DE1569993A1

DE1569993A1 - Verwendung einer Mischung aus Vinylester/Vinylphosphonsaeureester-Copolymerisaten und Naturharzen und bzw.oder Kunstharzen als Haftkleber

Info

Publication number: DE1569993A1
Application number: DE19651569993
Authority: DE
Inventors: Lehmann Dr Heinz; Fink Dr Walter
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1965-10-29
Filing date: 1965-10-29
Publication date: 1969-08-28
Also published as: US3407159A; GB1115719A; BE689039A; CH488793A; FR1500556A

Description

FARBWERKE HOECHST AG., vormals Meister Lucius & Brüning

Aktenzeichen: P 15 69 995· 1 -

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Verwendung einer Mischung aus Vinylester/Vinylphosphonsäureester-Copolymerisäten und Naturharzen und bzw. oder Kunstharzen als Haftkleber '

Mir die Verklebung von Materialien mit sehr geringer Haftneigung, wie sie z.B. Kunststoffe auf Basis von Polyolefinen, Polyestern und Polymeren von Fluorkohlenwasserstoffen aufweisen, können im allgemeinen nur Klebstoffe eingesetzt werden, die eine sehr hohe Haftfähigkeit besitzen. Solche Klebstoffe, die als Eaftkleber bzw* als druckempfindliche Kleber bezeichnet werden, sind in der Praxis schon bekannt. Sie sind im wesentlichen auf Basis von natürlichem und künstlichem Kautschuk, Polyvinylalkyläther und Polyisobutylen aufgebaut, bzw. enthalten Kombinationen dieser Produkte untereinander. Diese Kleber haben den Nachteil, daß sie im allgemeinen Verklebungen mit schwach gelbem bis glebbraunen Farbton ergeben, der sich schon nach kurzer Wärmelagerung 50⁰C/ 1 Woche intensiv verstärkt.

Auch wenn an die Alterungsbeständigkeit größere Anforderungen gestellt werden, können die oben genannten Kautschukkleber, nicht verwendet werden. '*·>.'

Als Haftkleber sind in der Praxis weiterhin bekannt.Copolymerisate von Vinylacetat mit verschiedenen Estern von ungesättigten Säuren wie z.B. Acrylsäure und Maleinsäure. Auch durch Mischpolymerisation von Vinylacetat und Äthylen entstehen Polymerisate, die druckempfindliche Klebeeigenschaften besitzen.

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Es wurde nun gefunden, daß sich eine, gegebenenfalls Füllstoffe und/oder Weichmacher enthaltenden Mischung aus mindestens 10 %, vorzugsweise bis zu 95 % aus mindestens einem Vinylester/Vinylphosphonsäure-Copolymerisat, insbesondere einem VinylacetatAinylphosphonsäureester-Copolymerlsat, und mindestens einem Naturharz und/oder

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Unterlagen (Art. 7 % I Ab», 2 Nr. I SaU 3 dee Ändertingsge». v. *.·&. |9S?|

Kunstharz ausgezeichnet als Haftkleber mit sehr guter Haftfestigkeit, Wasserfestigkeit, Trennfestigkeit und Wärmestandfestigkeit verwenden läßt.

Als erfindungsgemäß zu verwendende Naturharze seien beispielsweise genannt Kolophonium, Kolophoniumester, hydrierte Kolophoniumester und Kopale. Erfindungsgemäß zu verwendende Kunstharze sind z.B. Phenol-, Terpenphenol-, Melamin-, Maleinat-, Epoxyd-, Keton-Cumaron/Inden-Harze und Polymerisate. Die vorstehend genannten Natur- bzw. Kunstharze können als solche, in Form von Lösungen oder Dispersionen dem Copolymer!sat zugesetzt werden.

Das zu verwendende Vinylester/Vinylphosphonsäureester-Copolymerisat besteht vorzugsweise aus 10 - 70 Gew.-# Vinylphosphonsäureester, deren Alkylgruppen zweckmäßigerweise 4 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten. Es können auch Mischpolymerisate verwendet werden, die, gegebenenfalls zusammen mit anderen Comonomeren, mehrere Vinylester und mehrere Vinylphosphonsäureester enthalten.

