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"Abgas- und Schalldämpferanlage" Bei Brennkraftmaschinen mit- plötzlicher
Entspannung der Abgase ergeben sich infolge der entstehenden, durch die Auspuffleitungen
vorwärtsschreitenden steilen Druckfronten besondere Schwierigkeiten hinsichtlich
der Schalldämpfung. Dies gilt insbesondere für Kreiskolbenmotoren(etwa der Wankel-NSU-BauarOmit
zwei oder mehr Scheiben, bei denen die Auslaßquerschnitte in der Regel besonders
schnell geöffnet werden. plan hat daher dieser Erscheinung dadurch zu begegnen versucht,
daß man, wie dieses auch sonst bei Brennkraftmaschinen bekannt ist, einen Vorschalldämpfer,
einen Hauptschalldämpfer und wahlweise einen Nachschalldämpfer anordnete. Es ist
ferner an sich bekannt, bei Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen die Zylinder gruppenweise
je an eine besondere Auslaßleitung anzuschließen und diese Auslaßleitungen in einem
Schalldämpfer zusammenzuführen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß
alle diese Maßnahmen bei Zwei-oder Mehrscheiben-Kreiskolbenmotoren zu keinem befriedigenden
Ergebnis führen. Insbesondere wird die Leistung durch Einbrüche in bestimmten frequenzabhängigen
Bereichen der angestrebten Charakteristik beeinflußt.
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Aufgabe der Erfindung ist es vor allem, diese nachteiligen Erscheinungen
zu beheben. Die Erfindung besteht demgemäß im wesentlichen darin, daß bei gesondert
-on der -Maschine abführenden Abgasleitungen sich die Abgasleitungssysteme wirkungsmäßig
getrennt oder im wesentlichen getrennt mindestens über die beiden genannten hintereinandergeschalteten
Schalldämpfer (Vorschalldämpfer und Hauptschalldämpfer) erstrecken und daß diese
Schalldämpfer sowie wahlweise auch der gegebenenfalls vorgesehene Nachschalldämpfer
je eine Baueinheit bilden.
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Durch eine solche Trennung der beiden Systeme läßt sich die unerwünschte
Beeinflussung der Leistungscharakteristik vermeiden. Gleichzeitig kann jedoch der
in einem Kraftfahrzeug für die Unterbringung der Schalldämpferanlage zur Verfügung
stehende beschränkte Raum durch die Anordnung baulich gemeinsamer Aggregate mindestens
zweier Schalldämpferpaare besonders vorteilhaft ausgenutzt werden, so daß sich die
gesamte Anlage baulich nicht oder nur verhältnismäßig geringfügig gegenüber einer
solchen mit nur einem Leitungssystem vergrößert.
Diese Vorteile
lassen sich noch dadurch wirkungsvoller gestalten, daß die nebeneinanderliegenden
Kammern beider Systeme in gewisser gasaustauschender Verbindung stehen, so daß ein
und dieselbe Kammer ihre schalldämpfende Wirkung wechselweise für das eine oder
andere System ausübt, ohne jedoch die Unabhängigkeit der Systeme -mindestens bis
hinter einen Hauptschalldämpfer - praktisch zu beeinflussen. Auch kann eine solche
Querverbindung dazu dienen, den Körperschall vor allem bei hohen Drehzahlen und
Frequenzen zu verringern.
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Eine besonders vorteilhafte Bauweise eines zusammengebauten Aggregates,
z. B. der Vorschalldämpfer zweier Abgasleitungssysteme, besteht darin, daß das Gehäuse
einer solchen Schalldämpfereinheit aus zwei einander entsprechenden, vorzugsweise
austauschbar gleichen, zwei nebeneinander angeordnete Kammern bildenden Doppel-Halbschalen
besteht. Zur Herstellung einer Querverbindung können die die Kammern des Schalldämpfers
bildenden Halbschalen in ihrer Trennebene je mit einer Einprägung quer zur Schalldämpferachse
versehen sein, derart:, daß im zusammengebauten Zustande der Halbschalen die Einprägungen
einen Verbindungskanal bilden, der die nebeneinanderliegenden Kammern der einen
Doppelschalldämpfer bildenden Baueinheiten beider Systeme miteinander verbindet.
