DE1593546B2 - Verfahren zur Gewinnung von Citraconsäureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von CitraconsäureanhydridInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C51/43—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Citraconsäureanhydrid aus Waschwässern,
die bei der Abgaswäsche von Anlagen zur katalytischen Gasphasenoxydation von o-Xylol anfallen,
bei denen es als Nebenprodukt gebildet wird.
Citraconsäureanhydrid wird als zweibasische Säure bei der Gewinnung von Kunstharzen, insbesondere
bei der Herstellung von laminiertem Glasfasermaterial verwendet; ferner benutzt man es als Anhydridhärter bei der Herstellung von Polyaddukten aus
Epoxidverbindungen.
Aus den USA.-Patentschriften 2 966 498 und 2 992 236 ist bekannt, Itaconsäure durch Wärmebehandlung
bei vermindertem Druck unter gleichzeitiger Wasserabspaltung in Citraconsäureanhydrid
überzuführen. Zum Stande der Technik gehört ferner ein Verfahren, bei dem aus bestimmten gekrackten
Erdölfraktionen durch katalytische Gasphasenoxydationen ein Gemisch aus Maleinsäureanhydrid
und Citraconsäureanhydrid gewonnen wird; die dabei erzielbaren Ausbeuten sind jedoch gering (USA.-Patentschrift
2 719 853). Großtechnisch ist Citraconsäureanhydrid bisher noch nicht hergestellt worden.
Es ist bekannt, daß bei der katalytischen Gasphasenoxydation von Alkylaromaten, z. B. Xylolen, Toluol,
Kresolen, über Vanadinkatalysatoren-in geringen
Mengen Citraconsäureanhydrid entsteht. Die Oxydation von o-Xylol wird heute zur Gewinnung
von Phthalsäureanhydrid großtechnisch durchgeführt. Dabei bildet sich als Nebenprodukt das Citraconsäureanhydrid,
das sich im Waschwasser der an die übliche Kondensationsanlage angeschlossenen Abgaswäsche
anreichert, in dem es neben Maleinsäure und anderen zum Teil sauren Bestandteilen als Citraconsäure
in gelöster Form vorliegt. Das Mengenverhältnis von Citraconsäure zu Maleinsäure variiert je nach
Art des benutzten Katalysators und des Ausgangsmaterials zwischen 1:10 und 1:20.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, aus derartigen Waschwässern, die in großen Mengen anfallen
und daher ein sehr wirtschaftliches Ausgangsprodukt darstellen, großtechnisch Citraconsäureanhydrid
zu gewinnen.
Es ist bekannt, aus den bei der Oxydation von o-Xylol anfallenden Waschwässern neben Maleinsäureanhydrid
und Fumarsäure Itaconsäure zu gewinnen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Citraconsäureanhydrid aus solchen Waschwässern
unmittelbar gewinnen kann, wenn'man das Verfahren zur Gewinnung von bei der katalytischen Gasphasenoxydation
von o-Xylol als Nebenprodukt gebildetem Citraconsäureanhydrid aus den bei der Abgaswäsche
anfallenden Waschwässern so führt, daß man in bekannter Weise die neben der Citraconsäure
in großer Menge vorliegende leicht lösliche Maleinsäure durch Isomerisierung in die schwer lösliche
Fumarsäure überführt und abtrennt, ohne daß dabei die leicht lösliche Citraconsäure strukturell verändert
wird, die Lösung durch Destillation im Vakuum einengt, bis etwa 80 bis 90% des Lösungswassers übergegangen
sind, wobei die Sumpftemperatur unterhalb 80° C gehalten wird, die verbleibende Lösung
einer zweiten Vakuumdestillation unterwirft, bei der die Sumpftemperatur auf oberhalb 80° C, vorzugsweise
oberhalb 100° C, gesteigert wird, das gemeinsam mit Wasser überdestillierte Citraconsäureanhydrid
vom Wasser abtrennt und in üblicher Weise durch Raffination und/oder Rektifikation reinigt.
Die Erfindung sieht zunächst die Isomerisierung der Maleinsäure zur Fumarsäure in Anwesenheit von Katalysatoren in der ersten Stufe in bekannter Weise vor, vorzugsweise von Thioharnstoff oder Mineralsäuren. Es war bei diesem Verfahrensschritt nicht vorauszusehen, daß dabei die in der Lösung vorhandene Citraconsäure nicht zur Itaconsäure isomerisiert werden würde, während die Maleinsäure dagegen quantitativ in Fumarsäure übergeht. In Folge der geringen Wasserlöslichkeit der gebildeten Fumarsäure läßt sich diese ohne Schwierigkeiten von der verbleibenden Citraconsäurelösung abtrennen.
