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Verfahren und diagnostische Mittel zum Bakterien-Nachweis Für die
rasche und wirkungsvolle Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist es wünschenswert,
die krankheitserregenden Mikroorganismen schnell nachzuweisen und sicher zu differenzieren.
Neben den altbekannten serologischen Methoden sind eine Reihe von Untersuchungsverfahren
bekannt geworden, bei denen die von den Mikroorganismen gebildeten Enzyme mit Hilfe
eines Farbstoffindikators nachgewiesen oder bei denen die Stoffwechselprodukte spezifischer
Bakteriophagen zum Nachweis der Bakterien herangezogen werden.
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So ist z.B. der Nachweis von einigen Bakterienarten durch die Grieß'
sche Nitritprobe möglich, bei der Nitrat durch die von den Bakterien gebildete Nitritreduktase
zu Nitrit reduziert wird, welches mit Sulfanilsäure und α-Naph thyl amin nachgewiesen
wird; vgl. H.J. Walther, Ärztl.Lab. 6, S. 287 (1960). Da es sich hierbei nur um
einen unspezifischen und unzuverlässigen Nachweis von Nitrit und nicht um einen
spezifischen Nachweis von Bakterien handelt, kommt ihm nur eine beschränkte und
bedingte Bedeutung zu; vgl. Linzenmeier et al, Klin Wachr. 41, S. 919 (1963).
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Eine andere bekannte Methode zum Nachweis von Bakterien beruht auf
der Reduktion des farblosen 2,3,5-Triphenyl-tetrazoliumchlorids zum rot-braun gefärbten
Triphenylformazan durch bakterieneigene Reduktasen.
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Diese Reaktion ist völlig unspezifisch und gestattet deshalb keine
Differenzierung der vorhandenen Bakterien vgl. Siminons et al.,rncet 1, S. 1377
(1962).
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Aus der US-Patentchrift Nr. 3.122.480 ist ein Nachweis für Pseudomonasarten
bekannt, der auf der Reaktion bakterieneigener Enzyme mit p-Phenylendiamin und substituierten
Maphtholderivaten zu farbigen Vorbindungen (Indophenolblau) beruht. Zur Durchführung
dieser Nachweisreaktion
müssen die zu identifizierenden Mikroorganismen
zunächst durch Verwendung selektiver Nährmedien zum Wachsen gebracht werden, wozu
Inkubationszeiten von ca. 18 Stunden bei 370C erforderlich sind. Für die Isolierung
von einem
wichtigen Erreger von Harnweginfekten, nämlich Pseudomonas aeruginosa, benötigt
man Spezialnährböden, woduroh sich die Anwendung des genannten Verfahrens zusätzlich
erschwert.
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Der entscheidende Mangel dieses Verfahrens ist jedoch die Tatsache,
daß Escherichia coli und Enterokokken, wie Steptococcus faecalis, nicht erfaßt werden,
obwohl diese beiden in mehr als zwei Drittel aller unspezifischen Harnweginfekte
als Erreger anzutreffen sind.
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Für den Nachweis einer speiellen Bakterienart, nämlich Gonokokken,
ist in der US-Patentschrift Nr. 2.970.945 die Verwendung von Tetramethylp-phenylendiamin
beschrieben worden, wobei die Indikatorsubstanz durch bakterieneigene Oxydasen zum
Farbstoff oxydiert wird. Wegen der Luftempfindlichkeit der Indikatorsubstanz und
der Beshhränkung auf eine Bakterienart kann dieser Reaktion keine allgemeine Bedeutung
zugemessen werden.
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Schließlich sind eine Reihe von Publikationen erschienen, welche den
Bakterien-Nachweis mit Hilfe von Bakteriophagen beschreiben; vgl.
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H.J. Reattig, "Bak teriophagie", Gustav Fischer-Verlag, Stuttgart
(1958), S. 53. Diese Methode hat sich aber aus mehreren Gründen nicht zur Routinemethode
entwickeln können, da " es für eine Bakterienart monovalente Bakteriophagen kaum
gibt, und ...diese wenigen monovalenten Phagen leicht polyvalent werden und damit
auf andere Bakterienarten übergreifen".
