DE1570125A1

DE1570125A1 - Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Kautschukmischungen

Info

Publication number: DE1570125A1
Application number: DE1965L0052331
Authority: DE
Inventors: Helmut Lange
Original assignee: Lehmann & Voss Co
Current assignee: Lehmann & Voss Co
Priority date: 1965-12-08
Filing date: 1965-12-08
Publication date: 1969-11-27
Also published as: DE1570125B2

Description

Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Eautschuknischungen Teil 1 Bekanntlich werden zur Herstellung von natürlichen oder synthetischen Kautschukmischungen verschiedene organische und anorganische Chemikalien benötigt, um bestimmte Eigenschaften der damit hergestellten Mischung zu erreichen.
Das Einmischen dieser Chemikalien in Kautschuk, auf dem Walzwerk oder im Kneter, erfolgt unter thermischer und dynamischer Beanspruchung des Elastomers (Mastikation) und portionsweiser Zugabe der einzelnen, für die betreffende Mischung ausgewählten Chemikalien, in bestimmter Reihenfolge.
Dabei ist die Verteilung dieser zusatzstoffe in der Mischung von besonderer Bedeutung, da häufig schlecht verteilte Mischungsbestandteile zu Ausschuß. und Produktionsunterbrechungen fuhren Es ist bekannt, daß durch verschiedene Maschinen, außer Walzwerk und Kneter, z. B. durch Strainer, Refiner, Extruder o. ä. eine zusätzliche Homogenisierung der einzelnen Xischungsbestandteile oder der gesamten Mischung, neben der Befreiung von evtl. Fremdkörpern, erreicht werden kann. Da£r ist Jedoch ein zusätzlicher Energie- und Zeitauiwsnd erforderlich.
Es ist ferner bekannt, einzelne, für die Herstellung von Kautschukmischungen in Frage kommende Chemikalien, in angepasteter oder gecoateter Form, zwecks beseerer Verteilung, anstelle der ursprünglichen Pulverform, für die Einarbeitung in Kautschuk zu verwenden. Schließlich ist auch bekannt, bestimmte einzelne Füllstoffe, wie z. B. Ruße, in den Eautschuk in Form eines Masterbatches" einzuarbeiten.
Teil 2 Unabhängig von diesen verschiedenen Möglichkeiten, die Einmischung und Verteilung bestimmter Stoffe im Kautschuk zu verbessern oder zu erleichtern, verbleibt jedoch die Tatsache, daß eine allgemein übliche Kautschukmischung zahlreiche, z. B. 10 bis 20, Rezepturbestandteile enthält, die nach herkömmlicher Art einzeln und in einer bestimmten Reihenfolge dem Kautschuk in bestimmten Gewichtsportionen zugesetzt werden.
Beispielsweise setzt sich das Skelett einer solchen Mischung aus folgenden Rohstoff-Gruppen zusammen: 1.) Elastomer 2.) Füllstoffe 3.) Aktivatoren 4.) Alterungsschutzmittel 5.) Licht- 0. Ozonschutzmittel 6.) Erweicher, Klebrigmacher, Spri tzbarmacher 7.) Anbrennverzögerer 8. Farbstoffe 9. Vulkanisiermittel 10. Beschleuniger 11. Spezielle Zusätze Unter der Bezeichnung Mischung 1" wird die jeweilige Rohstoffgruppe durch einen bestimmten Artikel definiert, so daß sich beispielsweise eine Xischungs-Rezeptur ergibt, die zur Herstellung eines techn. Formartikels Verwendung findet.
Mischung 1 1. 100,- SBR 1502 2. 50,- Ruß Thermax 3. 4,- Fichtenholzteer (Tarene) 4. 5,- Zinkoxid Hansa ultra 5. 1,- Stearinsäure nAcidax 6. 1,- Alterungsschutzmittel Agerite Resin D 7. 1,5 Alterungsschutzmittel Agerite Stalite S 8. 2,- Paraffin 9.) 5,- Spindelöl 10.) 0,5 Farbstoff 11. 2,5 Naftolen 12. 2,5 Schwefel 13. 1,2 Beschleuniger, Mercaptobenzthiazol 14. 0,8 Beschleuniger, Dibenzo thiazyldisufid 177,0 In diesem Fall ergeben sich, unter der Voraussetzung, daß kein Ruß-Batch verwendet wurde, 14 Mischungsbestandteile, die wie oben beschrieben, in einer bestimmten Reihenfolge in den Kautschuk eingearbeitet werden müssen.
