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Beschichtete Flächengebilde Die Erfindung betrifft mit Hilfe eines
Haftvermittlers beschichtete Flächengebilde, wobei das Beschichtungsmaterial aus
Hohlperlen eines Copolymerisat auf Basis Äthylen-Vinylchlorid aufgebaut ist.
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Es ist bekannt, Flächengebilde wie z. B. Textilien oder Papiere mit
Schaumstoffen zu beschichten, um auf diese Weise verschiedene nützliche Effekte
zu erzielen, beispielsweise eine Verbesserung der Isolationswirkung oder eine Verbesserung
der Rutschfestigkeit der Flächengebilde, z. B. bei Teppichen.
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Auch werden solche mit Schaumstoffen versehenen Flächengebilde zur
Schall- und Schrittdämmung benötigt. Nach den bekannten Beschichtungsverfahren müssen
hierzu die üblichen Schaumstoffe aus Polystyrol oder Polyurethanen vorkonfektioniert
und geschnitten werden, um anschließend mit Hilfe von Klebemitteln auf die Flächengebilde
gebracht zu werden.
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Gegenstand der Erfindung sind mit Hilfe eines Haftvermittlers beschichtete
Flächengebilde, welche dadurch gekennzeichnet sind,
daß das Beschichtungsmaterial
aus Hohlperlen eines Copolymerisats aus Äthylen, Vinylchlorid und gegebenenfalls
Propylen und/oder gegebenenfalls einem Monomeren mit mehr als einer copolymerisierbaren
Doppelbindung besteht.
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Besonders geeignete Beschichtungematerialien bestehen aus Hohlperlen
eines Copolymerisats aus 60 - 92 Gew.-% Vinylchlorid und 30 - 8 Gew.-% Äthylen oder
30 - 8 Gew.-* Äthylen und Propylen, wobei der Propylenanteil 0,1 - 15 Gew.-* betragen
kann, und gegebenenfalls 10 - 0 Gew.-% eines weiteren Comonomeren mit mehr als einer
copolymerisierbaren Doppelbindung.
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Als Monomere, die wehr als eine copolymerisierbare Doppelbindung enthalten
und die gegebenenfalls in dem Hohlperlenoopolymerlsat enthalten sein können, seien
beispielsweiie genannt Polyallylverbindungen wie Triallylisocyanurat, Diallylisocyanurat,
Trimethylolpropantriallyläther, Trimethylolpropandiallyläther, Triallylphosphat,
Polyvinylverbindungen wie Di- bzw. Trivinylbenzole bs. die entsprechenden Toluole
oder Vinylester mehrbasischer Carbonsäuren wie Divinyladipat, Divinylialeinat, Divinylphthalat,
Vinyl- oder Allylester ungesättigter Carbonsäuren wie z. B.
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Acrylsäureallylester, Methacrylsäureallylester, ItaconsEurediallylester,
Fumarsäurediallylester, Acryl- bzw. Methacrylester polyfunktioneller Alkohole wie
z. B. Glykoldiaorylat, Glykoldimethacrylat, Methylnorbornenylacrylester, loryl-
und Nethacrylester von Hydroxyalkyl(meth)acrylsäureestern.
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Vorzugsweise eind in den Copolymerisate als Monomere mit mehr als
einer copolymerisierbaren Doppelbindung in copolymerisierter Form enthalten: Triallylisocyanurat,
Triallylphosphat, Glykoldimethacrylat, Divinyladipat, Trimethylolpropantrimethacrylsäureester,
Glykoldiacrylat, Acrylsäureallylester, Hydroxymethylnorbornenylacrylsäureester.
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Diese vorgenannten Monomeren können. .n Mengen von 0 - 10 Gew.-% in
dem Hohlperlencopolymerisat enthalten sein.
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Die Herstellung dee Hohlperlencopolyierisats aus Äthylen, Vinylchlorid
und gegebenenfalls weiteren Monomeren kenn nach den Verfahren der deutschen Patentanmeldungen
F 49 964 IVc/39b (Patent . ... ...), F 50 864 IVc/39b (Patent . ... ...), P 53 160
IVc/39b (Patent . ... ...) und der @estschen Patentanmeldung ............. (Patent
. ... ...; Le A 11 499) erfolgen oder in Anlehnung an die Verfahren dieser Anmeldungen.