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Da Bakterien ausserdem sehr häufig phagenresistent werden, ist der
an sich schon sehr aufwendig und zeitraubende Nachweis obendrein unsuverlässig und
für die Praxis ungeeignet.
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Es wurde nun gefunden, daß Substanzen der Formel I
in der X ßauerstoff, Schwefel oder ein alkyliertes Stiokstoffatom bedeutet und R
die folgenden Reste darstellt
in denen R1 eine gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-,
Acyl, Hydroxy- oder Aoyloxyalkylgruppe, R2 Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe,
R3 und R4 Wasserstoff oder zusammen eine Isopropylidengruppe bedeuten und n die
Zahl 2 oder 3 ist, zum Nachweis von Bakterien vorzugsweise in Urin, durch eine Farbreaktion
geeignet sind. Der neuartige Nachweis der Bakterien beruht darauf, daß diese Substanzen
von Bakterien zu - teilweise sogar für die Bakterienart spezifischen-Farbstoffen
metabolisiert werden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
das zu untersuchende Medium mit einem flüssigen oder festen Nährboden und einer
nicht-wachstumshemmenden Menge einer Verbindung der Formel I zusammenbringt und
nach 1 bis 18 Stunden Bebrütungezeit bei 20-37°C die Farbänderung auswertet.
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Die erfindungsgemässendiagnostischen Mittel bestehen aus einem flüssigen
oder festen Nährboden und einer nicht-wachstumshemmenden Menge einer Verbindung
der Formel 1.
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Mit dem neuartigen Test kann ein allgemeiner Nachweis von Bakterien
geführt werden (= qualitative Gesamtkeimbestimmung); d.h. es ist möglich, mehrere
Keime, die beispielsweise bei einer Harnweginfektion nebeneinander vorkommen können,
mittels einer gemeinsamen Farbreaktion zu erfassen. Es lässt sich aber auch eine
Keimdifferenzierung (= qualitativer Nachweis einzelner Keimarten) erreichen; d.h.
einzelne Keimarten,z.B nur Escherichin coli, können auf Grund einer für die betreffenden
Keime spezifischen Farbreaktion nachgewiesen und genau bestimmt werden. Hierbei
kann die zu untersuchende Probe auch mit mehreren verschiedenen erfindungsgemässen
diagnostischen Mitteln nebeneinander geprüft werden, wobei man zweckmässigerweise
solche Substanzen I wählt, die gut unterscheidbare spezifische Farbreaktionen liefern.
Bevorzugte Ausführungsformen dieser Kombination enthalten weiterhin selektiv wirksame
bakterizide bzw. bakteriostatiscLwirksame Substanzen und/oder Differenzierungsnährboden,
welche für die nachzuweisende Keimart besonders günstige Wachstumsbedingungen bieten,
jedoch unerwünschte Begleitkeime hemmen.
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Da bei einigen der Substanzen I der Zeitpunkt der Verfärbung von der
Anzahl der ursprünglichen vorhandenen Keime abhängt, sind nach dem erfindungsgemässen
Verfahren und mit Hilfe der erfindungegemässen diagnostischen Mittel auch halbquantitative
Jestimmungen der Keimzahlen möglich.
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Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird die zu untersuchende
Lösung (Urin, Milch, Trinkwasser etc.) z.B. in einem Reagenzglas zu einer Nährbouillon
gegeben, die mit einer ausreichenden aber nicht-wachstumshemmenden Menge einer der
SubstanzzIversetzt ist. Die mengenmässige Begrenzung der zuzusetzenden Verbindungen
I nach oben ist notwendig, da die Substanzen I gewisse bakterizide bzw. bakteriostatische
Eigenschaften besitzen. Aufgrund dieser Tatsache war eigentlich zu erwarten, daß
in Gegenwart dieser Substanzen kein ausreichendes Bakterienwachstum mehr möglich
sei, so daß die Substanzen auch nicht von Bakterien zu Farbstoffen metabolisiert
werden könnten. Überrasohenderweise sind aber für die erfindungsgemässe Nachweisreaktion
wesentlich geringere Mengen als die minimalen Hemmkonzentrationen erforderlich und
es treten keine Störungen bei Durchführung des Tests auf.
