DE1578076C - Hülsenrohling aus Kunststoff, der in Verbindung mit einer Bodenkappe eine Hülse für die Herstellung von Patronen bildet - Google Patents
Hülsenrohling aus Kunststoff, der in Verbindung mit einer Bodenkappe eine Hülse für die Herstellung von Patronen bildetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hülsenrohling aus Kunststoff, der in Verbindung mit einer
Bodenkappe eine Hülse für die Herstellung von Patronen für Schrotflinten, Kleinpatronen für Bolzensetzgeräte,
Patronen für Signalpistolen u. dgl. bildet.
Bisher werden Hülsen für die angeführten Zwecke aus Papier durch Wickeln von Bögen oder Rollen
bzw. aus Leichtmetall-Legierungen oder aus Kunststoff durch Pressen gefertigt.
Die Herstellung von Hülsen aus Papier oder aus Leichtmetallen ist allgemein bekannt. Nachteilig sind
bei dieser Fertigung die verhältnismäßig hohen Fertigungskosten, der anspruchsvolle Arbeitsaufwand und
der komplizierte technologische Ablauf, insbesondere bei der Herstellung von Hülsen aus Papier (Wickeln,
Kleben des Mantels, Trocknen, Durchziehen, Kalibrieren, Abschneiden, Verbinden des Mantels mit
dem Boden und mit dem inneren Karton-Füllstück sowie das Zusammensetzen der Hülse mit der Bodenkappe).
Ein weiterer Nachteil der beschriebenen Hülsen ist es, daß sie beim Schuß reißen oder daß ihre
Teile abreißen.
Die Herstellung von Hülsen aus Kunststoff ist ebenfalls bekannt. Derartige Hülsen sind technisch
vollkommener, besser feuchtigkeitsbeständig, weisen bei der Schußbelastung eine höhere Mantelfestigkeit
und bei richtiger Lagerung eine längere Haltbarkeit auf.
Bisherige Hülsen aus Kunststoff werden z. B. durch Kaltfließpressen, wobei als Ausgangshalbfabrikat
Kunststoff-Ronden dienen, oder durch Fließpressen eines kontinuierlichen Rohres hergestellt, welches
dann kalibriert und abgeschnitten wird.
Nachteile der Hülsenfertigung durch Fließpressen eines kontinuierlichen Rohres ergeben sich aus einem
größeren Arbeitsaufwand beim Zusammensetzen der Hülse, da der Hülsenboden herzustellen und dieser
dann mit dem Mantel und mit der Bodenkappe zu verbinden ist. Es ist dabei eine Verbindung von drei
selbständigen Hülsenteilen notwendig.
Ferner ist es (aus der französischen Patentschrift 995 100) bekannt, die Kunststoffhülse in einer Spritzform
gleichzeitig mit dem Aufbringen der Bodenkappe herzustellen. Die äußere Wandung der Spritzform
wird hierbei durch eine Metallhülse gebildet, während die innere Wandung durch einen von oben
in die Metallhülse gesteckten Einsatzkörper, dessen Außendurchmesser geringer als der Innendurchmesser
der Metallhülse ist und der nicht bis zum Boden der Metallhülse reicht, gebildet wird. Der Einsatzkörper
ist mit einer Axialbohrung versehen, die mit einer Öffnung im Boden der Metallhülse fluchtet.
Durch die Öffnung ragt von außen her eine Kunststoff-Einspritzdüse bis in die Bohrung. Im Bereich
des Zwischenraums zwischen dem Einsatzkörper und Boden der Metallhülse ist die Düse mit radialen Austrittskanälen
versehen, die in diesen Zwischenraum münden. Wenn die Kunststoffmasse über die Düse in
den Raum zwischen Metallhülse und Einsatzkörper gespritzt wird, verbinden sich die Kunststoffstränge
erst später, nachdem sich die Kunststoffmasse bereits weiter abgekühlt hat, so daß sich sogenannte »Kaltnähte«
an den Verbindungsstellen bilden können, die die Ursache von Längsrissen in der Kunststoffhülse
sind.
Die Erfindung geht daher von einem vorgefertigten Kunststoff-Hülsenrohling aus, der erst nach seiner
Herstellung mit einer Bodenkappe versehen wird, weil sich dieser durch ein Spritzgußverfahren herstellen
läßt, bei dem die Wände des Rohlings homogen sind.
Aus der französischen Patentschrift 995 100 ist es
ferner bekannt, den Boden der Kunststoffhülse gleichzeitig mit dem der Metallhülse so zu verformen, daß
sich außen am Rand des Bodens ein radial nach außen ragender Wulst oder Fortsatz ergibt, so daß
die Kunststoffhülse beim Abschuß der Patrone nicht aus der Metallhülse herausgerissen wird. Bei dieser
ίο Art der Verformung des Bodens müssen jedoch so
starke Verformungskräfte aufgebracht und der Boden in so großen Bereichen verformt werden, daß wiederum
die Gefahr der Ausbildung eines inhomogenen Gefüges und demzufolge von Rissen in der Kunststo
ff hülse besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff-Hülsenrohling anzugeben, der am Boden
mit einer Kappe versehen ist und bei der Ausbildung des radialen Fortsatzes zur Befestigung der Kunststoffhülse
in der Kappe in einem möglichst geringen Bereich deformiert wird.
