DE1596966C - Zwischenschichtmatenal fur Ver bundsicherheitsglas und seine Verwen dung - Google Patents

Zwischenschichtmatenal fur Ver bundsicherheitsglas und seine Verwen dung

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DE1596966C
DE1596966C DE1596966C DE 1596966 C DE1596966 C DE 1596966C DE 1596966 C DE1596966 C DE 1596966C
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phthalate
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dipotassium
glass
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
William Emmett Perkers burg W Va Garrison (V St A )
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EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
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Description

Die Erfindung betrifft ein Zwischenschichtmalcrial für Verbundsicherhcitsglas.
Sicherheitsglas-Schichtstoffe, die für Kraftfahrzeugwindschutzscheiben verwendet werden, werden üblicherweise aus zwei Glasplatten mit einer Dicke von etwa 1,5 bis 3,8 mm und im besonderen mit einer Dicke von etwa 3,0 mm hergestellt, die durch eine Zwischenschicht aus Polyvinylbutyral mit einer Dicke von etwa 0,25 bis 1,5 mm und im besonderen mit einer Dicke von 0,38 bis 0,76 mm verbunden sind. Eine Diskussion der Erfordernisse von derartigem Sicherheitsglas ist in der USA.-Patentschrift 2 946 711 gegeben.
In den letzten Jahren ist gefunden worden, daß die Durchschlagbeständigkeit von Sicherheitsglas-Schichtstoffen, wenn diese einem Schlag ausgesetzt werden, beträchtlich verbessert werden kann, wenn der Grad der Adhäsion der Zwischenschicht zum Glas reguliert wird. Im allgemeinen gehört dazu eine Erniedrigung der Glasadhäsion der Zwischenschicht im Vergleich mit der Glasadhäsion von in herkömmlicher Weise plastifiziertem Polyvinylbutyral.
Polyvinylbutyral wird durch Umsetzung von Butyraldehyd mit Polyvinylalkohol hergestellt. Die nicht umgesetzt bleibenden Alkoholgruppen werden als in dem Polymerisat zurückbleibende Prozentmenge Vinylalkohol berechnet. Sicherheitsglas-Schichtstoffe werden heute unter Verwendung einer Zwischenschicht hergestellt, deren Grundharz aus einem teilweise mit Butyraldehyd kondensierten Polyvinylalkohol zusammengesetzt ist, so daß es 15 bis 30% nicht umgesetzte Hydroxylgruppen, berechnet als Gewichtsprozent' Vinylalkohol, wehiger als 3 Gewichtsprozent Estergruppen, berechnet als Gewichtsprozent Vinylacetat, und restliche Acetalgruppen, berechnet als Vinylbutyral, enthält. Dieses Material wird in üblicher Weise als »Polyvinylbutyral« oder genauer als »partielles Polyvinylbutyral«, in der vorliegenden Erfindung abgekürzt als PVB, bezeichnet.
Polyvinylbutyral, wie es herkömmlicherweise in Sicherheitsglas-Schichtstoffen verwendet wird, enthält einen Weichmacher. Im allgemeinen sind die verwendeten Weichmacher wasserunlösliche Ester einer polybasischen Säure oder eines Polyhydroxyalkohols. Für die Anwendung in der vorliegenden Erfindung besonders erwünschte Weichmacher sind Triäthylenglycol-di(2-äthyl-butyrat), Dibutylsebacat, Di(beta-butoxyäthyl)-adipat und Dioctylphthalat. Zu anderen geeigneten Weichmachern gehören mit einer Mischung von 80 bis 90% Caprylsäure und 10 bis 20% Caprinsäure voll verestertes Triäthylenglycol, wie es in der USA.-Patentschrift 2 372 522 beschrieben ist, Dimethylphthalat, Dibutylphthalat, Di(butoxyäthyl)-sebacat, Methylpalmitat, Methoxyäthylpalmitat, Triäthylenglycoldibutyrat, Triäthylenglycoldiacetat, Trikresylphosphat, Triäthylcitrat, Butylbutyryllactat, Äthyl-p-toluolsulfonamid, Dibutylsulfon, Laurylalkohol, Oleylalkohol, Glycerintriricinoleat, Methyllauroylglycolat, Butyloctanöylglycolat und Butyllaurat. Die obige Liste gibt Weichmacher wieder,' die für die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, repräsentiert jedoch nicht alle bekannten verwendbaren Weichmacher. Es ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung als bevorzugt gefunden worden, 34 bis 52 Teile.. Weichmacher für jeweils 100 Gewichtsteile Polyvinylbutyral zu verwenden.