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Ein Teil der Substanzen I ist schwer löslich; in diesen Fällen ist
es vorteilhaft, einen Lösungsvermittler zuzusetzen, um für den Farbtest ausreichende
Konzentrationen zu erzielen. Den Test-Ansatz läßt man einige Stunden bei Raumtemperature
oder bei Brutschrank temperatur von 37°C stehen und wertet von Zeit zu Zeit die
Farbänderungen aus. Anstelle einer flüssigen Nährbouillon kann man auch die Substanzen
I mit einem erwärmten flüssigen Nähr-Agar vermischen und nach dem Erkalten die zu
untersuchende Flüssigkeit auf den erstarrten Nährboden aufbringen.
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Bevorzugte Ausführungsformen für die erfindungegemässen diagnostisohen
Mittel sind nährstoffhaltige Tabletten oder nährstoffhaltige Filterpapierstreifen,
die bereits die jeweilige Substanz I enthalten. Bei Verwendung von Tabletten brauchen
diese zur Durchführung der Nachweisreaktion nur nooh in einer Probe der zu untersuchenden
Flüssigkeit gelöst zu werden. Nach der Jebrütungsseit von durchschnittlich 1 bis
18 Stunden kann die Parbänderung unmittelbar ausgewertet werden. Bei Verwendung
von
Filterpapierstreifen wird der Streifen kurze Zeit in die zu untersuchende Lösung
eingetaucht, dann in ein steriles Glasröhrchen gesteckt und eineige Zeit bei Raumtemperatur
oder bei 37° aufbewahrt; das Ergebnis kann ebenfalls unmittelbar abgelesen werden.
Um die Tabletten oder Filterpapierstreifen lagerfähig zu halten, werden sie zweckmässigerweise
mit Äthylenoxyd sterilisiert und in sterile, vor dem Gebrauch leicht abreißbare
Folien eingesiegelt.
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Die Vorteile des erfindungagemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen
diagnostischen Mittel gegenüber den bislang bekannten Nachweis methoden sind zunächst
die einfache und sichere Handhabung sowie die zuverlässige Anzeige vorhandener Keime.
Insbesondere die bei unspezifischen Harnweginfekten auftretenden Erreger wie Escherichia
coli, Streptococcus faecalis, Proteus mirabilis, Staphylococcus aureus, Klebsiella
pneumonia und Pseudononas aeruginosa werden zuverlässig erfaßt. Weiterhin ist es
erfindungsgemäss möglich, sow*S die generelle Anwesenheit von Bakterien nachzuweisen,
als auch qualitative und halbquantitative Einzelbestimmungen spezieller Keimarten
durchzuführen, ohne daß dazu vorher umständliche, kostspielige und zeitraubende
Isolierungen der Erreger in Reinkulturen vorgenommen werden müssen Auch ist es möglich
die Nachweisreaktionen ohne Benutzung eines Brutschrankes bei Zimmertemperatur vorzunehmen,
wobei an allerdinge etwas längere Bebrütungezeiten in Kauf nehmen muss; während
im Brutschrank nur Zeiten von 1 bis 12 Stunden nötig sind, muss man bei Raumtemperatur
gewöhnlich 4 bis 18 Stunden bis zur deutlichen Färbung warten. Bei Verwendung von
vorgefertigten Nährböden, Testpapieren und Tabletten entfallen die üblichen Vorbereitungezeiten
und es genügen Reagenzgläser oder Pipetten als Hilfsmittel.
