-
Die Erfindung betrifft eine Bügelvorrichtung, bei welcher zwei an
einem Ständer angeordnete Preßplatten mit Bügelgutauflagen eines umlaufenden Bügelgutträgers
taktweise zusammenarbeiten.
-
Bei einer bekannten Bügelvorrichtung dieser Art (vgl. britische Patentschrift
621648) ist der Bügelgutträger in Form eines Drehtisches gestaltet, der mehrere
Bügelgutauflagen trägt, die taktweise einem außerhalb des Drehtisches angeordneten
Bügelapparat zuführbar sind, der eine untere, waagerecht liegende stationäre Preßplatte
und eine gegen diese stationäre Preßplatte verschwenkbare obere Preßplatte enthält.
Infolge des gegenüber dem Bügelgutträgerdrehtisch selbständig angeordneten Pressenständers
wird einerseits in nachteiliger Weise verhältnismäßig viel Platz beansprucht, wobei
andererseits auch der Zugang zu dem sich gerade im Bereich der Preßstation befindenden
Bügelgutträger beziehungsweise Bügelgut erschwert ist, so daß für eine Bedienungsperson
nur schwer die Möglichkeit besteht, das im Bereich der Preßstation befindliche Bügelgut,
falls erforderlich, in seiner Lage zu korrigieren. Infolge des von dem Drehtisch
selbständig angeordneten Pressenständers ist außerdem auch nicht mit einfachen Mitteln
eine einwandfreie Lagesicherung im Zusammenhang mit der taktweisen Steuerung von
Preßplatten und Bügelgutauflagen gewährleistet.
-
Auch die stationäre Anordnung der unteren Preßplatte ist nachteilig,
da auf diese Weise nicht die Möglichkeit gegeben ist, daß z. B. zum Fixieren Luft
von allen Seiten an das Bügelgut herantreten kann, da die das Bügelgut tragende
Bügelgutauflage direkt auf der unteren Preßplatte aufliegt.
-
Bei einer anderen bekannten Bügelvorrichtung (vgl. deutsche Patentschrift
632 607) wird das Bügelgut auf einem in waagerechter Richtung translatorisch verschiebbaren
Tisch abgelegt, der einer Preßstation zuführbar ist, welche senk- und hebbare untere
und obere Preßplatten aufweist. Diese Vorrichtung ist insofern nachteilig, als die
das Bügelgut auf dem verschiebbaren Bügeltisch ablegende Bedienungsperson während
des eigentlichen Preßvorganges untätig bleiben muß, während andererseits die eigentliche
Presse während der Zeit stillsteht, während der das Bügelgut von der Bedienungsperson
auf dem Bügeltisch abgelegt bzw. von dem Bügeltisch heruntergenommen wird.
-
Zur Erleichterung des Auflegens des Bügelgutes ist es bei Bügelvorrichtungen
weiterhin bereits bekannt, die Bügelgutauflagen und dementsprechend auch die Preßplatten
schräg nach außen geneigt anzuordnen.
-
Insbesondere für die Behandlung von Maschenware ist es bereits bekannt,
Bügelgut-Formschablonen zu verwenden (vgl. Gebrauchsmuster 1875 522), über
die das zu behandelnde Bügelgut gezogen wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bügeln
zu schaffen, welche wenig platzaufwendig und von allen Seiten frei zugänglich ist.
Außerdem soll ein einwandfreies Zusammenarbeiten aller bewegbaren Teile, insbesondere
jedoch von Bügelgutauflagen und Preßplatten in einfacher Weise gewährleistet sein.
Hierdurch soll weiterhin eine einwandfreie Lagesicherung des Bügelgutes im Zusammenhang
mit der taktweisen Steuerung der Preßplatten und Bügelgutauflagen gewährleistet
sein. Ferner soll auch die Möglichkeit bestehen, das auf den Bügelgutauflagen aufliegende
Bügelgut unmittelbar nach dem Bügelvorgang beidseitig von den Preßplatten frei zu
bekommen, so daß einerseits Feuchtigkeit und Wärme sehr schnell von beiden Seiten
abziehen können und andererseits Luft von allen Seiten an das Bügelgut, also auch
durch die luftdurchlässige Bügelgutauflage, herantreten kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet
durch die Kombination folgender für sich bekannter Merkmale, nämlich daß die obere
Preßplatte senk- und hebbar und die untere Preßplatte heb- und senkbar am Pressenständer
gelagert sind und daß am Pressenständer mehrere taktweise um diesen umlaufende Bügelgutauflagen
drehbar gelagert sind.
