DE1583921B - Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen feinstückiger metallischer Abfälle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen feinstückiger metallischer AbfälleInfo
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Description
I 583 921
Die Erfindung liclal.il sich mit einem Verfahren
uik! einei Vorrichtung /um Einschmelzen feinsiückiger,
metallischer Aiii alle, wie beispielsweise Granulat.
Späne oder Stanzahfälle. die mil brennbaren Substanzen,
uit leer. Farbe, Öl oder Kunststoff behaftet
sind. Zum bekannten Stand der Technik wird auf die deutsche Patentschrift d!S 1 071 verwiesen. Diese
beschreibt ein Verfahren zum Hinführen von Eiseiispäneii
in die Sclimelz/one von Schachtöfen, wobei
die Späne mittels einer Schnecke durch die Winddüsen Min Schachtöfen, beispielsweise von Kupolöfen,
in deren Sehmclzzunc eingedrückt oder durch
in den Winddüsen angeordnete besondere Düsen mittels Wind höherer Pressung, als sie der normale
Düsenwind aufweist, eingeführt werden. Dabei kommt es aber lediglich darauf an, die Späne überhaupt
in irgendeiner Form in den Ofen einzubringen, Während sich die erfindungsgemäße Aufgabe damit
befaßt, mit brennbaren Substanzen behaftete metallische
Abfälle in einen entsprechenden Ofen einzuführen, und zwar derart, daß die anhaltenden Sub-Man/.en
verdampfen, vergasen oder verbrennen, ehe die Späne der Schmelz/one zugeführt werden. Das
Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 6SI 071 löst diese Aufgabe nicht, da beim unmittelbaren
Hinbringen der Späne in die Schmelzzone in kompakter Form die anhaftenden Substanzen keine
Zeit haben, vorher λ*ΐ verbrennen.
Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 427 113 eine pneumatisch betätigte Beschickungsvorrichtung
zum schuBartigen F inbringen von Schmelzgut, insbesondere in Form von F.isenspänen,
in die Schmelzzone von Schachtöfen bekannt. Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus. daß die Einscliießkammer
beispielsweise durch eine durch einen Luftstrom beaufschlagte und oder durch ein mechanisches
Federungsmittel in Schließstellung gehaltene Abschlußklappe abgeschlossen ist. so daß bei Auslösung
des Treibmittels der jeweils in die Schmelzzone einzubringende Sci.uß in dosierter Menge zunächst
komprimiert und nach Überwindung des auf der Abschlußklappe lastenden Druckes in Pfropfenlorm
in die Schmelzzone eingeblasen wird. Wenn aber Späne in Pfropfeilform in die Schmelzzone eines
Ofens eingedrückt werden sollen, dann kann auch hier nicht an die Lösung der der Erfindung zugrunde
hegenden Aufgabe gedacht worden sein.
Mit dem Kinsclimeizen mim Granulaten. Spänen,
Sianzabl'üllen und ähnlichem Schrott befaßt sich die
Technik schon seit längerer Zeit, und es ist auch teilweise gelungen, sie zu verarbeiten durch Hintauchen
"der Lini'ühren in das Bad eines flammen- oder elektrisch beheizten Herdofens oder einen Vorherd.
Sie können auch mit größerer Freiheit der Einbnngung'-art
in einen rotierenden Ofen von Hand oder maschinell mit gutem Erfolg eingesetzt werden.
Sobald die Abfälle jedoch mit brennbaren Substanzen behaftet sind, begasen die Anhaftungen bei den
bisher bekannten Verfahren das flüssige Metall, so daß es eine minderwertige, gashaltige Qualität bekommt.
Bei den erwähnten öfen bildet sich außerdem schar/er Qualm, der im Zuge der Maßnahmen zur
l.ul'tieinhaltung heute nicht mehr zulässig ist. Man
könnte sich bisher nur damit behelfen. daß man den Anteil der Abfälle mit brennbaren Anhaftungen am
(icsai.ileinsaiz eines Ofens sehr klein hielt. Hs wurde
auch voigesehlagen, die Abfälle durch eine zusätzl!
■■■ Vorbehandlung mit Beizen oder kostspieligen
fettlösenden Mitteln oder mechanisch \on den Anhaliungen
zu befreien. Auch ein zusätzliches Veihreniien der Anhafiung.cn in besonderen Anlagen mit
zusätzlichem Wärme-, Arbeiis- und Anlauenaufwaiul
sor dem Chargier- und Hinschmclzpmzeß wurde
empfohlen.