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Die Substanzen der Formel I sind neue Verbindungen; ihre Heratellung
erfolgt nach den im folgenden beschriebenen an sich bekannten Methoden: I. Allgemeine
Vorschrift zur Herstellung von N-8ubetituierten 2.4-Di-(5-nitro-2-furfury liden)-granatan-3-on-
bzw. 2,4-Di-(5-nitro-2-furfuryliden)-troDin-on-Derivaten (Formel Ia) 0,1 Mol des
betreffenden N-substitutierten Norgranatan-3-ons bzw. Tropinor werden nit 28,2 g
(0,2 Mol) 5-Xitrofurturol in 50 ml aoetanhydrid 3 Stunden unter Rühren as Rüokfluss
erhitzt. Darauf wird nit Eiswasser
verrührt, die ausfallende kristalline
Substanz abgesaugt und umkristallisiert. Auf diese Weise werden die folgenden Verbindungen
hergestellt:
Verbindung R1 n Ausbeute Fp (°C) umkris talli siert |
int.Nr. aus |
Do 26 -CH2CH2OCOCH3 3 83 % 144-145° Alkohol/Eisessig |
Do 29 -CH3 3 63 % 226-228° Isopropanol |
Do 50 -CH3 2 18 % 203-204° Isopropanol |
Do 51 -C2H5 3 56 % 226-227° Dimethyl- |
formamid |
Do 52 -C6H5 3 5 % 218-220° Bu tanol |
Do 53 -CH2C6H5 3 74 % 215-217° Dioxan |
Do 54 -CH2CH=CH2 3 37 % 186-187° Isopropanol |
Do 55 -OH 3 9 % 254° (Z) Toluol |
Do 56 -CH2CH2C6H5 3 94 % 158-159° Isopropanol |
Do 63 -COCH3, 3 14 % 255° (Z) Essigsäure |
Das für die Herstellung von Do 55 benötigte Ausgangsprodukt N-Hydroxy-norpseudopelletierin
ist ebenfalls neu und wird auf -folgendem Wege hergestellt: Man lost 146 g (1 Mol)
Ace tondicarbonsäure, 56 g Natriumacetat (Trihydrat), 69,6 g Hydroxylamin-hydrochlorid
und 400 ml 25 %ige Glutardialdehyd-Lösung in 1000 ml Wasser. Es setzt sofort Kohlendioxyd-En
twicklung ein. Die Lösung bleibt 3 Tage bei zimmertemperatur
stehen.
Darauf wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit Chloroform extrahiert. Der
Extrakt wird getrocknet und eingeengt, Man erhält als Rückstand 108,6 g N-Hydroxy-norpseudopelletierin.
Die Verbindung wird aus Essigester umkristallisiert, F. 137-1390. Die Ausbeute beträgt
51 %.
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II. Allgemeine Vorschrift zur Herstellung von 5-Nitrofurfurylidenderivaten
des Homoph thalimids (Formel 1 b) 0,05 Mol Homophthalimid bzw. N-Methyl-homophthalimid
werden in 100 ml Acetanhydrid gelöst. Man setzt 7 g (0,05 Mol) 5-Nitrofurfurol zu
und erhitzt auf 700. Nach einiger Zeit wird die ausgefallene Substanz abgesaugt,
mit Äther gewaschen und umkristallisiert Auf diese Weise werden folgende Verbindungen
hergestellt:
Verbindung R2 Reaktionsdauer Ausbeute Fp. umkris talli- |
int.Nr. siert aus |
Do 32 H 5 Std. 80 % 278° Essigsäure |
Di 38 CH3 1,5 Std. 41 % 226-227 Dioxan |
III. l-Phenyl-3-methyl-4-(5-nitro-2-furfuryli [int.ir. Do 491 (Formel Ie) 17,4 g
(0,1 Mol) 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-(5) und 14,1 g (0,1 Mol) 5-Nitrofurfurol werden
in 150 ml Acetanhydrid 3 Std. bei 1000 gerührt.
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Nach dem Abkühlen saugt man ab und erhält 28,7 g Rohprodukt. Man
kristallisiert aus Dioxan um und erhält so das 1-Phenyl-3-methyl-4-(5-nitro-2-furfuryliden)-pyrazolon-(5)
in einer Ausbeute von 55,1 % d.Th. (Fp. 2340 unter Zersetzung)
IV.
