DE1589594B2 - Magnetischer vierpol mit vier supraleitenden spulen und verfahren zur herstellung einer spule hierfuer - Google Patents
Magnetischer vierpol mit vier supraleitenden spulen und verfahren zur herstellung einer spule hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen magnetischen Vierpol mit vier supraleitenden Spulen, die um einen zylindrischen
Innenraum angeordnet sind und je einen Spulenkörper aus einem nichtmagnetischen Material
besitzen, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Spule hierfür.
Ein derartiger Vierpol ist aus der Zeitschrift »Bulletin de la Societe Frangaise des Electriciens«, 8. Serie, Bd. V,
Oktober 1964, Nr. 58, S. 658 bis S. 662 bekannt.
Das Prinzip der magnetischen Vierpollinsen ohne Eisen ist z. B. aus der Zeitschrift »LeJournal de physique
et le radium, physique appliquee«, 21. Jahrgang, Nachtrag zu Heft 3, März 1960, Seiten IA bis 15A
bekannt.
Die Herstellung von Vierpolen nach diesem Prinzip mit herkömmlichen Spulen, z. B. aus Kupfer, die bei
niedrigen Temperaturen arbeiten, ist nur von begrenztem Interesse, da man nur geringe Stromdichten
erzielen kann und eine sehr hohe elektrische Leistung für den Betrieb der Spulen erforderlich ist.
Durch die Einführung von supraleitenden Stoffen wurde die Herstellung von magnetischen Vierpolen mit
Spulen ermöglicht, die diese Nachteile nicht aufweisen.
Höhere Stromdichten in der Größenordnung von einigen hundert Ampere je qmm lassen sich mit ihnen
leicht erreichen. Bei kryogenen Temperaturen wird ihr Widerstand gleich Null, und der Leistungsverbrauch der
gesamten Vorrichtung bleibt auf die thermischen Verluste der kälteerzeugenden Anlage beschränkt.
Eine bei der Herstellung von supraleitenden Vierpolen zu überwindende Schwierigkeit besteht darin, sie
mechanisch so aufzubauen, daß sie elektromagnetischen Kräften bis zu mehreren Tonnen standhalten, die
zwischen den stromdurchflossenen Wicklungen auftre-
ten können. Diese Schwierigkeit dürfte z. B. bei der aus der Zeitschrift »Bulletin de la Societe Franchise des
Electriciens«, Oktober !964, Seiten 658 bis 662 bekannten Anordnung, die ausdrücklich als Versuchsunordnung
bezeichnet ist, flicht überwunden sein. Dort -> sind zwei PTFE-Zylinder konzentrisch zum zylindrischen
Innenraum angeordnet und sollen alle vier Spulen zwischen sich festhalten. Offenbar eignet sich diese
Konstruktion nicht für große Leistungen, da die Spulen durch die auftretenden elektromagnetischen Kräfte
verformt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es also, einen magnetischen Vierpol der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei
dem der mechanische Aufbau des Spulenkörpers den von den stromdurchflossenen Wicklungen ausgehenden π
elektromagnetischen Kräften auch bei großen Leistungen standhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs enthaltenen
Merkmale gelöst.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Vierpols werden in den Unteransprüchen
beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher 2">
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt eines Spulenkörpers für einen Vierpol,
Fig. 2 einen Querschnitt einer Spule mit Spulenkörper
gemäß einer anderen Ausführungsart, jo
F i g. 3 einen Aufriß eines Spulenkörpers entsprechend der Ausführungsart nach F i g. 2,
F i g. 4 einen Querschnitt eines Vierpols in einer zu dessen Achse senkrecht verlaufenden Ebene mit
Spulenkörpern gemäß F i g. 2 und 3, ;->
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines mit einer Spule ausgestatteten Spulenkörpers des Vierpols nach
F i g. 4,
Fig.6 eine perspektivische Ansicht eines Teils des
Kernmantels des Vierpols gemäß F i g. 4 und
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines teilweise montierten Vierpols gemäß F i g. 4.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines prismaförmigen Spulenkörpers; dieser hat im Querschnitt die Form
zweier gleichschenkliger Trapeze 3 und 4 mit 4r>
gemeinsamer kleiner Grundseite.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer Spule, deren Spulenkörper nach einer anderen Ausführungsart
hergestellt und bei der die große Grundseite des Trapezes 3 durch einen Viertelkreisbogen ersetzt
wurde, der zur Außenseite der Spule hin konkav ausgebildet ist.
