DE1592574C - Verfahren zur Herstellung von Torf enthaltendem Streugut für die Tierhaltung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Torf enthaltendem Streugut für die TierhaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Torf enthaltendem Streugut für die Tierhaltung,
insbesondere für die Kückenmast.
Es ist bekannt (österreichische Patentschrift 117 038), als Stallstreumittel die bei der Aufschließung
von Holz anfallenden Ligninrückstände zu verwenden, die gegebenenfalls noch mit Säuren imprägniert
sein können.
Es ist weiterhin allgemein üblich, als Streugut an erster Stelle Torf und an zweiter Stelle Holzspäne bzw.
Holzfasern zu verwenden.
Die Verwendung von Torf hat den Vorteil, daß z. B. im Falle der Verwendung bei der Mastkückenzucht
nach 8 bis 9 Wochen, wenn die Mastkücken das Masthaus verlassen haben, die verbleibende Streu
als wertvoller Dünger in der Landwirtschaft oder im Gartenbau verwendet werden kann. Für einen derartigen
Dünger kann ein. sehr hoher Preis erzielt werden.
Torf hat jedoch den Nachteil, daß sein Preis für eine lohnende Ausnützung z. B. bei der Mastkücken-.
zucht zu hoch ist. Außerdem wird er in Form von gepreßten Ballen angeliefert, so daß für den Verbraucher
ein nicht unbedeutender Aufwand dadurch entsteht, daß er die um den Ballen angebrachten Latten
und den zum Verbinden verwendeten Eisendraht zuerst entfernen und dann den Torf noch zerkleinern
muß. Der dabei entstehende Torfstaub wirkt zudem nachteilig auf das Wachstum der Tiere. Weiterhin
wirkt sich bei der Verwendung von Torf sehr nachteilig aus, daß er, um das Auftreten von Seuchen zu vermeiden,
keinen höheren Feuchtigkeitsgehalt als höchstens 35°/o besitzen darf und in dieser Form besonders
im Winter wegen der Wetterverhältnisse sehr unregelmäßig zu bekommen bzw. dann ziemlich knapp
ist.
Weiterhin ist es allgemein üblich, an Stelle von Torf Hol/fasern, die ebenfalls in Form von zusammengepreßten
Ballen erhältlich sind, zu verwenden. Der Preis für ein solches Produkt läge zwar um 3O°/o niedriger,
jedoch ist die Streu dann nach der Mästung der Kücken ein wertloses Produkt," so daß letztlich
hiermit auch keine wesentlichen Vorteile verbunden sind. Weiterhin weisen Holzfasern den Nachteil auf,
daß sie ebenso wie Torf in Form von gepreßten BaI-len
vorliegen, deren Aufbereitung, d. h. das Entfernen von Latten und Eisendraht, und deren Zerkleinerung
einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Torf enthaltendem
ίο Streugut für die Tierhaltung, insbesondere für die
Kückenmast, anzugeben, wobei das Streugut im wesentlichen staubfrei ist, zu einem sehr niedrigen Kostenpreis
hergestellt werden kann und darüber hinaus nach seiner Verwendung noch einen wertvollen, in
der Landwirtschaft bzw. im Gartenbau verwertbaren Dünger ergibt. .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Torf und verbrauchter Boden von Champignonkulturen
gemischt, die erhaltene Mischung bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 30 Gewichtsprozent
getrocknet, durch Absaugen von Staubanteilen befreit und zu kleinen Stücken von vorzugsweise
1 bis 2 cm Durchmesser verpreßt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Preßlinge zwecks Staubentfernung nochmals abgesaugt und einer weiteren Trocknung unterworfen. Der verbrauchte Boden von Champignonkulturen, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, ist ursprünglich aus gemahlenem Torf, schwarzem Moor und fermentiertem Pferdemist, z. B. entsprechend einer Anweisung in »Führer für den Gartenbau in den Niederlanden« hergestellt worden. Es eignen sich hierzu auch andere ähnliche Materialien, die eine entsprechende Struktur und Zusammenstellung aufweisen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Preßlinge zwecks Staubentfernung nochmals abgesaugt und einer weiteren Trocknung unterworfen. Der verbrauchte Boden von Champignonkulturen, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, ist ursprünglich aus gemahlenem Torf, schwarzem Moor und fermentiertem Pferdemist, z. B. entsprechend einer Anweisung in »Führer für den Gartenbau in den Niederlanden« hergestellt worden. Es eignen sich hierzu auch andere ähnliche Materialien, die eine entsprechende Struktur und Zusammenstellung aufweisen.
