DE1594779B1 - Nichtbituminoeser loesungsmittelbestaendiger Strassenbelagsbinder - Google Patents
Nichtbituminoeser loesungsmittelbestaendiger StrassenbelagsbinderInfo
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Description
c) gegebenenfalls Kohlenwasserstoffweichmacheröle oder Verdünnungsmittel als Binderzusatz
besteht.
Die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Straßenbelagsbinders hergestellten Straßenbeläge
Bisher beruhten Straßendecken u. dgl. hauptsächlich entweder auf Mineralaggregaten unter Ver-Wendung
von Mineralölasphalt als Bindemittel oder
auf Betonmischungen, die Portlandzement enthalten.
Die Asphaltdecken sind im allgemeinen billiger,
leichter aufzubringen und widerstandsfähiger als
Beton. Gewöhnliche Asphaltdecken besitzen jedoch 15 bleiben verarbeitet bei Sonnenbestrahlung relativ auch den Nachteil, daß sie in flüssigen Kohlenwasser- kühl und besitzen dementsprechend eine größere stoffen, wie Benzin, verhältnismäßig löslich sind und Stabilität bei heißem Wetter, eine geringe Lichtreflexion aufweisen, wodurch die Diese Straßenbelagsbinder besitzen günstige physi-Sicht besonders bei Nachtfahrten beeinträchtigt wird. kaiische Eigenschaften, wie Biegsamkeit, Zähigkeit Es ist bereits bekannt, daß einer oder mehrere dieser 20 und Widerstandsfähigkeit gegen öl, so daß sie zur Nachteile durch Verwendung verschiedener Kunst- Herstellung von lösungsmittelbeständigen Oberstoffe als teilweiser oder vollständiger Ersatz für den flächen auf Straßen durch Aufbringen einer dünnen üblichen Asphaltbinder vermieden werden kann. So Schicht derselben auf eine gewöhnliche Schwarzhaben sich Beläge auf der Grundlage von Epoxy- asphaltdecke oder eine Portlandzement-Betondecke harzen teilweise bewährt, wobei deren hohe Kosten 25 verwendet werden können.
auf Betonmischungen, die Portlandzement enthalten.
Die Asphaltdecken sind im allgemeinen billiger,
leichter aufzubringen und widerstandsfähiger als
Beton. Gewöhnliche Asphaltdecken besitzen jedoch 15 bleiben verarbeitet bei Sonnenbestrahlung relativ auch den Nachteil, daß sie in flüssigen Kohlenwasser- kühl und besitzen dementsprechend eine größere stoffen, wie Benzin, verhältnismäßig löslich sind und Stabilität bei heißem Wetter, eine geringe Lichtreflexion aufweisen, wodurch die Diese Straßenbelagsbinder besitzen günstige physi-Sicht besonders bei Nachtfahrten beeinträchtigt wird. kaiische Eigenschaften, wie Biegsamkeit, Zähigkeit Es ist bereits bekannt, daß einer oder mehrere dieser 20 und Widerstandsfähigkeit gegen öl, so daß sie zur Nachteile durch Verwendung verschiedener Kunst- Herstellung von lösungsmittelbeständigen Oberstoffe als teilweiser oder vollständiger Ersatz für den flächen auf Straßen durch Aufbringen einer dünnen üblichen Asphaltbinder vermieden werden kann. So Schicht derselben auf eine gewöhnliche Schwarzhaben sich Beläge auf der Grundlage von Epoxy- asphaltdecke oder eine Portlandzement-Betondecke harzen teilweise bewährt, wobei deren hohe Kosten 25 verwendet werden können.
durch die gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Lö- Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Merksungsmitteln
und Wärme, beispielsweise bei Roll- male der Erfindung sowie die damit verbundene
bahnen für Düsenflugzeuge, gerechtfertigt werden Arbeitsweise genauer.
konnten. Beläge auf der Grundlage relativ teurer Den erfindungsgemäßen Straßenbelagsbindern kön-
Polyolefme, wie Polystyrol, Polyäthylen oder Poly- 30 nen ferner geringe Mengen eines kautschukartigen
propylen, sind gleichfalls beschrieben worden. Polymeren, wie SBR-Kautschuk oder Naturkau-
Es ist auch bekannt, Cumaronharze und auch tschuk, zugesetzt werden.
Petroleumharze für Straßenbelagmassen bzw. als Die Straßenbelagsbinder nach der Erfindung sind
Bindemittel hierfür zu verwenden. besonders zur Herstellung von »Heißasphaltbeton«
Petroleumasphalt ergibt zwar eine gute Zähigkeit, 35 geeignet. Die Herstellung der Straßenbelagmasse
aber er ist nicht pigmentierbar wegen seiner natür- erfolgt so, daß zuerst der Binder vorzugsweise auf
liehen schwarzen Farbe und außerdem gegen Lösungs- 135 bis 154° C vorerhitzt wird, um ihn in eine Flüssigmittel
nicht beständig, weshalb er sich unter Einfluß keit mit genügend geringer Viskosität umzuwandeln,
von Benzin und Motoröl verschlechtert. Es wurden Dann pumpt man ihn in eine Schlägermühle, die mit
schon früher verschiedene synthetische Belagmassen 40 vorerhitztem Mineralaggregat beschickt ist, d. h. einem
als Ersatz für Asphalt vorgeschlagen, um dessen Aggregat, das auf übliche Weise auf etwa 177° C vorbesagte
Nachteile abzustellen, aber sie haben alle erhitzt worden ist. Das Bindemittel und das Aggregat
nicht zu einem befriedigenden Erfolg geführt. Diese werden dann vermischt und verteilt, wobei eine
synthetischen Mischungen waren gewöhnlich nicht Aggregataufbreitmaschine oder ein Asphaltpflasterer
nur recht kostspielig, sie waren auch in der einen 45 verwendet wird. Die so erhältliche Straßenbelag-
oder anderen wesentlichen Eigenschaft minderwertig. masse wird dann mit einer Walze in derselben Weise
Deutlicher gesagt endete der Versuch, solche Binde- wie eine gewöhnliche Asphaltmasse aufgewalzt,
mittelzusammensetzungen gegen die Einwirkung von Der erfindungsgemäße Straßenbelagsbinder kann
Lösungsmitteln durch Zugabe von lösungsmittel- gegebenenfalls Kohlenwasserstoffweichmacheröle oder
beständigen Zusätzen beständig zu machen, gewöhn- 50 Verdünnungsmittel zusätzlich enthalten. Man erhält
lieh mit einer bedeutenden Verminderung der Zähig- durch Zusatz von 50 bis 20% Verdünnungs- oder
keit der resultierenden Zusammensetzung oder — Lösungsmittel, wie Kerosin, Mineralöl oder Gasöl,
wenn ein verträglicherer Zusatz verwendet wurde — verschieden schnell abbindende Straßenbelagmassen
war die Verbesserung der Beständigkeit gegen Lö- in Analogie zu den Asphaltzementarten. Unter Versungsmittel
nicht ausreichend. Dasselbe gilt für die 55 wendung von üblichen Emulgatoren und Wasser
Cumaronharze, wenngleich darunter je nach Her- können aus den erfindungsgemäßen Straßenbelagsstellung
hellgefärbte Produkte sich befinden, was
bedeutet, daß diese pigmentierbar sind.
bedeutet, daß diese pigmentierbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von verhältnismäßig billigen, leicht aufzubringenden und 60
hellfarbigen Straßenbelagsbindern, die eine gute
Widerstandsfähigkeit gegenüber Lösungsmitteln ohne
Verminderung der Zähigkeit aufweisen.
Widerstandsfähigkeit gegenüber Lösungsmitteln ohne
Verminderung der Zähigkeit aufweisen.
Es wurde nun ein nichtbituminöser, lösungsmittelbeständiger Straßenbelagsbinder gefunden, der aus 65 erfindungsgemäßen Straßenbelagsbinders ist durch
a) 100 Teile eines zu mehr als 80% in Benzin lös- entsprechende Wahl des Kunstharzes oder durch
liehen Kunstharzes auf der Grundlage poly- ein besonders ausgewähltes Kohlenwasserstoff-Kunst-
merisierter Kohlenwasserstoffe oder Petroleum- harz mit mäßigem Erweichungspunkt oder durch
bindern auch Dispersionen hergestellt werden, wobei der Gehalt an Straßenbelagsbinder etwa 55 bis 70%
beträgt.
Diese verschiedenen nichtbituminösen Asphaltzementarten werden als abdichtende Asphaltüberzüge,
Grundieranstriche, Verbundasphalte und Penetrationsmakadam verwendet.
Eine Veränderung des Erweichungspunktes des
geeignete Wahl der Kohlenwasserstoff-Kunstharzmenge und des verwendeten Weichmacheröls möglich.