Der von den Schenkeln 41 und 42 des Trapezes 4 gebildete Winkel hat 30° bis 50°, vorzugsweise 40°. Wie
im folgenden beschrieben, läßt sich hierdurch ein sehr konstanter Magnetfeldgradient des Vierpols erreichen.
F i g. 3 zeigt den Spulenkörper nach der Ausführungsart der F i g. 2. Die Endflächen 5 und 6 des metallischen
Teils des Spulenkörpers sind eben, und der durch deren Ebene mit einer zu den Mantelflächen des Prismas bo
senkrecht verlaufenden Ebene gebildete Flächenwinkel hat 10° bis 30°, vorzugsweise annähernd 17°.
Der Metallkern weist aus Kunststoff, insbesondere aus Polytetrafluorethylen, Polyamid oder Polyäthylen
bestehende Endstücke 7 und 8 auf. Diese Endstücke b5
haben im wesentlichen die Form zweier halbierter Kegelstümpfe mit gleicher Achse und gemeinsamer
Grundfläche, die auf den ebenen Stirnflächen des
metallischen Teils des Kerns aufliegen; die Endstücke werden zum Beispiel mit Schrauben an dem Metalltcil
befestigt.
Aus F i g. 2 ist die Herstellung der Spule ersichtlich, bei der ein supraleitendes Kabel parallel zu den
Mantellinien des Prismas in mehreren Schichten 10 um den Kern gewickelt wird. Dieser wird mit seiner
Mittenbohrung 50, deren Achse senkrecht zu den Kanten des Kerns und parallel zu dessen Symmetrieebene
verläuft, auf die Welle einer Wickelmaschine aufgesetzt. Die Spule wird hierbei von den Flanschen 31
und 32 des Kerns und durch die Wangen 33 und 34 gehalten, die aus einer Vielzahl von aufeinandergeschraubten
Flachstäben 35 bestehen, deren erster auf dem abgeflachten Teil 37 der Grundseite des Spulenkörpers
befestigt ist.
Die Wangen 33 und 34 verlaufen parallel zu den Flanschen 31 und 32 und bilden zueinander einen
Winkel von 90°.
Das Metall des Spulenkörpers ist nichtmagnetisch, um eine Deformation des durch die Wicklung erzeugten
Magnetfelds infolge von Sättigung zu verhindern.
Vorzugsweise benutzt man Messing oder Duralumini-
F i g. 5 zeigt die nach dem obigen Verfahren fertiggestellte Spule.
Bei dem die Wicklung bildenden Kabel handelt es sich beispielsweise um einen isolierten Draht aus mit Indium
legiertem Niobium-Zirkonium, der eine Stromdichte von etwa 175 A/mm2 zuläßt.
Zur Herstellung eines Vierpols werden vier wie in Fig. 5 gezeigte Spulen mit ihren Flächen 30 einander
gegenüber angeordnet, so daß diese einen zylindrischen Raum 59 (F i g. 4) bilden; danach werden die Spulen mit
einem zylindrischen Mantel umgeben.
F i g. 4 zeigt den Vierpol im Querschnitt senkrecht zu seiner Achse.
Der Mantel besteht vorzugsweise aus vier gleichen Teilen 61,62,63 und 64.
F i g. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines dieser Teile. Auf jedem Teil ist ein mit zugehöriger Wicklung
versehener Spulenkörper 71 bis 74 durch Schrauben 75 befestigt.
Die Flußrichtung der Ströme in den Wicklungen ist so gewählt, daß die Vorrichtung vier trapezförmige,
einander zugekehrte Spulen jeweils 2 Pole gleichen Vorzeichens bilden; die beiden anderen Pole sind
entgegengesetzten Vorzeichens.
Die Stromrichtung zeigt Fig.4; in dieser stellt das
Pluszeichen einen in Zeichnungsebene von hinten nach vorn fließenden Strom dar.
Es seien / und K zwei äußere Leiter einer Spule mit den Querschnittskanten A, B, C, Dim gleichen Abstand
vom Mittelpunkt Odes zylindrischen Teils 59. Mit a ist
der Abstand J-K und mit b der Abstand des Punkts O
vom Fußpunkt der Senkrechten zu J-K angegeben. Eine Berechnung ergibt, daß der Verlauf des Magnetfelds
im zylindrischen Teil 59 besonders günstig ist,
wenn sich das Verhältnis τ für möglichst viele
Leiterpaare dem Wert 0,5 nähert.
Die Trapezform der Kerne und Spulen sowie deren Anordnung nebeneinander und Abmessungen ermöglichen
es, den theoretischen Idealaufbau im wesentlichen zu erreichen.