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Vorzugsweise weist der in Abgasstromrichtung zweite Schalldämpfer
,. insbesondere ein Hauptschalldämpfer,. mindestens je eine für
jedes
Abgasleitungssystem gesonderte Eintrittskammer, die vorzugsweise mit je einem anschließenden
Rohr einen Iielm.holtz-Resonator bildet, auf. Der Begriff "Hauptschalldämpfer" soll
hierbei allgemein einen dem Vorschalldämpfer nachfolgenden Schalldämpfer bezeichnen,
der zwar in der Regel die Hauptdämpfung des Abgasschalles übernimmt, jedoch eine
baulich oder wirkungsmäßig gleich große oder gegebenenfalls auch größere Ausführung
des Vorschalldämpfers nicht ausschließt.
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Die beiden Leitungssysteme können hinter dem Hauptschalldämpfer, gegebenenfalls
in einem besonderen Nachschalldämpfer oder auch erst hinter diesem zusammengeführt
werden. Eine gemeinsame Absorptionskammer kann vor der Zusammenführung bzw. vor
der getrennten Abführung der Leitungssysteme ins Freie vorgesehen sein. Auch kann
der. Nachschalldämpfer mit dem Hauptschalldämpfer bzw. der Hauptschalldämpfereinheit
baulich verbunden oder mit ihm zu einem Bauaggregat vereinigt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
-von Ausführungsbeispielen zu entnehmen. Hierbei zeigen Fig. 1 eine Ausführungsform
der Erfindung mit Vorscha3ldämpfer, Hauptschalldämpfer und Nachschalldämpfer, teilweise
im Schnitt nach Linie 1-1 in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Fig.
1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform eines
Hauptschalldämpfers und Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine dritte
Ausführungsform eines Hauptschalldämpfers.
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In der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 sind mit 10 und 11 von einer
Brennkraftmaschine, insbesondere einem Zweischeiben-
od. dgl. |
Kreiskolbenmotor, und zwar von je einer Kreiskolbenscheibe/ge- |
trennt abgeführte Abgasleitungen bezeichnet, die zunächst zu einer Vorschalldämpfereinheit
12 und hiernach über weitere Abgasleitungen 13 und 14 zu einem z. B. quer im Fahrzeug
angeordneten Haupt-Schalldämpfer 15 führen, aus dem die Abgase mittels gebogener
Rohre 16 und 17 einem Nachschalldämpfer 18 zu- und durch diesen hindurch sowie mittels
der Endrohre 19 und 20 ins Freie abgeleitet werden. Der Vorschalldämpfer 12 besteht,
wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, im wesentlichen aus zwei Doppelschalen
21 und 22, die je die Halbschalenpaare 21a, 21b bzw. 22a, 22b und gemeinsam den
Außenmantel des Vorschalldämpfers (Vorschalldämpfereinheit) 12 bilden.
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Jede der durch die beiden Doppelhalbschalen umschlossenen Kammern
23 und 24 wird von den durchlochten Rohren 25 und 26 der Abgas-
je |
leitungen durchsetzt, wobei/eine gelochte Querwand 27 vorgesehen |
sein kann, die eine mit Steinwolle od. dgl. gefüllte Absorptionskammer 28 von der
Kammer 23 bzw. 24 abtrennt. Beide Doppelschalen 21
und 22 sind durch
Außenflansche 29 und 30 sowie durch Mittelflansche 31 gasdicht verbunden. Die Mittelflansche
31 weisen jedoch in ihrem mittleren Teil Ausbuchtungen 32 auf; die gemeinsam eine
Querverbindung 33 zwischen den beiden Kammern 23 und 24 herstellen.
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Der Hauptschalldämpfer 15 ist durch eine Querwand 34 in zwei Kammern
35 und 36 unterteilt, in die die Abgasrohre 13 und 14 mit gebogenen und z.
B. nach Art von Traufen, gelochten Blenden od. dgl. ausgebildeten Endabschnitten
13a, 14a einmünden und die mit Absorptionsmänteln 37, 38 und schalldämmenden Abschlußwänden
39 versehen sind. Sie bilden mit den nachfolgenden Rohrleitungen 16, 17 IIelmholtzsche
Resonatoren. Der Außenmantel 40 des Schalldämpfers kann mit einer schallisolierenden
Schicht 40a, z. B. aus Asbest, versehen sein.