3-(5-Ni tro-2-thienyl)-2-nitro-1,3-propandiol [int.Nr. HB 1431 und 2,2-Dimethyl-4-(5-nitro-2-thienyl)-5-nitro-1
3-dioxan {int.Nr. HB 1441 (Formel I c) 6,28 g 5-Nitro-thiophen-2-aldehyd löst man
in 40 ml Chloroform, gibt 4,4 g Nitroäthanol in 20 ml Chloroform gelöst zu, versetzt
mit 0,4 bis 0,6 ml Triäthylamin und lässt bei Raumtemperatur stehen. Bereits nach
kurzer Zeit fällt ein Öl aus, welches nach Abkühlen und Reibenhristallisiert. Nach
mehrstündigem Stehen im Kühlschrank saugt mg ab, wäscht mit Chloroform nach und
erhält so 9,1 g (91,8 % d.Th.) eines Rohprodukts vom Schmelzpunkt 111 bis 1140C.
Nach dem Umkris tallisieren aus Isopropanol-Wasser (1:1) unter Zusatz eine Spur
p-toluolsul fonsäure steigt der Schmelzpunkt des analysenreinen 3-(5-Ni tro-2-thienyl)-2-nitro-1,3-propandiols
auf 136 bis 140°C.
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1,24 g des erhaltenen rohen diols vom Fp. 111 bis 114° list man in
6 ml wasserfreiem Aceton, gibt 12 ml wasserfreies Benzol sowie eine innige Mischung
von 0,6 g Phosphorpentoxid und 0,6 g Kieselgur zu, erwärmt auf 40 bis 450C, gibt
nach 15 Minuten nochmals 12 ml Benzol zu und rührt anschliessend noch ca. 6 Stunden
bei 40 bis 45°C. Nun saugt man das Ungelöste ab, wäscht mit Äthylenchlorid ins Filtrat
nach, neutralisiert das Filtrat mit einer Auf' schlämmung von Calciumcarbonat in
Wasser und saugt das Ungelöste ab. Die wässrige Schicht des Filtrats wird mit Äthylenchlorid
extrahiert. Man vereinigt die organischen Phasen, trooknet diese mit Natriumsulfat
und dampft im Vakuum ein, wobei 1,4 g eines Öls verbleiben. Dieses reibt man zunächst
mit Ligroin und dann mit Isopropyläther an, saugt das dadurch erhaltene Kristallisat
ab, und wäscht mit Isopropyläther nach. Man erhält so 0,8 g Kristalle (55, 5 d.Th.)
vom Fp. 105 bis 1080. Nach Umkristallisation aus 8 ml Isopropanol steigt der Fp.
des 2,2-dimethyl-4-(5-ni tro-thienyl)-5-nitro-1,3-dioxans auf 107 bis 1090 (Zers.).
Die Ausbeute beträgt 0,55 g.
y. 1-(5-Nitro-1-methyl-2-nyrryl)-2-(4-chinolyl)-äthylen
[int.Nr. HB 2051 (Formel I d) 1,68 g 4-Methylchin olin erhitzt man mit 1,85 g 5-Nitrõ-1-methylpyrrol-2-aldehyd
in 12 ml Acetanhydrid 4 Stunden unter Rüokfluss (1600, Badtemperatur), saugt nach
dem Erkalten das ausgefallene, gelbe Kristallisat ab, wäscht mit wenig Acetanhydrid
und dann mit Isopropyläther. Man erhält so 0,6 g (18 % d.Th.) papierchromatographisch
reines Material, welches nach Umkristallisation aus 17 ml Dioxan (unter Zusatz von
Aktivkohle) bei 240 bis 242 0C schmilzt (Zers) Die Ausbeute beträgt 0,45 g.
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In den nachfolgenden Beispielen ist das erfindungsgemässe Verfahren
sowie einige typische Ausführungaformen der diagnostischen Mittel näher erläutert.
