DE1592140C - Vorrichtung zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus Aluminiumoxid-Hydrat - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus Aluminiumoxid-HydratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus AIuminiumoxid-Kydrat
mit einer Dehydrationszone, einer bei 600 bis 12000C betriebenen Wirbelschicht-Calcinationszone
und einem Wirbelkühler.
Es ist bekannt, die Dehydratisierung von Tonerde in einer klassischen Wirbelschicht durchzuführen. Eine
klassische Wirbelschicht ist ein Verteilungszustand, bei dem eine dichte Phase, deren Oberfläche etwa der
einer kochenden Flüssigkeit ähnelt, durch einen deutlichen Dichtesprung von dem darüber befindlichen
Gas- oder Staubraum getrennt ist. In der dichten fluidisierten Phase nimmt der vom Gas durchwirbelte
Feststoff etwa 30 bis 55% des Bettvolumens ein. Da in der Praxis die Korngröße des Feststoffes niemals
völlig uniform ist, werden stets einzelne Partikel, vor allem die feineren, vom Gas mitgerissen, so daß auch
der oberhalb des Niveaus der Wirbelschicht befindliche Gasraum nicht völlig frei von Feststoff ist. Die Menge
des vom Gas mitgerissenen Feststoffes hängt in erster Linie von der Korngrößenverteilung und dem speziti
sehen Gewicht des Feststoffes sowie der angewendeten Gasgeschwindigkeit ab. In jedem Fall ist aber die Feststoffdichte
oberhalb der Wirbelschicht erheblich niedriger als in derselben und entspricht meist nur Bruchteilen
eines Prozentes des vom Gas eingenommenen Volumens (britische Patentschrift 878 827 und USA.-Patentschrift
2 799 558).
Es ist auch bekannt, pulverförmige Stoffe in der Weise zu entwässern und zu erhitzen, daß man sie in
Form einer Flugstaubwolke mit heißen Gasen behandelt. Unter Flugstaubwolken werden Verteilungszustände
ohne definierte obere Grenzschicht mit einer wesentlich höheren Gasgeschwindigkeit verstanden, als
sie zur Aufrechterhaltung einer stationären Wirbelschicht zulässig sind, und bei denen der Feststoff vom
Gas schnell aus dem Apparat ausgetragen würde, wenn nicht ständig neues Material nachgespeist wird.
Innerhalb der Flugstaubwolke besteht eine Feststoffkonzentration, die niedriger ist als die einer klassischen
Wirbelschicht, aber erheblich höher als die im Staubraum einer klassischen Wirbelschicht vorliegende. Ein
Dichtesprung zwischen dichter Phase und darüber befindlichem Staubraum tritt also nicht auf, jedoch
nimmt innerhalb der Flugstaubwolke die Feststoffkonzentration nach oben hin kontinuierlich ab. Es sind
über den Ofen gemittelte Feststoffdichten von etwa 10 bis 100 kg/m3 üblich. Die Feststoffdichte kann örtlich
bis zu 300 kg/m3 ansteigen (deutsche Auslegeschrift 1 146 041).
Ein anderer Vorschlag zum Calcinieren von feinkörnigem
Tonerdehydrat sieht vor, im oberen Teil einer Flugstaubwolke bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur teilweise vorentwässertes Tonerdehydrat aufzugeben und bei 1100 bis 1300° C fertig zu calcinieren,
wobei bei einer Gasgeschwindigkeit von 1500 bis 3000 Nm3/m2/h und einer entsprechend großen Feststoffbelastung
eine nach oben abnehmende Suspensionsdichte im Durchschnitt über die ganze Höhe der
Reaktionszone von über 30 kg/m3 und im unteren Teil der Reaktionszone von 100 bis 300 kg/m3 aufrechterhalten
wird und der mit dem Gas ausgetragene Feststoff in einen Abscheider gebracht und zum Teil wieder
in den unteren Teil der Flugstaubwolke zurückgeführt wird (deutsche Auslegeschrift 1 146 041).