Ausgehend von einem Hülsenrohling aus Kunststoff, der in Verbindung mit einer Bodenkappe eine
Hülse für die Herstellung von Patronen für Schrotflinten, Kleinpatronen für Bolzensetzgeräte, Patronen
für Signalpistolen u. dgl. bildet, mit einem rohrförmigen Körper und einem damit einstückigen
Boden, wobei der Hohlraum im oberen Teil im wesentlichen zylinderförmig ist und in Richtung zum
Boden hin kontinuierlich in einen sich verengenden kegelförmigen Teil übergeht, der Boden mit Rippen
versteift ist und eine Öffnung für ein Zündhütchen aufweist sowie die äußere zylinderförmige Oberfläche
einen ringförmigen, sich nach unten unter die äußere Bodenfläche erstreckenden Fortsatz bildet, wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß der Boden auf seiner äußeren Fläche eine kreisförmige Nut besitzt, deren,
äußere Wandung von der Innenfläche des ringförmigen Fortsatzes gebildet ist.
Die Nut liegt zwischen dem ringförmigen Fortsatz des Hülsenrohlings und der zentrischen Öffnung für
das Zündhütchen. Bei dieser Ausgestaltung kann man die Bodenkappe so auf den Hülsenrohling aufpressen,
daß sich im wesentlichen nur der Fortsatz durch Biegen und Stauchen nach außen verformt und sich
die Bodenkappe um den nunmehr radial nach außen ragenden Fortsatz herumlegt. Bei der Verformung
füllt das Material des Fortsatzes gleichzeitig die Nut aus, da es nicht nur nach außen ausweicht. Die Nut
beschränkt die Verformung daher im wesentlichen auf den Fortsatz. Ohne die Nut würden auch größere
Bereiche des Bodens durch die Druckkräfte des nach innen ausweichenden Materials des Fortsatzes verformt.
Dadurch erhält man nicht nur eine feste Verbindung beider Bauteile, sondern auch eine völlig
ebene Bodenunterseite. Die Nut verhindert gleichzeitig ein Reißen des Fortsatzes an der Biegestelle.
Hülsenrohling und Bodenkappe bilden damit ein vollkommen festes Ganzes bei gleichzeitig weitgehend
homogenem Gefüge des Bodens.
Es ist auch (aus der französischen Patentschrift 999 458) bekannt, in der Unterseite des Bodens einer
Kunststoffhülse eine ringförmige Nut um die für die Aufnahme des Zündhütchens vorgesehene Bohrung
herum auszubilden. Zweck dieser Nut ist die Verminderung des Materialvolumens im Bereich des
Hülsenbodens. Ferner soll sie einer Verformung der äußeren Form des Bodens bei einer Explosion ent-
gegenwirken. Diese Nut soll also auch in der fertigen Hülse erhalten bleiben. Demgegenüber dient die Nut
nach der Erfindung hauptsächlich einer Erleichterung der Ausbildung des radialen Fortsatzes und der Verhinderung
einer Verformung des Bodens beim Aufpressen der Kappe und der Verformung des Fortsatzes.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Hülsenrohling im Längsschnitt,
F i g. 2 einen Teil des Einlaufe beim Spritzen des Rohlings,
F i g. 3 ein Detail des Fortsatzes am Boden,
F i g. 4 die aus Hülsenrohling und Bodenkappe zusammengesetzte Hülse und
F i g. 5 ein Detail der Verbindung zwischen dem Fortsatz am Hülsenrohling und der Bodenkappe.
Der Kunststoffrohling besteht aus einem Mantel 1 und einem Boden 2, der einen nach unten überstehenden,
verlängernden Rand oder Fortsatz 3 aufweist. Des weiteren sind am Boden Versteifungsrippen
4 und eine Öffnung 8 für ein Zündhütchen vorgesehen.
Dieses Teil ist im Spritzgußverfahren hergestellt, wozu flüssiger Kunststoff, z. B. Polyäthylen, Polypropylen
u. ä. über einen kreisförmigen Einlauf 5 und einen Verteiler 6 in die Wand des Mantels 1 eingeführt
wird. Nach Durchlaufen des Verteilers 6 schreitet das flüssige Kunststoffmaterial in einem
zusammenhängenden ringförmigen Strom gleichzeitig in allen Richtungen .fort. Dadurch ergibt sich eine
gleichmäßige Verteilung des Materials mit einem homogenen Gefüge, das die Gefahr eines Aufreißens
der Kunststoffhülse verringert.
In der äußeren Oberfläche 10 des Bodens ist eine Nut 9 vorgesehen, deren äußere Wandung von der
Innenfläche des Fortsatzes 3 gebildet wird. Fig. 3 zeigt diese Ausbildung in vergrößerter Darstellung.
Dieser Hülsenrohling wird in eine Bodenkappe 7
eingepreßt. Dabei wird der Fortsatz 3 nach außen umgebogen und in die Bodenkappe eingepreßt, wobei
gleichzeitig eine ebene Bodenfläche entsteht. Die Bodenkappe kann vor dem Einpressen des Hülsenrohlings
die Form eines Napfes mit durchgehend zylindrischer Wand haben. Beim Umbiegen des
Fortsatzes 3 drückt dieser den Kappenmantel im Bereich des Napfbodens nach außen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Hülsenrohling aus Kunststoff, der in Verbindung mit einer Bodenkappe eine Hülse für die Herstellung von Patronen für Schrotflinten, Kleinpatronen für Bolzensetzgeräte, Patronen für Signalpistolen u. dgl. bildet, mit einem rohrförmigen Körper und einem damit einstückigen Boden, wobei der Hohlraum im oberen Teil im wesentlichen zylinderförmig ist und in Richtung zum Boden hin kontinuierlich in einen sich verengenden kegelförmigen Teil übergeht, der Boden mit Rippen versteift ist und eine Öffnung für ein Zündhütchen aufweist sowie die äußere zylinderförmige Oberfläche einen ringförmigen, sich nach unten unter die äußere Bodenfläche erstreckenden Fortsatz bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (2) auf seiner äußeren Fläche (10) eine kreisförmige Nut (9) besitzt, deren äußere Wandung von der Innenfläche des ringförmigen Fortsatzes (3) gebildet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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