DE1569233B2 - Dichtungsmassen aus Butadien Acryl nitnlkautschul. fur Behalterverschlusse - Google Patents
Dichtungsmassen aus Butadien Acryl nitnlkautschul. fur BehalterverschlusseInfo
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Description
Dichtungsmassen zur Verwendung bei Behältern aus Glas od. dgl. mit entfernbarem Verschluß, insbesondere
für Nahrungsmittel, sollten im Idealfall zwei miteinander konkurrierende Eigenschaften vereinen,
nämlich erstens die Fähigkeit, den Inhalt so zu verschließen, daß er nicht verdirbt, und zweitens
die Eigenschaft, daß der Verschluß vom Verbraucher leicht entfernt werden kann und der Verbraucher somit
einen leichten Zugang zu dem Inhalt hat.
Bekannte Dichtungsmassen weisen die obenerwähnten kombinierten Eigenschaften nicht in genügendem
Maße auf. Dichtungen aus diesen Massen verschließen entweder leicht und mit einem so festen
Griff, daß das Öffnen des Verschlusses sehr schwierig wird, oder sie bilden einen leichten Griff, um
die Entfernung des Verschlusses zu erleichtern, der Verschluß kann jedoch leicht unterbrochen werden.
Bei Verwendung der im Handel erhältlichen Dichtungsmassen ist beim Verschließen der Behälter eine
strenge Überwachung erforderlich, um den bestmöglichen Kompromiß zwischen Abdichtungs- und
Griffvermögen herzustellen. Zum Beispiel muß die Kraft der Verschließvorrichtung bei Verwendung von
Schraubkappen und Kappen mit Ansätzen als Behälterverschlüsse sorgfältig überwacht werden, damit
einmal die Kraft nicht zu hoch ist, was zu einem übermäßigen Griff oder einer Beschädigung der
Dichtung führen kann, und damit zum anderen die Kraft nicht so niedrig ist, daß sie zum hermetischen
Verschließen durch die Dichtung nicht ausreicht. Eine solche Überwachung beeinträchtigt in merklicher
Weise die Herstellungskosten, da hierzu Wartungspersonal an der Verpackungsanlage verfügbar
sein muß, um die häufig erforderlichen Veränderungen in der Einstellung der Kappenaufbringeeinrichtang
durchzuführen, damit auch die kleinsten Abweichungen in der Kalibrierung der Glas- oder ähnlichen
Behälter und der Kappen ausgeglichen werden können, was in wirtschaftlicher Weise nicht durchführbar
ist.
Erfindungsgegenstand sind Dichtungsmassen für Behälterverschlüsse, bestehend aus Butadien-Acrylnitril-Kautschuk
und üblichen Füll- und Hilfsstoffen. Die Massen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
außerdem 1 bis 15 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, eines Säureamidgemisches
enthalten, das mindestens zu 90% aus einem Amid einer ungesättigten Fettsäure mit mindestens
18 XC-Atomen besteht. Ein solches Säureamidgemisch ist im Handel erhältlich und hat die
folgende Zusammensetzung:
55
60
Der thermische Abbau des Handelsproduktes A beginnt bei etwa 175° C, obwohl es bei Raumtemperatur
nicht zerfällt und für unbegrenzte Zeit haltbar ist. Der Mindestschmelzpunkt ist bei etwa 68° C.
Einige weitere Eigenschaften sind wie folgt:
Annähernd 3,5 % nicht umgesetzter Höchstfettsäuregehalt; unlöslich in Wasser; etwa 80 bis 90%
Jodwert; verträglich sowohl mit Wachsen als auch mit Kunststoffen; spezifisches Gewicht annähernd
0,90; Flammpunkt 207° C; Brennpunkt 228° C.
Es ist festgestellt worden, daß Wachse wie Paraffin, die normalerweise bei Dichtungsmassen zur Anwendung
kommen, dem durch die ungesättigten Amide herbeigeführten Vorteile der Drehmomentminderung
abträglich sind. Dies ist eine unerwartete Feststellung, da Wachs allgemein als ein Gleitmittel
für Nahrungsmittelverschlußdichtungen u. dgl. benutzt wird.