Die Erfindung sieht zunächst die Isomerisierung der Maleinsäure zur Fumarsäure in Anwesenheit von Katalysatoren in der ersten Stufe in bekannter Weise vor, vorzugsweise von Thioharnstoff oder Mineralsäuren. Es war bei diesem Verfahrensschritt nicht vorauszusehen, daß dabei die in der Lösung vorhandene Citraconsäure nicht zur Itaconsäure isomerisiert werden würde, während die Maleinsäure dagegen quantitativ in Fumarsäure übergeht. In Folge der geringen Wasserlöslichkeit der gebildeten Fumarsäure läßt sich diese ohne Schwierigkeiten von der verbleibenden Citraconsäurelösung abtrennen.
In der zweiten Verfahrensstufe werden die Maleinsäure-Isomerisations-Mutterlaugen
durch Einengen aufkonzentriert, wobei die Einhaltung einer bestimmten Sumpftemperatur entscheidend ist. Bekanntlich
anhydrisiert ein geringer Teil der gelösten Citraconsäure in siedendem Wasser, und das gebildete
Citraconsäureanhydrid ist wasserdampfflüchtig. Es wurde gefunden, daß die Anhydridisierung dadurch
merklich unterdrückt werden kann, daß die Sumpftemperatur unter 80° C gehalten wird. Dadurch,
daß die erste Vakuumdestillation der Lösung unter schonenden Bedingungen durchgeführt wird,
gehen nur geringe Mengen an Citraconsäureanhydrid mit den Brüden über, die sich beim Kondensieren
unter Hydratisierung wieder lösen. Es lassen sich also die auftretenden Verluste in engen Grenzen halten
(etwa 1,5 g Citraconsäure pro Liter Kondensat), während 80 bis 90% des Lösungswassers abdestillieren.
Während dieser Aufkonzentrierung fällt im Sumpf ein Säuregemisch aus, das sich leicht abtrennen
ließe. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es für die weitere Durchführung des Verfahrens nicht
notwendig ist, die Feststoffe abzutrennen. Die bei
20° C gemessene Dichte des Konzentrats steigt auf etwa 1,2.
Als dritte Verfahrensstufe folgt erfindungsgemäß eine weitere Destillation im Vakuum über eine Rektifizierkolonne.
Hierbei wird das restliche Lösungswasser abdestilliert und durch allmähliche Steigerung
der Sumpftemperatur über 80° C, vorzugsweise über 100° C, die Citraconsäure anhydridisierr, und das
gebildete Citraconsäureanhydrid zusammen mit Wasser überdestilliert. Citraconsäureanhydrid und Wasser
lassen sich gemeinsam kondensieren, wobei nur ein geringer Teil des Anhydrids unter Hydratisierung
in Lösung geht, während sich die Hauptmenge des Citraconsäureanhydrids als zweite schwere Phase abscheidet
und abtrennen läßt. Die weitere Reinigung kann man durch Raffination und/oder Rektifikation
erfolgen. Durch die Verwendung der Destillationskolonne wird verhindert, daß größere Mengen an
Verunreinigungen, insbesondere an Benzoesäure, überdestillieren.
Der Destillationsrückstand ist eine dickflüssige, schwarze Schmelze, die beim Abkühlen auf Raumtemperatur
erstarrt.
Die bei der zweiten Vakuumdestillation anfallende wäßrige Phase enthält nennenswerte Mengen an Citraconsäure,
die sich nach dem gleichen Verfahren zurückgewinnen lassen. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, diese Citraconsäure enthaltenden Lösungen zu sammeln und für sich, wie beschrieben, der
ersten und zweiten Vakuumdestillation zu unterwerfen. Das wäßrige Destillat der zweiten Vakuumdestillation
kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung auch in die erste Vakuumdestillation zurückgeführt
und gemeinsam mit den Mutterlaugen der Maleinsäure-Isomerisation weiterverarbeitet werden.
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung:
In der Abgaswäsche einer o-Xylol-Oxydationsanlage
wurde das Waschwasser soweit angereichert, daß 2SO g Maleinsäure im Liter Lösung vorlagen.
Gleichzeitig reicherte sich Citraconsäure an, z. B. auf 15,5 g/l (1 Teil Citraconsäure auf 18 Teile Maleinsäure).