Auch das Herstellungsverfahren des Straßenbelagsbinders (Dampfbehandlung) ist von Einfluß auf den
Erweichungspunkt desselben.
Durch entsprechende Wahl der in den erfindungsgemäßen Straßenbelagsbindern enthaltenen Komponenten
lassen sich Mischungen herstellen, die den bekannten Asphaltzementmassen verschiedener Grade
(ASTM) hinsichtlich der Penetration voll entsprechen.
Bei der Herstellung von Deckenbelägen werden die Binder gemäß der Erfindung mit Mineralaggregaten
der üblichen Zusammensetzung vermischt. Soll eine dicke, schwer beanspruchte Decke hergestellt werden,
wie beispielsweise eine Schicht von etwa 2,5 bis etwa 12,5 cm Dicke, so kann die Belagmasse als geeignetes
Aggregat eine Mischung von beispielsweise 100 Teilen
eines rauhen Aggregats, wie zerstoßenen Schotter oder Stein, 80 Teile eines feinen Aggregats oder Sand
und etwa 5 Teile Mineralstaub enthalten. Wird andererseits beispielsweise die Belagmasse lediglich als
dünner überzug zur Erneuerung einer beschädigten alten Decke oder zur Erzeugung einer Oberfläche
in einer gewünschten Farbe auf einem geeigneten Untergrund oder einer Unterdecke verwendet, so
kann sie neben Bindemittel auch nur Sand enthalten. Der neue Binder erlaubt, das Verhältnis des Mineralaggregats
in einem großen Bereich entsprechend den bekannten Verfahrensweisen in Abhängigkeit von der
Teilchengröße der Verteilung des Aggregats, der Viskosität und dem Schmelzpunkt des Bindemittels
und dem Verwendungszweck der Belagmasse zu verändern. Im allgemeinen werden 5 bis 15 Teile
und vorzugsweise etwa 5 bis 9 Teile Bindemittel pro 100 Teile Aggregat verwendet.
Das grobe Aggregat kann gestoßener Kalkstein, gestoßener Schotter, Quarz, mit Wasser gelöschte
Schlacke oder Muscheln sein. Alle von einem Sieb mit der Maschenweite von 2,362 mm (ASTM C-136)
zurückgehaltenen Aggregate werden als grobe Aggregate bezeichnet. Im allgemeinen jedoch wird als
grobes Aggregat jenes mit der Größe von 0,32 bis 1,28 cm verwendet. Die feinen Aggregate können in
ähnlicher Weise gestoßener Kalkstein, gestoßener Schotter, Quarz, gestoßene Muscheln, gestoßener
Sandstein oder Sand einer Größe sein, daß er von einem Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,074 mm
zurückgehalten wird, während er durch ein Sieb mit der lichten Maschenweite von 2,362 mm paßt.
Im allgemeinen beträgt die Größe des verwendeten feinen Aggregats zwischen 0,01 und 0,32 cm. Der
mineralische Füllstoff kann pulverisierter Kalkstein, Siliciumdioxyd, gelöschter Kalk, pulverisierte Schlacke
oder Portlandzement sein. Gemäß der offiziellen Teilchengrößendefinition sollen mindestens 65% des
mineralischen Füllstoffes durch ein Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,074 mm passen. Wird
ein Pigment in der Zusammensetzung des Belags verwendet, soll es als Teil des mineralischen Füllstoffes
betrachtet werden.
Die zwei wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Bindemittels sind zunächst ein Kohlenwasserstoff-Kunstharz
mit relativ heller Farbe und einem geeigneten Erweichungspunkt und ferner ein
harzartiges Copolymerisat von Äthylen und einem Alkylacrylat, vorzugsweise ein Copolymerisat des
Äthylens und des Äthylacrylats. Zusätzlich ist es zu empfehlen, die neuen Zubereitungen mit einer geringen
Menge eines kautschukartigen Kohlenwasserstoffpolymerisats zu versehen, obwohl dies freigestellt ist.
Das Kohlenwasserstoff-Kunstharz wiederum kann ein Kunstharz mit niedrigem Erweichungspunkt sein,
das unmittelbar durch geeignete Polymerisation eines entsprechenden Kohlenwasserstoffs erhalten werden
kann; vorzugsweise kann es eine Mischung aus einem oder mehreren Kohlenwasserstoff-Kunstharzen mit
relativ hohem Erweichungspunkt und einer geeigneten Menge eines Weichmacheröls aus Kohlenwasserstoff
basis sein.
Der erfindungsgemäße Straßenbelagsbinder kann neben dem Kohlenwasserstoff-Kunstharz geringe Mengen
Polyäthylen verschiedener Beschaffenheit in Kombination mit demÄthylen-Alkylacrylat-Copolymerisat
enthalten. Polyäthylen kann jedoch nicht allein mit dem Kohlenwasserstoff-Kunstharz als Binder verwendet
werden, da Polyäthylen in genügend großen Mengen zur Erzeugung einer guten Benzinlöslichkeit
ein Bindemittel mit ungenügender Zähigkeit ergeben würde.
Die folgenden drei Grundtypen von Kunstharzen, die hier als Typ I, II und III bezeichnet werden, stellen
besonders geeignete Kunstharze zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung dar.
Typ I sind Niederdruckdestillate NDD, die durch Friedel-Crafts-Polymerisation ungesättigter, normalerweise
flüssiger Kohlenwasserstofffraktionen mit einem Siedepunkt von 100 bis 275° C hergestellt wurden und
die durch Pyrolyse von normalerweise flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen mit 2 oder mehr
Kohlenstoffatomen pro Molekül bei hoher Temperatur und niedrigem Druck erhalten werden.
Die vorzugsweise verwendeten Kunstharze vom Typ II sind Harze vom Dicyclopentadientyp, d. h.
Harze, die durch thermische Polymerisation erhalten werden und als Produkt beim thermischen Cracken
von Naturgas oder niedrigsiedender flüssiger Petroleumfraktionen bekannt sind. Diese Polymerisationsmassen, die beim Cracken von Petroleumgas oder
flüssiger Beschickung erhalten werden, enthalten mono-, bi- und polycyclische Olefine und Diolefine
von C5 bis C14, die zwischen etwa 50 und 340° C destillieren
und ein spezifisches Gewicht von zwischen 0,900 und 0,980 bei 15,6/15,6° C aufweisen. In diesen
Beschickungen sind als Hauptbestandteil Mengen von mehr als 10u/o und vorzugsweise mehr als 30u/o
an Dicyclopentadien und eine oder mehrere der folgenden Verbindungen vorhanden: Inden, Methylstyrol
und Styrol; in mittleren Mengen zwischen 3 und 10% liegen eine oder mehrere der folgenden
Verbindungen vor: das Dimere des Methylcyclopentadiens, das gemischte Dimere des Cyclopentadiene
und Methylcyclopentadiens, Methylinden, Vinylmethyldicyclohepten, Dimethylcyclohexadien, Methyl·
cyclohexadien und Cyclohexadien. Gewöhnlich sind in geringen Mengen Methylbicycloheptadien, Methylbicyclohepten,
Bicycloheptadien, Bicyclohepten, Dimethylcyclopentadien, Methylcyclopentadien, Cyclopentadien,
Isopren und Piperylen vorhanden. Die anderen Bestandteile können Benzol, Toluol, Xylol
und höhere aromatische Kohlenwasserstoffe mit bis zu 14 Kohlenstoffatomen sein. Der Prozentsatz des
daraus gewinnbaren Harzes beträgt gewöhnlich 30 bis 90 Gewichtsprozent. Besonders geeignete Beschik- ·
kungen enthalten mindestens 50% Dicyclopentadien und dessen Homologe. Diese Beschickungen werden
gewöhnlich bei Temperaturen zwischen 200 und
300° C und Drücken zwischen dem Atmosphärendruck und 33,7 kg/cm2 sowie Reaktionszeiten zwischen 1I2 und
48 Stunden thermisch polymerisiert, um ein Kohlenwasserstoff-Kunstharz des Typs II zu erhalten, das
in der Tabelle I später aufgeführt ist. Besonders geeignet sind Harze mit einem Ring-Kugel-Erweichungspunkt
von etwa 180 bis 220° C und einer Neville-Farbe von 4 oder weniger.