Ein weiteres zum Stand der Technik gehörendes Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid der
α-Phase in zwei Stufen durch kontinuierliche Dehydratisierung und anschließende Kristallisation sieht vor,
die Dehydratisierung in einer Zeit von im allgemeinen weniger als einer Minute durch sehr schnellen Wärmeaustausch
zwischen dem Hydroxid und den Heizgasen durchzuführen und die anschließende Umwandlung
des hydratisierten Produktes zur α-Phase dadurch zu bewirken, daß man dieses ohne oder unter nur sehr
geringer weiterer Wärmezufuhr während einer Zeit von etwa 10 bis 120 Minuten in dem an sich bekannten
Temperaturbereich von 900 bis 1200° C beläßt (deutsche
Auslegeschrift 1 184 744 und deutsche Auslegeschrift 1 207 361).
Nach dem Verfahren der österreichischen Patentschrift 209 315 läßt man pulverisierten Feststoff zunächst
in Gestalt einer durch die Behandlungs- und gegebenenfalls Heizgase verdünnten Wirbelschicht eine
Vorbehandlungszone passieren bei kurzer Kontaktzeit mit dem Gas, überführt dann in eine Hauptbehandlungszone,
in welcher es in verhältnismäßig dichter Wirbelschicht bedeutend langer verbleibt und behandelt
schließlich in verdünnter oder dichter Wirbelschicht verhältnismäßig kurz nach. Die Hauptbehandlungszone
arbeitet mithin nach dem klassischen Wirbelschichtverfahren.
Ebenfalls klassisch wird der Wirbelschichtreaktor mit mehreren horizontal nebeneinanderliegenden, lediglich
durch Schleusen getrennten Wirbelschichtbetten betrieben (deutsche Auslegeschrift 1 046 577). Die
Besonderheit dieses auch für die Herstellung von Tonerde bestimmten Vorschlages besteht in der besonderen
Gestaltung der Schleuse.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Al2O3
nach dem Wirbelschichtprinzip, bei dem die Feststoffe zusammen mit den Gasen am oberen Ende des
Schachtes ausgetragen, in einem Abscheider vom Gas getrennt und teilweise zur Wärmezufuhr in das Wirbelbett
rückgeführt werden und wenigstens ein Teil der Wärmezufuhr durch heiße Gase erfolgt, die in das
Wirbelbett oberhalb des Rostes eingeleitet werden, erfolgt die Einführung der mindestens 5000C heißen
Gase in Höhe einer Schachterweiterung mit solcher Geschwindigkeit, daß eine stark expandierte Wirbelschicht
ohne definierte obere Grenze gebildet wird, und werden die rückgeführten Feststoffe an einer
Stelle oberhalb des Rostes, aber unterhalb der Heißgaseinführung eingeleitet (deutsche Patentschrift
1 092 889).
Den beschriebenen Verfahren gemeinsam ist der Nachteil einer noch nicht befriedigenden Wärmeausnutzung.
Darüber hinaus weisen die einzelnen Vorschläge noch weitere Unzulänglichkeiten auf.
Beim Dehydratisieren in der dichten oder klassischen Wirbelschicht tritt die Schwierigkeit auf, daß das Material
in der Hochtemperaturzone seine Dichte stark vergrößert. Infolge dieses Schrumpfvorganges wird die
Wirbelschicht sehr leicht unbeweglich. Weiterhin kann infolge der geringen Korngröße des Aluminiumhydroxids
von etwa 50 bis 100 μ. die klassische Wirbelschicht nur aufrechterhalten werden, wenn mit entsprechend
niedrigen Fluidisierungsgasgeschwindigkeiten gefahren wird. Dies bedingt einen, auf die Rostfläche
des Wirbelschichtofens bezogen, geringen Durchsatz. Die Übereinanderschaltung mehrerer klassischer
Wirbelschichten bereitet auch insofern Schwierigkeiten, als durch den Staubgehalt der Abgase gasseitig vorgeschalteter
Stufen die Roste der gasseitig nachgeschalteten blockiert werden können und die Einhaltung der
optimalen Fluidierungsgasgeschwindigkeit in den Vorentwässerungszonen kompliziert ist.