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Beispiele 1.) Allgemeine Vorschrift zur Durchführung des Bakteriennachweises
25,6 mg der jeweiligen Substanz I werden in 5 ul Dinethylformamid und 5 #1 Polyoxyäthylensorbi
tanlaureat ("Tween 20") gelöst. Mit aqua dest. steril. wird eine geometrische Verdünnungsreihe
(Faktor 0,5) bereitet, die mit einer üblichen Nährbouillon (z.13. von der Firma
Difco) im Verhältnis 1:10 verdünnt wird. Die einzelnen Lösungen enthalten demnach
256, 128, 64, 32, 16 etc. µg/ml der Substanz. Sterilisierte Reagenzgläser werden
mit je 2 ml dieser Lösungen gefüllt und mit der zu untersuchenden, Bakterien-haltigen
Probe versetzt. Man verschließt die Reagenzgläser mit einem storilen Wattebausch
und bebrütet bei 21 bis 37°C, wobei anstelle eines Brutschrankes auch ein thermostatisiertes
Wasserbad verwendet werden kann. In er Abhängigkeit von der Keimart, der Bebrütungszeit
und der Anzahl der eingesäten Keime beginnt die Probe sich zu verfärben. Die Farbe
und der Zeitpunkt der Verfärbung werden mit Standardwerten verglichen und zeigen
auf diese Weise die Art und Menge der Bakterien an. Wegen der bakteriostatischen
Wirkung einiger der Substanzen I gegen gewisse Keimarten treten in den roten mit
hohen Konzentrationen an Substanz I nur schwächere oder keine Verfärbungen auf.
Im allgemeinen werden daher nur die Proben mit den niedrigeren Konzentrationen ausgewertet.
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In den nachfolgenden Tabellen I, II und III sind die typischen Verfärnungen
in Anhängigkeit von der Substanz I, der Keimart, der Temperatur und der Bebrütungszeit
zusammengestellt. Die Keime zahlen liegen hierbei generell über 100 000 Keimen/Ul;
das sind Keimzahlen, wie man sie bei ### signifikanten Bakterinrien antrifft (Keimazhlen
von unter 100 000 bis 10 000 Keimen/ml findet man bei asymptomatischen Bak teriurien,
und Keimzahlen von unter 10 000 Keimen/ml gelten als "normal").
Tabelle
I
Sub Bebrü- Escherichia coli(18) Streptococcus |
stanz tungs- faecalis (155) |
tempe- |
Beginn Farbe Beginn Farbe |
der Ver- der Ver- |
färbung färbung |
nach... nach... |
=== Std. == Std. |
Do 26 37° 5 rot 2 grün |
(210) (12) (rot-violett) (12) (grün) |
Do 29 37° 4 violett 1 grün |
(21°) (12) (violett) (12) (grün) |
Do 51 37° 4 violett 1 grün |
Do 52 370 18 braun 18 orange |
Do 53 37° 4 rot-braun 1 braun |
Do 54 370 4 rot 1 1 grün |
Do 55 370 5 dunkel-violett 12 rot |
Do 56 370 5 braun 2 braun |
(21°) (12) (braun) (4) braun |
Do 63 370 1.8 rot |
Do 32 370 7 gelblich 7 grün |
Do 38 370 3 rotbraun 2 grün |
(21°) (10) (grünlich) (5) (grün) |
Do 50 37° 3 violett 1 gelb-grün |
Do 49 37° 18 violett 18 violett |
HB 144 37° 4 orange 4 gelb-grün |
HB 205 370 4 rün 4 grün |
@@@@ (12) grün) (12) (grün) |
Tabelle II
Sub- Bebrü- Proteus mirabilis Staphylococcus aureus, |
stanz tungs- (298) SG 511 (12) |
tempe- |
ratur Beginn Farbe Beginn |
der Ver- der Ver- |
färbung färbung |