Die vorliegende Erfindung, ermöglicht es nunmehr,
die erwähnten feinstückigen metallischen AhUiUe
ohne eine derartige Vorbehandlung in einem Arbeilsgang
so in duu Ofen einzuführen, daß einerseits eine
für die Metallqualität schädliche Begasung der S'.-hmelze und andererseits eine die Maßnahmen zur
Luftreinhaltung störende schwarze Oualmbildung weilgehend vermieden werden.
Um nun zu erreichen, daß die einzuschmelzenden metallischen Abfälle der eingangs genannten Art frei
von den ihnen anhaftenden Substanzen in die Schmelze eingebracht werden, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Abfälle direkt durch einen Brenner, der am Schmelzofen angebracht ist, in den
Ofen oberhalb dessen Schmelzzone in loser Form fallend eingeblasen werden. Erfindungsgemäß gelingt
es auf diese Weise, die den Abfällen anhaftenden Substanzen zu verbrennen, bevor die Abfälle in
der Schmelze zum Einschmelzen kommen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Schmelze sauber
gehalten wird. Darüber hinaus können die Abgase des Ofens unter einer besseren Kontrolle gehalten
werden, indem die Zufuhr von Verbrennungsluft mit dem Brennstoff und mit den mit metallischen Abfällen
herangeführten, brennbaren Anhaftungen abgestimmt wird.
Die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung bei einem elektrisch oder flammenbeheizten
Herdofen erfolgt daran, daß ein geeigneter Brenner an einer festen oder beweglichen re;tenwand oder an
einer festen oder beweglichen Decke angebracht ist. und zwar in der Weise, daß das Einsatzgut, nachdem
die Anhaftungen unter der Wirkung von durch • Wirbelbildung verstärkter Berührung, Strahlung und
Weglänge im Ofen größtenteils verdampft, vergast und verbrannt sind, mit hoher Geschwindigkeit auf
das Metallbad oder eine flüssige Schlackendecke auftrifft und soweit eindringt, daß die Berührungsvvärme
des flüssigen Mctallbades oder der Schlacke wesentlich zum Schmelzvorgang beiträgt. Bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen Tr tunnelofen muß ein geeigneter Brenner an der
Stirnwand des Ofens so angebracht sein, daß auch hier das Einsatzgut unter den gleichen Bedingungen
behandelt wird, wie es vorstehend erläutert wurde.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient ein Brenner, der die gleichzeitige Zufuhr
von Luft. Brennstoff und metallischen Abfällen.
die zumeist in Form von Spänen vorliegen, gestattet.
Sehr gut eignet sich hierfür eine Ausführungsform mit einem zentral angeordneten Rohr für die Zufuhr
von Luft bzw. Wind und Abfallen, dessen vorderes Ende von beispielsweise einer Ringdüsc für die
Brennstoffzufuhr umschlossen ist. Luft, Abfälle mit Anhaftungen und Brennstoff sind damit bereits vor
dem Eintritt in den Ofen im Brenner vermischt und mit hoher Temperatur gezündet, wodurch die Anhaftungen
bereits teilweise brennend in den Ofen gelangen. Das Verdampfen. Vergasen, Verbrennen der
Anhaftungen kann durch die Ofenatmosphäre noch unterstützt werden mittels Strahlungshitze, Durchwirbelung,
hoher Fluggeschwindigkeit und längerem
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\·.\ι der Abfälle im Ofen. Die Verbrennung kann
/usäi/licli intensiviert werden durch Anordnung einer
besonderen Brennkammer /wischen Brenner und Ofenraum. Weiterhin können an Stelle des konzentrischen
liingschliizcs periphei angeordnete Düsen für tue Brennstoffzufuhr vorgesehen sein. In diesem
Zusammenhang ist es auch möglich, den Schlitz oder die Düsen in Umfangsrichiunu unterbrochen auszubilden.
Weiterhin können sie die Form eines Vielecks oder einer ähnlichen Figur haben oder auch nur
eines Teiles davon. Schließlich können sie auch lediglich so angeordnet sein, daß Einlrittsrichtung des
pneumatischen oder auch nicht pneumatisch zugeführien
Einsatzgutes und Richtung der brennstolT-zul'ührenden
Düsen sich kreuzen oder Brennerflamme und hereinfliegender Einsatz sich am Ofeneintriu
mischen. Um die Erhitzung der durch den erfindungsgemäßen Brenner geförderten Abfälle regulieren
zu können, ist die Gaszufuhr vorteilhaftcr-WeUe
durch ein Gasregelventil beliebig einstellbar ausgebildet. Die Verbrennungswindmuigc wird erlindungsgemäß
durch entgegen der Strömungsrichlung angeordnete, verstellbare Überströmöffnungen
feregelt. Es empfiehlt sich, vor dem Brenner Möglichkeiten
zum Regeln oder Konstanthalten von Art und Menge des Einsatzgutes pro Zeiteinheit vorzusehen.