Typ III sind Cumaron-Inden-Harze, die durch katalytische Polymerisation der rohen, schweren Fraktion
hergestellt werden, die- als Nebenprodukt beim Verkoken von Kohle anfällt. Cumaron-Inden-Harze
können auch aus bestimmten Destillationsfraktionen hergestellt werden, die im wesentlichen Kohlenwasserstoffcharakter
aufweisen und aus der Pyrolyse von Kohle, Petroleum oder anderen ölen stammen. Die
sogenannte schwere, rohe Naphthafraktion mit einem Siedepunkt von 160 bis 2100C oder genauer von 170
bis 185° C, die aus Teerdestillaten erhalten wird, welche sich beim Verkoken von Kohle oder der
Erzeugung von synthetischen Heizgasen, wie Wassergas, ergeben, sind für diesen Zweck besonders geeignete
Beschickungen. Sie enthalten polymerisierbare Stoffe einschließlich Inden, Methylinden, Cumaron, Styrol,
Methylstyrol, Dicyclopentadien usw. Die Destillatsfraktionen des unter strengen Bedingungen gecrackten
Petroleums können ähnliche Kohlenwasserstoffe enthalten. Die Cumaron-Inden-Harze werden durch
saure oder Friedel-Crafts-Polymerisation der obengenannten rohen Massen und anschließender geeigneter
Neutralisation oder Entfernung der zugegebenen Katalysatoren und Vakuum- oder Wasserdampfdestillation
hergestellt, um die Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht von dem gebildeten Polymeren
abzutrennen.
Zu den Kohlenwasserstoff-Kunstharzen, die hier verwendet werden können, zählen noch die leicht
gefärbten, thermoplastischen, dampfgecrackten Petroleumharze mit einem Schmelzpunkt von 0 bis 220° C
und Molekulargewichten zwischen etwa 250 und 5000 sowie spezifischen Gewichten von etwa 0,95 und 0,98
bei 25/25° C, deren Herstellung beispielsweise in den USA.-Patentschriften 2734046 und 2770613 beschrieben
ist. Wenn diese mit geeigneten Anteilen eines Weichmacheröls und des Äthylen - Alkylacrylat-Copolymeren
vermischt werden, können sie in gleicher Weise zur Herstellung von Bindemitteln mit den
gewünschten und unten aufgeführten Eigenschaften verwendet werden.
Die in den erfindungsgemäßen Straßenbelagsbindern gegebenenfalls enthaltenen Weichmacheröle sind Erdöl-Kohlenwasserstofföle,
die einen Anfangssiedepunkt von 3000C oder höher besitzen und vorwiegend
oberhalb von 4000C sieden. Die Weichmacheröle weisen einen Anilinpunkt von unter 900C, Vorzugs- Λ
weise unterhalb 6O0C, auf. öle mit hohen Anilin- ^
punkten ergeben Bindemittel, die sich in unerwünschter Weise abschälen, wenn sie hoher Temperatur in
Gegenwart von Luft ausgesetzt sind. Dieses Abschälen verringert die Bindefähigkeit des Bindemittels.
Tabelle I zeigt Beispiele der einzelnen Harzarten sowie deren charakteristische Eigenschaften, die in
den Bindern nach der Erfindung enthalten sein können.
Klasse | R&B Erweichungs punkt 'C |
140 | Tabelle I | bis 5 | Harze | H 25'D | Durchschnittliches Molekulargewicht |
1500 | Jod-Zahl | bis | 90 | |
Kohlenwasserstoff | 90 bis | 90 | Geeignete | bis 5 | Spezifisches Gewicht*) |
1,580 bis 1.600 |
"750 bis | 950 | 60 | bis | 90 | |
Typ | Kohlenwasserstoff | 42 bis | 42 | Neville-Farbe | bis 5 | 1,040 bis 1,080 |
1,570 bis 1,600 |
500 bis | 600 | 60 | bis | 90 |
IA | Kohlenwasserstoff | Obis | 155 | 2 | bis 8 | 1,030 bis 1,070 |
1,560 bis 1.600 |
350 bis | 1500 | 60 | bis | 175 |
IB | Kohlenwasserstoff | 98 bis | 140 | 2 | bis 1,5 | 1,010 bis 1,050 |
1,570 bis 1,620 |
650 bis | 1500 | 125 | bis | 200 |
IC | Kohlenwasserstoff | 95 bis | 220 | 2 | bis 4.0 | 1,060 bis 1,125 |
1,550 bis 1.600 |
650 bis | 5000 | 150 | bis | 200 |
ΠΑ | Kohlenwasserstoff | 150 bis | 200 | 1 | bis 2,5 | 1,060 bis 1,125 |
1,550 bis 1,620 |
1000 bis | 2500 | 150 | bis | 30 |
IIB | Cumaron-Inden | 135 bis | 135 | 0,3 | bis 2,5 | 1,060 bis 1,130 |
1,590 bis 1,640 |
900 bis | 1100 | 5 | bis | 40 |
nc | Cumaron-Inden | ■122 bis | 122 | 0,3 | bis 2,5 | 1,125 bis 1,150 |
1,620 bis 1,640 |
650 bis | 1000 | 5 | bis | 50 |
HIA | Cumaron-Inden | 85 bis | 85 | 0,1 | bis 2,5 | 1,125 bis 1,150 |
1.615 bis 1,635 |
550 bis | 750 | 5 | bis | 50 |
IHB | Cumaron-Inden | Obis | 0,1 | 1,125 bis 1,150 |
1.620 bis | 250 bis | 5 | |||||
mc | 0,1 | 1,090 bis | ||||||||||
HID | 0,1 | |||||||||||
*) 25/25° C.
Beim Aufstellen der Werte von Tabelle I wurden folgende Untersuchungsmethoden verwendet:
1. R & B Erweichungspunkt — ASTM E-28-58T,
erschienen 1958 in ASTM Standards, Teil 8, S. 1520 bis 1527, außer daß nicht gerührt wird.
1,640
2. Spezifisches Gewicht — ASTM D-71-52, erschienen
1958 in ASTM Standards, Teil 4, S. 1047 und 1048.
3. n25/D — Die Neville-Methode extrapoliert auf festes Harz aus einer geeigneten Lösung.
4. Durchschnittliches Molekulargewicht—Methode
von Menzies und Wright, J. Am. Chem.
Soc, 43, Juli bis Dezember 1921, S. 2311.
5. Jodzahl —ASTM D-555 für alle außer den Cumaron-Inden-Werten,
wo ASTM D-1158 verwendet wurde.
In der gesamten Beschreibung wurden die Farben entweder nach der Neville-Color-Visual- oder der
Neville-Color-Meter-Methode bestimmt, die beide die Farbrichtlinien der Barrett-Color-Methode verwenden,
die in »Tar Acid Testing Methods«, heraus-
gegeben von der Barrett Disivion, Allied Chemical and Dye Company, New York, 1946, veröffentlicht
wurden. Bei dem »Neville-Color-Visual-Verfahren« wird ein unmittelbarer Vergleich der Harzlösung
mit Standardproben mit dem Auge durchgeführt. Bei der »Neville-Color-Meter-Methode« wird eine
elektrometrische Angleichung unter Verwendung des Prozentsatzes an durchgelassenem Licht verwendet
und zur Umwandlung an möglichst nahe 0,1 der Standardfarben geeicht.
Beispiele für geeignete Weichmacheröle sind in Tabelle II dargestellt.
Spezifisches Gewicht 15,6/15,6:C
Destillation
IBP
IBP
10%
20%
300O
Anilinpunkt, "C
Farbe, Gardner
Farbe, Neville
Flammpunkt, C
Weichmacheröl
Nr. 1
0.971
300° C
378
389
398
400
45
12
2
2
221
Weichmacheröl
Nr. 2
Nr. 2
0,981
>400°C
>400°C
Weichmacheröl
Nr. 3
Nr. 3
0,991
>400:C
>400:C
51
>18
11
11
234
57
>18
>18
8 +
307
307
Weichmacheröl
Nr. 4
Nr. 4
0,989
390cC
390cC
13
11 +
1 +
1 +
Als Bestandteil a) des erfindungsgemäßen Straßenbelagsbinders sollen die harzartigen Kohlenwasserstoffe
einen Ring-Kugel-Erweichungspunkt zwischen etwa 40 und 7O0C aufweisen. Sie können aus etwa
18 bis 100" ο eines Kohlenwasserstoff-Kunstharzes
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen etwa 250 und 5000, einem Ring-Kugel-Erweichungspunkt
zwischen etwa 40 und 250° C, einer Jodzahl (ASTM-Verfahren D-555) zwischen etwa 0
und 250 mg pro Gramm und einer Neville-Farbe von nicht dunkler als 10 und vorzugsweise nicht
dunkler als 4 bestehen und bis zu 82% eines Kohlenwasserstoff-Weichmachers, der bei 25° C flüssig ist,
enthalten, welcher vorzugsweise eine Gardner-Holdt-Viskosität Z-^Z10 bei 25° C aufweist, überwiegend
oberhalb 4000C siedet, im wesentlichen frei von
unterhalb 3000C siedenden Substanzen ist, einen Anilinpunkt von etwa 10 bis 900C und eine Neville-Farbe
von weniger als 10 und vorzugsweise weniger als 4 aufweist. Die günstigste Menge des Öls hängt
von den Eigenschaften des verwendeten Kohlenwasserstoff-Kunstharzes und den Eigenschaften des
Weichmacheröls ab, wobei das zugesetzte öl, gleich in welcher Menge, erforderlich ist, eine Bindemittelzusammensetzung
mit entsprechend geeigneten Eigenschaften zu ergeben. Wird beispielsweise ein relativ
weiches Harz mit einem Erweichungspunkt von unter etwa 70° C, wie Typ IC in Tabelle I, verwendet, so
ist kein Weichmacheröl erforderlich. Umgekehrt werden bei einem harten, hochschmelzenden Harz vom
Typ IIC oder ΠΙΑ bis zu 5 oder mehr Teile öl pro
Teil Harz verwendet. Zubereitungen mit etwa 20 bis 75% eines verhältnismäßig hochschmelzenden Harzes
und entsprechend etwa 80 bis 25% eines geeigneten Weichmacheröls werden "bevorzugt. Es ist vorteilhaft,
ein Harz mit einem Ring-Kugel-Erweichungspunkt von mindestens 150° C zu verwenden und dann den
Erweichungspunkt desselben auf das gewünschte Maß durch Einfügen einer entsprechenden Menge eines
geeigneten Weichmacheröls zu verringern.