10 1 dieses Waschwassers wurden bei 70° C mit 85 g Thioharnstoff versetzt, so daß unter Temperaturanstieg
innerhalb weniger Stunden die Maleinsäure quantitativ zu Fumarsäure isomerisiert
wurde. Nach Abkühlen wurden 3040 g feuchte Roh-
40 Fumarsäure (10,2% Feuchtigkeit) durch Zentrifugieren
abgetrennt. Es fielen 6,9 1 Filtrat an, die einer ersten Vakuumdestillation zum Entfernen des Lösungswassers
unterworfen wurden. Dies geschah unter solchen Bedingungen, daß die Temperatur des
Blaseninhalts unterhalb 80° C blieb. Es wurde auf 980 ml eingeengt (14% der Ausgangslösung). Im
Kondensat befanden sich 9,5 g Citraconsäure. Das während des Einengens ausfallende Säuregemisch
wurde abgetrennt und mit 50 ml Wasser gewaschen. Das Filtrat wurde einer zweiten Vakuumdestillation
unter Zuhilfenahme einer versilberten Rektifikationskolonne mit beispielsweise 10 theoretischen Böden
unterworfen. Die Beheizung erfolgte über ein Ölbad, das im Laufe der Destillation bis auf 180° C geheizt
wurde. Zunächst ging nur eine wäßrige Phase über; später trat im Destillat Citraconsäureanhydrid als
zweite Phase auf. Die Destillation wurde beendet, als die Temperatur am Kolonnenkopf bei einem Druck
von 30 mm Hg etwa 120° C überstieg. Sodann wurde die schwere Citraconsäureanhydrid-Phase von der
wäßrigen Phase abgetrennt (104,5 g). Die Analyse ersab 93,1% Citraconsäureanhydrid. Ausbeute:
72>/o d. Th.
Es fiel ein dickflüssiger Destillationsrückstand an, der beim Abkühlen auf Raumtemperatur erstarrte.
Es wurde mit gleichem Einsatz wie im Beispiel 1 verfahren. Lediglich unterblieb die Abtrennung des
während der ersten Vakuumdestillation ausfallenden Säuregemischs. Die zweite Vakuumdestillation schloß
sich unmittelbar an die erste an. Es fielen 106,0 g Roh-Citraconsäureanhydrid an mit einer Reinheit
von 92,5%. Die Ausbeute betrug 73,3% d. Th.
Die aus drei Chargen stammenden wäßrigen Destillate der jeweiligen zweiten Vakuumdestillation
wurden vereinigt (1650 ml) und im Vakuum auf 220 ml eingeengt, wobei die Sumpftemperatur unter
80° C blieb. Sodann wurde in einer zweiten Vakuumdestillation unter allmählicher Steigerung der
Sumpftemperatur weiter destilliert. Im Destillat fielen dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, neben einer
wäßrigen Phase Citraconsäureanhydrid an, das abgetrennt wurde.
Auf diese Weise erhielt man 43,6 g Citraconsäureanhydrid mit einer Reinheit von 98,1%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von bei der katalytischen Gasphasenoxydation von o-Xylol als Nebenprodukt gebildetem Citraconsäureanhydrid aus den bei der Abgaswäsche anfallenden Waschwässern, in denen es als Citraconsäure in gelöster Form vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise die neben der Citraconsäure in großer Menge vorliegende leicht lösliche Maleinsäure durch Isomerisierung in die schwer lösliche Fumarsäure überführt und abtrennt, ohne daß dabei die leicht lösliche Citraconsäure strukturell verändert wird, die Lösung durch Destillation im Vakuum einengt, bis etwa 80 bis 90% des Lösungswassers übergegangen sind, wobei die Sumpftemperatur unterhalb 80° C gehalten wird, die verbleibende Lösung einer zweiten Vakuumdestillation unterwirft, bei der die Sumpftemperatur auf oberhalb 80° C gesteigert wird, das gemeinsam mit Wasser überdestillierte Citraconsäureanhydrid vom Wasser abtrennt und in üblicher Weise durch Raffination und/oder Rektifikation reinmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE735195D BE735195A (de) | 1966-07-14 | 1969-06-26 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST025643 | 1966-07-14 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1593546A1 DE1593546A1 (de) | 1970-10-22 |
DE1593546B2 true DE1593546B2 (de) | 1975-07-10 |
Family
ID=7460637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661593546 Withdrawn DE1593546B2 (de) | 1966-07-14 | 1966-07-14 | Verfahren zur Gewinnung von Citraconsäureanhydrid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1593546B2 (de) |
-
1966
- 1966-07-14 DE DE19661593546 patent/DE1593546B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1593546A1 (de) | 1970-10-22 |
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