Der verbrauchte Boden von Champignonkulturen, der an sich ein fast wertloses Produkt darstellt, erlaubt
durch seine Mitverwendung die Herstellung eines Streugutes, dessen Herstellungskosten noch unter
dem Preis der bisher angewendeten Holzfaserprodukte liegen. Darüber hinaus bietet es letzteren gegenüber
den Vorteil, daß das Streugut nach seiner Verwendung nicht mehr lediglich ein wertloses Produkt
darstellt, sondern nun vielmehr einen wertvollen Dünger ergibt.
Vor allem bei der Verwendung zur Kückenmast wirkt es sich sehr vorteilhaft aus, daß das erfindungsgemäß
hergestellte Streugut zu einem niedrigen Preis erhältlich ist und zusätzlich eine erhebliche Arbeitsersparnis
insofern gestattet, als nun z.B. nicht mehr Latten und Draht von den Torfballen entfernt werden
müssen und dieser nun auch nicht mehr anschließend zerkleinert werden muß.
Ein weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemäß hergestellten Streugutes ist darin zu sehen, daß
es im wesentlichen staubfrei ist, bzw. die erfindungsgemäß hergestellten Stücke nach der Pressung durch
Absaugen leicht von Staubanteilen befreit werden können.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung von Streugut wird beispielsweise wie folgt vorgegangen:
Loser, feir^ verteilter, vorzugsweise gemahlener
Torf wird mit dem verbrauchten Boden von Champignonkulturen in einem Mischsilo gemischt. Das Gemisch
wird danach auf einem Förderband durch eine Trockenvorrichtung geführt, die so ausgelegt ist, daß
es am Etnde zwangläufig den gewünschten Flüssigkeitsgehalt, z. B. eine Restfeuchte von 30%, aufweist.
Es wird dann durch Absaugen von Staubantci-
len getrennt und zu kleinen Stücken bzw. zu kleinen Blöcken verpreßt. Auch die fertigen Stücke bzw.
Blöcke werden zweckmäßigerweise noch einmal abgesaugt. Mit diesem letzten Arbeitsgang kann auch,
z. B. durch Zuführen von Warmluft, eine weitere Trocknung verbunden werden.
Obwohl die Größe der Stücke bzw. Blöcke des Streugutes zweckmäßig auf 1 bis 2 cm ausgelegt wird,
kann es auch in kleinerer oder größerer Abmessung verwendet werden.
ίο
Die Zeichnungen dienen der näheren Erläuterung des Streugutes gemäß der Erfindung.
Es stellt dar
F i g. 1 einen Streugut-Preßkörper mit einer Seitenlänge
von 1 bis 2 cm,
F i g. 2 den Querschnitt durch einen kugelförmigen
Preßkörper mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 cm,
F i g. 3 einen flächigen und gebogenen Preßkörper mit einer Gesamtlänge von etwa 1 bis 2 cm.
Hierzu !BlattZeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Torf enthaltendem Streugut für die Tierhaltung, insbesondere
für die Kückenmast, dadurch gekennzeichnet,
daß Torf und verbrauchter Boden von Champignonkulturen gemischt, die erhaltene Mischung bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von
höchstens 30 Gewichtsprozent getrocknet, durch Absaugen von Staubanteilen befreit und zu kleinen
Stücken von vorzugsweise 1 bis 2 cm Durchmesser verpreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßlinge zwecks Staubentfernung nochmals abgesaugt und einer weiteren Trocknung unterworfen werden.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6614540 | 1966-10-14 | ||
NL6614540A NL6614540A (de) | 1966-10-14 | 1966-10-14 | |
DEB0094923 | 1967-10-13 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1592574A1 DE1592574A1 (de) | 1971-01-14 |
DE1592574C true DE1592574C (de) | 1973-01-18 |
Family
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