Die Erfindung ist auf die Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von Sicherheitsglas-Schichtstoffen durch Regulierung der Adhäsion der Zwischenschicht zum Glas gerichtet: Wenn ein Sicherheitsglas-Schichtstoff mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen wird, wird die Durchbruchfestigkeit des Schichtstoffes hauptsächlich durch die Festigkeit der Zwischenschicht und ihre, Fähigkeit geregelt, die Energie des Schlages aufzunehmen. Wenn ein Schlag von einem Sicherheitsglas-Schichtstoff aufgenommen wird, bei dem das Glas zu zäh an der Zwischenschicht klebt, ist die Zwischenschichtmenge zwischen den Sprüngen im Glas klein und nicht so fähig, die Schlagenergie zu absorbieren, wie wenn eine Zwischenschicht mit einer etwas verminderten Adhäsion zum Glas verwendet wird, was zur Bildung größerer Flächen, zwischen den Sprüngen im Glas führt, wodurch eine größere Zwischenschichtmenge zur Verfügung steht, um die Schlagenergie zu absorbieren. Die Adhäsion der Zwischenschicht zum Glas darf jedoch nicht bis zu dem Punkt vermindert werden, an dem sich Glasstücke von der Zwischenschicht ablösen, wenn der Schichtstoff einen Schlag erleidet.
Es ist ein zweckmäßiger Test zur Messung der Adhäsion von Sicherheitsglas-Zwischenschichten zum Glas ausgearbeitet worden, der als Abzugsadhäsionstest (peel adhesion test) bekannt ist. Bei diesem Test wird eine Polyvinylbutyralfolie von 15 χ 30 cm mit einer Dicke von· 0,76 mm zwischen zwei Glasplatten mit 15 cm Breite und 30 cm Länge unter üblichen Bedingungen geschichtet, mit der Ausnahme, daß ein 0,13-mm-Film aus Polyester zwischen das Polyvinylbutyral und eine Glasplatte gelegt wird. Diese Konstruktion wird in einem ölautoklav bei 16 at Druck und 135° C 9 Minuten in einen Schichtstoff übergeführt. Nach der Schichtstoffherstellung wird der Schichtstoff in 15 χ 2,5 cm große Streifen geschnitten, und der Polyesterfilm und das diesem benachbarte Glas werden entfernt. Anschließend wird der Polyvinylbutyralfilm von einem Ende der verbleibenden Glasplatte abgezogen, und es wird die bei 180° notwendige Zugkraft gemessen, um den Film vom Glas zu trennen, wobei ein Zugprüfapparat verwendet wird. Die Adhäsion wird in kg/cm bei einer Dicke von 0,76 mm angegeben. Es wurde gefunden, daß die Abzugsadhäsion in kg/cm gleich CA ist, wobei A die durchschnittliche Kraft in kg/cm von fünf Probestücken ist und C für eine 0,38-mm-Folie den Wert 1,59, für eine 0,5-mm-Folie den Wert 1,31, für eine 0,63-mm-Folie den Wert 1,13 und für eine 0,76-mm-Folie den Wert 1,0 aufweist. Der Faktor C stellt das Verhältnis der Abzugsadhäsion der 0,76-mm-Folie zur Abzugsadhäsion bei einer anderen Dicke dar. Die ,Gleichung zur Berechnung des Faktors C lautet:
0,76 \2'3
= / 0,76 V
wobei t die Foliendicke in Millimeter darstellt.
