DE1590679C - In ein Gefäß eingeschlossener Heißleiter - Google Patents
In ein Gefäß eingeschlossener HeißleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen in ein Gefäß eingeschlossenen Heißleiter mit einer Anordnung zur Beeinflussung
seines Temperaturverhaltens.
Man hat bei solchen Heißleitern schon auf ver- as
schiedene Weise das Temperaturverhalten beeinflußt, z. B. durch zusätzliche elektrische Beheizung des
Heißleiters (vgl. die deutsche Patentschrift 838 337) oder andererseits durch zusätzlichen Wärmeentzug
mit Hilfe besonderer Wärmeableitkörper (vgl. die deutsche Patentschrift 684 886).
Heißleiter — auch wenn sie mit einer der vorstehend erwähnten Anordnungen zur Beeinflussung
des Temperaturverhaltens versehen sind — haben jedoch den Nachteil, von der Umgebungstemperatur
abhängig zu sein. Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem in ein Gefäß eingeschlossenen
Heißleiter eine Anordnung zur Beeinflussung des Temperaturverhaltens von solcher Art zu
wählen, daß die Strom-Spannungs-Kennlinien innerhalb eines bestimmten Widerstandsbereiches von der
Umgebungstemperatür unabhängig sind.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß erfindungsgemäß das Gefäß ein Gemisch
von Gasen mit einem Druck unterhalb des Atmo-Sphärendrucks enthält, von denen ein Gas im Bereich
der Betriebstemperaturen des Gefäßes kondensierbar ist, das beim Unterschreiten einer bestimmten Temperatur
an der Innenwand des Gefäßes teilweise kondensiert und beim Überschreiten dieser Temperatur wieder
verdampft.
Die Abhängigkeit der gaskinetischen Kühlung eines Heißleiterelementes von der Dichte der ihn umgebenden
Gasatmosphäre ist in anderem Zusammenhang l bekannt; sie ist beispielsweise schon benutzt worden,
um in evakuierten Räumen den Restgasdruck zu bestimmen (vgl. die Firmendruckschrift »Technical Information
Bulletin 'Matronics', Nr. 20, Oktober 1962, der N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken, Eindhoven,
S. 400 ff.).
Vorteilhafterweise besteht das kondensierbare Gas aus Wasserdampf.
Der der Erfindung zugrunde liegende Wirkungs-. mechanismus soll im folgenden an Hand der Zeichnung
genauer erläutert werden. In den Figuren der Zeichnung ist folgendes wiedergegeben:
F i g. 1 ist ein Schnittbild eines in ein Gefäß eingeschlossenen Heißleiters;
W= Ki-{Ta- T0)
(Ta-T0) + Kr-(Ta*-T0*)
Hierin ist
W die elektrische Leistung die dem Heißleiterelement 1 zugeführt wird;
K1 die Wärmeleitfähigkeit der Drahtelektrodenstücke
3 (eine Konstante, die durch das Material und die Abmessungen der Drahtelektrodenstücke
gegeben ist);
Kg eine Konstante, die durch die Art des Gases in
dem Gefäß 2 und die Abmessungen des Heißleiterelements 1 gegeben ist;
Kr der Wärmestrahlungskoeffizient ( eine Konstante,
die durch die Größe der Oberfläche des Heißleiterelements gegeben ist);
N0 die Anzahl der Gasmoleküle in dem Gefäß 2;
Ta die Temperatur des Heißleiterelements;
T0 die Umgebungstemperatur.
Bei einer herkömmlichen Heißleiteranordnung dieser Art ist im allgemeinen ein gewisser Gasrest vorhanden,
der nicht durch die Gefäßinnenwandung adsorbiert wird. Vielfach ist der Heißleiter auch in ein Gefäß
eingeschmolzen, in dem ein besonders gutes Vakuum dadurch hergestellt worden ist, daß auch die an der
Innenwandung des Gefäßes adsorbierten oder okkludierten Gasreste nach entsprechender Temperaturerhöhung
abgesaugt wurden. Bei einer solchen Anordnung ändert sich, wie in F i g. 2 dargestellt ist,
die zu einer bestimmten Stromstärke / gehörige Ausgangsspannung V ziemlich stark, wenn sich die Umgebungstemperatur
T0 ändert, da Ki und Kr in der
oben angegebenen Gleichung Konstante sind, die durch den Aufbau bestimmt sind, während Kg und N0
Konstante sind, die durch die Höhe des Vakuums und die Art der Restgase bestimmt sind und daher
ebenfalls ungeändert bleiben, solange der das Heißleiterelement durchfließende Strom konstant ist. Auf
diese Weise ergibt sich die in F i g. 2 wiedergegebene Kennlinienschar mit der Umgebungstemperatur als
Parameter.