Es ist wesentlich, daß das Bindemittel zusätzlich zu dem Kohlenwasserstoffharz als Grundkomponente auch einen geringen Anteil von etwa 3 bis 15 und vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kohlenwasserstoffharz, eines harzartigen Copolymeren des Äthylens und Alkylacrylats enthält. Äthylacrylat wird als Acrylatkomponente des Copolymeren bevorzugt; jedes andere Alkylacrylat mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen im Alkylradikal kann jedoch gleichfalls »verwendet werden. Beispiele für derartige andere Acrylate sind Methylacrylat, Pentylacrylat. 2-Äthylhexylacrylat, Laurylacrylat und ähnliche Verbindungen. Geeignete Copolymere, die etwa 0,1 bis 5 und vorzugsweise 1 bis 5 Molprozent Acrylat enthalten, werden aus Beschickungen hergestellt, die etwa 0,2 bis 1,5 Mol und vorzugsweise 0,4 bis 1 Mol des Acrylats pro 100 Mol Äthylen enthalten. Diese Copolymeren sind an sich bekannt und werden im allgemeinen durch Copolymerisation der Monomeren in Gegenwart von Sauerstoff oder einer Peroxyverbindung bei Drücken zwischen 1345 kg/cm2 und höher und Temperaturen zwischen etwa 100 und 350° C hiergestellt.
Es ist wesentlich, daß das Bindemittel zusätzlich zu dem Kohlenwasserstoffharz als Grundkomponente auch einen geringen Anteil von etwa 3 bis 15 und vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kohlenwasserstoffharz, eines harzartigen Copolymeren des Äthylens und Alkylacrylats enthält. Äthylacrylat wird als Acrylatkomponente des Copolymeren bevorzugt; jedes andere Alkylacrylat mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen im Alkylradikal kann jedoch gleichfalls »verwendet werden. Beispiele für derartige andere Acrylate sind Methylacrylat, Pentylacrylat. 2-Äthylhexylacrylat, Laurylacrylat und ähnliche Verbindungen. Geeignete Copolymere, die etwa 0,1 bis 5 und vorzugsweise 1 bis 5 Molprozent Acrylat enthalten, werden aus Beschickungen hergestellt, die etwa 0,2 bis 1,5 Mol und vorzugsweise 0,4 bis 1 Mol des Acrylats pro 100 Mol Äthylen enthalten. Diese Copolymeren sind an sich bekannt und werden im allgemeinen durch Copolymerisation der Monomeren in Gegenwart von Sauerstoff oder einer Peroxyverbindung bei Drücken zwischen 1345 kg/cm2 und höher und Temperaturen zwischen etwa 100 und 350° C hiergestellt.
DasÄthylen-Acrylat-Copolymere der neuen Belagszusammensetzung ist im Weichmacheröl löslich, wenn
dieses heiß ist. Beim Abkühlen von 193° C auf Raumtemperatur bildet die Lösung jedoch ein steifes Gel,
wobei die Härte des Gels steigt, sobald der Gehalt an Copolymerisat vergrößert wird. Bei Verwendung eines
Verhältnisses von 3% Copolymeren zu 97% öl wird
009 523/283
ίο
bei etwa 135 bis 1500C ein Gel gebildet, das, sobald
die Temperatur 35,5° C erreicht, sehr fest ist. Die Verwendung von 5% Copolymeren und 95% öl
liefert Ergebnisse in annähernd der gleichen Folge mit einem härteren Gel. Das Gel ist gegenüber Benzin
unter den Prüfungsbedingungen widerstandsfähig. Das Destillationsöl ist dies nicht. Das Copolymere
kann heiß mit dem Harz vermischt oder in dem heißen öl gelöst und dann dem heißen Harz zugefügt oder
während des Dampfverfahrens zugegeben werden, das zur Entfernung des Kautschuklösungsmittels
und der leichten Spitzen der Endzubereitung dient.
Wahlweise kann natürlicher oder synthetischer Kautschuk im rohen, unvulkanisierten Zustand in den
Straßenbelagsbinder eingeschlossen werden. Geeignete Kohlenwasserstoff-Kautschukarten sind Styrolbutadienkautschuk,
Naturkautschuk, Butylkautschuk, Polyisoprenkautschuk, Polybutadienkautschuk und Polyisobutylenkautschuk.
ölresistente Kautschukarten, die keine Kohlenwasserstoffkomponenten enthalten,
wie Polychloroprenkautschuk, Nitrilkautschuk, Thiokol oder organische Polysulfid-Kautschuksorten im
rohen, unvulkanisierten Zustand, sowie leicht gefärbte regenerierte Altkautschuksorten können gleichfalls
verwendet werden. Der Kautschuk kann in der Mischung in Konzentrationen bis zu 10% und
vorzugsweise von 1 bis 6% enthalten sein. Der Kautschuk wirkt sich günstig auf die Temperaturaufnahmefähigkeit
und den Flüssigkeitsfaktor des Bindemittels mit dem Ergebnis aus, daß kautschukhaltige Bindemittel
hervorragend einem Erweichen bei heißem Wetter widerstehen. Zusätzlich verringert der Kautschuk
auch die Sprödigkeit des Bindemittels bei tiefen Temperaturen, verbessert dessen Adhäsion, den Widerstand
gegenüber Verwittern und Kohlenwasserstofflösungsmitteln und den Reibungskoeffizient zwischen
der Straßenbelagoberfläche und Gummireifen, wobei die so verringerte Reibung zwischen Straßenbelagoberfläche
und Reifen einen geringeren Verschleiß für die Reifen ergibt.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung des Bindemittels kann durch die üblichen Mischverfahren
erfolgen. Beispielsweise werden das Kohlenwasserstoffharz (das bei Raumtemperatur fest oder eine
viskose Flüssigkeit ist), das Weichmacheröl und das Äthylen-Alkylacrylat-Copolymere miteinander vermischt
und auf eine Temperatur von etwa 200 bis etwa 250° C über eine Zeitspanne von etwa 15 Minuten
bis zu einer Stunde oder bis zur völligen Lösung erhitzt, die von der Art des Mischers, der Geschwindigkeit
des Mischens usw. abhängt. Falls es erwünscht ίο ist, dem Bindemittel ein kautschukartiges. Polymeres
einzuverleiben, so kann der Kautschuk den anderen Bestandteilen in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Naphtha oder Xylol, zugesetzt und die Mischung dann mit Wasserdampf destilliert werden, bis die
flüchtigen Bestandteile verschwunden sind. Wo eine derartige Wasserdampfdestillation verwendet wird,
kann ein Weichmacheröl, das flüchtige Komponenten enthält, verwendet werden, da diese Komponenten
in dem gewünschten Maß dabei entfernt werden, wobei eine Gefäßtemperatur von etwa 2500C an
gewöhnlichem oder überhitztem Dampf und Atmosphärendruck oder ein Vakuum verwendet werden,
falls dies erforderlich ist. Andererseits kann auch ein Weichmacher verwendet werden, aus dem die
unerwünschten, niedrigsiedenden Anteile zuvor entfernt worden sind. An Stelle des Zusatzes des kautschukartigen
Polymeren in einem niedrigsiedenden Lösungsmittel, das später abgestreift werden muß,
ist es auch möglich, das kautschukartige Polymere in Form einer Lösung im Weichmacheröl zuzusetzen.
Das kautschukartige Polymere kann ferner auch in Form eines wäßrigen Latex zugesetzt werden, wobei
das vorhandene Wasser während der Herstellung der Bindemittelmischung ausgetrieben wird, oder es kann
auch als feste gekörnte Masse zugesetzt werden.