Die bisher vorgeschlagenen Flugstaubwolkenverfahren sind noch unbefriedigend, weil die gleichmäßige
Verbrennung des Brennstoffes ohne Überhitzungserscheinungen schwierig ist. Außerdem fordert die
Verlegung der Verbrennung in eine Brennkammer außerhalb des Ofens besonders bei Hochtemperaturverfahren
aus Gründen der Wärmewirtschaftlichkeit hohe, von der Werkstoffseite her schwer zu beherrschende
Verbrennungstemperaturen. Dieser zuletzt genannte Nachteil tritt auch bei den Vorschlägen der
deutsche Auslegeschrift 1 184 744 und deutsche Auslegeschrift 1 207 361 auf.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung werden die
beschriebenen Unzulänglichkeiten beseitigt. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus Aluminiumoxid-Hydrat
mit einer Dehydrationszone, einer bei 600 bis 12000C betriebenen Wirbelschicht-Calcinationszone
und einem Wirbelschichtkühler und ist gekennzeichnet durch eine Dehydrationszone aus mehreren hintereinandergeschalteten
Schwebeaustauschern 3, 4, 5, 6, 7, eine Wirbelschicht-Calcinationszone aus einem mit
Wirbelschichtofen 9 und Rückführzyklon 8 gebildeten expandierten Zirkulationssystem, einen Wirbelschichtkühler
16 mit Kühlkammern 17, 18, 19, 20 und darin befindlichen, untereinander verbundenen, von Luft im
Gegenstrom durchflossenen Kühlregistern 21, eine Zuleitung für die dem Wirbelschichtofen 9 als Fluidisierungsgas
dienende, im Wirbelschichtkühler 16 indirekt aufgeheizte Luft sowie eine Zuleitung für die
dem Wirbelschichtofen als Sekundärluft dienende, im Wirbelschichtkühler 16 direkt aufgeheizte Luft mit
einer Mündung in einer Höhe 12 über dem Rost 11, die
etwa dem 0,3- bis l,5fachen des in der Wirbelschicht des Ofenschachtes eingestellten Druck Verlustes in mm
WS entspricht, und eine zwischen Rost 11 und Sekundärluftzufuhr 12 in den Wirbelschichtofen 9 führende
Brennstoffleitung 10.
Vorzugsweise mündet die Verbindungsleitung für die Sekundärluft in einer Höhe 12 über dem Rost
11, die etwa dem 0,5- bis 0,8fachen des in der Wirbelschicht des Ofenschachtes eingestellten Druckverlustes
in mm WS entspricht.
Der-Druckverlust im Ofenschacht ist eine Funktion
des Feststoffinhaltes und definiert gleichzeitig dei Verweilzeit. Er liegt im Bereich von 400 bis 2500 mm WS.
Der im Wirbelschichtofen sich einstellende Verteilungszustand des Materials wird durch Aufteilung der
zur Verbrennung des Brennstoffes erforderlichen Luft erreicht. Die durch den Rost eingeführte Fluidisierungsluft
erzeugt eine stark bewegte Wirbelschicht, deren Feststoffkonzentration etwa an der unteren
Grenze der bei der klassischen Wirbelschicht üblichen Konzentration liegt, d. h. bei etwa 600 bis 100 kg/m3.
Durch Zufuhr von Sekundärluft in den zylindrischen oder gegebenenfalls im oberen Teil erweiterten Ofenschacht
in geeigneter Höhe wird im darüberliegenden Teil des Schachtes eine Flugstaubwolke erzeugt, in der
die Feststoffkonzentration von den vorgenannten Werten kontinuierlich bis auf etwa 1 kg/m3 am Gasaustritt
abfällt. In Abhängigkeit von der Materialzirkulation im Ofeninnern selbst stellt sich eine mittlere Materialkonzentration
von etwa 10 bis 100 kg/m3 ein.
Die Abtrennung des mit dem vereinigten Verbrennungsgasstrom aus dem Schachtofen ausgetragenen
600 bis 12000C heißen Gutes erfolgt in'einem Rückführzyklon.