Durch geeignete Wahl des Vinylester/Vinylphosphonsäureester-Copolymerisate.s bzw. des Naturharzes oder des Kunstharzes lassen sich die Eigenschaften des Haftklebers den jeweiligen Anforderungen gut anpassen. Weichere Harze erhöhen z.B. die Haftfestigkeit bzw. Oberflächenklebrigkeit während härtere Harze die Dauerstandsfestigkeit bzw. die Wasserfestigkeit der Verklebungen verbessern. Mischungen, die neben Vinylester/Vinylphosphonsäureester-Copolymerisat 1 - 10 % eines Kunstharzes auf der Grundlage von Carbamidsäureestern, z,B. ein Butylurethan/Formaldehyd-Umsetzungsprodukt, enthalten, zeigen eine besonders günstige Haftfähigkeit.

überdies ist es möglich, in all den Fällen wo ein mehr weicher oder flexibler Klebstoff gewünscht wird, dies durch Zusatz von Weichmachern z.B. Trikresylphosphat, Trichloräthylphosphat, Dibutylphthalat und/oder vegetabilischen Oelen, z.B. Leinöl zu erreichen. Dabei kann der oder die Weichmacher zuerst nur dem Copolymerisat zugesetzt sein oder der Mischung Copolymerisat/ftaturharz bzw. Kunstharz. Auch ein Zusatz von bis zu 40 %, vorzugsweise bis zu 20 #, bezogen auf das Gewicht der Mischung Copolymerisat/Naturharz •bzw. Kunstharz an Füllstoffen wie Kreide, Siliciumdioxyd, Schwerspat

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ist möglich, ohne daß die Oberflächenklebrigkeit verloren geht.

Die erfindungsgemäß zu verwendenden Mischungen können als solche z.B. in geschmolzenem Zustand als sogenannte Schmelzkleber in Form von Lösungen, z.B. in Estern wie Äthylenacetat, Kohlenwasserstoffen wie Toluol, oder auch in dlspergierter Form Anwendung finden.

Aus dem vorstehend geschilderten ergibt sich, daß aufgrund der vielen Kombinationsmöglichkeiten Haftkleber mit den unterschiedlichsten und den jeweiligen Forderungen der Praxis angepaßten Eigenschaften hergestellt werden können. . .

Beispiel 1 .

Eine Mischung von 20 GT einer 50 #igen Lösung eines Phthalatesters des Hydroabietylalkohols in Toluol mit 80 GT einer 50 #igen Lösung eines Copolymerisates Vinylacetat/Vinylphosphonsäureäthylhexylesters (im Verhältnis 50 j 50) in Äthylacetat ergibt einen Klebstoff, der eine gute Haftung auf Hochdruckpolyäthylen-, Polypropylen-, Polyterephthalsäureester-, Hart- und Weich-PVC-, Superpolyamid-, Cellulosetriacetat- und mit Polyvinylidenchlorid beschichteter Cellulosefolie besitzt, so daß eine Verklebung bzw. Kaschierung mit satiniertem und gebleichtem Natronkraftpapier (ca. 60 g/m ) durchgeführt werden kann. Die Klebefestigkeit ist so hoch, daß beim Abziehen der Folie das Papier einreißt. Der Kleber besitzt-eine gute Alterungsbeständigkeit. Nach Wärmelagerung der Folie/Papierver klebung -6 Monate bei 50°C- ist ein Nachlassen der Klebfestigkeit nicht festzustellen. Beim Abziehen der Folie reißt wiederum das Papier ein. Weiterhin können mit der oben genannten Mischung Materialien wie Papier, Pappe, Leder, Textilien und Gewebe auf verschiedene Untergründe, z.B. Glas, Keramik, Metallfolien, Putz,

& Beton und Holz so gut verklebt werden, daß diese nur noch durch Materialriß vom Untergrund zu trennen sind.