nach... nach... |
Std. Std. |
Do 26 37° 4 braun 12 gelb-grün |
(21°) (12) (braun) (12) (gelb-grün) |
Do 29 37° 4 violett 12 grün |
(21°) (12) (violett) (12) (grün) |
Do 51 37° 4 braun 12 gelb-grün |
Do 52 37° 18 orange # # |
Do 53 37° 5 rot-braun 8 violett |
Do 54 37° 4 braun 12 gelb |
Do 55 37° 5 braun # # |
Do 56 37° 4 braun 12 braun |
(21°) (12) (braun) (12) (gelb-braun) |
Do 63 37° 18 rot # # |
Do 32 37° 6 grün 12 gelb-grün |
Do 38 37° 3 rot 10 olivgrün |
(21°) (10) (rot-braun) (10) (grünlich) |
Do 50 37° 4 rot-braun 12 braun-rot |
Do 49 37° 18 violett 18 violett |
HB 144 37° 12 gelb-orange 12 orange |
HB 205 37° 7 grünlich 8 grün |
(21°) (12) (gelb-grün) (#) (#) |
Tabelle III
Sub- Bebrü- Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa |
stanz tungs- (188) (71) |
tempe- |
ratur Beginn Farbe Beginn Farbe |
der Ver- der Ver- |
färbung färbung |
nach... nach... |
Std. Std. |
Do 26 37° 6 violett-braun 12 grünlich |
(21°) (14) (braun) (14) (grünlich) |
Do 29 37° 4 violett 12 rot-braun |
(21°) (12) (violett) (12) (grün-braun) |
Do 51 37° 4 violett 12 (grünlich-braun) |
DO 52 37° # # # # |
Do 53 37° 12 rot 12 rot-braun |
Do 54 37° 5 fot-braun 12 braun |
Do 55 37° 12 braun 12 gelb |
Do 56 37° 12 rot-braun 12 braun |
(21°) (12) (gelb-braun) (12) (gelb-orange) |
Do 63 37° 18 braun # # |
Do 32 37° 7 orange-rot 12 gelb-grün |
do 38 37° 3 braun-grün 3 grün |
(21°) (10) (gelb-grün) (10) (grün) |
Do 50 37° 4 violett 12 braun |
Do 49 37° 18 violett 18 violett |
HB 144 37° 6 orange # # |
HB 205 37° 4 grün 12 gelb-grün |
(21°) (12) (grün) (#) (#) |
2. Halbouantitative Bestimmung von Keimzahlen a) Escherichia coli
(69) Als Substanz I dient HB 205 in einer Konzentration von 32 µg/ml; Bebrütungstemperatur
370 Bei einer Keimzahl von 1.000 bis 10.000 Keimen/ml tritt nach 10 Stunden noch
keine Farbänderung auf. Bei Keime zahlen von 10.000 bis 50.000 färbt sich die gelbliche
Lösung nach 10 Stunden deutlich grün. Bei Keimzahlen von 50.000 bis 100.000 tritt
diese Verfärbung bereits nach 9 Stunden, bei Keimzahlen von 100.000 bis 500.000
nach 8 Stunden und bei Keimzahlen von über 500.000 Keimen/ml schon nach 7 Stunden
auf. b) Klebsiella pneumoniae (286) Als Substanz I dient Do 29 in einer Konzentration
von 64 µg/ml; Bebrütungstemperatur 370 Bei Keimzahlen von 1D00 bis 100.000 Keimen/ml
färbt sich die gelbliche Lösung nach 9 Stunden rotbraun und nach 10 Stunden violett.
Bei Keimzahlen von 100.000 bis mehr als 500.000 Keimen/ml erscheint die rotbraune
Farbe bereits nach 7 bis 8 Stunden und die violette Farbe schon nach 9 Stunden.
c) Proteus mirabilis (298) Als Substanz I dient Do 38 in einer Konzentration von
32 µm/ml; Bebrütungstemperatur 370 Bei Keimzahlen von 4.000.000 Keimen/ml färbt
sich die schwach gelbe Lösung bereits nach 4 Stunden rot. Bei Keimzahlen von 400.000
tritt der Farbumsohlag nach 6, bei Keimzahlen von 40.000 nach 7 bei Keimzahlen von
4.000 nach 8 und bei Keimzahlen von 400 Keimen ml nach 9 Stunden auf.