaktionstemperatur auf einem konstanten
Wert durch Eintauchen des Reaktionsraumes in ein thermostatisches, über 1000C siedendes Flüssigkeitsbad
gehalten.
Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einem Reaktor, dessen Reaktionskapillare
in einem Thermostaten angeordnet ist, wobei diese einerseits an die Leitung zur Führung des Stroms
des Reaktionsgemisches und andererseits an eine Auswerteeinrichtung angeschlossen ist, besteht darin,
daß die Reaktionskapillare mit einer Einrichtung für die Erhaltung des Überdruckes in der Reaktionskapillare
auf einem höheren Druck als dem der Umgebung verbunden ist. Vorteilhafterweise wird die Einrichtung
für die Erhaltung des Überdruckes, die das abfließende, ausgewertete Reaktionsgemisch sammelt, mit einem
Manostaten verbunden. Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist an die
Auswerteeinrichtung eine Leitung zur Absaugpumpe zum periodischen Entleeren der Auswerteeinrichtung
angeschlossen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, vor
ίο der Auswerteeinrichtung eine Einrichtung zum regel
mäßigen Einbringen von Gas- oder Flüssigkeitsblasen in das Gemisch anzubringen.
In der Zeichnung ist vereinfacht ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, wobei alternativ
verwendbare Teile der Einrichtung gestrichelt gezeichnet sind.
In der Abbildung ist eine Einrichtung bei einem Analysator für ein Aminosäuregemisch und ähnliche
Stoffe dargestellt, bei denen der Strom des Eluatgemisches aus den einzelnen Kolonnen und des Ninhydrinreagens
kontinuierlich sind. Die Kolonnen 1 und 2 werden von Puffern durchflossen, die mit Hilfe der
Pumpen 3 und 4 in diese eingedrückt werden.
Die Eluate aus diesen zwei Kolonnen werden nacheinander an eine Leitung 5 durch einen hydraulischen
Schalter 6 geschaltet, der eine der Kolonnen, in der das Eluat gerade nicht in der Auswerteeinrichtung
verarbeitet wird, einem Abfall 7 zuführt. In einer Mischstelle 8 wird das durch die Leitung 5 von den
Kolonnen zufließende Eluat mit dem Ninhydrinreagens gemischt, das durch eine Pumpe 9 zur Mischstelle 8 über
eine Leitung 10 gefördert wird. Durch eine andere Leitung 11 läuft das Gemisch von Eluats und
Ninhydrinreagens zum kapillaren Reaktor, dessen Reaktionskapillare 12 in das Bad 13 mit einer
Temperatur von über 1000C eingetaucht ist. Das Gemisch nach der Reaktion wird durch die Leitung 14
zur Auswerteeinrichtung 15 zugeführt, von wo das Gemisch durch eine Leitung 16 in eine Einrichtung 17
läuft, in der durch eine Einrichtung mit manostatischer Funktion, die nicht weiter dargestellt ist, der notwendige
Überdruck erhalten wird.
Die gestrichelt eingezeichnete manostatische Einrichtung 18 kann an die Einrichtung 17 mit der Leitung 19
oder gegebenenfalls mit den Leitungen 20 oder 21 an die Leitungen 16 oder 14 angeschlossen sein.
Für manche Analysen ist es vorteilhaft, das Gemisch von Aminosäuren und Ninhydrin vor dem Eintritt in die
Auswerteeinrichtung 15 in Abschnitte aufzuteilen. Diese Aufteilung erfolgt durch Gas- oder Flüssigkeitsblasen,
die von einer nicht eingezeichneten Pumpe regelmäßig in das Gemisch noch vor der Auswerteeinrichtung
eingedrückt werden. Die Fördereinrichtung 23 kann gegebenenfalls kontinuierlich oder in Dosen den Inhalt
der Auswerteeinrichtung 15 über die Leitung 22 oder aus der Einrichtung 17 für die Erhaltung des
Überdruckes mit der Leitung 22' abpumpen.