^ Beispiel 2

JjJ Eine Mischung von 15 GT einer 50 #igen Lösung eines Cumaron-Inden-

o> harzes (Erweichungspunkt 75⁰C) in Äthylacetat mit 85 GT einer 50 #Lgen Lösung eines VinjleLcetai/Vcnylphosphonsäure-äthylhexyl-

ester (50 : 50)-Copolymer!sates (VA/VPO) in Toluol ergibt einen Etikettenkleber mit guter Wasserfestigkeit. Papieretiketten aus satiniertem Papier (ca. 60 g/m ) werden mit dem beschriebenen Kleber beschichtet. Nach ausreichendem Ablüften wird das Etikett auf Niederdruckpolyäthylenflaschen geklebt. Nach längerer Wasserlagerung -4 Wochen bei Raumtemperatur- ist die Klebefestigkeit gut. Nach Abtrocknen und beim Abziehen des Etiketts ist ein Nachlassen der Haftfestigkeit nicht festzustellen.

Beispiel 3

Mit einer Mischung von 20 GT einer 50 #igen Lösung von Polyvinylacetat mit K-Wert 30 in Äthylaeetat und 80 GT einer 50 #Lgen Lösung von VA/ντο im Verhältnis 50 : 50 in Äthylacetat werden zwei Polyterephthalsäureesterfolienstreifen beschichtet wobei die Haftkleberschicht in· einer Stärke von 0,2 mm aufgetragen wird. Nach dem Ablüften und Klimatisieren bei 65 % relativer Luftfeuchte und 20⁰C werden die Klebestreifen mit Klebeschicht auf Klebeschicht verklebt und mit 1 kg pro 5 cm Folienbreite angedrückt. Gemessen wird die Trennfestigkeit bzw. Schälfestigkeit bei einer Verschubgeschwindigkeit von 100 mm/min. Sie liegt bei 420 g/cm mehr als doppelt so hoch wie die einer Verklebung mit VA/VPO alleine.

Beispiel 4

Nach der in Beispiel 3 beschriebenen Methode werden zwei gestreckte Polypropylenstreifen mit einer Mischung von 5 GT eines Carbamid-Säureesters aus Butylurethan und Formaldehyd mit 95 GT einer 50 #igen Lösung von VA/PVO in Äthylacetat beschichtet und Schicht auf Schicht verklebt. Die Mischung besitzt auf Polypropylenfolie eine so hohe Adhäsionskraft, daß auch beim ruckartigen Abziehen, die Folie nicht vom Klebstoff abreißt, sondern eine Trennung in der Klebeschicht erfolgt, während bei den Verklebungen mit dem Mischpolymerisat allein, die Folie vom Klebstoff getrennt wird.

Beispiel 5

90 Gewichtsteile einer 53 ^igen wässrigen Dispersion eines Misch-

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BAD ORIGINAL

polymerisates aus Vinylacetat/Maleinsäuredibutylester im Verhältnis 70 : ^>0, die mit 25 #igem Ammoniak auf einen pH-Wert von 7 eingestellt ist, wird mit 10 GT einer 50 #igen Lösung von VA/VPO in Äthylaeetat versetzt. Mit dieser Mischung werden PVC-Folien, Leder, Pilz, Gewebe und Linoleum auf saugende Untergründe wie z.B. Papier, Holz, Putz verklebt. Durch den Zusatz des VA/PVO wird ein schnelleres Anziehen erreicht und die Haftfestigkeit erhöht.

Beispiel 6

Eine Mischung von 25 GT Kolophonium (Schmelzpunkt 84⁰C) mit 75 GT eines Copolymerisates- Vinylacetat/Vinylphosphonsäureesters (im Verhältnis 70 : JO) werden aufgeschmolzen und mit dieser Schmelze Polyvinylchlorid- bzw. Aluminiumfolien auf Papier, Pappe und Gewebe verklebt. Die Klebefestigkeit ist so gut, daß beim Trennen von der Unterlage nur Materialrisse zu erhalten sind.

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Claims

Patentanspruch

Verwendung einer Mischung eines Copolymerisates Vinylacetats/ Vinylphosphohsaureester mit 10 - 70 Gewichtsprozenten vorzugsweise ^O - 50 % Vinylphosphonsäureesters mit Alkylgruppen von C^-Cp₀ in aromatischen Lösungsmitteln wie Toluol und/oder Ester wie Ä'thylacetat mit Naturharzen, Kunstharzen und deren Umwandlungsprodukten, sowie Weichmacher, vegetabilische öle und Füllstoffen als alterungsbeständiger Haftkleber.

909835/1 35b .. „ Nou* Unterlagen (Art. 7 *. ^ 2 νγ. ι a* 3 *» And^na«« - 4.9. »96.