Die Teile des Mantels werden durch Bolzen und Muttern in den Bohrungen 76 zusammengehalten.
Fig. 7 zeigt perspektivisch den Zusammenbau des
Vierpols; drei der vier Spulen sind bereits miteinander und mit den Teilen des Mantels verbunden.
Durch Aufschrumpfen von .Stahlkabeln um i\cu
Mantel wird eine einwandfreie mechanische Festigkeit der gesamten Vorrichtung er/ielt.
Der Mantel wild an seinen Knden durch vorzugsweise aus Weicheisen bestehenden Platten verschlossen und
dadurch gleichzeitig das Verlustfeld des Vierpols begrenzt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnuimcn
Claims (18)
1. Magnetischer Vierpol mit vier supraleitenden Spulen, die um einen zylindrischen Innenraum ~>
angeordnet sind und je einen Spulenkörper aus einem nichtmagnetischen Material besitzen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spulenkörper aus Metall bestehen und die Form eines Prismas
aufweisen, dessen einer Prismagrundfläche entspre- in chender Querschnitt die Form zweier gleichschenkliger
Trapeze (3, 4) mit gemeinsamer kleiner Grundseite hat, und daß jeweils die Wicklungen (10)
parallel zu den Mantellinien des Prismas aufgewikkeltsind. r>
2. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (41, 42) des äußeren Trapezes
(4) des Querschnitts des Spulenkörpers zwischen sich einen Winkel von 30° bis 50°, vorzugsweise von
40° einschließen.
3. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die große Grundseite (30) des inneren
Trapezes (3) des Querschnitts des Spulenkörpers die Form eines nach der Außenseite des Trapezes
konkav ausgebildeten Kreisbogens aufweist. 2">
4. Vierpol nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisbogen ein Viertel des Kreisumfangs
einnimmt.
5. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkörper auf jeder Stirnseite (5, 6)
ein Endstück (7, 8) aufweisen, das die Form zweier halbierter Kegelstümpfe mit gleicher Achse besitzt,
die mit ihrer kleinen Grundfläche aneinanderliegen.
6. Vierpol nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Endstücke (7, 8) aus Kunststoff wie r>
Polytetrafluoräthylen, Polyamid oder Polyäthylen bestehen.
7. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Wicklungen seitlich auf ihrer gesamten
Länge von zwei Wangen (33, 34) gehalten werden, die aus je einem Stapel von Flachstäben (35) mit
rechtwinkligem Querschnitt bestehen, und deren erster sich auf einem abgeflachten Teil (37) an einer
zum äußeren Trapez (4) gehörigen Kante des Spulenkörpers abstützt. 4r>
8. Vierpol nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachstäbe (35) miteinander und mit dem
Spulenkörper verschraubbar sind.
9. Vierpol nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel, den jede von der Stirnseite (5,6) ■>
<) des Spulenkörpers gebildete Ebene mit einer zu den Mantellinien des Prismas senkrecht verlaufenden
Ebene einschließt, 10° bis 30°, vorzugsweise 17° beträgt.
10. Vierpol nach Anspruch 7, dadurch gekenn- vi
zeichnet, daß die Wangen (33,34) jeweils parallel zu den Mantelflächen (31, 32) das Spulenkörpers (3, 4)
verlaufen, die den ihnen gegenüberliegenden Schenkel des inneren Trapezes (3) bilden, und daß die
Wicklung (10) zwischen den Wangen (33, 34) und bo den Mantelflächen (31,32) angeordnet ist.
11. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulenkörper in der Mitte eine Öffnung (50) aufweisen, deren Achse senkrecht zu
den Kanten des Körpers verläuft.
12. Vierpol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkörper aus Messing oder
Duraluminium bestehen.
13. Vierpol nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen miteinander durch einen sie umgebenden Mantel (61—64)
zusammengehalten sind.
14. Vierpol nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (61—64) aus vier Teilen besteht, an die jeweils eine Spule geschraubt ist.
15. Vierpol nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Teile des Mantels (61—64)
miteinander verschraubt sind.
16. Vierpol nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Metallkabel gebildeter Schrumpfring um die Außenfläche des
Mantels (61—64) gelegt ist.
17. Vierpol nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel auf jedem Ende durch eine Platte aus Weicheisen abgeschlossen
ist.
18 Verfahren zur Herstellung einer .Spule für einen
Vierpol nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenkörper auf der Welle
einer Wickelmaschine befestigt und die Wicklung seitlich durch Wangen aus einem Stapel von
Flachstäben gehalten wird, die mit zunehmender Dicke der Spule aufeinandergelegt werden.
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