Herkömmliches 0,76-mm-Polyvinylbutyral mit 22 bis 23% Hydroxylgruppen, berechnet als Gewichtsprozent Vinylalkohol, erfordert eine Kraft von etwa 3,6 kg/cm, wenn es im obigen Test vom Glas abgezogen werden soll. Ein Abzugsadhäsionswert von etwa 1 bis 2 kg/cm wird für die 0,76-mm-Folie als ideal betrachtet. Ein Sicherheitsglasstück, das mit einer Polyvinylbutyral-Zwischenschicht hergestellt ist,
die gemäß dem obigen Test eine Adhäsion zum Glas unter etwa 1 kg/cm aufweist, läßt Glasstücke herausfliegen, wenn der Schichtstoff durch einen Schlag zertrümmert wird. Es wird eine deutliche Zunahme der Festigkeit von Sicherheitsglas-Schichtstoffen beobachtet, wenn die Adhäsion des Polyvinylbutyrals zum Glas bis in den Bereich von 1 bis 2 kg/cm, bestimmt nach dem obigen Test, vermindert wird. Der Feuchtigkeitsgehalt technischer Folien beträgt 0,2 bis 0,8%, und die bevorzugten Abzugsfestigkeiten sollen bei einem Feuchtigkeitsgehalt in diesem Bereich vorliegen.
Ein etwas weniger quantitativer Test" im ällgemeinen als Schlagadhäsion bekannt, stellt eine andere in der Schichtglasindustrie verwendete Methode dar, um die Adhäsion der Zwischenschicht zum Glas zu bestimmen. Diese Methode verläuft wie folgt: Ein Sicherheitsglas-Schichtstoff wird konditioniert, indem er 16 ± 4 Stunden einer Temperatur von —18 ± 0,60C unterworfen wird. Der konditionierte Schichtstoff wird gegen ein Schwermetallwinkeleisen gehalten, das mit einer solchen Neigung aufgestellt ist, daß eine Seite des Glases nur die Kante des Winkeleisens berührt. Der Schichtstoff wird dann wiederholt mit einem flachkopfigen Hammer geschlagen, um das Glas auf einer Fläche von mindestens 7,62 cm Durchmesser zu pulverisieren, bis die anhaftenden Glasteilchen in ihrer größten Dimension unter 6 mm liegen. Lose Glasteilchen werden.dann durch Schütteln des Schichtstoffes mit der Oberseite nach unten entfernt, und die Adhäsion des Schichtstoffes wird auf einer willkürlichen Skala von 0 bis 10 entsprechend dem Prozentsatz der frei gelegten Zwischenschicht in der pulverisierten Fläche eingestuft. Tabelle I zeigt die willkürliche Skala der Schlagadhäsion entsprechend der ungefähren Fläche der bloßen Zwischenschicht. Für das erwünschte Schlagverhalten soll der Schlagadhäsionswert im Bereich von 2 bis 6 liegen.
äußeren 2,5 cm aller vier Kanten trägt. Ein Rahmen zum Niederhalten aus Stahl, der an der Außenseite 30 χ 30 cm und an der Innenseite 28 χ 28 cm mißt, mit einem Gewicht von etwa 2,7 kg wird oben auf den unterstützten Schichtstoff gelegt. Eine feste 2,3-kg-Stahlkugel wird dann auf den unterstützten Schichtstoff fallen gelassen, so daß sie innerhalb von 2,54 cm des Mittelpunkts aufschlägt. Wenn die Kugel den Schichtstoff nicht durchschlägt, wird der Schichtstoff dem Ergebnis nach als »Träger« betrachtet. Die Fallhöhe wird jeweils für den nächsten Schichtstoff nach oben oder nach unten um 30 cm verändert, was davon abhängt, ob der letzte Schichtstoff als Träger oder als Mißerfolg eingestuft worden ist. Der Test wird fortgeführt, bis die Kugel auf alle zehn Schichtstoffe gefallen ist, und die 50% Trägerhöhe wird nach der bekannten »Treppen'«-Methode berechnet.
Es wurde nun gefunden, daß die Zugabe bestimmter Phthalsäuren, Phthalsäüresalze und Phthalatkomplexe in Verbindung mit Feuchtigkeit bei der Verminderung der Adhäsion von Polyvinylbutyralharz gegenüber Glas von sehr großer Wirksamkeit ist und daß es durch die Anwendung derartiger Phthalate möglich ist, die Adhäsion des Polyvinylbutyrals gegenüber Glas im gewünschten Adhäsionsbereich zu regulieren.