Mit derselben Temperatur gelangen die Abgase aus dem Rückführzyklon in ein mehrstufiges
Schwebeaustauschersystem, in dem sie das feuchte Hydroxid unter weitgehend vollständiger Ausnutzung
des Wärmeinhaltes vorentwässern und dehydratisieren. Vorentwässern und dehydratisieren bedeutet die praktisch
quantitative Entfernung des mechanisch anhaftenden und die teilweise Entfernung des chemisch gebundenen
Wassers. Die Schwebeaustauscher sind vorzugsweise als Venturiwiibeltrockner ausgebildet, wobei
je ein Venturiwirbeltrockner und ein zugehöriger Zyklon eine Trockenstufe bilden. Die Verwendung von
Venturiwirbeltrocknern ist vorteilhaft, weil sie einerseits leicht zu bedienen und andererseits von hohem
thermischen Wirkungsgrad sind.
Das Frischgut wird dem vom Wirbelschichtofen gesehen gasseitig letzten Venturiwirbeltrockner in filterfeuchtem
Zustand aufgegeben. Es bildet sich eine nach oben austretende Suspension, die von einem
Zyklon erfaßt wird. Die abgeschiedenen Feststoffe werden in den gasseitig davorliegenden Venturitrockner
eingetragen und über einen weiteren Abscheider dem unteren Teil des Wirbelschichtofens zugeführt.
Mit Hilfe eines zweistufigen Venturisystems gelingt es, die Temperatur der Abgase bis zum Taupunkt und
5 6
den Wassergehalt des Hydroxids entsprechend einem unter 800 kcal/kg Al2O3 liegen, ohne Schwierigkeiten
Glühverlust von 1 bis 3% zu senken. in der Ofenführung, wie Verstopfen oder Schießen des
Das im Rückführzyklon anfallende wasserfreie AIu- Materials, Oxide sehr hoher Reinheit und gleich-
miniumoxid (<0,2% Glühverlust) wird ganz oder mäßiger Qualität zu erzeugen. Es lassen sich ohne
teilweise in das Wirbelbett des Wirbelschichtofens 5 Veränderung der zur Anwendung kommenden Anlage
zurückgeleitet. Die Produktion des Prozesses wird durch Variation der Luftmengenverhältnisse, der CaI-
entweder dem Rückführzyklon oder auch einer anderen ciniertemperatur und der mittleren Verweilzeit des
geeigneten Stelle, beispielsweise dem Wirbelschicht- Materials im Wirbelschichtofen Aluminiumoxide ver-
ofen, in kontrollierbarer Weise entnommen und einem schiedener Modifikation herstellen.
Wirbelkühler zugeleitet. io . .
Zur Kühlung des Gutes im Wirbelkühler dient die .. Ausfuhrungsbeisp.el 1 (bezogen auf F.gur 1)
für den Wirbelschichtofen benötigte Verbrennungsluft, Über einen Aufgabebunker 1 werden stündlich 2,97 t
die kalt in zwei Ströme zum direkten und indirekten feuchtes Aluminiumhydroxid mit 12% mechanisch geWärmeaustausch
aufgeteilt wird. Für den direkten bundenem Wasser mittels einer Förderschnecke 2 in
Wärmeaustausch wird Luft als Fluidisierungsgas, für 15 den gasseitig zweiten Venturitrockner 3 eingetragen
den indirekten Wärmeaustausch Luft als Kühlmittel und von dem aus der gasseitig ersten Trockenstufe
durch im Wirbelbett angeordnete Kühlregister benutzt. kommenden Abgasstrom, der eine Temperatur von
Der Wirbelkühler ist längs des Materialweges in 550 bis 6300C aufweist, erfaßt. Bevor der Gas-Mate-
mehrere Kammern unterteilt, so daß die durch die rial-Strom in den beiden nachfolgenden Zyklonen 4, 5
Kühlregister geführte Luft dem heißen Material ent- 20 getrennt wird, sind das gesamte mechanisch gebundene
gegenströmt und die im Wirbelkühler verwendete und ein Teil des chemisch gebundenen Wassers ver-
Wirbelluft im Kreuzstrom fließt. dampft. Das 100°C warme aus dem Zyklon 5 aus-
