DE1570087C3 - Wurzelfeste Bitumen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß überall da, wo Rohrleitungen im Erdreich mit geringer Bodenüberdeckung, beispielsweise wegen eines hohen Griindwasserslandes, verlegt sind, an den Verbindungsstellen, die mit Bitumen vergossen sind, häutig ein Eindringen von Pflanzenwurzel]! auftritt. Wurzeleinwaehsungen in Bitumendichtungen können sich derart nachteilig auswirken, daß die Wurzeln durch die Muffen in das Rohr hineinwachsen, den Querschnitt verengen bzw. verstopfen und sogar das Rohr sprengen.

Außerdem können sich Wurzeleinwaehsungen in bituminöse Rohrüberzüge insofern schädlich bemerkbar machen, als sich Wurzelspitzen langsam in die Isolation bohren, dann absterben und einen kleinen Kanal hinterlassen, der manchmal bis zum Metall reicht. Durch diesen dringen dann Feuchtigkeit und Mikroorganismen, wodurch die freie Metalloberfläche der Korrosion ausgesetzt ist.

Bei Asnhaltbelägen im Wege- und Wasserbau ist neben dem Pflanzenwachstum auf Asphaltdecken auch ein llindurehwaehsen der Pflanzen durch die Beläge möglich, wie es z. B. bei Schilf und Disteln vorkommt. Dabei entstehen Risse in der Bitumendecke, und Aufbrechen der Decke ist die unvermeidliche Folge.

Die Wurzelfestigkeit gilt daher heute als eine wesentliche Beurteilungsgrundlage für die Verwendbarkeit bituminöser Vergußmassen und hat den Anforderungen nach DlN 4038 zu entsprechen. Um das Bitumen wurzelfest zu machen, werden besonderwurzelabweisende Zusatzstoffe zugegeben. Vorwiegen., sind bisher Chlorphenole und -kresole, insbesonder Pentachlorphenol, zur Anwendung gelangt; danebe; hat man aber auch noch andere Stoffe vorgeschlagen wie Kondensationsprodukte von Monoehloressigsäiir^ mit verschiedenen Chlorphenolen oder Chlorkresolen z. B. 2,4-Dichlorphen-oxyessigsäure, Natriumdinitro o-cresylat, 2,4-Dinitrobutylphenol, Kupfernaphthena

ίο und Triäthylzinnhydroxyd.

Der besondere Nachteil einiger dieser Stoffe liegt ii ihrer großen Flüchtigkeit und darin, daß sie einer meh. oder weniger schnellen Auslaugung durch Bodcnvsässe. unterworfen sind; auch sind sie physiologisch nich immer unbedenklich.

Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von geradkettigen, einwertigen, primären, gesättigter Fettalkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen alwurzelabweisende Wirkstoffe in bituminösen Straßenbau-, Überzugs- und Vergußmassen.

Als Wirkstoffe im Sinne der Erfindung kommen du normalen, gesättigten, primären Fettalkohole mi; 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in Betracht. Solche Alkohole können sowohl durch Reduktion ihrer entsprechenden Fettsäuren, die aus den natürlichen Fetter und Ölen erhältlich sind, als auch auf synthetischem Wege durch Reduktion der Paraffinoxydationscarbonsäuren hergestellt werden. Insbesondere eignen sich die Alkohole mit mittlerer Kettenlänge von C_s bis C_n al> wurzelhemmende Zusatzstoffe. Beispiele sind: n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol. Sie können als Ein/elkomponciHeh oder im Gemisch zugegeben werden. Mit einem Zusatz von 1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3 Gewichtsprozent, Fettalkoholen zum Biturnen wird volle Wurzelfestigkeit des Bitumens nach DIN 4038, Abschnitt 3.4,. erreicht.

Die Zugabe der Wirkstoffe geschieht einfach durch Einrühren in die erhitzte Bitumenmasse. Bei Verwendung dieser Stoffe tritt keinerlei Geruchsbelästigung auf, und sie sind in physiologischer Hinsicht auch in bezug auf den Grundwasserschutz völlig unbedenklich.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung von geradkeüigen, einwertigen, gesättigten, primären Fettalkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen als wurzelabweisende Wirkstoffe in bituminösen Straßenbau-, Überzugs- und Vergußmassen.