Nach Möglichkeit soll das erfindungsgemäße Bindemittel für Straßenbeläge, das aus einer Mischung eines
Kohlenwasserstoffharzes als Grundbestandteil und dem Äthylen-Alkylacrylat-Copolymeren und wahlweise
auch einem Elastomeren besteht, die in Tabelle III dargestellten Eigenschaften aufweisen.
Tabelle III Beschreibung des Bindemittels
Eigenschaften | Breite | Bevorzugt |
1. Benzinlöslichkeitsverhältnis 2. Ring-Kugel-Erweichungspunkt, ° C 3. Penetration, ASTM D-5 (100 g, 5 Sekunden) bei 15Z C 4. Zähigkeit (ASTM D-113), cm 5. Saybolt-Furol-Viskosität bei 1350C, Sekunden 6. Flammpunkt, COC 7. Verlust beim Erwärmen auf 1630C für 5 Stunden, ASTM D-6 |
Obis 60% 45 bis 90 30 bis 300 45 + 100 bis 1000 >204°C 0 bis 2% 70 bis 100 |
0 bis" 50% 60 bis 80 40 bis 100 100 + 200 bis 500 >232°C 0 bis 1% 85 bis 100 |
8. Penetration des Rückstands nach Verlust beim Er wärmen in % des Ursprünglichen, ASTM D-5 .... |
Bei der Zusammenstellung des obigen Bindemittels ist es gewöhnlich von Vorteil, ein Kohlenwasserstoffharz
als Grundkomponente zu verwenden, das ein Harz mit einem Ring-Kugel-Erweichungspunkt von
mindestens 150° C enthält, und dann den Erweichungspunkt
desselben auf das gewünschte Maß durch Einverleiben einer entsprechenden Menge eines geeigneten
Weichmacheröls zu verringern. Es soll bemerkt werden, daß der Zusatz desÄthylen-AIkylacrylat-Copolymeren
und auch der Zusatz des Kautschuks zu dem harzartigen Kohlenwasserstoff als Grundstoff ein
Bindemittel mit größerer Viskosität und steiferen,
festeren Eigenschaften als das harzartige Kohlenwasserstoff-Grundprodukt
allein ergibt.
Wenn es beispielsweise erwünscht ist, die vorliegenden Binder zur Herstellung gefärbter Straßenbeläge
oder Vorplätze an Tankstellen oder für farbige Kennzeichen in sich wechselnder Autobahnen mittels gefärbter
Unterteilungsstreifen zu verwenden, so kann jedes helle, hitze- und wetterbeständige Pigment oder
jede Pigmentkombination in den Straßenbelagmassen verwendet werden. So sind Titandioxyd, Phthalocyaningrün,
Phthalocyaninblau, rotes Eisenoxyd, Molybdatorange, Toluidinrot, Chromgelb usw. geeignete
Pigmente. Wenn lediglich eine Straßendecke mit guten lichtreflektierenden Eigenschaften erwünscht ist, können
befriedigende Ergebnisse durch Kombinieren des Bindemittels mit einem geeigneten, hellfarbigen
Steinaggregat erzielt werden, ohne daß irgendein Pigment oder ein weißes Pigment, wie Titandioxyd,
zugesetzt wird.
Benzin-Löslichkeitsversuche
Nachdem das Löslichkeitsverhalten von Straßenbelagmassen weitgehend durch den Binder bestimmt
wird, kann der Nachweis eines technischen Fortschritts diesbezüglich auch durch Vergleich der Binder erfolgen.
Zur Bestimmung der Löslichkeit von Bindemitteln in Benzin wurde folgende Methode entwickelt.
Ein 1,27 χ 1,27 χ 1,27-cm-Würfel des Bindemittels
wird hergestellt, indem zuerst die Berührungsflächen einer Würfelgußform (wie in ASTM C-61-38, Erweichungspunkt
von Teerprodukten, beschrieben) amalgamiert werden, worauf genügend geschmolzenes
Bindemittel in die Gießform zur Bildung eines Würfels gegossen wird. Der Würfel wird auf eine Temperatur
unterhalb der Raumtemperatur abgekühlt, um die Entfernung aus der Form zu erleichtern. Der Würfel
wird entfernt und in einen geeichten Erlenmeyer-Kolben gegeben und gewogen. Dann werden 50,0 ml
bleifreies Benzin von 25° C zugesetzt und der Kolben genau 5 Minuten geschüttelt, indem er in einen
mechanischen Siebrüttler gestellt wird, der den Kolben mit einer Geschwindigkeit von 300 Umdrehungen
pro Minute kreisförmig bewegt. Das verwendete Benzin ist ein handelsübliches, bleifreies, hochwertiges
Benzin mit etwa 36,1% Paraffinen + Naphthenen, 23,6% Monoolefinen und 40,3% Aromaten (einschließlich
einer kleinen Menge an Diolefinen), wobei die Prozentsätze Volumprozente sind; es besitzt bei
15,6° C ein spezifisches Gewicht von 0,765, einen gemischten Anilinpunkt von 43,80C und weist eine
Destillationskurve (ASTM D-86) mit folgenden Punkten auf: IBP 350C; 10% bei 590C; 50% bei 118° C;
90% bei 1670C und einen Endpunkt von 1920C.
Bleifreies Benzin wurde hier wegen der geringeren Giftigkeit verwendet; der Widerstand des Materials
gegenüber Lösung in gebleitem Benzin natürlich würde zumindest gleich oder größer als die hier dargestellten
Ergebnisse sein, weil gebleite Benzine weniger Aromaten enthalten können und infolgedessen weniger starke
Lösungsmittel für das Versuchsmaterial darstellen.
Das Benzin wird vom Würfel nach dem 5minutigen Rühren dekantiert. Dann wird ein Rohr in den Kolben
gegeben und mit einer Preßluftleitung verbunden, worauf 5 Minuten Luft in den Kolben zur Entfernung
des Restbenzins eingeleitet wird. Der Kolben und der zurückbleibende Binder werden gewogen und der
Gewichtsverlust an Bindemittel berechnet. Tabelle III A unten zeigt die durchschnittlichen Ergebnisse von
doppelten Versuchen mit einem üblichen Asphaltbinder und mit verschiedenen Harzbindern, die früher
bekannt waren, sowie die Ergebnisse mit erfindungsgemäßen Straßenbelagsbindern.
Binder I (Vergleich) bestand aus 27 Teilen Harz Typ IIC (Tabelle I) (E. P. 1850C), 63 Teilen Weichmacheröl
Nr. 1 (Tabelle II), 3 Teilen Styrol-Butadien-Kautschuk.
Binder II (erfindungsgemäßer Binder) war mit Binder I identisch, außer daß er zusätzlich 7 Teile eines
thermoplastischen harzartigen Copolymeren aus etwa 99% Äthylen und etwa 1% Äthylacrylat enthielt,
das in Form von 0,32-cm-Kügelchen mit einem Schmelzindex (ASTM D-1238-52T) von 6 g/10 Min.,
einer Dichte (ASTM D-1505-57T) von 0,931 g/ccm
und einer Durometerhärte (Shore A) von 86 zugesetzt wurde.
Binder III (erfindungsgemäßer Binder) bestand aus 26 Teilen Harz TypIIC (E. P. 185°C), 61 Teilen
Weichmacheröl Nr. 1, aus dem die unter 300° C siedenden leichten Spitzen vorher entfernt wurden, 3 Teilen
Styrol-Butadien-Kautschuk, 10 Teilen Äthylen-Äthylacrylat-Copolymerisat
(wie im Binder II).
Binder I wurde durch Mischen bei 25° C und unter Rühren von 33 Teilen eines polymerisierten Öls
(dessen vorhergehende Destillation einen Gehalt von 82% Harz Typ IIC, Erweichungspunkt 185° C, ergab),
63 Teilen Weichmacheröl Nr. 1 und 30 Teilen einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Styrol-Butadien-Kautschuk
in Naphtha und Wasserdampfdestillation bei 25O0C, bis eine Stichprobe des übergehenden
Destillats ergab, daß der ölgehalt des Gesamtdestillats (öl + Wasser) weniger als 5 Volumprozent betrug.
Binder II wurde in der gleichen Weise wie Binder I hergestellt, außer daß 7 Teile Äthylen-Äthylacrylat in
kugeliger Form in die Mischung eingeschlossen wurden.
Binder III wurde in ähnlicher Weise hergestellt, außer daß das Weichmacheröl zur Entfernung der
niedrigsiedenden Komponenten destilliert und anstatt Naphtha als Lösungsmittel für den Styrol-Butadien-Kautschuk
verwendet wurde. Infolgedessen war es nicht notwendig, diese Mischung durch Dampfabstreifen
nachzubehandeln.