Die auf diese Weise aufgeheizten Teilströme werden tretende Abgas wird zur Entstaubung einer elektro-
getrennt dem Wirbelschichtofen zugeführt. Der durch statischen Gasreinigung (nicht dargestellt) zugeführt,
die Kühlregister des Wirbelkühlers gegangene und 25 Das aus den Zyklonen 4, 5 austretende Material
indirekt erhitzte Teilstrom dient dem Wirbelschicht- gelangt in den Venturiwirbeltrockner 6 und wird dort
ofen als Fluidisierungsgas, das Fluidisierungsgas des von dem aus dem Rückführzyklon 8 der zirkulierenden
Wirbelkühlers dem Wirbelschichtofen als Sekundär- Wirbelschicht austretenden Gasstrom erfaßt und bis
luft. Eine derartige Führung der Gasströme hat den auf einen Glühverlust von 2 bis 3% entwässert. Im
Vorteil, daß das für den Wirbelschichtofen bestimmte 3° Zyklon 7 tritt wiederum eine Trennung des Gas-
Fluidisierungsgas staubfrei ist und damit Verstopfun- Material-Stromes ein, das entwässerte Material gelangt
gen des Rostes mit Sicherheit vermieden werden, in den Wirbelschichtofen 9, und das Abgas wird in den
während der nach der Entstaubung in einem Zyklon obenerwähnten Wirbeltrockner 3 geleitet,
verbleibende Staubgehalt der als Sekundärluft bestimm- Der Wirbelschichtofen 9 hat einen lichten Durch-
ten Gase infolge der geringen Störanfälligkeit der 35 messer von 0,8 m und 9 m lichte Höhe. Die zur Calci-
Zuführorgane für Sekundärluft zu keinerlei Schwierig- nierung benötigte Wärmemenge wird durch direkte
keiten führt. Verbrennung von etwa 140 kg/h Bunker-C-ÖI, das in
Die Aufteilung der Kühlluft zum indirekten und geringer Höhe über dem Rost 11 bei 10 in die Schicht
direkten Wärmeaustausch wird in der Regel im Ver- eingedüst wird, gedeckt. Die zur Herstellung der
hältnis 1:2 bis 4:1 vorgenommen und kann damit den 40 Wirbelsuspension benötigte Luftmenge von 1900 Nm3/h
Betriebsbedingungen der Calciniervorrichtung ange- wird zu 50% durch den Rost 11 als Fluidisierungsgas
paßt werden., und zu 50% in 0,8 m Höhe über dem Rost bei 12 als
Es ist vorteilhaft, einen Teil der aus dem Wirbel- Sekundärluft zugeführt. Dabei stellt sich in der unteren
kühler austretenden erhitzten Kühlluft in die gasseitig Ofenzone zwischen Rost 11 und Sekundärlufteintritt 12
letzte Schwebeaustauscherstufe zu führen, um dadurch 45 eine Wirbelschicht mit einer Materialkonzentration
eine Abkühlung der Abgase unterhalb des Taupunktes von etwa 800 kg/m3 ein, die einerseits die Verbrennung
zu vermeiden. Gleichzeitig wird durch diese Maß- des Öls begünstigt und andererseits eine starke Er-
nahme eine unnötig starke Gasbelastung des Wirbel- höhung der mittleren Verweilzeit im Wirbelschichtofen
schichtofens verhindert. Bei der erwähnten vorteil- mit sich bringt.
haften Ausgestaltung des Verfahrens könnten sich die im 5° In der oberen Ofenzone 13 baut sich durch interne
vorstehenden Absatz genannten Grenzen des Verhält- Materialzirkulation die Materialkonzentration konti-
nisses der Kühlluftaufteilung geringfügig verschieben. nuierlich bis auf einen Konzentrationswert von etwa
Zur Deckung des Energiebedarfs dienen rückstands- 4 kg/m3 ab. Mit dieser Konzentration tritt die Suspenfreie
Brennstoffe. Besonders vorteilhaft sind flüssige sion auch in den Rückführzyklon 8 ein, in dem die
und gasförmige Kohlenwasserstoffe. Das Verhältnis 55 Gas-Materialtrennung erfolgt.