Dadurch, daß das in das Gefäß eingeschlossene kondensierbare Gas die Eigenschaft hat, an der
Gefäßinnenwandung nach Maßgabe von deren Temperatur zu kondensieren, so daß es je nach der Umgebungstemperatur
an der Gefäßinnenwand mehr
oder weniger adsorbiert bzw. desorbiert wird, wird eine erhebliche Verminderung der Kennlinienverlagerung
bewirkt. Ändert sich die Anzahl N0 der im Gefäß frei vorhandenen Gasmoleküle, so ändert sich
praktisch die Höhe des Vakuums im Gefäß, und damit tritt eine entsprechende Änderung der Wärmebilanz
im gewünschten Sinne ein.
Dieser Wirkungsmechanismus soll im folgenden an Hand der oben angegebenen Formel des Näheren
erläutert werden:
Befindet sich das Heißleiterelement auf einer festen Temperatur Ta, während die Umgebungstemperatur T0
steigt, dann wird das erste und ebenso das dritte Glied auf der rechten Seite der Gleichung kleiner, aber das
Feuchtigkeit von 70 % bei einer Temperatur von 20° C eingeschlossen, und zwar bei F i g. 3 A unter einem
Druck von 3 ■ 10~z Torr, bei F i g. 3 B unter einem
Druck von 4 · 10~2 Torr und bei F i g. 3 C unter einem Druck von 5 · 10~2 Torr. Der optimale Druck ist
jeweils abhängig von der Art des einzuschließenden kondensierbaren adsorptiven Gases, bzw. bei Verwendung
von H2O vom Feuchtigkeitsgrad und der Temperatur der Luft zum Zeitpunkt ihrer Einführung,
ίο Deshalb sind hier nur einige Beispiele gegeben. Wie
. aus der oben angegebenen Gleichung hervorgeht, entsprechen die Kennlinien der Fig. 3A, 3B und 3C
speziellen Gegebenheiten bezüglich des Materials, der Länge und Dicke sowie der Wärmeleitfähigkeit
zweite Glied wird größer, da das an der Innenwand 15 der Elektrodendrähte, ferner des Strahlungskoeffi
des Gefäßes adsorbierte Gas freigegeben wird, womit sich die Zahl JV0 der freien Gasmoleküle erhöht. Somit
neigt die Summe der Glieder auf der rechten Gleichungsseite trotz der Erhöhung der Umgebungstemperatur
T0 dazu, konstant zu bleiben. Ist besondere die Abnahme des ersten und des dritten
Gliedes insgesamt gleich der Zunahme des zweiten Gliedes, dann ist der Wert der Gleichung auch bei
einer Änderung von T0 völlig konstant.
Wenn dagegen die Umgebungstemperatur T0 sinkt,
dann wachsen das erste und das dritte Glied der Gleichung an, aber die adsorbierbaren Gasmoleküle
werden durch Taupunktsunterschreitung an der Gefäßinnenwand adsorbiert. Die Zahl N0 sinkt; es verringert
sich das zweite Glied der Gleichung, und die Summe der auf der rechten Seite der Gleichung
stehenden Glieder bleibt praktisch konstant ebenso wie im Falle eines Ansteigens der Umgebungstemperatur
T0.
zienten Kr (der von der Größe des Heißleiterelementes
abhängt), der Anzahl N0 der freien Gasmoleküle im
Gefäß (die mit der Höhe des Vakuums und dem Gefäßvolumen im Zusammenhang steht), und des Grades
ms- 20 der Adsorption des Gases (die von der Art und der Flächengröße der Gefäßinnenwandung und der Art
des eingeschlossenen Gases abhängig ist).
Im einzelnen wurden bei den Heißleiteranordnungen, deren Kennlinien in den Fig. 3A, 3B und 3C wie
oben beschrieben dargestellt sind, folgende apparative Bedingungen gewählt:
Material und Abmessungen des Heißleiterelementes: Vanadium-Glas; 0,7 bis 0,8 mm großer Durchmesser,
0,3 bis 0,4 mm kleiner Durchmesser.
Material und Abmessungen des Gefäßes:
Flintglas; 7 mm Außendurchmesser, 5,5 mm Innendurchmesser,
30 mm Länge.
Als kondensierbares adsorptives Gas ist besonders 35 Material und Abmessungen der Elektrodendrähte:
em solches geeignet, das bei normaler Umgebungstemperatur und den im Gefäß herrschenden Partialdruckverhältnissen
flüssig ist und eine geeignete Oberflächenspannung aufweist, wie beispielsweise H2O.