Im Hinblick auf die vorstehend aufgeführten Feststellungen, werden erfindungsgemäß Ansätze für
Gummidichtungen formuliert, welche eine zweifache Funktion erfüllen, nämlich einmal das erwünschte
geringe Öffnungsdrehmoment schaffen und außerdem ausgezeichnete Dichtungskennwerte aufweisen.
Bei der Dichtungsmasse, die unter dem Blickpunkt einer Abwägung der Herabsetzung der Öffnungsdrehmomente
im Vergleich zu den Kosten die optimale Wirksamkeit zeigte, sind die Bestandteile etwa wie
folgt:
Bestandteil
Butadienacrylnitrilgumrni
Rußpartikeln in Form isolierter Kügel-
chen
Kettenruß
Zinkoxyd '...
Stearinsäure
Cumaron-Inden-Harz
Weichmacher
Handelsprodukt A
Beschleuniger
Phthalsäureanhydrid
Schwefel
Gewichtsteile
100,00
125,20
19,35
5,8
1,16
15,80
9,00
10,00
0,60
0,50
3,00
Handelsprodukt A | Annähernd Gewichtsprozent |
Octadecanamid (Stearamid) 9-Octadecenamid (Oleamid) 9-12-Octadecadienamid (Linoleamid) |
6 91 3 |
Die oben angegebenen Bestandteile können leicht erhöht oder herabgesetzt werden, wie es durch die
für die jeweilige Dichtung erwünschten physikalischen Eigenschaften bestimmt sein mag.
Versuche zeigen, daß das Handelsprodukt A in der Größenordnung von 10 Teilen je 100 Teile
Butadien-Acrylnitril-Kautschuk die günstigsten Ergebnisse zu erbringen scheint. Beispielsweise erbringen
10 Gewichtsteile Handelprodukt A je 100 Teile Butadien-Acrylnitril-Kautschuk bei Babynahrungsverschlüssen Öffnungsdrehmomente im Bereiche von
23,2 bis 28,8 cm/kg nach 30 Tagen. Dies liegt innerhalb des durch die Richtlinien für Nahrungsmittelverpackungen
festgelegten Idealbereiches, da dieser Wert niedrig genug ist, um eine leichte öffnung zu
ermöglichen, und dennoch hoch genug ist, um eine verschlußsichere Verpackung zu gewährleisten. Zusätze
an ungesättigtem Amid von mehr als 10 Teilen je 100 Teile Kautschukgrundbestandteil erbringen
nur sehr geringe Verbesserungen in bezug auf das erforderliche Drehmoment. So wurde beispielsweise
gefunden, daß eine Masse mit 15 Teilen Handelsprodukt A je 100 Teile Kautschuk das Öffnungsdrehmoment
gegenüber der Zusammensetzung mit 10 Teilen je 100 Teile nur um 1,152 cm/kg herabsetzt.
Die folgende Tabelle III zeigt Versuchsergebnisse bezüglich des erforderlichen Öffnungsdrehmomentes,
bei denen die Menge des Handelsproduktes A je 100 Teile Butadien-Acrylnitril-Kautschuk verändert
wurde; diese Ergebnisse bestätigen den behaupteten kritischen Charakter des Gehaltes an ungesättigtem
Amid mit Bezug auf die Gummidichtungszusammensetzung.
Anteil Handelsprodukt A | Öffnungsdreh | |
Formel | je 100 Teile Butadien- | moment nach |
Acrylnitril-Kautschuk | 1 Monat cm/kg | |
1 | 0 | 38,0 |
2 | 2 | 39,0 |
3 | 5 | 34,5 |
4 | 6 | 30,5 |
5 | 9 | 22,0 |
6 | 15 | 21,0 |
Abgesehen von der Menge Handelsprodukt A war die getestete Zusammensetzung des Dichtungsmaterials
im wesentlichen die gleiche wie die in der Tabelle Π oben festgelegte, außer daß die Zusammensetzung
nach der Formel Nr. 1 3 Teile Wachs je 100 Teile Kautschuk enthielt. Es wäre ein höheres
Öffnungsdrehmoment erforderlich gewesen, wenn die Formel Nr. 1 kein Wachs enthalten hätte. Die Formehl
Nr. 2 bis 6 einschließlich enthielten kein Wachs. Die Dichtungsmassen der Tabelle III wurden bei
160° C 27 Minuten lang gehärtet. Zum Aufwärmen und Abkühlen wurden weitere 12 Minuten benötigt,
so daß ein gesamter Abbindezeittakt von 39 Minuten benötigt wurde.