Wird der oben beschriebene Benzinlöslichkeitsversuch durchgeführt, außer daß ein relativ leichtes
Schütteln mit der Hand an Stelle des mechanischen Schütteins angewendet wird, so ergeben die verschiedenen
untersuchten Bindemittel die in Tabelle III A aufgeführten Ergebnisse. Alle Benzinlöslichkeitswerte
sind der Durchschnitt zweier Bestimmungen.
Tabelle III A
Löslichkeit des Binders
Löslichkeit des Binders
Binder | Prozent gelöst |
60 bis 70 Penetrationsasphalt .... | 76 |
Handelsüblicher Harzbinder | 80 |
Binder I | |
(ohne Ä-ÄA-Copolymerisat) ... | 70 |
Binder II (Erfindung) | 9 |
Binder III (Erfindung) | 8 |
Es soll bemerkt werden, daß die Binder II und III sowohl dem Asphaltbinder als auch dem Binder I
weit überlegen sind, der dasselbe Kohlenwasserstoff-Kunstharz als Grundsubstanz wie Binder II, jedoch
nicht das Acrylat-Copolymere enthält.
Die Wirkung von Benzin auf die fertigen Beläge wurde durch folgende Versuche bestimmt:
250 g eines Mineralaggregats gemäß den Pennsylvania-Richtlinien für FJ-I-bituminöse Oberflächen
(S. 51, Bulletin 27 »Specifications for Plant Mixed Bituminous Surface Coarse Material« — Commonwealth
of Pennsylvania, Dept. of Highways [1954 nachgeprüft]) und 17,5 g des Bindemittels werden
getrennt in Bechern in einem Ofen auf 325° C erhitzt, wobei das Bindemittel auf das Aggregat gegossen
und die Mischung gründlich mit einem Spatel gemischt wird; daraufhin wird sie in eine runde Form
mit 8,4 cm Durchmesser aus rostfreiem Stahl gegeben und mit einem Kolben bei einem Druck von 67,5 kg/cm2
zusammengepreßt.
Der Zylinder wird abgekühlt. 10 ml bleifreies Benzin
(wie oben beschrieben) werden langsam aus einer Bürette auf die Fläche des Zylinders getropft, der in
waagerechter Lage 5 cm von der Bürettenspitze entfernt gehalten wird. Die Bürette soll so eingestellt
sein, daß 7 Minuten erforderlich sind, um 10 ml Benzin auf den Zylinder zu tropfen. Der Zylinder
wird dann 16 Stunden zur Seite gelegt. Er wird dann einem starken Wasserstrahl ausgesetzt, wobei die
erosierende Einwirkung des Wassers festgestellt wird. Der Zylinder wird unter Wasser gehalten, bis alle
losen Mineralteilchen weggewaschen sind.
Die Einwirkung des Benzins auf zwei Zylinder ist folgende:
Binder | Gewichts veränderung |
Sichtbare Veränderung |
60 bis 70 Penetra tionsasphalt .. Binder II |
-45,1 g +0,1 |
Loch durch den Zylinder ge waschen keine Verände rung festzu stellen |
Wärmereflexionsversuche
Zwei kreisförmige Zylinder mit 10 cm Durchmesser und 2,5 cm Dicke wurden unter Verwendung von
Hochofenschlacke-Aggregat hergestellt. Bei einem Zylinder wurde handelsüblicher Asphalt für das
Bindemittel verwendet, während beim anderen "der obengenannte Binder II, der 4Teile TiO2 pro 100Teile
Binder II enthielt, Verwendung fand. Die Spitze eines Thermometers wurde in jeden der beiden
Zylinder 1,25 cm unter der Oberfläche in der Mitte des Zylinders eingebettet. Die Zylinder wurden auf
ein Holzbrett gelegt und im Freien in der Sonne so aufgestellt, daß die Sonnenstrahlen die Zylinder im
rechten Winkel zur Oberfläche treffen.
Die Temperaturen der Zylinder und die Lufttemperatur (Schatten) wurden wie folgt gemessen:
anderen der Binder II und beim dritten Portland-Zementbeton verwendet wurde, wurden senkrecht den
Strahlen eines Automobilscheinwerfers ausgesetzt, der sich 3 m davon entfernt befand. Es wurde ein
General-Electric-Lichtmesser, Modell 8 DW 58 Y 4, zur Messung des von der Oberfläche reflektierten
Lichtes verwendet.
Reflektiertes Licht
Asphaltzylinder zwei Fußkerzen
Beton acht Fußkerzen
TiO2-pigmentierter Harzzylinder
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Binders zehn Fußkerzen
Luft außentemperatur (im Schatten) |
Pigmen | Asphalt zylinder |
Differenz | |
Zeit | tierter Zylinder mit |
|||
Zylinder in | Binder II | |||
10.00 Uhr | der Sonne | |||
31CC | 51° C | 5-C | ||
11.00 Uhr | 31,7° C | 46;C | 54° C | 5° C |
11.45 Uhr | 32,40C | 49° C | 54° C | 3:C |
13.00 Uhr | 510C | |||
Die pigmentierten Zylinder waren zwischen 3 und 5° C kälter als der Asphaltzylinder. Da die Wärme
bekanntlich einer der Umwälzfaktoren ist, der zur Verschlechterung und einem eventuellen Zerfallen der
Straßendecke beitragen kann, ist die niedrigere Temperatur der pigmentierten Oberfläche ein bedeutender
Vorteil der vorliegenden Erfindung.
Lichtreflexionsversuche
Drei Zylinder, die den oben beschriebenen ähnlich sind und wobei bei einem schwarzer Asphalt, beim
Der Wert der neuen Straßenbelagmassen unter Verwendung des neuen Binders beim Vergrößern der
Nachtsicht bei gegebener Beleuchtung und die Möglichkeit einer Verringerung der Beleuchtungsstärke,
die zur Beleuchtung von Straßen und Autobahnen erforderlich ist, ist klar ersichtlich.
Dieselben drei Zylinder wurden dann gründlich mit Wasser benetzt. Der oberflächliche Wasserfilm
wurde dann mit einem Tuch entfernt und dasselbe wiederholt.
Nasser Asphalt zwei Fußkerzen
Nasser Beton fünf Fußkerzen
Nasser pigmentierter Harzzylinder unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Binders neun Fußkerzen
Die Werte zeigen, daß der unter Verwendung des erfindungsgemäßen Binders hergestellte pigmenthaltige
Zylinder nur eine geringe Verminderung des Reflexionsgrades ergibt. Der Beton jedoch zeigt eine
Verringerung an reflektiertem Licht von etwa 40%. Schwarzer Asphalt natürlich reflektiert sehr wenig
Licht, gleichgültig, ob naß oder trocken.
Gefärbte Beläge
Ein Vergleich der mit Belagmischungen unter Verwendung von (1) Binderin mit TiO2, (2) handelsüblichem
Asphalt mit TiO2, (3) Binderlll mit Phthalocyaningrün
und (4) handelsüblichem Asphalt mit Phthalocyaningrün erhältlichen Farben wird durch
die vier Zylinder in Tabelle IV gezeigt, die unter Verwendung der in dieser Tabelle aufgezeigten Verhältnisse
hergestellt wurden.
Typ des Mineralaggregats
Typ des Binders
Typ des Pigments
Teile Aggregat
Teile Binder
Teile Pigment
Entstandene Farbe des Zylinders ..
Zylinder 1
Schlacke
Asphalt
TiO2
100
Asphalt
TiO2
100
Dunkelbraun
Zylinder 2 | Zylinder 3 | Zylinder 4 |
Schlacke Binder III TiO2 100 |
Schlacke Asphalt Phthalogrün 100 Q |
Schlacke Binder III Phthalogrün. 100 Q |
ö 4 Hellgrau |
8 1 Schwarz |
O 1 Grün |
Das Ergebnis ist, daß die bei Verwendung des neuen Bindemittels leicht erhältlichen Straßenbeläge sich
mit relativ geringen Konzentrationen an üblichen Pigmenten pigmentieren lassen, während es bei Asphaltbelagmassen
unmöglich ist.
Der ausgezeichnete Widerstand der neuen Bindemittelzubereitungen gegenüber Lösungsmitteln, wie
Benzin, sowie deren gut ausgeglichene andere Eigenschaften sind aus Tabelle V durch Vergleichen der
Eigenschaften von Mischungen der Nr. 1 bis 6 mit denen der Mischungen Nr. 7 bis 15 ersichtlich. Mischung
Nr. 1 (Asphalt) und die als Mischungen Nr. 2 bis 6 bezeichneten harzartigen asphaltfreien Bindemittel
stellen die bisherigen Bindemittel nach dem Stand der Technik dar, während die Mischungen
Nr. 7 bis 15 Straßenbelagsbindemittel der vorliegenden
Erfindung erläutern.