Die wirksamen Verbindungen werden durch die folgende allgemeine Strukturformel
A —O —C
Il
C-O
Tabelle I
Bloße Zwischenschicht Schlagadhäsion
% (Pummel-Adhäsion)
100 0
95 1
90 .2
85 ' 3
60 '· 4
40 5
- 20 6
10 7
5 8
2 9
Ö 10
40
45
55
Eine Methode zur Bestimmung der Schlagfestigkeit von Sicherheitsglas-Schichtstoffen ist als »Fünf-Pfund-Kugel«-Schlagversuch bekannt. Dabei werden auf normale Weise zehn 30 χ 30 cm große Schichtstoffe hergestellt, die aus zwei Spiegelglasscheiben mit 3,2 mm Dicke und der zu untersuchenden Polyvinylbutyral-Zwischenschicht mit 0,76 mm Dicke bestehen. Jeder Schichtstoff wird der Reihe nach auf einen horizontalen Stahlrahmen gelegt, der ihn mit den wiedergegeben, worin A die Bedeutung von H, Li, Na, K oder NR4 hat (R Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen) und B die gleiche Bedeutung wie A aufweist, jedoch auch Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen umfaßt. Der aromatische Ring kann nicht substituiert oder mit Gruppen, wie Hydroxyl-, Carbonyl-, Niedrigalkoxy-, Niedrigalkylgruppen sein, oder einen ankondensierten aromatischen Ring aufweisen. Im allgemeinen sollen 0,3 bis 30 Milliäquivalente von einer der oben beschriebenen Verbindungen je Kilogramm plastifiziertes Harz verwendet werden.
Die Erfindung umfaßt als bevorzugte Zusätze die folgenden Säuren:
o-Phthalsäure,
■ 5-t-Butylisophthalsäure,
Methylhydrogenphthalat,
4-Hydroxyisophthalsäure und
Naphthalin-2,3-dicarbonsäure. '
Diese Säuren sind im freien Zustand wirksame' adhäsionsvermindernde Mittel. Aus Gründen der Löslichkeit und der Harzstabilität ist es jedoch bevorzugt, sie als Salze zu verwenden. Es ist dem Fachmann bekannt, daß Polyvinylbutyral durch einen sehr geringen Überschuß an Base stabilisiert wird, und um diese Harzstabilität zu erhalten, sollen die freien Säuren mit einer geeigneten Base neutralisiert werden. Derartige Basen können unter folgenden ausgewählt werden: Hydroxyde oder Carbonatevon Lithium, Natrium und Kalium, Ammoniak oder Amine als freie Basen oder Carbonate. .
Die unerwartete Einzelstellung dieser adhäsionsvermindernden Mittel zeigt sich beispielsweise daran, daß die folgenden Verbindungen beträchtlich weniger Wirkung auf die Adhäsion ausüben, wenn sie mit einer Konzentration von 5 Milliäquivalenten je Kilogramm Folie in Form ihrer Kaliumsalze eingearbeitet werden:
Phthälsäuremononitril,
2,5-Pyridindicarbonsäure,
2,3-Pyridindicarbonsäure,
1,8-Naphthalindicarbonsäure und
S^'^^'-Benzophenontetracarbonsäure.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen:
Beispiel 1
Polyvinylbutyralfolien, die verschiedene Phthalsäurekonzentrationen enthalten, werden in einem 51 - mm - Doppelschnecken - Extraktorextruder aus Flocken mit einem Hydroxylgehalt von 22,7% (als Polyvinylalkohol) hergestellt. Die Phthalsäure wird zu der Schmelze in der Extraktionszone als 0,13molare Lösung in einer 50%igen Mischung von Wasser und Methanol gegeben. Die sich ergebende 0,76-mm-Folie, die 45 Teile Triäthylenglycol-bis-2-äthyl-butyrat (im folgenden als 3 GH-Weichmacher bezeichnet) je 100 Teile Polyvinylbutyral enthält, wird hinsichtlich Abzugs- und Schlagadhäsion bewertet.
Phthalsäurehaltige Folie
Versuch
Nr.
Phthalsäure-
konzentration *)
H2O
%
Abzugsadhäsion
(kg/cm) .