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Unter Flächengebilden werden in dieser Anmeldung papier, gewebte oder
nichtgewebte Textilien, Folien und Platten aus Kunststoffen, wie Polyäthylen, Polypropylen,
Polyisobutyien, Polystyrol, Polyamiden, Polyurethanen, Polycarbonaten nsw. oder
aus Baumaterialien wie Gips, Holz, Holzmeal, Holzesinen, Metallen verstanden, vorzugweise
Jedoch Papiere, geweb@@ und ungewebte Textilien eowie Polyvinylchlorid. Auch F@ächengab@
@e aus Schaumstoffen können nach dem erfindungagagämä@ Ver@@hre weiter beschichtet
werden
Al Haftvermittler kommen Binder aue handelsüblichen Polymerieatemulsionen
oder Dispersionen oder Lösungen von Polymerisaten oder Copolymerieaten des Styrols,
Acrylnitrils, Vinylacetats, Äthylens, Vinylchloride, Vinylidsnchloride, von Acrylaten,
Butadien, Ieobutylen, Dichlorbutadien usw. in Frage. Diese Binder kennen auch Gruppen
enthalten, über die eine Vernetzung vorgenommen werden kann, wie Carboxyl-, gydroxyl-,
amid-, Amin-, Säureanhydridgruppen, verkappte Isocyanatgruppen, Epoxidgruppen, Nethylolverbindungen
bzw. Methyloläther oder Polychlortriazine.
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Die Vernetzung der reaktiven Gruppen im Binder kann durch Einwirkung
eines Katalysators, wie z. B. Säure oder Base oder durch Temperatureinwirkung erfolgen.
Die Vernetzung kann auch nach Einmischen einer weiteren Komponente, wie z. B. eines
Polyisocyanats, alkoxymethylisocyanats, Umsetzungsprodukte CH-acider Verbindungen
mit Alkoxymethylisocyanaten, polyfunktionellen Isonitrilen in Gegenwart von acylierbaren
Sauerstoff- bzw. Stickstoff-VErbindungen, Melaminharzen usw. erfolgen. Die Lösungsmittelbeständigkeit
der erfindungsgemä# zu verwendenden Hohlperlen ermöglich auch die Verwendung von
lösungsmittelhaltigen Klebern, wie s. B. Lösungen von klobofähigen Polymerisaten
in organischen Lösungsmitteln, wie Polychloropren oder Zweikomponentenkleber wie
s. B. auf Basis von Polyolen und Isocyanaten oder Epoxiden und Aminhärtern, Vorzugsweise
werden als Hftvermittler verwendet: Wäßrige polymerisatemulsionen aus Äthyl en-Vinylohl
orid-Copolymerisat,
Acrylester-Styrol-Acrylnitril-Copolymerisate
enthaltend Dichlortriazingruppen, Chloropren-Polymerisate.
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Die Binder werden in Mengen von 5 bis 300 Gew.-%, bezogen auf das
Hohlperlencopolymerisat, eingesetzt. Die erfindungegemäßen Beschichtungen der Flächengebilde
werden eo hergestellt, daß man die Flächengebilde mit einem Haftvermittler behandelt
und dann die Hohlperlen aufbringt. Man kann aber auch das Klebemittel auf die Oberfläche
der Hohlperlen aufbringen und dann das Flächengebilde beschichten. Besonders vorteilhaft
ist es, das Klebemittel beispielsweise in Form eines Latex mit den noch nicht aufgetriebenen
Polymerisatteilcben zu vermischen und anschließend zu verschäumen, wie in Beispiel
1 der deutschen Patentanmeldung F 51 160 IVc/39b beschrieben ist. Man erhält hierbei
eine besonders gleichmäßige Verteilung des Klebemittels.
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Die Hohlperlen können nach üblichen Beschichtungsmethoden auf die
Flächengebilde aufgebracht werden. Da sich die Hohlperlen auch leicht elektrostatisch
aufladen lassen, können auch elektrostatische Beschichtungsverfahren zur Anwendung
gelangen.
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In dem letzteren Fall ist es jedoch zweckmäßig, das Flächengebilde
vor der Beschichtung mit dem Klebemittel zu versehen.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Besehiehtungen liegt darin,
daß
keine Vorkonfektionierung des Schaumstoffes zu erfolgen braucht.
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Die Hohlperlen können in Jeder gewünschten Dicke auf die Flächengebilde
aufgebracht werden. In den meisten Fällen wird die Dicke dieser Schichten zwischen
20 p und 0,5 cm liegen.
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Die Durchmesser der Hohlperlen des Copolymerisat selbst liegen zwischen
15 u und 22 mm. Ihre Dichte zwischen etwa 4 g/l und 40 g/l.
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Die erfindungsgemäß beechichteten Flächengebilde besitzen viele wertvolle
Eigenschaften. Bei Teppichen kann die Rutschwirkung erheblich verbessert werden
unter gleichzeitiger Verbesserung der Wärme- und Schallisolierung. Von erheblichem
Interesse ist, daß die Ausrilstung mit den Hohlperlen nur eine geringe Gewichtserhöhung
mit sich bringt und daß die Hohlperlen schwer entflammbar sind. Die Kombination
der Hohlperlen mit Tapeten bewirkt eine Verbesserung der Isolierwirkung neben zahlreichen
dekorativen Möglichkeiten. Die Koubination mit Fußbodenbelägen, wie z. B. Linoleum
oder Belegen auf Basis von Polyvinylchlorid bewirkt nicht nur eine Verbesserung
der Wärme und Schalldämmung, sondern auch des Trittgefühls.