Die folgenden Substanzen wurden in den in Tabelle V dargestellten Verhältnissen verwendet, wobei
die Bindemittelzubereitungen die Eigenschaften der nachstehenden Tabelle aufweisen:
»Asphalt« — 70 bis 85 Penetrationasphaltzement. »Harz Typ IIC« — Vgl. Harz Typ IIC, Tabelle I,
oben,
»öl Nr. 1« — Vgl. Weichmacheröl Nr. 1, Tabelle II, oben.
»öl Nr. 1« — Vgl. Weichmacheröl Nr. 1, Tabelle II, oben.
»SB-Kautschuk« — Ein gummiartiges Copolymerisat aus etwa 75% Butadien und etwa
25% Styrol in gekrümelter Form.
»Ä-VA-Copolymerisat« — Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat.
»Ä-VA-Copolymerisat« — Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat.
»Polyäthylen« — Polyäthylen, im Handel unter
»Petrothene 202« erhältlich. »Polystyrol« — Polystyrol, im Handel unter
»Polystyrol PS-330« erhältlich. »Ä-ÄA-Copolymerisat« — Äthylen-Äthylacrylat-Copolymerisat.
Folgende Abkürzungen werden in Tabelle V zur Bezeichnung der entsprechenden, beschreibenden
Eigenschaften verwendet:
1. »Löslichkeit« — Benzinlöslichkeitsverhältnis, % gelöst;
2. »Erw.pkt.« — R & B Erweichungspunkt, ° C;
3. »Penetration« — Penetration, 25° C, 100 g, 5 Sekunden,
(ASTM D-5);
4. »Zähigkeit« — Zähigkeit, 25° C, cm, (ASTM D-113);
5. »Vis. 275« — Saybolt-Furol-Viskosität, 135° C,
Sekunden, (ASTM E-102);
6. »Fl.pkt« — Flammpunkt, C. O. C, 0C (ASTM
D-92);
7. »Wärmeverl.« — % Wärmeverlust, 5 Stunden, 162,5° C, (ASTM D-6);
8. »Pen. Verl.« — Penetration des Rückstands nach Wärmeverlust in υ/ο des Ursprünglichen (ASTM
D-6);
9. »Farbe, vis.« —.Neville-Farbe, visual;
10. »Farbmes.« — Neville-Farbmesser;
11. »Pen. Rückst.« — Penetration des Rückstands
nach Wärmeverlust (ASTM D-6);
12. »Vis. 325« — Saybolt-Furol-Viskosität, 162,5° C,
Sekunden (ASTM E-102).
Tabelle V
Deckenbinder-Zusammensetzungen
Deckenbinder-Zusammensetzungen
Mischung Nr.
4 5
4 5
Zusammensetzung
(Gewichtsprozent)
(Gewichtsprozent)
Harz HC
öl Nr. 1
SB-Kautschuk
Ä-VA-Copolymerisat
Polyäthylen
Polystyrol
Ä-ÄA-Copolymerisat
Asphalt
33,3 66,7*)
31,0
64,0*)
64,0*)
5,0
26,5
68,5*)
68,5*)
5,0
28,0
67,0*)
67,0*)
5,0
28,0 67,0*)
5,0
21,0
64,0
5,0
10,0
009 523/283
17
Beschreibende Eigenschaften:
1. Löslichkeit .
2. Erw. pkt. ...
3. Penetration .
4. Zähigkeit ..
5. Vis. 275 ....
6. FLpkt
7. Wärmeverl. .
8. Pen.Verl. ...
9. Farbe, vis. ..
10. Farbmes. ...
11. Pen. Rückst.
12. Vis. 325 ....
Zusammensetzung
(Gewichtsprozent)
(Gewichtsprozent)
Harz IIC
öl Nr. 1
SB-Kautschuk
Ä-VA-Copolymerisat ...
Polyäthylen
Polystyrol
Ä-ÄA-Copolymerisat ...
Beschreibende Eigenschaften:
1. Löslichkeit
2. Erw.pkt
3. Penetration
4. Zähigkeit
5. Vis. 275
6. Fl.pkt
7. Wärmeverl ,
8. Pen.Verl
9. Farbe, vis ,
10. Farbmes ,
11. Pen. Rückst
12. Vis. 325
*) 30% abgestreift.
Fortsetzune
2 | 3 | Mischung Nr. | 5 | 6 | 7 | |
1 | 97 | 86 | 4 | 53 | 96 | 46 |
86 | 44,0 | 46,5 | 88 | 83,0 | 49,0 | 72,0 |
52,0 | 70 | 86 | 45,0 | 86 | 94 | 83 |
73 | 138 + | 138 + | 73 | 39 | 16 | 84 |
138 + | 11,9 | 55,5 | 138 + | 47,5 | 26,2 | 76,2 |
147,1 | 235 | 250 | 74,4 | 241 | 232 | 235 |
335 | 0,83 | 0,36 | 235 | 0,67 | 0,47 | 0,41 |
0,03 | 84,3 | 90,7 | 0,61 | 93,1 | 85,0 | 83,3 |
94,4 | 3 | 4+ | 97,2 | 3,5 | 3,5 | 3,5 |
22 | 2,9 | 3 | 3 | 2,8 | 3,1 | 2.8 |
— | 59 | 78 | 2,6 | 80 | 80 | 69 |
69 | 27,0 | 36,0 | 71 | 47,4 | 56,0 | 61,2 |
81,8 | 62,0 | |||||
Tabelle V (Fortsetzung)
Mischung Nr.
23,0
64,0
3.0
10,0
22 78,0 74 49 395 235 0.64 88,6 3,5 3,1 62 259
10 | 11 |
24,5 | 26,2 |
64,0 | 62,1 |
1,5 | 4,9 |
10,0 | 6,8 |
32 | 38 |
78,0 | 76,0 |
67 | 88 |
65 | 99 |
427 | 270 |
227 | 223 |
0,53 | 0,90 |
87,5 | 85,7 |
2,5 + | 2,5*) |
2,2 | 2,4 |
56 | 72 |
249 | 182 |
12 | 13 |
26,0 | 27,5 |
64,0 | 64,0 |
3,0 | 1,5 |
7,0 | 7,0 |
40 | 49 |
76,5 | 76,0 |
87 | 74 |
91 | 138 + |
223 | 245 |
223 | 227 |
0,64 | 0,56 |
86,9 | 87,1 |
3*) | 2,5*) |
2,7 | 2,3 |
73 | 61 |
144 | 144 |
390,0
226
0,68 88,2
2,5 + 2,3 75
305,0
226
0,68 88,2
2,5 + 2,3 75
305,0
14 | 15 |
31,5 | 28,0 |
59,3 | 64,0 |
4,6 | 3,0 |
4,6 | 5,0 |
45 | 50 |
60,5 | 72,0 |
70 | 95 |
138 + | 138 + |
162 | 128 |
230 | 232 |
0,76 | 0,62 |
83,2 | 85,7 |
3*) | 3*) |
2,8 | 2,8 |
59 | 84 |
112 | 88 |
Die ausgezeichneten Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Bindemittel durchwegs Löslichkeiten
von weniger als 51, weniger als 35 und herab bis zu 15 aufweisen, die dadurch erreicht werden
können, daß in die Zubereitung die erforderliche geringe Menge des Äthylen-Acrylat-Copolymeren zusammen
mit dem eigentlichen Kohlenwasserstoffharz als Grundsubstanz eingearbeitet werden. Gleichzeitig
besitzen die Mischungen die erforderliche Zähigkeit, wie die Zähigkeitswerte zwischen 45 und
etwa 200 zeigen; tatsächlich besitzen die meisten der neuen Bindemittel Zähigkeiten von über 80, und
eine ganze Anzahl der neuen Bindemittel weist Zähigkeiten in dem besonders vorteilhaften Gebiet
zwischen 100 und 200 auf.