Schlag
adhäsion
1 0 0,31 3,4' 10
0,60 3,2 9
1,04 2,9 9.
2 2,5 ■ 0,36 2,2 7
0,54 0,93 3
0,80 0,72 ι ■
1,24 0,81 2
3 5,0 0,36 2,1 7
0,53 0,81 2
0,84 0,77 2
1,28 0,86 ' 2
*) Ausgedrückt als Milliäquivalente Säure je Kilogramm plastifizierte Folie.
Beispiel 2
Eine gleichmäßige Aufschlämmung von 0,680 g 5-t-Butylisophthalsäure in 200 ml 3GH (0,0306 Milliäquivalente Säure pro Milliliter Aufschlämmung) wird hergestellt. Zu 66,9 g trockener PVB-FIocken (mit der Hydroxylzahl 20 und der Fließgeschwindigkeit von 2,5 bis 3,5) werden verschiedene Mengen dieser Aufschlämmung plus ausreichend 3GH gegeben, um eine Gesamtweichmacherkonzentration von 44 Teilen pro 100 Teile PVB zu ergeben. Die Plastifizierung wird 16 Stunden bei Raumtemperatur fortschreiten gelassen, und die plastifizierten Flocken werden dann zu Folien gepreßt. Die Folien werden auf das gewünschte Feuchtigkeitsniveau konditioniert, und die Abzugsadhäsion wird bestimmt. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Phthalsäure-
konzentration*)
Wasser im Harz
%
Abzugsadhäsion
(kg/cm)
0 0,52 2,7
1;2 0,75 0,86
2,4 0,69 1,7
9,4 0,73 1,1
*) Milliäquivalente Säure je Kilogramm plastifiziertes Harz
Beispiel 3
Es werden Folien, die verschiedene Phthalsäurekonzentrationen erhalten, in einem 51-mm-Doppelschnecken-Extraktorextruder hergestellt. In diesen Fällen wird es am zweckmäßigsten befunden, eine Lösung der Phthalsäure in Wasser zuzugeben, wobei man eine äquivalente Menge Ν,Ν-Diäthylcyclohexylamin in die Lösung einarbeitet und es dabei ermöglicht, daß die Säure direkt der Extraktionszone als wäßrige Lösung zugegeben wird. Das Wasser wird dann abgetrieben, und das Phthalsäuresalz bleibt in dem Harz. N^-Diäthylcyclohexylamin wird normalerweise PVB als Stabilisator zugegeben, und so ist seine Anwesenheit, auch in dieser Hinsicht wichtig. Es wird eine 0,53 normale wäßrige N,N-Diäthylcyclohexylammonium-Phthalatlösung hergestellt und in die Extraktionszone im Verlauf der normalen Extrusion einer Folie mit einer Hydroxylzahl von 22,5, 45 Teilen 3 GH-Weichmacher und einer Fließgeschwindigkeit von 0,4 g/10 Minuten gepumpt. Die sich ergebende Folie wird hinsichtlich Abzugs- und Schlagadhäsion bewertet.
Die Zugabe von 5-t-Butylisophthalsäure wird in gleicher Weise durchgeführt, wobei eine 0,53 n-Lösung von Di(N,N-diäthylcyclohexylammonium)-5-t-butylisophthalat verwendet wird. Bei änderen Versuchen wird Ammoniak als löslichmachendes und neutralisierendes Mittel an Stelle von N,N-Diäthylcyclohexylamin verwendet, und so wird die Phthalsäure als 0,13n-Lösung ihres Diammoniumsalzes zugegeben. Bei anderen Versuchen werden 0,13n-Lösungen von Phthalsäure in Form von Salzen mit Mono-, Di- und Triäthylamin und mit t-Butylamin verwendet. Die Amine dienen ebenfalls zur Unterstützung der Auflösung der Phthalsäure und als Stabilisatoren für das Harz.
o-Phthalsäure wird ebenfalls in Form ihrer Salze mit verschiedenen Alkalimetallen zugegeben, wobei das Alkalimetall hauptsächlich dazu dient, saure Bedingungen in dem Harz zu vermeiden; es dient jedoch auch dazu, die Säure löslich zu machen. Die Phthalate werden direkt der Extraktionszone- als verdünnte wäßrige Lösungen zugegeben. 5-t-Butylisophthalsäure wird in ähnlicher Weise in das Harz eingearbeitet.