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Bauplatten können @ur Verbesserung der Dämmwirkung mit den Hohlperlen
versehen werden. Die Modifizierung der Flächengebilde kann auch eo erfolgen, daß
ein oder zwei beschichtete Flächengebilde
gegeneinander gelegt
werden, wodurch man Verbund stoffe erhält, die eine spezifisch sehr leichte Zwischenschicht
enthalten. Die Hohlperlen können auch in Kombination mit StabiliBatoren, FUllstoffen,
Pigmenten oder Antistatika auf die chengebilde aufgebracht werden' Die in den Beispielen
angegebenen Teile und Irozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht
anders vermerkt.
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Beispiel 1 Eine Papierbahn wird mit einem 40 gewichtsprozentigen Latex,
bestehend aus 40 Gew.-% Äthylen und 60 Gew.-% Vinylchlorid, eingestrichen und durch
Hohlperlen, bestehend aus 91 Gew.-* Vinylchlorid und 9 Gew.-% Äthylen vom Schüttgewicht
20 g/l und von einem mittleren Durchmesser von 200P, gezogen. Die Hohlperlen bleiben
in dünner Schicht auf der Papierbahn haften.
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Man erhält nach Trocknung bei 500 C ein Papier mit einem Filz ähnlichen
Griff.
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Beispiel 2 Auf eine Papierbahn wird eine Polychloropren-Klebelö.sung
in Benzol aufgestrichen und nach kurzem Antrocknen mit Hohlperlen, bestehend aus
0,1 Gew.-% Triallylisocyanurat, 9,8 Gew.-% Äthylen und 90,1 Gew.-% Vinylchlorid
vom mittleren Durchmesser 200 p, bestäubt und anschließend in einer Umluftkammer
bei 50 - 600 C getrocknet. Man erhält ein mit Hohlperlen kaschiertes Papier von
filzigem Griff.
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Beispiel 3 500 Volumenteile Hohlperlen mit einem Gehalt von 8 Teilen
Äthylen und 92 Teilen Vinylchlorid und einem Durchmesser von 30 bis 150/; werden
mit 10 cm3 eines 40 prozentigen Latex, bestehend aus 60 Teilen Vinylchlorid und
40 Teilen Äthylen, angeteigt und auf Papierbahnen in 2 mm Schichtdicke aufgeatrichen.
Nach Trocknung bei 500 C in einer Umluftkammer erhält
man eine
mit Schaumstoff beschichtete flexible Papierbahn, die sich für Verpackunge- oder
Isolationazwecke gleich gut verwenden läßt.
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Beispiel 4 Die nach Beispiel 5 hergestellte Hohlperlen-Paste wird
auf die Unterseite eines PVC-Fußbodenbelages gestrichen und anschließend getrocknet.
Man erhält einen rutschfesten Fußbodenbelag mit hervorragender Trittdämmwirkung.
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I3eisoiel 5 400 ccm Hohlperlen eines Äthylen-Vinylchlorid-Copolymerisats
votu Durchmesser 40 - 100 u und einem Äthylengehalt von 8,4 Gew.-werden mit 100
ccm einer 40-prozentigen wäßrigen Dichlortriazingruppen enthaltenen Binders, der
nach dem Verfahren der deutschen Auslegenchrift 1.249.524, Beispiel 5 hergestellt
wurde, angeteigt. Dem Teig werden ca. 5 Tropfen verdünnte Natronlauge (ca. 15 %ig)
beigemengt. Mit diesem Brei wird die Rückseite eines Teppichbodens 0,5 mm dick beschichtet.
Nach Trocknen bei 500 C erhält man eine rutschfeste Teppichbeschichtung.
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Beispiel 6 Eine Glasplatte wird mit einem handelsüblichen Epoxidlxleber,
bestehend aus einem Diepoxid des 4,4'-Dihydroxydiphenylpropans
und
Triäthylentetramin in Toluol, dünn bestrichen und mit tohlperlen der Zusammensetzung
gemä# Beispiels 5 vom Durchmesser 50 bis 150 µ bestäubt, Nach dem Abbinden erhält
die Glasplatte einen rutschfesten Belag.
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Beispiel 7 Hohlperlen der Zusammensetzung gemäß Beispiel 5 mit einem
Durchmesser von 0,5 bis 1,2 mm, denen vor deu Treibprozeß gemäß deutscher Patentanmeldung
P 53 160 IVo/39b (Patent . ...
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10 Gew.-* eines Äthylen-Vinlychlorid-Latex zugemischt wurden, werden
in 5 mm dicker Schicht auf einer Asbestzement-Bauplatte aufgetragen. Nach dem Trocknen
bei Raumtemperatur erhält man eine mit Schaumstoff kaschierte Bauplatte, die sich
für IBolierzwecke eignet.