zwischen Verbrennungsluft — dem Wirbelschichtofen Das abgeschiedene Aluminiumoxid wird über eine
als Fluidisierungsgas und Sekundärluft zugeführt — geeignete Vorrichtung 14 zum Teil in den Wirbel-
und Brennstoff wird so bemessen, daß die Luftver- schichtofen 9 zurückgeleitet, zum Teil über ein Dosierhältniszahl
λ = 1,0 bis 1,4, vorzugsweise 1,05 bis 1,10, aggregat 15 in einen Wirbelkühler 16 eingetragen. Die
beträgt. Obwohl an der Zufuhrstelle für Brennstoff, 60 in den Wirbelkühler eingespeiste Materialmenge wird
nämlich im unteren Teil des Wirbelschichtofens unter- so gesteuert, daß im Wirbelschichtofen ein Druckhalb der Sekundärluftzufuhr, Sauerstoffunterschuß verlust von 1200 mm WS eingehalten wird,
herrscht, ist infolge der hohen Konzentration an gleich- Das in den Wirbelkühler, der vier Kammern 17, 18, mäßig temperiertem Feststoff in der Wirbelschicht eine 19, 20 aufweist, gelangende Aluminiumoxid (1,70 t/h) quantitative Umsetzung des Brennstoffes am Ofen- 65 wird in gleichzeitigem, direktem und indirektem Wärausgang erreicht, meaustausch mit Luft auf unter 250° C abgekühlt.
herrscht, ist infolge der hohen Konzentration an gleich- Das in den Wirbelkühler, der vier Kammern 17, 18, mäßig temperiertem Feststoff in der Wirbelschicht eine 19, 20 aufweist, gelangende Aluminiumoxid (1,70 t/h) quantitative Umsetzung des Brennstoffes am Ofen- 65 wird in gleichzeitigem, direktem und indirektem Wärausgang erreicht, meaustausch mit Luft auf unter 250° C abgekühlt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es, Hierzu werden 950 Nm3/h Luft im Gegenstrom zum
bei niedrigen spezifischen Wärmeverbrauchszahlen, die Feststoff durch ein in die Kammern 17, 18, 19, 20
eingehängtes Rohrbündefsystem 21 geleitet und dabei auf 500'5C bis 550nC aufgeheizt. 950 Nm1Yh dienen im
Kühler als Wirbelluft und erreichen nach Austritt aus den einzelnen Kammern bei 22 eine Mischtemperatur
von ebenfalls etwa 5000C. Die durch das Rohrbündelsystem
21 des Kühlers geleitete staubfreie Luft wird durch den Rost 11 dem Wirbelschichtofen 9 zugeleitet,
die im Wirbelkühler 16 zum Wirbeln benutzte und erhitzte Luft wird im Zyklon 23 entstaubt und als
Sekundärluft bei 12 in den Wirbelschichtofen 9 eingeblasen.
Das aus dem Wirbelkühler 16 austretende Material wird über eine Zellenradschleuse 24 und ein Becherwerkes
zur pneumatischen Förderung in die Elektrolyse geleitet.
Durch die vorstehend beschriebene Arbeitsweise werden folgende Vorteile erzielt:
l.Die Verbrennung des Bunker-C-Öls im Ofen ist
sehr gleichmäßig und rußfrei.
2. Die Calciniertemperatur im Wirbelschichtofen bzw. im gesamten Kreislauf der zirkulierenden
Wirbelschicht ist konstant und gleichmäßig. Sie beträgt 1100 ± 150C.
3. Das gesamte System der zirkulierenden Wirbelschicht kann auf den als wünschenswert erachteten
Materialinhalt eingestellt werden, so daß sich daraus die jeweils erwünschte Verweilzeit ergibt.
Der Materialinhalt war auf 1,6 t eingestellt, was einer Verweilzeit von 56,5 Min. entspricht.