Tost
Nr. j.
Zusatz Phtlialsäurc-
konzcntration*)
H2O
%
Abzugsadhäsion
(kg/cm)
Schlagadhäsion
1 Di(N,N-diäthylcyclohexyl- 3,1 0,28 2,6
ammonium)-phthalat 0,61 1,1
2 Di(N,N-diäthylcyclohexyl- 5,7 0,60 1,6 5
ammonium)-5-t-butylisophthalat
3 Diammoniumphthalat 4,1 0,32 1,9 3
0,45 1,5 4
4 Diammoniumphthalat 2,1 0,31
0,46
2,5
24
8
8
5 Di(äthylammonium)-phthalat 2,8 0,54 . 1,3 3
0,76 1,5 3
6 Di(triäthylammonium)-phthalat 3,0 0,46 2,1 6
0,58 1,4 4
. 0,76 1,4 3
7 Di(t-butylammonium)-phthalat 2,9 0,81 1,3 ' 4 .
8 Dikaliumphthalat 1,0 0,60 1,7 5
0,95 1,1 —■
9 Dikaliumphthalat 2,4' 0,31 2,1 . 8
0,46 1,0 3
10 Dikaliumphthalat 4,5 0,29 1,0 4
11 Dikaliumphthalat 6,0 0,31 0,93 3
12 Dilithiumphthalat 2,0 0,73 , 1,6 4
13 Dilithiumphthalat 3,9 0,79 1,8 4 ·
14 Dinatriumphthalat 2,1 0,46 2,9 8
0,76 1,0 3
15 Dikalium-5-t-butylisophthalat 3,4 0,42 1,8
0,71 1,2
*) Milliäquivalente Zusatz je Kilogramm plastifiziertes Harz.
Beispiel 4
Polyvinylbutyralfolien werden in einem 114-mm-Doppelschnecken - Extraktorextruder extrudiert. Phthalsäure wird zusammen mit einer chemischäquivalenten Menge Kaliumhydroxyd und/oder Ν,Ν-Diäthylcyclohexylamin zur Schaffung der Harzstabilität als wäßrige Lösung kontinuierlich in den Extruder gepumpt. Die Folien werden so hergestellt,
daß sie 22 bis 23% Hydroxyl (als Vinylalkohol) und 43 bis 46 Teile 3 GH-Weichmacher pro 100 Teile Polyvinylbutyral enthalten. Die Folien werden dann auf verschiedene Feuchtigkeitsniveaus konditioniert und zwischen Glasscheiben mit. 30 χ 30 χ 0,32 cm geschichtet. Die Schichtstoffe werden hinsichtlich der Fünf-Pfund-Kugel-Schlagzähigkeit und der Schlagadhäsion untersucht.
Die Ergebnisse, sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt, wobei die für die Schlagzähigkeitsprüfung als Trägerhöhe angegebenen Ergebnisse die bei 23°C erhaltenen 50-%-Trägerhöhen sind.
Test
Nr.
Zugabe Phthalsäure- .
konzentration *)
H2O Schlagadhäsion »5-Pfund-Kugel«-
Trägerhöhe
(m)
1 Di(N,N-diäthylcyclohexyI- 3,1 0,35 7 bis 8 459:
ammonium)-phthalat 0,60 4 5,8
2 Kalium-(N,N-diäthylcyclohexyl- 2,9 0,38 4 . 5,9
ammonium)-phthalat 0,43 2 bis 3 • 6,4
1,9 0,38 4 5,3
0,44 3 6,0
3 Dikaliumphthalat 2,3 0,38 2 bis 3 6,0
0,42 2 bis 3 -6,2
4 Ohne (Vergleich) . 0 . 0,40 9 3,5
*) Milliäquivalente Zusatzmiltel je Kilogramm plastifiziertes Harz.