Es wird die Verwendung von Gemischen ungesättigten Fettsäureamide, bestehend vorwiegend aus
9-Octadecenamid, bevorzugt, obwohl auch Gemische anderer ungesättigter Fettsäureamide mit wemgstens
18 Kohlenstoffatomen verwendet werden können.
Die Verträglichkeit von Gemischen von Amiden höherer Fettsäuren mit Wachsen und Kunststoffen
wie Äthylcellulose, Methylmethacrylat, Vinylchlorid-Vinylacetat-Polymerisate, Polyvinylacetat, Polyäthylen
und Celluloseacetat war bereits bekannt.
Die Patentinhaberin hat dagegen gefunden, daß ein Säureamidgemisch, das mindestens zu 90% aus
einem ungesättigten Säureamid besteht, in Gummimischung eingearbeitet, zu Vulkanisaten führt, die
wesentlich bessere Dichtungseigenschaften haben als gleiche Gummimischungen ohne diesen Säureamidzusatz.
Dies war nicht zu erwarten, sondern überraschend, denn wenn die Verträglichkeit einer Substanz
mit bestimmten Kunststoffen bekannt ist, so kann daraus in keiner Weise geschlossen werden, daß
diese Substanz auch mit Kautschuk verträglich ist, und schon gar nicht, daß sie in Kautschukmischungen
bestimmte Eigenschaften verbessert. Kunststoff und Kautschuk stellen zwei voneinander völlig verschiedene
Klassen dar. Die Erfindung war also durch den bekannten Stand der Technik in keiner Weise nahegelegt,
zumal nicht einmal bekannt war, ob ein Fettsäureamidgemisch mit einem Kunststoff, der aus
Butadien, Styrol und/oder Acrylnitril aufgebaut ist, verträglich ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Dichtungsmassen für Behälterverschlüsse, bestehend aus Butadien-Acrylnitril-Kautschuk und üblichen Füll- und Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen außerdem 1 bis 15 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, eines Säureamidgemisches enthalten, das mindestens zu 90% aus einem Amid einer ungesättigten Fettsäure mit mindestens 18 C-Atomen besteht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US38689264A | 1964-08-03 | 1964-08-03 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1569233A1 DE1569233A1 (de) | 1969-09-11 |
DE1569233B2 true DE1569233B2 (de) | 1971-02-25 |
Family
ID=23527504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651569233 Withdrawn DE1569233B2 (de) | 1964-08-03 | 1965-08-03 | Dichtungsmassen aus Butadien Acryl nitnlkautschul. fur Behalterverschlusse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1569233B2 (de) |
GB (1) | GB1122063A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4256234A (en) * | 1978-11-30 | 1981-03-17 | Japan Crown Cork Co. Ltd. | Container closure having easily openable liner comprised of base resin, lubricant and 1 to 15% by weight of a conjugated diene resin |
DE4207737C2 (de) * | 1992-03-11 | 1999-05-12 | Kempchen & Co Gmbh | Verwendung einer Dichtungswerkstoff-Mischung auf Kautschukbasis zur Herstellung von Dichtungsringen und anderen Dichtungseinlagen für Rohrleitungen und Apparate |
JP2830699B2 (ja) * | 1992-08-10 | 1998-12-02 | 東海ゴム工業株式会社 | 防振ゴム組成物およびそれを用いた防振ゴム |
-
1965
- 1965-08-03 DE DE19651569233 patent/DE1569233B2/de not_active Withdrawn
- 1965-08-03 GB GB33238/65A patent/GB1122063A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1122063A (en) | 1968-07-31 |
DE1569233A1 (de) | 1969-09-11 |
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