4. Es wird ein für Elektrolysezwecke geeignetes, sehr gleichmäßiges Produkt gewonnen.
5. Der Wärmeverbrauch beträgt 790 kcal/kg Al2O3.
6. Die spezifische Durchsatzleistung pro m3 Schachtquerschnitt
beträgt 51 ta to erzeugtes Al2O3.
35 Ausführungsbeispiel 2 (bezogen auf Figur 2)
Die zur Anwendung kommende Vorrichtung ist mit der des Ausführungsbeispiels 1 praktisch identisch,
weist lediglich eine zusätzliche Leitung 26 auf, die einen Teil der aus den Rohrbündeln 21 austretenden
Kühlluft einer Stelle zwischen erster und zweiter Vortrockenstufe, d. h. zwischen Positionen 3 und 7, zuführt.
Über den Aufgabebunker 1 werden stündlich 3,48 t feuchtes Aluminiumhydroxid mit 12% mechanisch
gebundenem Wasser mittels der Förderschnecke 2 in den gasseitig zweiten Venturitrockner 3 eingetragen
und von dem aus der gasseitig ersten Venturitrockenstufe 6, 7 kommenden Abgasstrom mit einer Temperatur
von 300 bis 35O0C und der zwischen den beiden Venturistufen über die Leitung 26 zugeführten Kühlluftmenge
von 400 Nm3/h und 500° C erfaßt. Bevor der
Gas-Material-Strom in dem Zyklon 4 und im Feinreinigungszyklon 5 vom Material befreit wird, sind das
gesamte mechanisch gebundene Wasser und ein kleiner Teil des chemisch gebundenen Wassers ausgetrieben.
Das Abgas tritt mit 820C — einer Temperatur, die dicht über dem Taupunkt liegt — zur Endgasreinigung
in einen nicht dargestellten Venturiwäscher. Das in den Zyklonen 4 und 5 abgeschiedene Material gelangt
in den Venturiwirbeltrockner 6 und wird dort von dem aus dem Rückführzyklon 8 der zirkulierenden Wirbelschicht
austretenden Gasstrom erfaßt und bis auf einen Glühverlust von 5 bis 7% entwässert. Im Zyklon 7
wird wiederum der Gas-Material-Strom getrennt und das entwässerte Material fällt über eine Falleitung in
den Wirbelschichtofen 9, das Abgas geht in den Wirbeltrockner 6.
Der Wirbelschichtofen hat einen Innendurchmesser von 0,8 m und 9 m lichte Höhe. In etwa 0,2 m Höhe
über dem Rost 11 werden bei 10150 kg/h Bunker-C-Öl in die an dieser Stelle dichte Wirbelschicht mit einer
Materialkonzentration 600 kg/m:1 eingetragen. Die zur
Herstellung dieser Materialkonzentration im Ofenunterteil
unterhalb des Sekundärlufteintritts 12 erforderliche
Luftmenge von 1250 Nrtr'/h wird durch den
Rost 11, die Sekuiidärluftmenge von 430 Nnr'/h wird
in ca. 1,2 in Höhe über dem Rost 11 zugeführt. Beide
Luftmengen sind im Wirbelschichtkühler 16 auf 500" C im direkten und indirekten Wärmetausch vorgewärmt.
Das Verhältnis von Rostluft zu Sekundärluft beträgt etwa 3:1.
In der oberen Ofenzone 13 baut sich durch interne Materialzirkulation die Materialkonzentration kontinuierlich
bis auf etwa 3 kg/m3 ab. Mit dieser Konzentration tritt die Suspension auch in den Rückführzyklon
8 ein, in welchem die Materialtrennung erfolgt.
Das abgeschiedene Aluminiumoxid wird über eine geeignete Vorrichtung 14 vollständig in den Wirbelschichtofen
zurückgeführt und zum Teil über ein Dosieraggregat 15 in einen Wirbelkühler 16 eingetragen.
Durch Regelung des Austrags wird der Druckverlust im Ofen auf 1700 mm WS eingestellt.