Die Mischungsanfertigung, a) im Kneter und auf dem Walzwerk, benötigt eine Einmischziet von ca. 25 Minuten; b) auf dem Walzwerk allein, eine Mischzeit von ca, 30 Minuten.
Teil 3 Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung einer Kombination, im folgenden Text "Vulcomb" genannt, bestehend aus den in Mischung 1 genannten Anteilen 1. Fichtenholzteer 2.) Zinkoxid 3.) Stearinsäure 4.) Agerite Resin D 5.) Agerite Stalite S 6.) Paraffin 7.) Spindelöl 8.) Farbstoff 9.) Naftolen 10.) Schwefel 11. Mercaptobenzthiazol 12. Dibenzo thiazyldisulfid die Herstellung einer Kautschukmischung wesentlich vereinfacht werden kann, bei idealer Verteilung aller enthaltenden Rohstoffe, ohne zusätzliche Maschinen oder sonstige Aufwendungen in Anspruch nehmen zu müssen.
Die praktische Mischungsrezeptur für den Verarbeiter hat dann folgenden Aufbau a) 1. 100,-- Elastomer 2.) 50,-- Ruß-Thermax 3.) 27,-- Vulcomb b) bei 1. 150,-- Batch Verwendung eines 2.
Ruß-Batches Die Mischzeiten zur Herstellung einer Mischung unter diesen Voraussetzungen verkürzen sich um ca. 10 bis 30 % der ursprünglichen Mischzeit.
Eine Staubbelästigung und damit verbundener Gewichteverlut bestimmter Kischungsbestandteile entfällt. Ferner entstehen wesentlich geringere Mischungstemperaturen bei Verwendung einer t'Vulcomb" gegenüber der Einmischung einzelner pulverförmiger Substanzen, da der Reibungswiderstand durch die Vorbenetzung mehrerer Chemikalien weitaus verringert und somit ein kritischer Temperaturbereich vermieden wird.
(Moment des vorzeitigen Anbrennens einer Kautschukmischung.) Teil 4 Die Anfertigung einer solchen 1'Vulcomb" kann natürlich nur unter besonderer Berücksichtigung der chem. und physikalischen Eigenarten der zu kombinierenden Stoffe vorgenommen werden.
Es ist davon auszugehen, daß nicht nur eine willkitrliche Vermischung der in Frage kommenden Bestandteile vorgenommen wird, sondern eine Benetzung aller Teilchen, die in vielen Fällen mit einer zusätzlichen Aktivierung dieser Stoffe verbunden ist, erfolgt, und ein Compound entsteht, welches a) pastenförmig, b) pulverförmig oder c) granuliert, je nach individueller Gegebenheit in bestimmter Zusammensetzung und feinster Verteilung vorliegt.

Claims

Patentansprüche 1.) Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Kautschukmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung von Mischungen aus natürlichem oder synthetischem Eautschuk, oder auch Verschnitten desselben mit Kunststoffen, wie z. B. Polyvenylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen o.ä., durch Verwendung einer Kombination aller oder ein Teil der verbleibenden, von Fall zu Fall unterschiedlich notwendiger Zusatzstoffe, der Rohstoffgruppen, wie z. B.

Aktivatoren, Alterungsschutzmittel, Licht-oder Ozonschutzmittel, Erweicher, Klebrigmacher, Spritzbarmacher, Anbrennverzögerer, Farbstoffe, Vulkanisationsmittel, Beschleuniger oder Treibmittel in Form einer"Vulcomb" (Vulkanisierkombination) vorgenommen wird.
2.) Verfahren nach Absatz 1 dahingehend gekennzeichnet, daß die Anfertigung dieser Kombination (Vulcomb) so durchgeführt wird, daß alle betreffenden Substanzen vorbenetzt bzw. aktiviert werden und entweder pastenförmig, pulverförmig oder granuliert in bestimmter Zusammensetzung als eine einheitliche Kombination in feinster Verteilung vorliegen.