Um eine solche Heißleiteranordnung herzustellen, Platin; 10 mm Länge, 0,05 mm Dicke;
Widerstandswert bei 25° C 10 kO; B-Konstante 2800 °K.
wird das Gas in dem Gefäß zunächst mit Hilfe einer Vakuumpumpe abgesaugt, wobei das Gefäß auf eine
hohe Temperatur erhitzt wird, um an der Gefäßinnenwand adsorbierte oder okkludierte Gasmoleküle
auszutreiben. Dann wird ein
Wie die Fig. 3A und 3B zeigen, wird ein Kennlinienbereich
von beträchtlicher Ausdehnung erreicht, in dem praktisch Unabhängigkeit von der Umgebungstemperatur
besteht. Die Betriebsverhältnisse müssen dann so gewählt werden, daß in diesem Kennbei
dem Mittelwert des 45 linienbereich gearbeitet wird.
Gefäßinnendruckes im Bereich der Betriebstempera- Wie man sieht, ist bei der Kennlinienschar der
Gefäßinnendruckes im Bereich der Betriebstempera- Wie man sieht, ist bei der Kennlinienschar der
türen des Gefäßes kondensierbares Gas (also beispiels- F i g. 3 C die aus der F i g. 2 ersichtliche, bei herweise
H2O-Dampf) in das Gefäß eingeführt, so daß es kömmlichen Heißleitern gegebene Abhängigkeit von
an der Innenwandung adsorbiert wird. Sobald die der Umgebungstemperatur in einem bestimmten BeAdsorption
beendigt ist, wird das Gefäß erneut teil- 5° reich so abgewandelt worden, daß die jeweils höheren
evakuiert; die Höhe des Vakuums wird auf den Widerstandswerte — umgekehrt wie bei F i g. 2 —
gewünschten Wert eingestellt, und dann wird das bei höheren Umgebungstemperaturen gegeben sind.
Gefäß von der Vakuumpumpe abgetrennt. Um H2O-Moleküle
einzuführen, kann auch Luft von geeigneter Feuchtigkeit eingeleitet werden.
Die F i g. 3 A, 3 B und 3 C zeigen Kennlinienscharen
von Heißleiteranordnungen, die auf diese Weise hergestellt wurden. Es wurde jeweils Luft mit einer
Auch eine solche Heißleiteranordnung bedeutet jedoch einen technischen Fortschritt; denn sie ermöglicht
ihrerseits wieder spezielle Kompensationsschaltungen, insbesondere in Verbindung (z. B. in Reihenschaltung)
mit einem nicht temperaturkompensierten herkömmlichen Heißleiterelement.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. In ein Gefäß eingeschlossener Heißleiter mit einer Anordnung zur Beeinflussung seines Temperaturverhaltens,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß ein Gemisch von Gasen mit einem Druck unterhalb des Atmosphärendrucks
enthält, von denen ein Gas im Bereich der Betriebstemperaturen des Gefäßes kondensierbar ist und
beim Unterschreiten einer bestimmten Temperatur an der Innenwand des Gefäßes teilweise kondensiert
und beim Überschreiten dieser Temperatur wieder verdampft.
2. Heißleiteranordnung nach. Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kondensierbare Gas aus H2O besteht.
F i g. 2 zeigt eine Schar von Strqm-Spannungs-Kennlinien
einer herkömmlichen Heißleiteranordnung bei verschiedenen Umgebungstemperaturen,
Fig. 3A, 3B und 3C zeigen Scharen von Strom-Spannungs-Kennlinien
einer erfindungsgemäßen Heißleiteranordnung bei verschiedenen Umgebungstemperaturen. ..
In F i g. 1 ist ein Heißleiterelement 1 aus Vanadiumglas zwischen den Enden zweier Drahtelektroden 3
ίο aus Platin angeschmolzen. Diese Drahtelektroden sind
ihrerseits mit zwei aus einem Draht mit Kupfermantel bestehenden Zuführungsleitungen 4 verschweißt, die
in ein Glasgefäß 2 vakuumdicht eingeschmolzen sind. Die Länge der Platindrahtelektroden 3 ist mit / bezeichnet.
Ein durch das Heißleiterelement 1 fließender Strom erhöht dessen Temperatur über die Ausgangstemperatur
(Umgebungstemperatur) T0, und es stellt sich eine Gleichgewichtstemperatur Ta ein. Für diesen
Gleichgewichtszustand gilt folgende Beziehung:
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