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Der Nachschalldämpfer 18 ist einerseits durch die Rohre
16,17 und andererseits durch eine Verbindungslasche 41 mit dem Iiauptschalldämpfer,
diesem parallel benachbart, verbunden, so daß beide Schalldämpfer als Einheit oder
auch einzeln montierbar sind. Die Abgasleitungen sind mittels durchlochter Rohre
42,43 durch den Schalldämpfer hindurchgeführt, der eine beiden Leitungssystemen
gemeinsame, z. B. mit Steinwolle od. dgl. Schallschluckstoff gefüllte Absorptionskammer
44 bildet. In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform des Hauptschalldämpfers 115
dargestellt. Derselbe ist z. B. wieder quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges im
Heck desselben untergebracht, weist ein z. B; aus zwei End-
wänden 140a und and eiilem Außenm; i .:cl 140 zusammengesetztes |
Gehäuse auf, dessen eine hohle Endwand 140b mit Schallschluckstoff
gefüllt ist und eine Querwand 134 aufweist, die das Innere des Schalldämpfers in
zwei Kammern 135 und 136 unterteilt. In die Kammer 136, die z. B. eine Endkammer
bildet, ist die Abgas-Verbindungsleitung 114 mittels eines gebogenen Endes 114a
eingeführt. Die Enden der Rohre 114a, 113a können wieder in an sich bekannter Weise
als mit Löchern versehene Blenden oder Traufen ausgebildet sein, und die Kammern
135, 136 werden z. B. wieder von Absorptionsmänteln 137, 13'8 umschlossen.
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Die Abgase werden aus der Kammer 135 durch ein Rohr 116 und aus der
Kammer 136 durch ein Rohr 117, welches die Kammer 135, ohne mit dieser Verbindung
zu haben, durchsetzt, abgeleitet. Die beiden Rohre 116 und 117 durchsetzen als gelochte
Rohre 116a, 117a eine reit Absorptionsmaterial gefüllte gemeinsame Kammer 144, die
durch eine Querwand 145 von de der Kammer 135 getrennt ist. An die Rohre 116a und
117a schließen sich .
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die Endleitungen 119 bzw. 120 der beiden Abgasleitungssysteme
an, die z. B. selbständig ins Freie führen oder sich vor der Ausmündung ins Freie
vereinigen.
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Die Kammer 135 bildet zusammen mit dem Rohr 116, die Kammer 136 zusammen
mit dem Rohr 117 jeweils einen Helmholtzschen Resonator. Da die Absorptionskammer
144 beiden Leitungssystemen gemeinsam ist, wird zwischen den Rohren 116a und 117a
eine Querverbindung über das Absorptionsmaterial hergestellt.
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In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform eines mit einem Nachschalldämpfer
kombinierten
Iiauptschalldämpfers 1162 schematisch dargestellt, wobei gleiche Teile wie bei dem
vorhergehenden Ausführungsbeispiel mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Während der in Fig. 4 rechte Teil des Schalldämpfers mit den Kammern 135 und 136
. und den Zuleitungen 113a und 114a grundsätzlich dem vorherigen Ausführungsbeispiel
entspricht, weist die in Fig. 4 linke Hälfte des Schalldämpfers eine andere Ausführung
auf. Die beiden Rohre 216 und 217 münden hierbei in eine Kammer 246 ein, in der
sich die beiden Abgasströme miteinander vereinigen. Dieser Kammer 246 ist eine Absorptionskammer
244 nachgeschaltet, welche von dem in diesem Falle gemeinsamen Abgasauslaßrohr 247
durchsetzt wird, das innerhalb der Absorptionskammer als gelochtes Rohr ausgebildet
ist, so daß die Abgase durch die Löcher mit der mit dem Absorptionsmaterial gefüllten
Kammer in Verbindung stehen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Insbesondere können die einzelnen Schalldämpfereinheiten auch in anderer
Weise ausgestaltet sein. So kann beispielsweise der Vorschalldämpfer einen für beide
Abgasleitungssysteme gemeinsamen Mantel mit einheitlichem runden oder sonstigen
Querschnitt aufweisen und durch eine oder mehrere Querwände derart unterteilt sein,
daß z. B. eine vordere Kammer mit dem einen, eine hintere Kammer mit dem anderen
Leitungssystem durch Öffnungen verbunden ist. Die Querverbindung
zwischen
den beiden Systemen im Bereiche des Vorschalldämpfers kann fehlen oder statt im
Vorschalldämpfer selbst hinter oder - vorzugsweise- vor demselben angeordnet sein.