Im Wirbelschichtkühler 16, in dem eine Wirbelschicht mit genau begrenzter Oberfläche erzeugt wird und der
in Richtung des Materialflusses in vier Kammern unterteilt ist, wird der Ofenaustrag von 2,0 t/h gleichzeitig
im indirekten und direkten Wärmeaustausch auf 200° C gekühlt. Dabei werden 1650 Nm3/h Luft im Gegenstrom
zum Feststoff durch ein in die Kammern eingehängtes Rohrbündelsystem 21 geleitet und auf 5000C
erhitzt. 1250 N;n3/h dieser staubfreien Luft werden als
Fluidisierungsluft durch den Rost 11 gegeben, 400 Nm3/h gehen direkt in die gasseitig zweite Venturistufe.
430 Nin3/h Luft dienen im Kühler als Wirbelluft und
erreichen nach Austritt aus den Kammern bei 22 eine Mischtemperatur von etwa 5000C. Diese Luft wird
nach Reinigung im Zyklon 23 als Sekundärluft in den Wirbelofen 9 in der Höhe 12 zugegeben. Das Verhältnis
von indirekt zu direkt aufgeheizter Luft am Kühler beträgt 3,8:1. Das aus dem Wirbelkühler 16 austretende
Material wird über eine Zellenradschleuse 24 und ein Becherwerk 25 zum Silo geleitet.
Durch die vorstehende Arbeitsweise werden bei vollständiger und rückstandsfreier Verbrennung mit einem
Luftüberschußfaktor λ = 1,05 folgende Ergebnisse erzielt:
l.Die Calciniertemperatur läßt sich sehr gleichmäßig
bei 850 ± 10° C konstant über den gesamten Calcinierkreislauf einstellen.
2. Der Materialinhalt der zirkulierenden Wirbelschicht liegt bei 2,25 t, wobei sich eine mittlere
Materialverweilzeit von 67 Min. einstellen läßt.
3. Der spezifische Wärmeverbrauch liegt bei 725 kcal/kg Al2O3.
4. Es wird eine hohe spezifische Durchsatzleistung von 60 tato pro m2 Schachtquerschnitt erzielt.
5. Es wird ein sehr reines und gleichmäßiges y-Oxyd
erzeugt, welches als Ausgangsprodukt eines chemischen Prozesses besonders vorteilhaft ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus Aluminiumoxid-Hydrat mit
einer Dehydrationszone, einer bei 600 bis 1200° C
betriebenen Wirbelschicht-Calcinationszone und einem Wirbelkühler, gekennzeichnet
durch eine Dehydrationszone aus mehreren
hintereinandergeschalteten Schwebeaustauschern (3, 4, 5, 6, 7), eine Wirbelschicht-Calcinationszone
aus einem mit Wirbelschichtofen (9) und Rückführzyklon (8) gebildeten expandierten Zirkulationssystem, einen Wirbelschichtkühler (16) mit Kühlkammern
(17, 18, 19, 20) und darin befindlichen, untereinander verbundenen, von Luft im Gegenstrom
durchHossenen Kühlregistern (21), eine Zuleitung für die dem Wirbelscnichtofen (9) als Fluidisierungsgas
dienende, im Wirbelschichtkühler (16) indirekt aufgeheizte Luft sowie eine Zuleitung für
die dem Wirbelschichtofen als Sekundärluft dienende, im Wirbelschichtkühler (16) direkt aufgeheizte
Luft mit einer Mündung in einer Höhe (12) über dem Rost (11), die etwa dem 0,3- bis l,5fachen
des in der Wirbelschicht des Ofenschachtes eingestellten Druckverlustes in mm WS entspricht, und
eine zwischen Rost (11) und Sekundärluftzufuhr (12) in den Wirbelschichtofen (9) führende Brennstoffleitung
(10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Verbindungsleitung für die Sekundärluft mit einer Mündung in einer Höhe (12) über dem
Rost (11), die etwa dem 0,5- bis 0,8fachen des in der Wirbelschicht des Ofenschachtes eingestellten
Druckverlustes in mm WS entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Verbindungsleitung (26) für den
Eintrag indirekt aufgeheizter Kühlluft in die gasseitig letzte Schwebeaustauscherstufe (3).
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