-
Durch die zentrale Anordnung des Pressenständers ist ein einwandfreier
Rundlauf sowie eine einwandfreie Lagesicherung im Zusammenhang mit der taktweisen
Steuerung von Preßplatten und Bügelgutauflagen gewährleistet, wobei diese zentrale
Anordnung wesentliche Vorteile sowohl hinsichtlich der mechanischen Ausbildung sowie
auch hinsichtlich der Bedienbarkeit der einzelnen Bügelgutauflagen und des hierauf
aufzuziehenden Bügelgutes gewährleistet. Dadurch, daß beide Preßplatten senk- und
hebbar sind, kann das Bügelgut im Bereich der Preßstation beidseitig freigegeben
werden, so daß ein ungehinderter Luftzutritt zu dem Bügelgut möglich ist.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können in
an sich bekannter Weise die Preßplatten und dementsprechend auch die Bügelgutauflagen
schräg nach außen geneigt angeordnet sein, wodurch sich eine besonders bequeme Bedienung
der Bügelvorrichtung ergibt.
-
Die Bügelgutauflagen können vorzugsweise eine lösbare Halterung für
Bügelgut-Formschablonen od. dgl. aufweisen, wodurch ein rascher Durchlaß des Bügelgutes
gewährleistet ist.
-
Wie es bereits bei vergleichbaren Vorrichtungen bekannt ist, können
im Bereich der Lücken zwischen den Bügelgutauflagen an sich bekannte Schutzbügel
angeordnet sein.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g.1 eine Bügelvorrichtung mit umlaufenden
Bügelgutauflagen in schematischer Seitenansicht, F i g. 2 die Vorrichtung gemäß
F i g. 1 in schematischem Grundriß, F i g. 3 eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß
F i g. 1 und 2 in vergrößertem Maßstab, teilweise geschnitten.
-
In der nachfolgenden Beschreibung werden Bezugszeichen wie folgt verwendet:
10 Bügelgut-Formschablone 10a Rumpfteil 10b Armteile 11 Bügelgutauflagen 12 Bügelgutauflagen
13 Bügelgutauflagen 14 Rahmen 15 Bespannung 16 Tragstreben 17 Drehkranz 17a
Pressenständer 18 Rollen 19 Motor 20 Halterahmen 21 Steg 22 Schnappvorrichtung
23
Blattfeder 24 Nut 25 Halteblock 26 obere Preßplatte 27 untere Preßplatte 28 Schwenkarm
29 Schutzbügel Die Bügelvorrichtung ist besonders zum Bügeln von Maschenware geeignet,
welche zum Bügeln auf dünnwandige Formschablonen 10 aufgezogen wird, die das Bügelgut
in die erwünschte Form spannen. Die Formschablonen 10 können in geeigneter Weise
mehrteilig ausgebildet sein. Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform besteht
die Formschablone 10 z. B. aus einem Rumpfteil 10a und daran lose angelegten Armteilen
10b.
-
Die Bügelvorrichtung besitzt mehrere gesonderte, z. B. drei Bügelgutauflagen
11, 12, 13. Diese sind um einen gemeinsamen Mittelpunkt drehbar angeordnet. Die
einzelnen Bügelgutauflagen 11, 12, 13 werden durch Rahmen 14 gebildet, die eine
Bespannung 15 aufweisen, welche z. B. aus einem geeigneten Textilgewebe besteht.
Das auf die Formschablonen 10 aufgespannte Bügelgut wird auf diese Bespannung 15
aufgelegt (F i g. 2).
-
Die Rahmen 14 sind an dreieckförmig angeordneten Tragstreben 16 angelenkt,
die ihrerseits mit einem zentralen Drehkranz 17 verbunden sind. Der Drehkranz 17
ist auf ortsfest am Bügelpressenständer 17a angebrachten Laufrollen 18 drehbar gelagert..
-
Die derart ausgebildete Bügelgutauflage kann durch einen Motor 19
taktweise gedreht werden, derart, daß die einzelnen Bügelgutauflagen 11, 12, 13
aufeinanderfolgend verschiedenen Behandlungsstationen zuf ührbar sind.