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht auf das dargestellte Beispiel
begrenzt. Zum Beispiel können beide Kolonnen über einen Umschalthahn von einer einzigen Pumpe gespeist
werden, weiter können statt zwei Kolonnen mehrere Kolonnen oder auch nur eine einzige Kolonne
verwendet werden, und vor der Auswerteeinrichtung kann — wie schon angeführt — eine Einrichtung
angeschlossen sein, die den kontinuierlichen Strom des Mediums mit Blasen oder Tropfen auf einzelne
voneinander abgetrennte Abschnitte aufteilt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Verfahren zum Verhindern der nachträglichen Vermischung der durch eine Trennmethode, z. B.
Säulenchromatographie, aus einem Gemisch aufgetrennten und zur Nachweisreaktion und nachfolgenden
Auswertung bestimmten Stoffe, die zusammen mit einem Nachweisreagens zwecks Steigerung der
Geschwindigkeit der Nachweisreaktion bei erhöhter Temperatur durch einen Durchflußreaktor geführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Nachweisreaktion durch Erhöhung
der Temperatur des Reaktionsgemisches auf einen den Siedepunkt des Reaktionsgemisches bei
760 mm Hg übersteigenden Wert und gleichzeitige Erhöhung des Druckes im Reaktor auf einen über
Atmosphärendruck liegenden Wert beschleunigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Nachweisreaktion zwischen
Aminosäuren als aufgetrennten Stoffen und Ninhydrin als Nachweisreagens die Temperatur auf über
100° C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck um wenigstens 5%
über den atmosphärischen Druck und die Reaktionstemperatur um mehr als 5% über den Siedepunkt,
den das Reaktionsgemisch bei 760 mm Hg hat, erhöht wird. .
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur auf
einem konstanten Wert durch Eintauchen des Reaktionsraums in ein thermostatisches, über 1000C
siedendes Flüssigkeitsbad gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgewertete Reaktionsgemisch
in einen Raum, in dem ein überatmosphärischer Druck herrscht, abfließt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß das ausgewertete Reaktionsgemisch
in einen drucklosen Raum über eine Einrichtung, die den Reaktor und die mit ihm verbundenen Räume unter überatmosphärischem
Druck hält, abfließt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgewertete Reaktionsgemisch
mit programmierter Geschwindigkeit, gegebenenfalls in Abständen und abgetrennten Dosen
von der Abpumpvorrichtung abgesaugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Reaktor und in
den mit ihm verbundenen Räumen durch Anschließen dieser Räume an einen Raum, in dem ein
überatmosphärischer Druck herrscht, erhalten wird.
9. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8 mit einem Reaktor, dessen
Reaktionskapillare in einem Thermostaten angeordnet ist, wobei die Reaktionskapillare einerseits an die
Leitung zur Führung des Stromes des Reaktionsgemisches und andererseits an eine Auswerteeinrichtung
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskapillare (12) mit einer Einrichtung (17)
für die Erhaltung des Überdruckes in der Reaktionskapillare (12) auf einem höheren Druck als dem der
Umgebung verbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (17) für die
Erhaltung des Überdruckes, die das abfließende,
ausgewertete Reaktionsgemisch sammelt, mit einem Manostaten (18) verbunden ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Manostat (18) mit der Leitung (14), die in der Richtung der Strömung an die
Reaktionskapillare (12) angeschlossen ist, verbunden ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Manostat (18) in der
Richtung der Strömung nach der Auswerteeinrichtung (15) angeschlossen ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an die Auswerteeinrichtung
(15) eine Leitung (16) zu einer Absaugpumpe (23) zum periodischen Entleeren der Auswerteeinrichtung
(15) angeschlossen ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an die Einrichtung (17) für die
Erhaltung des Überdruckes, die das abfließende, ausgewertete Reaktionsgemisch sammelt, eine Absaugpumpe
(23) zum Entleeren der Einrichtung (17) angeschlossen ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Auswerteeinrichtung
(15) eine Einrichtung zum regelmäßigen Einbringen von Gas- oder Flüssigkeitsblasen in das Gemisch
angebracht ist.
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