Im Gegensatz dazu besitzen unter den früher verwendeten Bindemitteln, und natürlich auch die daraus
hergestellten Belagmassen nach Stand der Technik, nur solche die erforderlichen Zähigkeiten, deren
Benzinlöslichkeit ungünstig hoch ist. Mischung Nr. 5 zeigt, daß beim Einschluß von Polyäthylen in das
Kohlenwasserstoffharz als Grundsubstanz eine sehr
verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Benzin auftritt, wobei jedoch die Zähigkeit der Bindermischung
unter den kleinsten vorteilhaften Wert absinkt. Während die erfindungsgemäßen Binde-
Claims (4)
19 20
mittel eine gewisse umgekehrte Beziehung zwischen wie Phenyl-beta-naphthylamin oder andere für diesen
Zähigkeit und Löslichkeit besitzen, so daß das gün- Zweck bekannte Verbindungen in gleicher Weise
stigste Gleichgewicht zwischen beiden mehr oder zugesetzt werden.
weniger beeinflußt werden kann, zeigt Mischung Die beste Widerstandsfähigkeit gegen Benzin wurde
Nr. 6, daß eine solche Beziehung im allgemeinen bei 5 in Mischung Nr. 8 (10%Ä-ÄA und 5% SB-Kautschuk)
den früher benutzten Bindemitteln nicht aufgestellt erhalten, wobei jedoch der Gehalt an Ä-ÄA-Copoly-
werden kann. Im einzelnen zeigt Mischung Nr. 6, merisat des Binders auf 10% gehalten wurde, während
daß der Zusatz von Polystyrol zu dem Kohlen- der SB-Kautschuk-Gehalt auf 1,5% verringert wurde
wasserstoffharz die Widerstandsfähigkeit gegenüber und immer noch eine ausgezeichnete Beständigkeit
Lösungsmitteln nicht wesentlich verbessert, während 10 gegenüber Lösungsmitteln ergab. Verringert man
sogar ein äußerst scharfer Abfall der Zähigkeit den Gehalt an Ä-ÄA-Copolymeren im Bindemittel
erzielt wird. Zähigkeitswerte von weniger als 45 fortschreitend, so vermindert sich der Widerstand
ergeben eine so schlechte Kohäsion und Adhäsion gegen Lösungsmittel, obwohl noch 3% Ä-ÄA ins-
des Bindemittels, daß dieser zum Kombinieren mit gesamt eine gute Verbesserung ergeben, insbesondere
dem Mineralaggregat und zur Herstellung von ver- 15 wenn diese in Kombination mit 3 bis 5 Teilen eines
schleißfesten Decken ungeeignet wird. kautschukartigen Kohlenwasserstoffs vorliegen. Die
Damit wird deutlich, daß das Äthylen-Alkylacrylat- Mischungen Nr. 8,9 und 10 sind gleichfalls interessant,
Copolymere auf Grund seiner zwar begrenzten, aber indem sie zeigen, daß die vorteilhafte Wirkung der
doch angemessenen Verträglichkeit mit dem Kohlen- Kautschukkomponente den Viskositätsindex des Ma-
wasserstoff-Kunstharz als Grundstoff eine unlösliche 20 terials günstig beeinflußt; die Viskosität der Mischung
Phase in dem System erzeugt, die in starkem Maße bzw. deren Sinken mit der Temperatur steht in um-
die Löslichkeit des Gesamtsystems verringert, ohne gekehrter Beziehung zur Menge des vorhandenen
negative Einwirkungen auf die Zähigkeit oder die Kautschuks. Das in der Mischung gewünschte Gleich-
Kohäsion hervorzurufen. Andererseits besitzen andere gewicht der Eigenschaften, d. h. Lösungsmittelwider-
Olefinpolymere oder -copolymere entweder nur eine 25 Standsfähigkeit, Viskosität, Zähigkeit usw. kann durch
sehr geringe Wirkung hinsichtlich der Widerstands- Veränderung der Art und der Menge des Grundharzes
fähigkeit gegenüber Lösungsmitteln (vgl. Mischungen und des Weichmacheröls, des Acrylat-Copolymerisats
Nr. 3 und 4), oder sie besitzen darauf einen wesent- und auch des Kautschuks eingestellt werden. Die
liehen Einfluß, verringern jedoch in starkem Maße Kombinationen von Löslichkeit und Zähigkeit, die
die Zähigkeit (vgl. Mischung Nr. 5). Noch andere, 30 gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten werden,
wie Polystyrol, können eine katastrophale Wirkung verdeutlichen vielleicht am besten die Einheitlichkeit
auf die Zähigkeit ausüben, ohne daß sich irgendeine der neuen Mischungen und der daraus hergestellten
Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Beläge, die sich von Harzbindemitteln nach dem
Lösungsmitteln ergibt (vgl. Mischung Nr. 6). Stand der Technik auf der Basis des Polyäthylens
In bezug auf die Mischungen Nr. 8 bis 11 soll 35 oder anderer Kohlenwasserstoff-Polymerer oder auch
bemerkt werden, daß deren relativ hohe Viskosität Copolymerer des Äthylens und Vinylacetats vorteil-
sie besonders für die Herstellung von Belagmassen haft unterscheiden.
für heiße Zonen geeignet macht. Da ihre Viskositäten Obwohl das Äthylen-Alkylacrylat-Copolymere dem
bei 135° C so sind, werden sie bei der Herstellung Bindemittel in befriedigender Weise nur in relativ
von Belagmaterial natürlich am besten mit dem 40 geringen Konzentrationen wegen seiner begrenzten
Aggregat bei Temperaturen vermischt, die oberhalb Verträglichkeit zugesetzt werden kann, verleiht ein
der üblichen Temperatur von etwa 135°C liegen; Zusatz von 5u/o oder weniger des Copolymeren
ihre Viskositäten bei 163° C zeigen jedoch, daß nur sowohl dem entstandenen Bindemittel als auch den
eine etwas höhere Temperatur als die normale daraus hergestellten Straßenbelägen ein hohes Maß
Mischungstemperatur erforderlich ist. Mischungs- 45 an Widerstandsfähigkeit gegenüber Benzin. Wahrtemperaturen
bis zu 1930C sind bei den Bindemitteln scheinlich ergibt die begrenzte, aber wirksame Verder
vorliegenden Erfindung mit befriedigenden Er- träglichkeit von geringen Mengen des Copolymeren
gebnissen verwendet worden, obgleich tiefere Tempe- mit den anderen Komponenten des Systems die
raturen bevorzugt werden. Natürlich sollen Wärme- Bildung einer unlöslichen Phase, die die Löslichkeit
bedingungen, die zu einer örtlichen überhitzung 50 des gesamten Systems weit über den Anteil der Menge
und dementsprechend einer Zersetzung des Binde- des Copolymeren verringert, ohne daß die Haftmittels
führen können, vermieden werden. Gute fähigkeit der fertigen Mischung wesentlich beein-Ergebnisse
können mit Substanzen erzielt werden, trächtigt wird. Diese Feststellung war außerordentlich
die eine Saybolt-Furol-Viskosität bei 163° C zwischen überraschend.
etwa 60 und 350 und vorzugsweise zwischen 60 und 55 Die in der Beschreibung verwendeten Ausdrücke
260 aufweisen. Falls erwünscht, können Stabilisatoren »verträglich« und »Verträglichkeit« beziehen sich
oder Antioxidantien in wirksamen Mengen bis zu auf die Fähigkeit des Vermischens mit anderen
5% dem Bindemittel während seiner Herstellung Materialien, ohne deren Haftfähigkeit oder Zähigkeit
oder Einverleibung in das Belagmaterial zugesetzt zu beeinträchtigen, wobei es nicht notwendig ist, daß
werden, um unerwünschte Veränderungen zu ver- 60 Klumpen gebildet werden, die einen gewissen hetero-
kleinern oder zu verhindern. Beispielsweise können genen Grad anzeigen.
Stabilisatoren vom Phenol- oder Bisphenoltyp wie Die angegebenen Mengen und Verhältnisse in
Di-tert.-butylparacresol, 4,4'-Methylen-bis-(2,6-di- dieser Beschreibung sind Gewichtsteile oder Ge-
tert.-butylphenol) oder jedes andere geeignete und wichtsverhältnisse, falls nicht ausdrücklich anderes
nicht verfärbende Stabilisierungsmittel oder Anti- 65 erwähnt. Patentansn üche·
Oxydationsmittel zugesetzt werden, wobei die helle
Oxydationsmittel zugesetzt werden, wobei die helle
Farbe von Wichtigkeit ist. Wenn eine Verfärbung 1. Nichtbituminöser, lösungsmittelbeständiger
auftreten darf, können als Antioxydantien Amine Straßenbelagsbinder, bestehend aus:
a) 100 Teile eines zu mehr als 80% in Benzin löslichen Kunstharzes auf der Grundlage
polymerisierter Kohlenwasserstoffe oder Petroleumharzen mit einem durchschnittlichen
Molgewicht von etwa 250 bis 5000, wie Cumaroninden- oder Dicyclopentadienharz oder einem aus gecrackten Petroleumdestillaten
durch Friedel-Crafts-Polymerisation hergestellten Harz,
b) 3 bis 15 Teile eines Copolymeren aus 98,5 bis 99,8 Molprozent Äthylen und 1,5 bis
0,2 Molprozent Alkylacrylat mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe und
c) gegebenenfalls Kohlenwasserstoffweich-
macheröle oder Verdünnungsmittel als Binderzusatz.
2. Straßenbelagsbinder nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt
geringer Mengen Polyäthylen verschiedener Beschaffenheit.
3. Straßenbelagsbinder nach jedem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er Stabilisatoren oder Antioxydantien in Mengen bis zu 5% enthält.
4. Straßenbelagsbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 1 bis 10% eines
kautschukartigen Kohlenwasserstoffpolymerisats enthält.
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