-
Die Rahmen 14 und damit die Bügelgutauflagen 11, 12, 13 sind so angeordnet,
daß sie radial nach außen schräg geneigt sind (F i g. 1 und 3), z. B. unter einem
Winkel von etwa 15°. Dadurch ist eine leichte und bequeme Bedienung der Bügelvorrichtung
möglich, so daß insbesondere die im äußeren Bereich der Bügelgutauflagen aufgelegten
Arm- und Halsbereiche des Bügelgutes auf der Bügelgutauflage 11, 12, 13 einwandfrei
ausgerichtet werden können.
-
Zur leichten Handhabung und Lagesicherung des Bügelgutes auf den Bügelgutauflagen
11, 12 und 13 dient eine Halterung der Formschablonen 10. Zu diesem Zweck sind die
Formschablonen 10 mit z. B. U-förmigen Halterahmen 20 ausgerüstet. Deren quer verlaufender
Steg 21 wird in als Schnappvorrichtung ausgebildete Halterungen 22 an den Tragstreben
16 eingeschoben. Die Halterungen 22 bestehen aus einer einseitig befestigten Haltefeder
23, die eine Nut 24 eines Halteblocks 25 überdeckt. Die Halteblocks 25 sind ihrerseits
an den Tragstreben 16 befestigt (F i g. 3). Je zwei dieser Halterunen 22 sind auf
einer Tragstrebe 16 zur Befestigung eines Halterahmens 20 einer Formschablone 10
vorgesehen. Die Halterungen 22 sind dabei so ausgebildet, daß die Formschablonen
10 mit dem Halterahmen 20 schwenkbar sind, zur Erleichterung der Handhabungen.
-
Die Bügelstation der Bügelvorrichtung wird durch zwei Preßplatten
26 und 27 gebildet. Die Preßplatte 26 ist oberhalb und die Preßplatte 27 ist unterhalb
der Bügelgutauflagen 11, 12, 13 angeordnet. Jede Preßplatte 26, 27 ist in gleicher
Weise wie die Bügelgutauflagen 11, 12, 13 schräg gestellt (F i g. 1). Weiterhin
ist jede Pteßplatte 26, 27 je für sich heb- und senkbar, so daß beide Preßplatten
26, 27 nach dem Preßvorgang von den Bügelgutauflagen 11,12,13 abgehoben werden können.
Dadurch ist das Bügelgut nach dem Pressen an beiden Seiten frei, so daß die Feuchtigkeit
schnell abziehen kann und eine rasche Kühlung des Bügelgutes erfolgt. Die Preßplatten
26 und 27 sind in üblicher Weise mit einer Dämpfeinrichtung zur Bedämpfung des Bügelgutes
und mit einer Absaugevorrichtung versehen. Diese Einrichtungen werden in üblicher
Weise vor, während bzw. nach dem Bügeln eingesetzt, wobei speziell zum Dämpfen vor
und nach dem Pressen die. Preßplatten zunächst für eine kurze Zeit in einem Abstand
von 10 mm von einander arretiert werden. Zum Fixieren werden dann die Preßplatten
weit voneinander abgehoben, so daß Luft von allen Seiten an das Bügelgut, also auch
durch die luftdurchlässige Bügelgutauf lage Il, 12, 13 herantreten kann.
-
Die obere Preßplatte 26 ist an einem Preßarm 28_ angebracht, der am
Ständer der Bügelvorrichtung gelagert ist. Dadurch sind die Bügelgutauflagen auch
im Bereich der Preßstation von außen frei zugänglich.
-
Im Bereich zwischen den sektorartig ausgebildeten Bügelgutauflagen
11, 12, 13 sind ortsfeste Schutzbügel 29 angebracht, die das Bedienungspersonal
davon zurückhalten, in den Drehbereich des Karussels einzutreten.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung können mehrere
Behandlungen gleichzeitig vorgenommen werden. Während das Bügelgut auf einer Bügelgutauflage
(z. B. 12) gepreßt wird, kann gleichzeitig auf der in Drehrichtung davorliegenden
Bügelgutauflage (z. B. 11) das Bügelgut ausgerichtet und vorbereitet und auf der
dritten Bügelgutauflage 13 nach dem Bügeln abgenommen werden.