i.i der Abbildung ist der erfindungsgemäße Brenner
zeichnerisch erläutert. Durch ein Rohr 1 wird ein Gemisch von Wind und Abfällen in den Brenner eingeblasen,
während der Brennstoff durch die Rohrleitung 2 zugeleitet wird. Die Verbrennungswindmenge
wird durch einstellbare Rückströmklappcn oder durch Trichter 6 geregelt, während die Brennstoffmenge
mit einem gebräuchlichen Ventil 3 eingestellt wird. Unterstützt von einer Zündflamme
brennt der Brennstoff am Austritt eines Ringschlitzes 4 in einer sich schwach erweiternden Brenneröffnung.
Hier beginnt bereits die Entzündung der Anhaftungen der mit dem Wind mit hoher Geschwindigkeit
hereinfliegenden Abfälle.
Bei einem bisher gebräuchlichen Gasbrenner wäre die Öffnung für die Windzufuhr wegen der erwünschten
Windpressung höchstens und die Luftbedarfszahl größer als die Heizgasöffnung, also bei Koksofengas
etwa viermal so groß, bei Hochofengas höchstens einmal so groß, dagegen bei Erdgas bis neunmal so
groß. Bei flüssigen oder staubfönnigen Brennstoffen wäre die Windöffnung analog abhängig von der Luftbedarf:,zahl.
Bei dem erfindungsgemäßen Brenner ist die Öffnung mindestens 30" », vorzugsweise 50" n, größer, als
es i.|j_· l.iil'lbed.iifs/ahl ist oder ergibt und seliliel.li
sich möglichst geradlinig ohne scharfe I Imlejikiingen
an den Zufühningsiohrslulzeii I an. Die Windmenge
wird nicht, wie bei einem gebräuchlichen Brenner durch Drosselklappe geregelt, sondern durch verstellbare
Üherströmtrichier oder Klappen, die den überschüssigen
Wind möglichst entgegengesetzt zur Einslrömrichtung austreten lassen. Es hat sich lerner als
voiteilhaft erwiesen, eine Zündflamme im Brennermund
anzubringen, die mil einem leicht und sicher zündenden gasförmigen oder flüssigen Brennstoff betrieben
wird, der nicht der gleiche sein muß wie der durch die Hauptbrennsioflöffnung /ugel'ührie.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einschmelzen von Einsatzgut in Form femstückiger metallischer Abfälle, die
mit brennbaren Substanzen behaftet sind, d a durch gekennzeichnet, daß die Abfälle
durch einen oberhalb der Schmelzzone in den Schmelzofen einmündenden Brenner in loser
Form fallend eingeblasen werden.
2. Vorrichtung in Form eines Brenners zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch ein zentral angeordnetes Rohr (1) für die Zufuhr von Wind und Einsatzgut in feinstückiger Form, wie Granulat, Späne
und Stanzabfällc, und eine Rohrleitung (2) für die Zufuhr gasförmiger, flüssiger oder staubförmiger
Brennstoffe oder Gemische derselben, die über ein Ventil (3) oder einen Schieber regelbar sind
und über einen konzentrisch zum Rohr (1) angeordneten Ringschlitz (4) in den Brennermund
(5) eintreten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Breiinermund (5) geradlinig oder nahezu geradlinig ohne scharfe
Umlenkung an das Rohr (I) anschließt und daß der Querschnitt des Rohres (1) im Verhältnis zum
Querschnitt der Rohrleitung (?.) mindestens 30% größer ist, als es die Luftbcdartszahl des jeweils
verwendeten Brennstoffes vorschreibt, und daß die Windmenge durch einstellbare Überströmklappen
oder Trichter (6) mit starker Umlenkung des überströmenden Windes regelbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Ringschlitzes
(4) peripher angeordnete Düsen für die Brennstoffzufuhr vorgesehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0521844A1 (de) * | 1991-06-28 | 1993-01-07 | Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh | Verfahren zur energetischen Nutzung von Schreddermüll |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0521844A1 (de) * | 1991-06-28 | 1993-01-07 | Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh | Verfahren zur energetischen Nutzung von Schreddermüll |
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