209 650/164
B. c i s ρ i e 1 5
Im folgenden Versuch werden 60 g Polyvinylbutyralflocken mit ■ einem Hydroxylgehalt von 22 bis 23% und einer Fließgeschwindigkeit von 0,4 bis 0,8 in 600 ml Wasser, das 5,0 Milliäquivalente Methylhydrogenphthalat und eine äquivalente Menge Kaliumhydroxid enthält, 2 Stunden aufgeschlämmt. Die Flocken werden durch Filtrieren abgetrennt, getrocknet, 16 Stunden mit 45 Teilen 3GH pro 100 Teile Polyvinylbutyral plastifiziert und in Filme mit einer Dicke von 0,76 mm gepreßt. Die Abzugsadhäsion dieser Filme beträgt bei 0,44% Wasser in der Folie/ 0,36 kg/cm. Die Zusatzkonzentration macht 4,7 Milliäquivalente pro Kilogramm plastifizierte Folie aus.
Beispiel 6
1 Teil Polyvinylbutyralflocken mit einer Hydroxylzahl von 20 wird 2 Stunden in 9 Teilen von verdünnten ' wäßrigen Lösungen verschiedener zur Phthalsäure verwandter Verbindungen aufgeschlämmt. Die Flocken werden durch Filtrieren getrennt, getrocknet · und 16 Stunden bei Raumtem-* peratur mit 44 Teilen 3GH pro 100 Teile PVB plastifiziert. Die plastifizierten Flocken werden dann zu Folien verpreßt, die auf das gewünschte Feuchtigkeitsniveau konditioniert und zur Bestimmung der Abzugsadhäsion laminiert werden. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
30
35
40
45
50 *) Ausgedrückt als Milliäquivalente Kalium je Kilogramm Folie.

Claims (10)

  1. Patentansprüche:
    ll. Zwischenschichtmaterial für Verbundsicherheitsglas, dadurch gekennzeichnet,
    Test
    Nr.
    Wäßrige .Lösung Kalium
    konzen
    H2O Abzugs
    adhäsion
    tration*) % (kg/cm) 1 0,005molar an 1,6 0,55 1,3 Dikaliumphthalat 2 0,01 molar an 3,7 0,55 0,73 Dikaliumphthalat 3 0,02molar an 3,6 0,57 1,0 Monokalium- phthalat 4 0,005molar an 2,1 0,69 1,4 Dikalium- 5-t-butyliso- phthalat 5 0,01 molar an 3,5 0,69 2,3 Dikaliumiso- phthalat 6 Ohne (Vergleich)' 0 0,52 2,7
    daß es aus Polyvinylbutyralharz mit 18 bis 24% nicht umgesetzter Hydroxylgruppen, berechnet als Gewichtsprozent Vinylalkohol, besteht und je Kilogramm Polyvinylbutyralharz 0,3 bis 30 Milliäquivalente einer Verbindung der Formel
    O
    A —O —C
    Il
    C —Ο —Β
    enthält, worin A die Bedeutung von H, Li, Na, K oder NR4 hat, wobei R Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen darstellt, B die Bedeutung von A hat oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, und worin der aromatische Ring noch mit Hydroxyl, Halogen, Niedrigalkoxy oder Niedrigalkyl substituiert sein oder einen ankondensierten aromatischen Ring aufweisen kann.
  2. 2. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carboxylatgruppen zueinander in o-Stellung stehen.
  3. 3. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung Phthalsäure ist.
  4. 4. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung Dikaliumphthalat ist.
  5. 5. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß A und B die Bedeutung NR4 haben, worin R die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt.
  6. 6. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonylgruppen in m-Stellung zueinander angeordnet sind.
  7. 7. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung 5-t-Butylisophthalsäure ist.
  8. 8. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung Dikalium-5-t-butylisophthaIat ist.
  9. 9. Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung ein Aminsalz der 5-t-Butylisophthalsäure ist.
  10. 10. Verwendung des Zwischenschichtmaterials nach Anspruch 1 in einem Verbundsicherheitsglas, das aus zwei Glasschichten mit einer Dicke von 1,5 bis 3,8 mm und einer Polyvinylbutyralzwischenschicht mit einer Dicke von 0,25 bis 1,5 mm aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht außer im wesentlichen dem Zwischenschichtmaterial nach Anspruch 1 noch 0,2 bis 0,8% Wasser enthält.

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